Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Neues aus der Forschung, Fachartikel und sonstige Publikationen in den Medien.
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DonQuixote
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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon DonQuixote » 11. September 2016, 18:38

Seid gegrüßt

Soeben kamen ganz unerwartet noch weitere „Rohdaten“ rein. Ein ganz herzliches Dankeschön an die Spenderin! Sie ist allerdings auch nicht die Urheberin der nachfolgenden Sreenshots, das ist nämliche ein bisher ungenannter Dritter. Leider gibt es die Vortragsfolien zu ALPADIR, BACLAD und der Holländischen Studie nur als Abfotografie der Leinwand, IMHO genügt das aber erst mal. Die Audio-Aufnahmen wären natürlich besonders hinsichtlich der Zuhörer-Fragen interessant. Ich schreibe bewusst „wären“, denn die Tonqualität ist so grottenschlecht, und gleichermaßen ist es auch mein (akustisches) Englisch, so dass ich da aus den Audios nicht wirklich schlau werde. Egal, wichtig sollen erst mal die Vortragsfolgen sein, und hier sind sie:

Und der Vollständigkeit halber hier nochmals die Files von BACLOVILLE, welche ich bereits früher schon eingestellt hatte:

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon APunkt » 12. September 2016, 07:26

Vielen Dank für die weiterführenden Informationen! doppd

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon DonQuixote » 21. September 2016, 16:33

Seid gegrüßt

Nun hat sich auch die Societé Française d’Alcoologie (SFA), die größte und wichtigste Französische Fachvereinigung von Suchtmedizinern, in einer Pressemitteilung zu den in Berlin vorgestellten Resultaten verlautbart. Die SFA sieht darin drei von vier Studien als „gescheitert“ an. Ihr, d.h. der SFA, so jedenfalls mein Eindruck, wäre es am liebsten, wenn alles so bleiben könnte, wie es ist. Dass die Verlautbarungen des Verbandes (SFA) allerdings nicht immer mit den Meinungen ihrer eigenen Mitglieder übereinstimmen, ist auch bekannt.

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon Dr. Strom » 21. September 2016, 21:58

Hallo,
hat schon mal Jemand die Möglichkeit in Betracht gezogen, eine "vernünftige" Studie über Crowdfunding zu finanzieren? Oder auch die Zulassung über diesen Weg in Deutschland/Österreich/Schweiz... zu erreichen?

Ich kann mir gut vorstellen, dass von den vielen direkt betroffenen Menschen und deren Angehörigen, viele bereit sind ein paar Euro oder auch mehr in solch ein Projekt zu investieren. Ich wäre sofort mit 100 Euro dabei.
:-!?

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon DonQuixote » 21. September 2016, 22:16

Hi Doc

Crowdfunding in allen Ehren, aber da müssten schon mindestens ein bis zwei Millionen Euros rüberkommen, und das ist natürlich alles andere als realistisch. Und dann müsste auch jemand den „Lead“ übernehmen, damit das am Ende verwertet werden kann. Ich fürchte, dass wir uns im Moment mit dem Vorstoß der Firma Ethypharm (APLAPADIR / BACLOVILLE) begnügen müssen [unknown] .

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon DonQuixote » 22. September 2016, 23:26

Seid gegrüßt

DonQuixote hat geschrieben:Nun hat sich auch die Societé Française d’Alcoologie (SFA), die größte und wichtigste Französische Fachvereinigung von Suchtmedizinern, in einer Pressemitteilung zu den in Berlin vorgestellten Resultaten verlautbart.


Prof. Bernard Granger heute auf Twitter dazu:

Bild

Na gut, da sage ich erst mal nichts dazu, ich möchte nicht unnötig Verschwörungstheorien befördern. Halt einfach mal so zur Kenntnis genommen [unknown] .

Vom DonQuixote

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Bacloville: und sie bewegt sich doch...

Beitragvon jivaro » 8. Oktober 2017, 20:02

Am kommenden Dienstag, dem 10.10.17, wird Prof. Jaury die endgültigen und heißersehnten Ergebnisse der Bacloville-Studie vorstellen!

http://www.academie-medecine.fr/mardi-1 ... 7-a-14h30/

Ich freue mich so sehr!

jivaro

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Re: Bacloville: und sie bewegt sich doch...

Beitragvon Luphan » 9. Oktober 2017, 18:34

Hallo alle zusammen,

jivaro hat geschrieben:Am kommenden Dienstag, dem 10.10.17, wird Prof. Jaury die endgültigen und heißersehnten Ergebnisse der Bacloville-Studie vorstellen!

http://www.academie-medecine.fr/mardi-1 ... 7-a-14h30/

Ich freue mich so sehr!

jivaro

Das ist doch heute oder?

Kannst du den Link dann hier posten oder ist das der von dir angegebene Link?

Der ist leider auf französisch... .

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon DonQuixote » 9. Oktober 2017, 22:36

Hallo Jivaro & All

Danke erst mal für Dein @Jivaros Fundstück. Schön, dass Philippe Jaury erneut die Gelegenheit erhält, die Ergebnisse seiner Studie BACLOVILLE an einem weiteren Fachkongress zu präsentieren.

Die Ergebnisse sind tatsächlich längst bekannt, und sie sind durchwegs positiv. Woran es aber derzeit noch fehlt, ist die Publikation in einem „ordentlichen Fachjournal“. Vorher wird BACLOVILLE von der Fachwelt schlicht nicht zur Kenntnis genommen. Insbesondere die Daten zum Sicherheitsaspekt (Nebenwirkungen) wurden bisher nicht veröffentlicht. Die langanhaltende Verzögerung begründete Jaury bisher mit der „extrem umfangreichen und komplexen Datenlage“. Immerhin hatte Bernard Granger auf Twitter kürzlich mitgeteilt, dass das Script zur Veröffentlichung inzwischen „eingereicht“ wurde. Wann genau und bei welchem Fachjournal genau weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass von der Einreichung bis zur Veröffentlichung oft viele viele Monate vergehen. Wir müssen da halt noch etwas abwarten und Geduld haben.

Auf einer ganz anderen Schiene läuft die Beantragung (zumindest in Frankreich) für die Marktzulassung (Autorisation de mise en Marché / AMM). Wir erinnern uns: Die Vorläufige und auf drei Jahre befristete Marktzulassung (RTU) lief anfangs dieses Jahres aus und wurde nur deshalb um ein weiteres Jahr verlängert, um eben den Leuten von BACLOVILLE die Gelegenheit zu geben, ihre Resultate zu präsentieren und die AMM formell zu beantragen. Inzwischen ist allerding die Behörde (ANSM) im vergangenen Juli vorgeprescht und hatte auf Grundlage einer höchst fragwürdigen „Studie“ die Höchstdosis der vorläufigen Zulassung (RTU) von bisher 300mg/Tag auf 80mg/Tag reduziert. Völlig unklar ist, welche Auswirkungen das auf eine zukünftige AMM (Marktzulassung) haben wird. Sollte es tatsächlich bei den 80 mg/Tag bleiben, dann muss man eingestehen, dass mindestens die Hälfte aller „Baclofen-Patienten“ unterversorgt bleiben. Die Verabreichung von Baclofen in hoher Dosierung zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit durch engagierter Ärzte wird sich dann halt weiter und weitestgehend „off label“ abspielen. Aber das ist ja heute schon „courant normal“. Von einer Situation wie „Und sie bewegt sich doch!“, wie Du, @Jivaro, sie beschreibst, sind wir leider noch ziemlich weit entfernt.

Meint DonQuixote

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Re: Alkoholismus-Kongress Berlin 2016: Resultate BACLOVILLE / ALPADIR / und weitere

Beitragvon jivaro » 10. Oktober 2017, 12:48

Ok, dann bin ich da - ganz im Gegensatz zu meiner sonstigen Grundhaltung - etwas zu euphorisch. Für mich ist Jaurys Studie die einzige, die unter "realen" Bedingungen stattgefunden hat (meint: Beobachtungen über 1 Jahr, Patienten mit Komorbiditäten). Jede weitere Veröffentlichung sollte wenigstens zur Verbreitung der "guten Botschaft" dienen.

Es ist eine Schande, dass diese Ergebnisse ausgegrenzt werden, die negativen Ergebnisse der Alpadir-Studie sowie der holländischen Studie sofort berücksichtgt werden obwohl der "negative" Ausgang allein durch methodische bzw. konzeptionelle Defizite erklärt werden kann.

Hoffnung für Deutschland hatte ich ein wenig, als die Charité (Interview in 3sat - Dres. Müller/Geisel) sich im Sommer sehr positiv zu Baclofen geäussert hatte. Wichtig wäre, dass sich die Ärzte, die mit Baclofen arbeiten auch mit den Besonderheiten des Behandlungsregimes vertraut machen.

Soweit ich weiss wird sich die ANSM nun bis zum 24.11.17 zur Mengenbegrenzung auf 80mg/d definitiv äussern. Ich hoffe dass mit der Unterschriftenaktion über change.org wenigstens ein gewisses Öffentlichkeitsinteresse dokumentiert werden kann. Es ist absolut unverständlich, dass eine Publikation mit unbekannter Autorenschaft, die statistisch Äpfel mit Birnen vergleicht, ausreicht um eine wirksame Therapieform einer Volkskrankheit so zu diskreditieren.

Selbst mir fällt das GGG hier zunehmend schwer, zugegeben!

Beste Grüsse
jivaro


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