und nun ?

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Mila65
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und nun ?

Beitragvon Mila65 » 3. Juni 2016, 14:36

Mein Mann hat mich gebeten hier zu schreiben, da er total verzweifelt ist.
Mein Mann möchte aufhören zu trinken, er will das es endlich aufhört.
Er hat ziemlich viel Ängste wird darauf aber nich behandelt von sein Hausarzt,
der sagt er muss erst trocken sein, des wegen bekommt er auch keine Medikamente.
Jetzt hat sich mein Mann entschlossen eine Entgiftung im Klinikum Warendorf zu machen,
er hat sich heute dort auf die Warte Liste setzen lassen, obwohl er total viel Angst hat.
Er war 2002 schon mal da und sehr schlechte Erfahrungen dort gemacht.

Ich habe dann zusammen im Internet Infos über die Klinik eingeholt, und haben gelesen
das sich wohl dort einigen geändert hat.
Das hat ihm ein bisschen beruhigt und etwas die Angst genommen.

Jetzt war er bei seinem Hausarzt und hat ihm von seinen Ängsten erzählt und er hat ihm wieder
Angst gemacht und was von geschlossene Abteilung erzählt und da müsse er jetzt durch, Verbrecher müssten ja auch ihre Strafe im Gefängnis absitzen, das hat ihm wieder völlig runter gezogen.
Ich verstehe das auch nicht so ganz mein ist doch krank und kein Verbrecher.
Und was wir auch nicht verstehe wenn ein Alkoholkranker Mensch es so schwer gemacht wird
wenn er hilfe braucht er hat sich doch entschlossen was zu tun und hat jetzt allen sein Mut zusammen genommen und braucht doch jetzt hilfe und nicht erst in ein paar Wochen oder gar Monaten.
Wir waren zusammen zur Beratungsstelle dort hat uns die Dame gesagt das erst eine Entgiftung gemacht werden muss, das ist soweit auch okay.
Aber danach soll er erst mal Wochen lang zu ihr in
die Gespräch runde kommen und entscheidet sie ob sie dann wohl mal einen Antrag stellt, aber bis dahin sind doch Wochen oder sogar Monate vergangen. Aber er ist doch jetzt bereit was zu tun bzw. nach der Entgiftung.

Ganz ehrlich bei der Dame hatte man das Gefühl das die nicht wirklich helfen will und das
ja sowieso kein alkoholkranker aufhören will.

Mein Mann sagt gerade das ihm diese Gesprächsrunden nichts bringen und er mehr der Einzelgänger ist und nicht versteht warum das nicht mal zur Kenntnis genommen wird und alle immer nur Stur nach Ihrem gewohnten Muster handeln.
Jetzt hat er noch mehr Angst und ich denke er wird jetzt erst recht wieder mehr trinken um seien Angst auszuhalten.
Und jetzt unsere Frage was kann er machen in der Wartezeit wegen seiner Angst, habt ihr vielleicht einen Rat oder eine Idee?
Und kennt vielleicht einer das Klinikum Warendorf und kann uns sagen wie es dort ist?

Und würden wir evtl. Adressen von Ärzten bekommen von euch die Baclofen verschreiben und auch einen betreut und unterstützt.
dann wenn er von der Entgiftung zurück ist, da sein Hausarzt erst sicher nicht verschreiben wird.

Oh das ist jetzt doch ziemlich lang geworden, danke das ihr bis zum Schluss gelesen habt.
Und schon Danke mal in voraus für eure Hilfe.

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Mila65
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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 3. Juni 2016, 15:57

oh, entschuldigt bitte die vielen Rechtschreibfehler, ich wahr etwas durch einander vorhin.

LG Mila

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Papfl
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Re: und nun ?

Beitragvon Papfl » 3. Juni 2016, 17:16

Hallo Mila mit Mann!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Ihr da seid [smile] .

Mila65 hat geschrieben:oh, entschuldigt bitte die vielen Rechtschreibfehler, ich wahr etwas durch einander vorhin.

Kein Problem, Mila. Dafür musst Du Dich doch nicht entschuldigen [smile] .

Was soll ich schreiben: Obwohl mir die Schikanen, vor die abhängige Menschen oft gestellt werden, wenn sie sich zu einer Behandlung entschließen, bekannt sind, bin ich immer wieder fassungslos, was "da draußen" mitunter alles so abgeht [nea] .

Ich möchte die Aussagen Eures Hausarztes auch gar nicht kommentieren...das sind sie nicht wert :L .

Vergessen wir mal für einen Moment, was gewesen ist und sortieren uns nochmal ganz von vorn [smile] :

Nach Deiner Schilderung gehe stark davon aus, dass Dein Mann den Alkohol ein Stück weit als "Medizin" gegen seine Ängste benutzt. Das ist ein häufig beobachtbares Phänomen. Alkoholabhängigkeit ist in solchen Fällen quasi "nur" eine Zweiterkrankung ("Komorbidität"), die "eigentliche" Ursache ist eine Angststörung. Mit Hilfe von Alkohol gelingt es, die Ängste wenigstens ein bisschen zu unterdrücken.

Das Problem dabei: Fällt der Alkohol weg, kommen die Ängste wieder zum Vorschein. Und darum wird sich in der traditionellen Suchttherapie mitunter viel zu wenig gekümmert. Patienten werden entgiftet, psychotherapeutisch angeleitet, mit welchen Strategien und Alternativen man im Alltagsleben dem Alkohol einigermaßen gut aus dem Weg gehen kann und dann wieder entlassen. Der oberflächliche Grund für den Therapieaufenthalt - nämlich die Alkoholabhängigkeit - wurde ja behandelt.

Dass die eigentliche Ursache für die entstandene Alkoholabhängigkeit die viel tiefer sitzende, immernoch unbehandelte Angststörung ist, interessiert niemanden. Und wenn der Patient dann - unter diesem Gesichtspunkt vollkommen nachvollziehbar - wieder zur Flasche greift, weil er diese Ängste anders einfach nicht aushält, gehört er schnell zu jener Gruppe der "Unbelehrbaren", die es selbst nach zwei oder drei Therapieanläufen immer noch nicht schaffen.

Dein Mann befindet sich da in "bester" Gesellschaft. Und mit "bester" meine ich keinen geringeren als Olivier Ameisen, jenen Mann, der Baclofen für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit (wieder)entdeckt hat:

Olivier Ameisen hat geschrieben:Mein Grundproblem ist nicht der Alkohol, sondern die Angst. Wenn ich die Angst loswerde, werde ich nicht mehr trinken.

Kennt Ihr sein Buch "Das Ende meiner Sucht"? Es ist spannend zu lesen, und ich bin mir sicher, Dein Mann wird sich darin mehr als einmal wiederfinden. Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest (dazu später mehr).

Womit wir wieder beim pragmatischen Teil wären [smile] : Das von Dir erwähnte Klinikum Warendorf ist ja eine Einrichtung für einen längeren, stationären Therapieaufenthalt. Habe ich das richtig verstanden [pardon] ? Und dafür hat sich Dein Mann jetzt mal auf die Warteliste setzen lassen. Für die Genehmigung durch den Versicherungsträger eines längeren Entwöhnungsaufenthalts wie diesem bedarf es gewisser Fomalitäten (Sozialbericht, Prognose etc.), da hat die Dame von der Beratungsstelle schon recht. Das kann ein bisserl dauern.

Unabhängig davon gibt es aber auch die Möglichkeit einer "bloßen" Entgiftung in einem Krankenhaus. Die dauert etwa +/- eine Woche und kann in der Regel auch kurzfristig angetreten werden. Zumal, wenn Dein Mann sagen kann, dass er auf der Warteliste für eine Entwöhnungstherapie steht.

Meine Idee ist folgende: Es gibt nämlich zwei Wege, mit Baclofen zu beginnen:

  • Die bessere Variante ist ein abstinenter Beginn. Dann dosiert man das Medikament in kleinen Schritten langsam hoch, bis eine individuelle persönliche Erhaltungsdosis erreicht ist. Das ist sozusagen der "Königsweg".
  • Man kann aber auch - und das hängt ein bisschen davon ab, wie hoch der Alkoholkonsum im Moment ist - zweigleisig fahren. Das heißt, den Alkohol langsam ausschleichen und Baclofen parallel dazu langsam einschleichen.
Wie viel trinkt denn Dein Mann im Moment? Das könnte Aufschluss darüber geben, ob eine Entgiftung tatsächlich zwingend erforderlich ist, oder ob eventuell die zweite Variante auch eine mögliche Alternative für Euch wäre. Das letzte Wort hat diesbezüglich natürlich der behandelnde Baclofen-Arzt, an den Ihr Euch gegebenenfalls wenden werdet, aber als Anhaltspunkt für die weitere Vorgehensweise wäre diese Information ganz nützlich.

Eine große Einschätzung, ob eine Entgiftung notwendig ist oder nicht, ermöglicht auch diese Kurzfassung des CIWA-Ar (Clinical Institute Withdrawal Assessement).

Also: Entweder erst Entgiftung und dann abstinent mit Baclofen beginnen, oder Alkohol langsam runter und Baclofen parallel dazu langsam einschleichen. Auf keinen Fall den Alkohol abrupt absetzen, weil das mitunter gefährlich werden könnte.

Egal, welchen Weg Ihr einschlagen wollt: Der erste Schritt ist jetzt, einen Termin bei einem baclofenerfahrenen Ansprechpartner in Eurer Gegend zu vereinbaren. Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben (und auch nicht jede/r wissen muss, wo Ihr genau wohnt), möchte ich Euch bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) nochmal kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Euren Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann per E-Mail mit Arztvorschlägen bei Euch melden.

Ich denke, Dein Mann wird auf jeden Fall von Baclofen profitieren können. Nicht zuletzt, weil das Medikament nicht nur das alkoholbedingte Craving stoppen kann, sondern weil es auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften hat.

Vielleicht schreibst Du noch kurz, wie hoch der tägliche Alkoholkonsum Deines Mannes zurzeit ist. Dann wird die Perspektive vielleicht gleich schon etwas klarer.

Wenn's ganz gut läuft und auch der behandelnde Arzt sich einverstanden erklärt (die Ärzte auf unserer Liste sind in der Regel allesamt suchterfahren und würden nie so einen Nonsens wie Euer Hausarzt von sich geben), kommt Dein Mann vielleicht sogar vorerst um einen stationären Aufenthalt komplett drum rum.

In diesem Sinne: Nur Mut, das wird schon... [good] ...

Meint
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APunkt
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Re: und nun ?

Beitragvon APunkt » 3. Juni 2016, 17:25

Hallo Mila & Mann,

herzlich Willkommen!

Ich bin selbst noch Neuling, bin aber überzeugt davon, dass Ihr
1. im richtigen Forum gelandet seid und
2. Baclofen Deinem Mann eine echte Hilfe sein kann.

Ich bin mal so frei, Dir hier eine Antwort eines der Hauptverantwortlichen hier (Papfl) hineinzukopieren, darin sind alle wichtigen Informationen zum weiteren Vorgehen enthalten:

Papfl hat geschrieben:Hallo bimbam_u!
Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

Und vielen Dank für Deine ausführliche Vorstellung, in der sich sicherlich viele hier an der ein oder anderen Stelle wiederfinden [good] .

Die Verzweiflung, die aus Deinen Zeilen heraus zu lesen ist, kann ich gut nachvollziehen. Das ist ja gerade das Paradoxe: Auf anderen Gebieten (z. B. im Beruf, bei sonstigen Herausforderungen etc.) scheint "uns" so ziemlich alles zu gelingen, ist auf "uns" 200-prozentig Verlass, wirken "wir" belastbar, souverän und nahezu unerschütterlich. Aber Alkohol, Angst- und Panikattacken gegenüber müssen "wir" uns ein ums andere Mal geschlagen geben. Und trotz aller Bemühungen, Anstrengungen, Kampf und Willensstärke (Arztbesuche, Therapien, etc.) werden wir immer wieder eingeholt.

Mit ein Grund für die vermeintliche "Wirkungslosigkeit" traditioneller (Psycho)Therapieansätze ist die Vernachlässigung der neurologischen, physischen Aspekte psychischer Krankheitsbilder. Psychotherapie ist wichtig. Aber ohne medikamentöse Unterstützung - das hast Du selbst erlebt - kann sie oftmals keine Früchte tragen.

Einer der führenden Suchtmediziner in Deutschland, Prof. Dr. Karl Mann vom ZI Mannheim, nennt einen möglichen Grund für den einseitigen Therapieansatz in dieser Radio-Sendung:

Man muss sehen, dass das Gebiet der Behandlung von Suchtpatienten über viele, viele Jahre nicht etwas war, wo sich junge Ärzte dafür erwärmen konnten. Das hat dazu geführt, dass viele Entwöhnungskliniken dann von Psychologen geleitet wurden. Psychologen dürfen aber keine Medikamente verordnen und das hat dazu geführt, dass rein psychologische Methoden eindeutig favorisiert wurden.

In diesem Zusammenhang lohnt sich auch ein Blick in diesen und diesen Beitrag.

Um auf Deine konkrete Situation zurück zu kommen: Ich denke, dass Baclofen Dir helfen kann. Einerseits, um nach und nach vom abendlichen Wein weg zu kommen; und andererseits auch, was die Angst- und Panikattacken anbelangt (das Medikament kann nämlich nicht nur das Craving eindämmen, es hat auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften).

Wobei theoretisch erstmal nichts gegen eine Kombination von Paroxetin und Baclofen spricht. Ich könnte mir folgendes Szenario vorstellen: Paroxetin in der bewährten Dosis beibehalten und parallel dazu Baclofen nach dem Schema aus dem Leitfaden für die Anwendung resp. den angepassten Dosierungstabellen hier im Forum langsam einschleichen. Parallel dazu versuchen, den abendlichen Wein allmählich nach und nach zu reduzieren.

Ein bisschen Geduld solltest Du mitbringen, denn die Biochemie braucht Zeit, um sich umzustellen.

Gut möglich, dass Du in ein paar Wochen - wenn die ideale Erhaltungsdosis für Baclofen gefunden ist - auch das Paroxetin reduzieren oder vielleicht sogar ganz absetzen kannst und abends komplett ohne Wein auskommst. Aber das wirst Du dann sehen bzw. zu gegebener Zeit mit Deinem behandelnden Arzt besprechen.

bimbam_u hat geschrieben:...der Drang mal all die Gedanken zu verdrängen warum das alles geschehen ist, wer daran Schuld ist, was alles falsch gelaufen ist, was man hätte besser machen können. Jeden Tag stelle ich mir diese Fragen.

Ganz wichtig: Du lebst im JETZT. Sich Gedanken über die Vergangenheit zu machen, bringt einen nicht weiter. Schuld- und Schamgefühle auch nicht. Was passiert ist, ist passiert. Das heißt nicht, dass Du das alles vergessen musst, was war (geht ja auch nicht :wink:) . Und sicherlich gibt es hier und da Dinge, über die man traurig sein kann und sich auch ärgern darf, weil sie nicht so gelaufen sind, wie man sich das vorgestellt hat oder wollte. Aber irgendwann sollte die "Trauerarbeit" beendet sein, und dann ist da ein Neuanfang.

Und für den hast Du heute den ersten Schritt gemacht :-!? . Jetzt geht's drum, möglichst zeitnah einen Arzt zu finden, der Dir das Medikament verschreibt und für Dich - wenn Du magst - Dich noch ein bisschen näher mit der Baclofen-Therapie zu befassen (falls nicht schon geschehen). Hier sind ein paar Starthilfen:

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit allen Infos melden.

Das wird schon [smile] . Alles Gute einstweilen.

Papfl


Da stehen vor allem ersteinmal die wichtigsten Vorgehensweisen zur Arztsuche drin, bitte nicht auf eigene Faust entgiften, dann lieber, vielleicht reduziert, weiter trinken. Um zwei Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr und vielleicht gelingt Deinem mann ja das langsame Herunterfahren des Alkohols, Täglich ein Glas weniger.
Beim abruptem Absetzen des Alkohols kann bei unsereins erhebliche (Lebens-)Gefahr bestehen!

Also bitte ein Schritt nach dem anderen!

Das wichtigste ist die Motivation Deines Mannes, etwas an der Situation zu ändern und sich nicht von derart unempathischen und abweisenden Medizinern unterkriegen zu lassen!
Ich weiß leichter gesagt, als getan, aber Ihr seid auf einem guten Weg, lasst Euch nicht entmutigen!

Ganz herzliche Grüße und sorry lieber papfl, dass ich Dich hier ungefragt reinkopiert habe, aber ich hatte den Eindruck, hier ist schnelle Antwort vonnöten und hatte es gerade gelesen.

A.

Edit: Oh, das hat sich mit Papfls Beitrag überschnitten und ist jetzt halt doppelt gemoppelt [pardon].
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Re: und nun ?

Beitragvon DonQuixote » 3. Juni 2016, 19:01

Hallo Mila
Willkommen im Forum, und Danke, dass sich Du und Dein Mann uns anvertrauen [good] .

Mila hat geschrieben:Jetzt hat sich mein Mann entschlossen eine Entgiftung im Klinikum Warendorf zu machen

Es gibt da natürlich „Entgiftung“ und „Entgiftung“. Viel hängt davon ab, wie hoch die aktuelle Trinkmenge Deines Mannes ist und ob er unter schweren Entzugserscheinungen leidet. Da hat Euch unser @Papfl ja oben schon ein paar Hinweise gegeben. Denkbar ist bei leichten und mittelschweren Fällen auch eine (ärztlich begleitete) ambulante „Entgiftung“, da muss sich Dein Mann nicht unbedingt „einweisen“ lassen. Baclofen hat sich in einfachen Fällen für die Milderung von Entzugserscheinungen auch schon als gleichwertig im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten erwiesen. Es kommt halt jetzt darauf an, wie „schlimm“ es um Deinen Mann steht.

Egal: Ob nach stationärem oder mit ambulantem Entzug möchtet Ihr es mit Baclofen versuchen. Dazu können wir nur raten. Schreibe mir doch ganz diskret mit einer PN (Private Nachricht) wo Ihr wohnt oder gegebenenfalls wo Dein Mann arbeitet, dann suche ich in unserer Arztliste entsprechende Arztadressen für Euch raus.

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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 3. Juni 2016, 19:44

Hallo alle zusammen,

vielen Dank für die Herzliche Begrüßung und dank für die vielen Informationen und lieben Worte von euch.
Das tut gut zuhören das man nicht allein ist.
Leider fehlt mir heute Abend und Morgen die Zeit zum ausführlichen schreiben, melde mich aber am Sonntag wieder.

LG Mila

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Re: und nun ?

Beitragvon APunkt » 3. Juni 2016, 22:27

Hallo nochmal,

das ist jetzt irgendwie scheinbar gelöscht worden, nochmal zur Erläuterung: mein Beitrag oben und der von Papfl hatten sich überschnitten, das war keine Absicht.
Ich hatte mich für die Überschneidung schon entschuldigt, aber der Beitrag ist wohl weg?
Das lässt meinen eigentlichen Beitrag von 16:25 Uhr jetzt irgendwie ein bisschen idiotisch dastehen...

Gruß
A.
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Re: und nun ?

Beitragvon DonQuixote » 4. Juni 2016, 18:34

Mensch APunkt!
Das habe ich verbockt. Typischer Fall von „Mit der Maus ausgerutscht“ [sorry] .

Ich habe nämlich den Thread von unten her gelesen, Papfls Beitrag gar nicht erst gesehen, dann ganz falsche Schlüsse gezogen und Deine Erklärung als vermeintlichen Irrtum angesehen und gelöscht.

Rückgängig machen kann ich das halt nicht mehr, ich habe jedoch die Erklärung jetzt ganz unten als „Edit“ in Deinen Beitrag eingefügt. Ist das ok so?

DonQuixote

P.S. Man kann übrigens seine eigenen Beiträge auch selber bis zu 72 Stunden nach dem Erstellen nochmal beliebig ändern / editieren.

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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 5. Juni 2016, 10:08

Hallo zusammen,
das Buch von Oliver Ameisen haben wir, haben aber noch nicht angefangen zu lesen, was wir jetzt bald machen werden.

@Papfl
Die Einweisung vom Hausarzt ist nur für eine Entgiftung, wie es dann weiter gehen soll hat der Arzt sich nicht
geäußert.
Zur Frage zur trink Menge, zur Zeit sind es 3 Liter Bier, vor zwei Wochen waren es noch mindestens 6 Liter wenn nicht noch mehr.

@Apunkt.
Alles gut, da ist nichts idiotisch an deinen Beitrag, doppelt ist besser als gar nicht. doppd




[size=150]--Denkbar ist bei leichten und mittelschweren Fällen auch eine (ärztlich begleitete) ambulante „Entgiftung“, da muss sich Dein Mann nicht unbedingt „einweisen“ lassen. –
[/size]

Ja das wäre vielleicht gut für meinen Mann, aber ich denke dafür müssen wir uns erst mal einen anderen Arzt suchen mit dem derzeitigen Hausarzt ist das nicht möglich, der will unbedingt das er nach Warendorf geht.


LG Mila
Und noch mal vielen dank an euch alle für die Hilfe und Unterstützung, ich bin so froh euch gefunden zu haben.

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Re: und nun ?

Beitragvon Papfl » 5. Juni 2016, 10:58

Hallo Mila!

Habt Ihr schon eine Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit Eurer Postleitzahl samt Wohnort geschickt? Falls nicht, wäre das der allererste Schritt. Dann könnte er Euch die Adresse(n) von Ärzten in Eurer Nähe nennen, die sich mit Suchterkrankungen und der Baclofenbehandlung (besser) auskennen. Bei Eurem bisherigen "Hausarzt" würde ich nach dessen Aussagen (siehe oben) - zumindest was die Sucht-/Angstbehandlung anbelangt - ohnehin nicht bleiben.

Was haltet Ihr davon, nach einem Termin bei dem von uns vermittelten Arzt und einer Verschreibung des Medikaments dann mit der zweiten Variante (s. mein Beitrag oben) - also langsames Ausschleichen des Alkohols und parallel dazu langsames Einschleichen von Baclofen - zu beginnen? So wie Du schreibst, wird es vorerst mit der Aufnahme in Warendorf sowieso noch nichts. Dann wäre doch diese Alternative allemal einen Versuch wert. Wenn's klappt, müsste Dein Mann (zumindest was den Alkohol anbelangt) nicht mehr ins besagte Klinikum. Inwiefern dann eventuell die Angststörung psychotherapeutisch auch ambulant behandelt werden kann, können wir ja überlegen, wenn es soweit ist [smile] . Bei drei Litern Bier pro Tag ist das - denke ich - noch vertretbar.

Vielleicht kurz ein paar Anmerkungen zum Start mit Baclofen:

Baclofen und Alkohol sind in gewisser Weise biochemische Gegenspieler und antagonisieren ("neutralisieren") sich ein Stück weit. Solange Alkohol im Spiel ist, kann Baclofen also (v. a. in der niedrigen Dosierung) nicht seine volle Wirkung entfalten. Das heißt aber NICHT, dass möglichst schnell eine hohe Dosis her muss [nea] . Höher, schneller, weiter...ist bei der Baclofen-Therapie kontraproduktiv. Im Gegenteil: GEDULD lautet das Zauberwort. Und auch nicht, dass der Alkohol möglichst sofort abgesetzt werden soll. Auch das kann gefährlich sein.

Sobald Ihr das Medikament habt, würde ich an Stelle Deines Mannes versuchen, die Biere langsam zurück zu schrauben (z. B. jeden Tag eins weniger oder auf Radler umsteigen) und Baclofen langsam einzuschleichen.

Je nachdem, welche Baclofen-Tabletten (10 mg oder 25 mg) Ihr verschrieben bekommt, findet Ihr hier die entsprechende Dosierungsanleitung laut Leitfaden für die Anwendung.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit, ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe (bei der erste Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis [smile] .

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Dein Mann während der Aufdosierung gut in sich hinein hört:

Habe ich Nebenwirkungen? Welche Nebenwirkungen sind das? Sind sie akzeptabel? Wie stark ist das Craving ("Trinkverlangen") bzw. in seinem Fall auch: Spüre ich bereits eine gewisse Grundruhe, Ausgeglichenheit? Wie stark sind die Ängste noch? Kann bzw. sollte ich im Moment in kleinen Schritten weiter erhöhen, oder ist es sinnvoller, erstmal bei der jetzigen Dosierung zu bleiben, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind?

Aber soweit sind wir ja noch nicht...alles zu seiner Zeit [smile] . Wenn Du hin und wieder hier im Forum ein paar Zeilen darüber schreibst, wie es bei Euch läuft, begleiten wir Euch gerne durch die Anfangsphase (und natürlich auch darüber hinaus) :wink: .

Also: Die vorläufige "To-Do-Liste" wäre @DonQuixote anschreiben, eine Arztadresse bekommen und möglichst zeitnah dort einen Arzttermin vereinbaren.

Dann sehen wir weiter!

Alles Gute und einen schönen (Rest)Sonntag!

Papfl
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Re: und nun ?

Beitragvon bimbam_u » 9. Juni 2016, 16:48

Guten Tag,
ich möchte nur kurz zur Frage "kennt jemand das Klinikum Wahrendorff" antworten, aber nur ganz allgemein:
Ich kenne diese Einrichtung gut. Das Klinikum Wahrendorff ist die groesste privat betriebene Psychiatrie und Psychosomatik in Deutschland.
Hier werden alle denkbaren psychischen Erkrankungen behandelt (Alkohol, Depressionen, Traumata). Natürlich räumlich getrennt in unterschiedlichen Gruppen. Zudem gibt es noch einige Tageskliniken.
Die Gebaeude sind nicht mehr die neusten und schönsten , aber akzeptabel.
Medizinisch ist die Einrichtung wirklich gut.
Also, sollte die Entscheidung zu einer stationären Therapie tendieren , spricht nichts gegen diese Einrichtung.

Was der Hausarzt gesagt hat, ist unverschämt und nicht akzeptabel. Geschlossene Unterbringung ist nur angesagt, wenn Eigen- oder Framdgefaehrdung vorliegt. Angsterkrankungen kann man im übrigen erfolgreich medikamentös behandeln. Also, von dem Menschen solltet Ihr Euch nicht verunsichern lassen.

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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 4. August 2016, 15:57

Hallo zusammen,

erst mal noch mal vielen Dank für eure Hilfe und Informationen [hi_bye] und sorry das ich mich solange nicht gemeldet habe.

Leider gibt es nach soviel Wochen nicht viel neues zu berichten bei uns.
Der Hausarzt wurde gewechselt und der neue ist ganz in Ordnung, mein Mann hat ihn aber nicht auf baclofen angesprochen, aber er hat vom ihm einen Überweisung für die Suchtambulanz in Hannover bekommen. Die wollte ihm sein alter Hausarzt auch nicht geben.

Nach einem echt netten Vorgespräch ende Juni ist er jetzt endlich nach 6 Wochen warte zeit
seit 3 tagen auf die Station zur Entgiftung auf genommen wurden.

Ausgesucht hat mein Mann die Suchtambulanz weil man uns gesagt hat das die dort auch Baclofen verschreiben.
Leider ist dem aber nicht so, der Arzt von der Visite heute meinte das es noch nicht so gut erforscht ist und das es nur eine Studie aus Frankreich gibt und er nicht dafür ist, leider.

Am Montag ist Chefarzt Visite und dann will er den Chefarzt noch mal drauf ansprechen.
Ich hoffe das klappt, weil nach der Entgiftung hätte ja den besten einstieg.
Auch würde er gern wieder arbeiten gehen, aber dafür müsste er ja erst mal wieder fit werden.
Und so vergeht Woche um Woche und wir sind nicht wirklich weiter gekommen.
Gibt es kein Rezept von der Suchtambulanz (was unsrer große Hoffnung war) heißt es weiter suchen.
Dann will er den jetzigen Hausarzt mal drauf ansprechen, mit dem lässt sich ganz gut reden und
ansonsten heißt andere Ärzte suchen.
Da kommt da doch schon mal Gedanke sich das Medikament im Internet selbst zu besorgen, aber genau das wollen wir ja nicht.
Zu einem wäre eine Ärztliche Betreuung sicher gut und zum anderem weiß man ja nicht unbedingt was man bekommt.



@chen.bimbam
danke noch für die Info vom Klinikum Warendorf, aber Mann wollte da absolut nicht hin,
war nichts zu machen.


Liebe Grüße Mila

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Re: und nun ?

Beitragvon Papfl » 4. August 2016, 17:21

Hallo Mila!

Wenn Ihr am Montag mit dem Chefarzt sprechen könnt, wäre es vielleicht ganz nützlich, folgende Dokumente in der Hinterhand zu haben:


Bitte nicht "besserwisserisch" damit auftreten, sondern den CA erstmal einfach wie geplant nochmal auf Baclofen ansprechen. Vielleicht klappt's ja auch so schon...

Falls nicht, dann könnt Ihr immernoch mit den Dokumenten rausrücken und vielleicht darauf hinweisen, dass die Aussage, es gäbe nur eine Studie aus Frankreich, nicht ganz zutrifft [smile] .

Den Originaltext der Berliner Baclad-Studie schicke ich Dir gleich noch als Private Nachricht (PN).

Ihr seid schon einen großen Schritt weiter [good] ! Und wenn's mit der Baclofen-Verschreibung trotz allem nicht klappen sollte, wendet Euch bitte zeitnah mit einer Privaten Nachricht (PN) an @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen), um einen Ansprechpartner in Eurer Nähe zu finden, damit Dein Mann möglichst nahtlos von der Suchtambulanz in die ambulante Baclofen-Therapie übergehen kann.

Alles Gute und viel Glück am Montag!

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Re: und nun ?

Beitragvon Cerny » 4. August 2016, 17:38

Hallo

Das ist doch schon mal ein großer Schritt.
Ich kann mir schon vorstellen das er dort nicht mit Baclofen behandelt wird, für den Entzug wird auch meistens nur Diazepam oder Distraneurin angewendet (Soviel ich weiß).
Das ist zwar sehr gut um die Entzugserscheinungen einzudämpfen abert kein Mittel was den Suchtdrang unterdrückt.
Wichtig ist halt jetzt abzuwarten was die Ärzte sagen.

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Mila65
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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 4. August 2016, 19:48

Hallo Papfl,

lieben Dank für die Links, good war heute auch schon hier im Forum unterwegs und habe mir auch schon das ein oder andere ausgedruckt, aber wir werden bzw. mein Mann wird es schon so in der Art machen wie du es vorschlägt. Ich denke auch man sollte dem CA nicht gleich mit Seiten langen
Berichten kommen.
Auch die Tipps von DonQuixote in einem anderen Thread haben ich mir gemerkt und werde sie an ihm weiter geben.
Und danke auch für die PN doppd

Ich hatte DonQuixote damals schon mal angeschrieben aber ich fürchte wirhaben die Adressen verbummelt.
Ich werde ihn noch mal anschreiben wenn es Montag nicht klappt.

Und danke für die guten Wünsche für Montag, bei soviel guten Wünschen müsste es doch eigentlich klappen.

LG Mila

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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 4. August 2016, 20:09

Daniel da hast du recht, aber Baclofen sollte ja auch für nach der Entgiftung sein.
Es wurde uns gesagt das die MHH Suchtambulanz Baclofen auf Rezept verschreiben.

LG Mila

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Re: und nun ?

Beitragvon Papfl » 4. August 2016, 20:31

Hallo Ihr beiden!

Nur der Vollständigkeit halber: Bei leichtem bis mittlerem Entzugssyndrom kann man auch mit Baclofen entgiften. Das Medikament hat sich als gleichwertig mit Diazepam erwiesen.

Wobei ich persönlich eher für Distraneurin bei der Entgiftung bin.

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Re: und nun ?

Beitragvon Mila65 » 19. August 2016, 11:43

Hallo,

wollte mal berichten wie es zur Zeit bei uns aussieht.

Seit Dienstag ist mein Mann aus der MHH zurück.
Baclofen hat er dort leider nicht bekommen, die Ärzte dort sträuben sich nach wie vor,
davor es zu verschreiben.
Aber denn noch ist mein Mann mit einer sehr positiven Einstellung zurück gekommen.
Er sagt er hat für sich unheimlich viel mit genommen und hat sich dort gut versorgt gefühlt, alle Mitarbeiter dort waren super nett und kompetent.
Auch gibt es eine Nachbetreuung ab September einmal die Woche dort, das ist freiwillig und dafür hat er sich angemeldet.

Nächste Woche Donnerstag hat er einen Termin bei seinem Hausarzt und dann wollen sie sich mal über Baclofen unterhalten
In der MHH hat man ihn gefragt ob er nicht an eine zweiwöchige Adepend (Naltrexon) - Studie teil nehmen möchte, nach gründlicher Überlegung hat er aber abgelehnt.

Ein bisschen missioniert hat er auch, hat den Ärzte dort ein paar Informationen dort gelassen über Baclofen. Und hat auch Mitpatienten davon berichtet, ein paar davon wollen sich auch darüber informieren.

Zur Zeit schaut es bei uns ganz gut aus, ich hoffe es bleibt so, schau wir mal was nächste Woche der Hausarzt sagt, ich werde dann berichten.

Liebe Grüße
Mila

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Re: und nun ?

Beitragvon Papfl » 19. August 2016, 12:10

Hallo Mila!

Danke für Deinen Zwischenbericht [good] und Kompliment an Deinen Mann, dass er das durchgezogen hat :-!? !

Magst Du nicht trotzdem @DonQuixote eine Private Nachricht (PN) schicken (falls nicht schon geschehen [unknown] ) und ihn um einen Ansprechpartner in Eurer Nähe bitten? Nur zur Sicherheit, falls die Baclofen-Verschreibung beim Hausarzt nicht klappen sollte. Dann hättet Ihr gleich eine zweite Option parat.

Es wäre jetzt wirklich wichtig, möglichst nahtlos an den stationären Aufenthalt mit Baclofen zu beginnen. Die ersten Tage/Wochen nach einem Klinikaufenthalt ist man meist sehr zuversichtlich. Das kann aber manchmal von heute auf morgen nachlassen, wenn sich das Craving wieder seinen Weg bahnt.

Mila65 hat geschrieben:Er sagt er hat für sich unheimlich viel mit genommen und hat sich dort gut versorgt gefühlt, alle Mitarbeiter dort waren super nett und kompetent. Auch gibt es eine Nachbetreuung ab September einmal die Woche dort, das ist freiwillig und dafür hat er sich angemeldet.

Super doppd ! Umso wichtiger wäre es, einen "cravingfreien" Kopf zu behalten, um das "Gelernte" auch erfolgreich anzuwenden und sich auf die Nachsorge einlassen zu können.

Alles in allem seid Ihr jedenfalls schon wieder einen Riesenschritt weiter! Klasse [good] !

Papfl
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