Anemones Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Anemone77
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Anemones Vorstellung

Beitragvon Anemone77 » 5. September 2016, 13:13

Hallo und einen schönen Tag an alle! [smile]
Nach vielen Jahren meiner Alkoholsucht, 2 Langzeittherapien, nach denen ich jeweils für 6 Monate trocken war und unzählingen Entgiftungen, hat mich vor ein paar Wochen meine Suchttherapeutin auf Baclofen aufmerksam gemacht und mir eine Suchtambulanz empfohlen, um mich mal zu erkundigen...
Von dem Kardiologen Olivier Ameisen und seiner erfolgreichen Baclofen-Therapie hatte ich ja schon gehört. Vor zwei Wochen hatte ich dann das positive Beratungsgespräch dort. Nach einem gründlichen Check-up (EKG, Blut usw..) habe ich nun gestern mit der Einnahme von Baclofen begonnen...! Erstmal niedrig dosiert. Also 4 Tage lang 3mal 5 mg. Danach geht es mit 3mal täglich 10 mg weiter.... nun bin ich gespannt und voller Hoffnung, ob ich endlich von dem manchmal extremen Suchtdruck loskomme..... Ich fühle mich in den letzten Jahren total unfrei. Der Alkohol schmeckt mir schon lange nicht mehr (hat mir auch nie geschmeckt).... eine positive Wirkung ist auch schon lange nicht mehr zu spüren.... Habe hier ja schon manchen Beitrag gelesen und bin echt überrascht von den vielen positiven Resonanzen, was die Wirkung von Baclofen anbelangt!!! Leider geht mein Arzt nur bis zu einer Dosis von 75 mg...!
Hoffe sehr, dass diese Dosis ausreicht um mein Carving zu stoppen!!!??? Naja, gerade habe ich meine Mittagsdosis (5 mg) genommen. Mein Craving ist so mittelmäßig... Hoffe, dass ich den Tag gut überstehe....
LG Anemone77
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Kunorhaistes
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Re: Mein zweiter Tag mit Baclofen

Beitragvon Kunorhaistes » 5. September 2016, 21:27

Nur Geduld, das langsame Eindosieren ist wichtig, bei vielen reicht dann auch eine relativ geringe Erhaltungsdosis.
Mein Tipp: Auch wenn der Druck mal stark sein sollte, Finger wech vom Alkohol, dann lieber eine Notdosis.
Einkäufe nach der Einnahme erledigen und einen Bogen ums Schnapsregal machen.

Ich drücke dir die Daumen! [twiddle]
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DonQuixote
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Re: Mein zweiter Tag mit Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 5. September 2016, 22:55

Hi Anemone

Schön, dass Du zu uns gefunden hast. Und toll, dass Du einen Arzt gefunden hast, der Dir Baclofen gegen Deine Alkoholabhängigkeit verschreibt. Doch dann:

Anemone77 hat geschrieben:Leider geht mein Arzt nur bis zu einer Dosis von 75 mg...!

Ich kann das einerseits verstehen, denn das ist genau die maximale Dosis, welche ein Arzt gerade noch so ambulant und legal verschreiben kann, ohne sich – na ja – irgendwie exponieren zu müssen. Klar, ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, der Arzt möchte so wie viele seiner Kollegen rechtlich zu 100 % abgesichert sein. Nur: Er sollte sich dann besser nicht für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit mit Baclofen engagieren und seinen Patienten keine falschen Versprechungen machen. Irgendwo im Netz gab es die letzten Tage den Hashtag #Angsthase, zwar in einem anderen Zusammenhang, aber es passt auch hier ganz gut. Mit #Angsthase, d.h. mit übervorsichtigen und nur mit offiziellen Beipackzetteln arbeitenden Ärzten geht nichts voran. Leider. Ich weiß nicht, wir Du bereits in der „Baclofen-Materie“ drin steckst, aber du könntest ja mal beginnen mit:


Ok, das müssen jetzt Du und Dein Arzt untereinander ausmachen. Von unserer Seite gibt es einen ersten Überblick rund um das Medikament in unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe mir einfach eine PN (Private Nachricht).

Der Beginn einer Baclofen-Therapie ist mit jeder Dosis sinnvol! Wenn Du aber das Gefühl hast, dass Du mit Deinem Arzt und mit der Höchstdosis von 75 mg / Tag nicht mehr weiter kommst, dann melde Dich bei mir mit PN (Private Nachricht). Wir führen eine Liste mit rund 100 Ärzten in ganz Deutschland, welche sich mit der Behandlung der Alkoholabhängigkeit mit Baclofen auch wirklich auskennen.

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Habe mal eine Frage...!

Beitragvon Anemone77 » 14. September 2016, 10:17

Hallo und Guten Morgen!!! Bin jetzt bei Tag 11 mit 30 mg Baclofen pro Tag. Mein Suchtdruck ist so mittelmäßig. Hatte auch dreimal wieder Alkohol getrunken.... :heulen: Ansonsten habe ich keinerlei Nebenwirkungen außer extreme
Schlafstörungen. So gegen 20.00, 21.00 Uhr überfällt mich immer eine bleiernde Müdigkeit... gehe dann meist zu Bett und schlafe auch gleich ein, aber noch ca. 2 Stunden ist es vorbei mit dem Schlaf..... Ansonsten muss ich feststellen, dass ich tagsüber in einer ziemlich euphorische Stimmung bin... Dies war vor der Einnahme mit Baclofen nicht so!

Nehme zwar schon Jahre ein Antidepressivum, aber gegen meine depressiven Verstimmungen und meine Traurigkeit hat es nie richtig geholfen...

Heute habe ich wieder einen Termin bei meinem Arzt. Mal sehen, was er sagt..... Sollte eigentlich schon bei 60 mg sein, habe aber noch nicht erhöht.... Wollte langsam voranschreiten....

Liebe Grüße!
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Habe mal eine Frage...!

Beitragvon Anemone77 » 14. September 2016, 10:30

Habe die Frage vergessen zu stellen.... die Hitze.... :wink:

Ist es normal mit diesen Schlafstörungen..? Geht das mit der Zeit und einer höheren Dosierung weg??
Das Beste ist erstmal, dass ich nicht mehr so depressiv bin...!!! [smile] HOffe, dass der Suchtdruck mit der Zeit auch schwächer wird.... Bin leider ein sehr, sehr ungeduldiger Mensch..... [sad]

Liebe Grüße
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Papfl
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Re: Habe mal eine Frage...!

Beitragvon Papfl » 14. September 2016, 11:02

Hallo Anemone77!

Schlafschwierigkeiten hatte ich anfangs auch. Weil ich in der Aufdosierungsphase neben Baclofen nicht auch noch ein rezeptpflichtiges starkes Schlafmittel einnehmen wollte, aber dennoch dringend auf regelmäßigen, regulären Schlaf angewiesen war, habe ich mich durch verschiedene pflanzliche Mittel "gewurschtelt" und bin an diesem hängengeblieben. Warum gerade die 500mg-Baldrian-Dragees von Kneipp bei mir Wirkung zeigten, kann ich nicht erklären. War halt so. Gibt's in fast allen Apotheken und Drogeriemärkten (dm, Rossmann, Müller).

Dass man davon laut Packungsbeilage ganz offiziell bis zu 3 mal täglich 4 überzogene Tabletten nehmen darf, kam mir sehr entgegen. Insgesamt zwölf Dragees habe ich zwar nie genommen, aber 3 bis 4 Dragees vorm Schlafengehen und jedesmal, wenn ich nachts aufgewacht bin (so ca. 3x pro Nacht) habe ich 2 Dragees "nachgeworfen". Und bin prompt wieder eingeschlafen. Ach ja, eine Viertelstunde Entspannung(s)übungen (PMR, Autogenes Training) habe ich vorm Einschlafen auch gemacht. Sowas ist nie verkehrt.

Auf YouTube gibt es unter den Suchbegriffen "Entspannung", "Relaxation", "PMR", "Trance", "Spa", "Autogenes Training", "Phantasiereisen" etc. zum Teil ganz brauchbare Aufnahmen. Kann man sich runterladen (z. B. mit "aTube Catcher"), mit dem Programm auch gleich in ein Audio-Format konvertieren und dann auf MP3-Player, iPod oder Smartphone ziehen. Earphones rein (oder ganz pfiffig mit dem Kopfkissenspeaker) und einfach mental abschalten. Im besten Fall schläft man dabei ein.

Mit dieser Methode hat sich mein Schlafverhalten binnen einer Woche wieder normalisiert. Vielleicht hätte sich's auch so (ohne Baldrian und Entspannung) nach zwei bis drei Wochen wieder eingerenkt, weil sich mein Körper an die Umstellung auf Baclofen von alleine gewöhnt hätte. Aber wie gesagt: Ich musste morgens raus und brauchte meinen Schlaf.

Kannst ja mal ausprobieren [smile] .

Papfl
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Re: Habe mal eine Frage...!

Beitragvon Anemone77 » 14. September 2016, 12:09

Vielen Dank für die Tipps!!! good
Hatte zwar vor Jahren mal Baldrian-Dragees ausprobiert, aber hatte wohl zu wenig genommen....
Werde mir mal eine Packung besorgen!!! Schlaftabletten möchte ich nicht nehmen, da ich nicht wieder in
eine Tablettenabhängigkeit reinrutschen möchte.. War 14 Jahre abhängig von Benzos.... Habe es aber geschafft und nehme schon jahrelang keine Benzos mehr.

Danke auch für die Entspannungstipps...!!! doppd
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Bennie
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Bennie » 14. September 2016, 19:28

Hallo Anemone,

das mit den Schlafstörungen kenne ich auch zur Genüge und habe viele Jahre nach einer Lösung gesucht. Schlaftabletten wollte ich auch nie nehmen. Ich bin dann über ein Buch (Was die Seele essen will) auf Melatonin und L-Tryptophan gestossen. Letzteres ist nichts weiter als eine Aminosäure. In den ersten Tagen ohne Alkohol nehme ich früh am Abend (20-21 Uhr) 3 mg Melatonin und 1000 mg Tryptophan. Damit kann ich sogar am ersten Tag recht gut schlafen, am zweiten dann schon fast durch. Man hat am Morgen auch keine Nachwirkungen davon.

LG, Bennie

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Papfl
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Papfl » 14. September 2016, 20:00

Hallo Bennie!

Danke für diese Ergänzungen [good] . Noch effektiver wird das Ganze, wenn Du Tryptophan morgens nimmst. Dann kann Dein Körper das Tryptophan im Laufe des Tages in Serotonin ("Glückshormon") umwandeln, was wiederum bei Einbruch der Dunkelheit zu Melatonin ("Schlafhormon") verstoffwechselt wird.

Genaueres dazu findest Du hier. Wir hatten diesen "Kniff" schon mal an anderer Stelle im Forum erläutert.

In diesem Sinne: Erholsame Nachtruhe allerseits :-gaehn

wünscht

Papfl
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Bennie
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Bennie » 14. September 2016, 22:14

Hi Papfl,

danke für die interessanten Links! Das ist überhaupt die Idee, Tryptophan auch tagsüber zu nehmen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass die Einnahme in diesem Zeitraum noch Auswirkungen auf die Nacht haben würde. Interessant. :kst

Gute Nacht,
Bennie

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Papfl
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Papfl » 14. September 2016, 22:28

Hallo Bennie!

Im Grunde reichen 500 mg Tryptophan vormittags als Tagesdosis aus. Alles, was drüber ist, kann meines Wissens nicht mehr sinnvoll verwertet werden und wird quasi "ungenutzt" wieder ausgeschieden.

Ebenfalls eine gute Nacht :-gaehn !

Papfl
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Chinaski
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Chinaski » 15. September 2016, 00:23

Hallo Papfl,

gibt es ein bestimmtes Produkt welches du favorisieren würdest?
Oder ist es egal?
Hauptsache es sind 500mg.

Gruß Chinaski

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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Papfl » 15. September 2016, 08:27

Moin Chinaski!

Ich bin da ziemlich pragmatisch [smile] . Einigermaßen günstig, schnell, wenig Aufwand [mocking] . Da landet man halt doch wieder bei Amazon. Ich bevorzuge deshalb die hier. Wer was gegen Amazon hat, kann sie auch direkt beim Hersteller kaufen, da sind sie aber teurer.

Die reichen bei einer Kapsel täglich vier Monate lang. Also knapp 11 Cent pro Tag. Das sind mir "gute Laune" und "geruhsamer Schlaf" wert [smile] .

Dass ich dieses Produkt nehme, hat aber nichts mit besonderer Qualität oder so zu tun. Ist halt für mich das bequemste. Den Rest überlasse ich meinem Körper [mocking] . Und es wird in Deutschland hergestellt und geprüft. Auf dem Markt gibt es auch viele Produkte ausländischer Hersteller, die schon von der Aufmachung ein bisschen "suspekt" daher kommen. Überhaupt findet man im Internet und auch in den Apotheken, Drogerien etc. viele L-Tryptophan-Präparate und auch 5-HTP (das ist dann "stoffwechseltechnisch" nochmal eine Stufe weiter: L-Tryptophan --> 5-HTP --> Serotonin --> Melatonin). Statt Tryptophan gleich 5-HTP zu nehmen, finde ich allerdings nicht so ideal, weil es da keine eindeutigen Dosierungsempfehlungen gibt und es gelegentlich auch zu stärkeren Nebenwirkungen (Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen) kommen kann.

Aufpassen sollte man mit Tryptophan, wenn man parallel noch andere serotoninfördernde Substanzen oder ein Antidepressivum einnimmt, das die Serotonin-Wiederaufnahme hemmt (z. B. SSRI). Zu viel Serotonin im Körper ist dann auch wieder nicht gut [pardon] . In solchen Fällen würde ich immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten, bevor ich Tryptophan zusätzlich einnehme.

Papfl
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Chinaski » 15. September 2016, 11:32

Hallo Papfl,

Vielen Dank für deine Ausführliche Antwort.
Ich werde mir mal die Kapseln bestellen die du auch nimmst.
Durch meinen Schichtdienst früher habe ich heute noch extreme Schlafstörungen, vielleicht hilft es mir ja!

Gruß Chinaski

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17. Tag mit Baclofen

Beitragvon Anemone77 » 21. September 2016, 14:47

Hallo allerseits! [smile]

wollte mal wieder kurz berichten, wie es mir so geht...! [smile]
Seid Montag bin ich jetzt bei 45 mg pro Tag. .... In diesen 17 Tagen hatte ich 4 Rückfälle. Vor der Behandlung mit Baclofen habe ich ca. 3 bis 4mal die Woche getrunken....! Heute bin ich fünf Tage hintereinander trocken!!! In diesen 5 Tagen ist mein Suchtdruck deutlich "runtergegangen"..., was total schön ist... Ich hatte sonst fast jeden Tag Suchtdruck.... manchmal auch sehr extremen..... ! Gestern und vorgestern hatte ich keinen einzigen Gedanken an Alkohol..... Das ist super..!!!! Leider habe ich aber seid Montag nun doch gewisse Nebenwirkungen... Schwindel, Kopfschmerzen,.. stehe auch ein bisschen neben mir... Aber gut, hoffe, dass das wieder weggeht.... Trinken ist weitaus schlimmer.... Oder sollte ich doch wieder auf 30 mg runterdosieren....??? Hatte mir eben nochmal die Dosierungstabelle (10-mg-Tabletten) angesehen. Vielleicht war es doch zu schnell....? 15 mg -- 30 mg -- 45 mg...?

Ich freue mich jedenfalls..!!! mir gehts es stimmungsmäßig sehr, sehr viel besser!!! War sonst immer traurig und depressiv und bei solch einer Stimmung ist natürlich der Weg zur Flasche nicht sehr weit....

Aber, ich will auch nicht zu euphorisch sein! Sicher wird sich das Craving wieder mal melden...!

Liebe Grüße [hi_bye]
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Papfl » 21. September 2016, 16:06

Hallo Anemone77!

Und Gratulation zu Deinem Fortschritt [good] !

Anemone77 hat geschrieben:Leider habe ich aber seid Montag nun doch gewisse Nebenwirkungen... Schwindel, Kopfschmerzen,.. stehe auch ein bisschen neben mir...

Wenn diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) einigermaßen erträglich sind, würde ich noch ein paar Tage bei den jetzigen 45 mg/Tag bleiben und schauen, ob die UAWs verschwinden. Tun sie das, hängt es letztlich vom Craving ab, ob eine noch höhere Dosierung notwendig ist. Gut möglich, dass Du in drei Tagen nahezu nebenwirkungs- und cravingfrei bist. Dann hast Du mit 45 mg/Tag Deine ideale persönliche Erhaltungsdosis gefunden und müsstest lediglich wenn Du in eine brenzlige Trigger-Situation kommst und dann Trinkverlangen hast mit der Notfalldosis (in Deinem Fall +/- 10 mg einmalig) im akuten Bedarfsfall nachjustieren.

Sollten die Nebenwirkungen in ein paar Tagen verschwinden und das Craving zurück kehren, ist wahrscheinlich eine weitere Aufdosierung notwendig. Dann aber bitte ab jetzt in 5-mg-Schritten alle 3 bis 5 Tage. Ich glaube, Du bist von Deiner idealen Dosis nicht mehr weit entfernt. Wäre schade, wenn Du den richtigen Zeitpunkt durch zu schnelle Dosissprünge verpasst [pardon] .

Sollten die Nebenwirkungen jetzt zu heftig sein, dann würde ich nicht gleich auf 30 mg/Tag zurück gehen, sondern erstmal schauen, wie es sich bei 40 mg/Tag (also mit 5 mg weniger) verhält.

Das hört sich sehr gut an bei Dir :vgn !

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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Anemone77 » 22. September 2016, 09:17

Guten Morgen Papfl, [smile]

vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich werde mich weiterhin beobachten, was die Nebenwirkungen und das Craving betrifft!

Mein Arzt meinte, bei meinem letzten Besuch, dass ich ab dem 3. Oktober 60 mg einnehmen soll...! :grbl
Bis dahin soll ich bei den 45 mg pro Tag bleiben...!?
Das finde ich nun doch wieder zu abrupt und zu hoch.... Werde mich an der Dosierungstabelle hier im Forum orientieren und Deine Ratschläge befolgen mit den 5mg-Schritten...!
Ich glaube, dass er, was die Dosierung von Baclofen angeht, nicht all zu viel Ahnung hat.... [sad], obwohl er in der Forschung (Baclofen) tätig ist...

Liebe Grüße
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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Kunorhaistes » 22. September 2016, 13:55

Anemone77 hat geschrieben: obwohl er in der Forschung (Baclofen) tätig ist...


Was forscht er denn so?
Bist du sein Versuchskaninchen?

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Re: Anemones Vorstellung

Beitragvon Papfl » 22. September 2016, 14:01

Hallo Anemone77!

Man kann eigentlich nicht von vornherein sagen, wie viel Baclofen jemand benötigt, weil die Dosierung individuell wirklich sehr unterschiedlich ist. Es ist also relativ sinnfrei, einer Patientin oder einem Patienten im Voraus zu sagen, sie bzw. er solle bis dahin oder ab da eine bestimmte mg-Menge nehmen.

Die Indikatoren dafür, ob die Dosis weiter gesteigert, gesenkt oder erstmal beibehalten werden sollte, sind Nebenwirkungen und Craving. Die kann man nicht vorhersehen. Die kann nur die Patientin resp. der Patient für sich in Balance mit der Baclofendosierung bringen.

Warum sollte ich, wenn ich bei 45 mg/Tag bereits vollkommen cravingfrei bin, noch auf 60 mg/Tag aufdosieren - nur so als Beispiel [pardon] ?

Anemone77 hat geschrieben: Werde mich an der Dosierungstabelle hier im Forum orientieren und Deine Ratschläge befolgen mit den 5mg-Schritten...!

Genau. Wenn Du das Gefühl hast, es fehlt noch ein bisschen, dann leg' langsam in 5-mg-Schritten alle 3 bis 5 Tage nach. Und wenn Du cravingfrei bist: Bingo good !

Ich bin mir ziemlich sicher, Du kriegst das hin doppd .

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Bin verunsichert...!

Beitragvon Anemone77 » 9. November 2016, 10:52

Guten Morgen in die Runde, bin ein wenig verunsichert....! Habe die Neuvorstellung von Salem gelesen und muss sagen, dass ich auch seid ein paar Tagen ziemlich depressiv bin...Auch hat sich der Suchtdruck wieder gemeldet...! [cray] Hatte auch -- leider -- zwei Rückfälle... [sad] Bin jetzt bei einer Dosis von 75 mg pro Tag. Naja, aber depressive Stimmungen treten ja immer mal auf... auch bei Nichttrinkern..! Hatte mir gestern mal den Beipackzettel vorgenommen und dort steht unter häufigen Nebenwirkungen u. a. auch Depressionen....

Aber am meisten verunsichert mich, dass ich wieder rückfällig geworden bin und das Craving wieder da ist!!.... habe Angst, dass die Wirkung Baclofens nachläßt.... oder vielleicht ganz aufhört.... [cray] .... Mal sehen, was mein Arzt sagt. Habe heute wieder einen Termin... Hoffe, dass ich erhöhen darf (bin ja jetzt bei 75..!!!)....

Im Beipackzettel steht auch u. a., dass höhere Dosen nur unter stationärer Aufsicht eingenommen werden sollten.... Hat jemand Erfahrung, ob bei einer höheren Dosierung (100 mg und mehr) verstärkt Nebenwirkungen auftreten...???

Liebe Grüße [smile]
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