Hilfe für die Familie

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Mojack
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Hilfe für die Familie

Beitragvon Mojack » 3. Oktober 2016, 11:13

Hallo,

zuerst einmal vielen herzlichen Dank für die Aufnahme hier im Forum doppd

Ich bin 65 Jahre, weiblich, seit 30 Jahren trockene Alkoholikerin, magersüchtig.

Ich suche Hilfe für 2 Familienmitglieder, die selbst keinen Pc haben.

Habe im Fernsehen einen Bericht über Baclofen gesehen und hoffe, auf diesem Wege einen Arzt zu finden, der die beiden Familienmitglieder begleitet.

Bis bald

Mojack
Liebe Grüße

Mojack

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Artztsuche Koblenz und Umgebung

Beitragvon Mojack » 3. Oktober 2016, 11:37

Hallo,

suche ganz dringend einen Arzt, der sich mit dem Medikament Baclofen auskennt.
Er sollte sich, wenn irgend möglich, in der Nähe von Koblenz befinden.

Ganz lieben Dank

Mojack
Liebe Grüße

Mojack

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Papfl
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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Papfl » 3. Oktober 2016, 12:14

Hallo Mojack!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Erstmal ein Riesenkompliment, dass Du Deinen "Familienmitgliedern" helfen möchtest :-!? . Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.

Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst sie bei ihrem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen müssen sie ihn alleine [pardon] .

Womit ich gleich zur wichtigsten Frage komme: Wissen die beiden "Familienmitglieder" denn überhaupt von Deiner "Initiative"? Wollen sie selbst auch mit dem Trinken aufhören, oder ist es in erster Linie Dein Wunsch, dass sie mit dem Trinken aufhören sollen? Sollte Letzteres zutreffen, dann muss ich Dich leider enttäuschen: Ohne den eigenen Willen und Wunsch zur Veränderung funktioniert Abstinenz leider auch mit Baclofen nicht. Das Medikament kann eine prima Stütze sein, aber nicht zaubern [pardon] .

Falls es Deinen "Familienmitgliedern" indes tatsächlich ein tiefes Anliegen sein sollte, vom Alkohol loszukommen, wären noch ein paar zusätzliche Angaben wichtig, um Dir effektiv weiterhelfen zu können. Vielleicht kannst Du ein paar Zeilen zum aktuellen Alkoholkonsum Deiner "Familienmitglieder", eventuellen bisherigen Entgiftungen, Entwöhnungen, Therapieerfahrungen schreiben, bevor wir zur Arztvermittlung kommen. Einfach, damit deren momentane Situation ein bisschen klarer wird. Also:

  • wie viel sie trinken,
  • ob sie täglich trinken,
  • was sie trinken (auch Hochprozentiges?),
  • ob sie bereits Erfahrungen mit stationären oder ambulanten Behandlungen gemacht hast (Entgiftung, Therapie, etc.),
  • wie es aktuell mit dem Konsum aussieht
Das soll keine Schikane sein, aber das sind wichtige Infos, um zu eruieren, welcher Arzt in Deiner Umgebung am ehesten in Frage käme, ob eine Baclofen-Therapie das richtige wäre und wenn ja, wie diese am besten angegangen werden könnte.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Bis später!

Papfl
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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Mojack » 3. Oktober 2016, 12:47

Hallo Papfl,

vielen Dank für Deine ausführliche und schnelle Nachricht [good]

Ja, Beide wissen um meine Bemühungen.

Primär geht es um meinen Schwager. Er trinkt täglich, meist morgens, oft Hochprozentiges, nachdem er in den frühen Morgenstunden seine Taxifahrt mit behinderten Kindern beendet hat. Nachmittags und vor Allem dann abends trinkt er dann heftig.

Er ist so hin und her gerissen, sprach schon mit dem Hausarzt über eine Behandlung mit Baclofen. Dieser kennt sich, wie so viele Ärzte, mit dem Medikament nicht aus. Die Nebenwirkungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt seien beträchtlich. Er hat ihm das Medikament nicht verschrieben. Ist ja auch ok.

Seine Leberwerte sind sehr schlecht, die Ehe steht auf der Kippe, er braucht dringend Hilfe. Entgiftung bzw. Therapie hat er bis jetzt noch keine gemacht.

Meine Bedenken, dass er durch den Alkoholkonsum einen Unfall mit den Kindern verursacht, sind beträchtlich.

Der 2. Fall ist mein Bruder, der z.Zt. eine Langzeittherapie in einer Klinik macht. Da kann ich leider keine konkreteren Angaben zum Trinkverhalten machen. Rein gefühlsmässig scheint er derzeit trocken zu sein.

Danke für Deine Hilfe und liebe Grüße

Mojack
Liebe Grüße

Mojack

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Papfl » 3. Oktober 2016, 13:41

Hallo Mojack!

Danke für die Ergänzungen [good] !

Deinen Schwager würde ich schleunigst in eine stationäre Entgiftung schicken. Möchte nicht wissen, mit wie viel Restalkohol er "in den frühen Morgenstunden" seinen Schulbus/sein Taxi kutschiert. Ist wahrscheinlich gar kein Restalkohol, sondern Spiegel. Unverantwortlich, sowas [ireful] .

Sorry, aber dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Krank zu sein ist das eine, aber andere dadurch zu gefährden, ist ein No-go.

Mein Rat: Er sollte umgehend in ein Krankenhaus oder in eine Klinik zur Entgiftung. Danach könnte er dann abstinent Schritt für Schritt mit Baclofen beginnen. Bei seinem jetzigen Konsum fürchte ich, kommt das Medikament gegen den Alkohol ohnehin nicht an [pardon] . Und den Alkohol abrupt absetzen geht auch nicht, weil er dann unter Umständen direkt in einen Krampfanfall oder ein Delir hinein schlittert.

Bei Deinem Bruder wäre es ideal, wenn er vielleicht sogar noch während der Langzeit, spätestens aber nahtlos im Anschluss mit der Baclofen-Therapie beginnen könnte.

Einen entsprechenden Ansprechpartner resp. einen baclofenerfahrenen Arzt bekommt Ihr von @DonQuixote. Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.

Und schau' bitte, dass Dein Schwager sich vertreten lässt...bevor etwas passiert :mst ...Es steht ihm selbstverständlich frei, weiter zu trinken...aber dann bitte den Job an den Nagel hängen.

Papfl
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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Mojack » 3. Oktober 2016, 17:11

Hallo Papf,

nochmals ganz lieben Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich sehe das ganz so wie Du. Deshalb habe ich mich hier angemeldet.

Dann werde ich mal DonQuixote anschreiben.

Liebe Grüße

Mojack
Liebe Grüße

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Klausmartin » 3. Oktober 2016, 17:21

Baclofen kann Herzinfakt verursachen und diese NW ist beträchtlich nach Angabe des Hausarztes. [shok] [shok] Hatte ich vorher noch nie gehört.
Gut zu hören. Und Ameisen ist an einem Herzinfarkt gestorben. Irgendwie muss ich gerade nachdenken. [meise]

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Mojack » 3. Oktober 2016, 17:51

Sorry Klausmartin [sorry] , so hat der Hausarzt meinem Schwager seine Ablehnung begründet. Im Netz habe ich davon nichts gefunden.

Liebe Grüße

Mojack
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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Papfl » 3. Oktober 2016, 19:00

Hallo Klausmartin!

Herzinfarkt ist aber auch eine häufige Todesfolge von jahrzehntelangem, exzessivem Alkoholkonsum :wink: . Ich würde mich in diesem Zusammenhang eher fragen, ob Ameisens Entdeckung für ihn selbst vielleicht zu spät
kam... [unknown] ? Jedenfalls ist nach über 40 Jahren Anwendung des Medikaments meines Wissens nicht bekannt, dass auffällig viele Herztode auf Baclofen zurückzuführen wären.

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon DonQuixote » 3. Oktober 2016, 19:37

Hallo Mojack & Klausmartin

Papfl hat recht. Mit Baclofen ist kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden. Älteren Patienten (> 65), welche unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankunge leiden, wird jedoch eine etwas langsamere Dosisteigerung empfohlen.

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon Kunorhaistes » 3. Oktober 2016, 19:44

Als ich noch gesoffen hatte waren Herzprobleme -besonders "Herzstolpern" bei mir normal.
Nun, ist das vorbei, ich bin um einiges fitter als noch vor einem Jahr!
Morgens Smirnoff, mittags Gorbatschow, abends Korsakow...

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Re: Hilfe für die Familie

Beitragvon DonQuixote » 3. Oktober 2016, 21:06

Hallo Mojack

Eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus. Viel Erfolg bei Deiner hoffentlich schon bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote


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