APunkts Schlusspunkt

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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APunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 27. April 2016, 08:42

Hallo!

Danke Papfl für Deine aufmunternde Anteilnahme, das tut gut!
Diese Option Nalmefen ist auf jeden Fall mal ein Plan C, falls A & B versagen. Im Moment möchte ich nicht unbedingt noch ein weiteres Medikament einführen, sondern erstmal schauen, wie weit ich mit Baclofen komme, wenn ich das vorsichtig austariere. Es wirkt ja, ich habe nur größere Schwierigkeiten, eine vernünftige Balance zwischen Wirkung und Nebenwirkung hinzubekommen, als ich das in der ersten Begeisterung erwartete.

Aber ich behalts auf jeden Fall im Hinterkopf!

Papfl hat geschrieben:Aus Deinen Ausführungen schließe ich, dass Du auf euphorische, erfolgreiche, spitzenmäßige Momente einfach nochmal einen drauf setzen musst. Quasi, um das "High" nochmal zu toppen. Genug ist nicht genug. Wenn schon, denn schon

Das genau weiß ich nicht. Eigentlich nicht, nach meinem persönlichen Empfinden.
Ich möchte das Erklärungsmodell "Angst" auch noch nicht ganz fallen lassen. Unbewusste Angst vor der Angst? Sowas vielleicht.
Ich versuche mal, das zu erläutern, so ganz klar ist es mir allerdings selbst noch nicht:

ich beurteile den Tag x zweimal: einmal morgens, wenn ich den Rechner hochfahre. Im Sinne von "wie fühlst Du Dich?".
Da frage ich mich selbst ab nach empfundener Angst, nach "Selbstwirksamkeitserwartung", also "Erwartest Du, heute mit Deinen Aufgaben klarzukommen?", aber auch "wie gesund/krank fühlst Du Dich?", "hast Du für heute einen konkreten Handlungsplan aufgestellt?", "Hast Du Dir heute Morgen ein bisschen Zeit nur für Dich selbst genommen?" und so weiter.
Gleichzeitig beurteile ich zu diesem Zeitpunkt den Tag x-1 in der Retrospektive: wie war der Tag gestern? Alles geschaffft, was Du Dir vorgenommen hattest? Wie viel Baclofen? Wie viel Alkohol? Wie war die Familienzeit? Bist Du mit dem Tag zufrieden etc.

Das heißt, die "Top-Tage" werden erst am darauffolgenden Tag zu "Top-Tagen" gekürt. Im Grunde will ich ja erstmal versuchen zu erfassen, was wann wie auf mich wirkt.
An den Top-Tagen selbst ist Alkoholkonsum die absolute Ausnahme, das wäre zu vernachlässigen. Deutlich stärker ist der Drang zur Flasche am Tag danach, also wenn der Höhepunkt erreicht, überschritten, nur noch ein Nachklang in der Seele ist. Also doch die Angst vor dem unweigerlichen Abstieg vom Gipfel? Nicht im Sinne von "noch eins draufsetzen", sondern eher im Sinne von "jetzt nicht schon wieder absteigen!".

Interessanterweise, ich komme da nochmal auf die Fremdbeurteilung durch meine Frau zurück, zieht es sich wie ein roter Faden durch die letzten zehn Jahre mindestens, dass ich an diesen Top-Tagen selbst im Verdacht stehe, bereits getrunken zu haben, was nicht stimmt (und auch schon häufiger zu Zoff geführt hat).
Ich verhalte mich da offenbar wie ein Betrunkener, bin es aber (noch) nicht. Also, nicht dass ich dann durchs Haus torkele, aber meine Frau beschreibt mich an diesen Tagen als diskussionsunfähig, rechthaberisch, überdreht, etc.

An den Tagen danach wird dann tatsächlich getrunken.

Was ich, nebenbei, dann ganz gern meiner Frau anlaste, weil sie mich an einem Spitzentag mit exzellenter Laune so unsanft anranzt und mir ungerechterweise vorwirft, heimlich getrunken zu haben und mir sowieso mein "on-the-top"-Sein nicht gönnt und mir die Laune verdirbt.

Gegenwärtig frage ich mich, ob dieser Zustand nicht tatsächlich (für mein Umfeld) wahrnehmbar ist und gewissermaßen Vorbote eines heftigen Trinkverlangens am nächsten Tag. Mein ZNS also qua Verhalten diesen Zustand des Getriebenseins ("Lok auf zwei Beinen") sichtbar werden lässt, noch bevor es Craving im eigentlichen Sinne wird.
Wäre dem so, hätte ich 24 Stunden zum Gegensteuern! Dazu muss ich "nur"
APunkt hat geschrieben:mich selbst an genau den Tagen, an denen alles perfekt zu sein scheint, irgendwie [zu] bremsen und mir meine Laune gewissermaßen künstlich [zu] verschlechtern.


Ersetze mal "mir selbst die Laune verschlechtern" durch "zur Ruhe kommen und erden", dann wird da ggf. ein Schuh daraus.
Das wäre z.B. ein Zeitpunkt, zu dem ich eine Extraration relaxierendes Baclofen nehmen könnte, und zwar weit bevor aus dem Überdrehtsein echtes Craving geworden ist.
Denn wenn (wenn!) das bei mir einen derartig langen Vorlauf hat, den ich nur nie so gedeutet habe, dann liegt der Zeitpunkt, an dem noch alles gut ist, vielleicht auch noch vor dem Point of no Return.
Wenn dem so wäre, wäre das das Zeitfenster, das ich benötige, um einen Exzess am nächsten Tag gar nicht erst anzufangen.

DonQuixote hat geschrieben:Trinkst Du an solchen „guten“ Tagen bereits während Du all diese Arbeiten so erfolgreich abarbeitest oder erst danach?

Zeitgleich mit dem Hochfahren des Rechners gegen 8:00 Uhr mache ich das erste Bier auf. [sorry]

Viele Grüße
A.
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Papfl
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Papfl » 27. April 2016, 10:09

Moin A.!

Dass Du aus einer gewissen Angst vorm "Abrutschen" zurück in die Normalität am nächsten Tag zum Alkohol greifst, weil Du den "High"-Zustand unbedingt beibehalten möchtest, ist irgendwie schon auch nachvollziehbar [pardon] . Wer würde das nicht wollen? Du hast glaube ich irgendwo auch mal geschrieben, dass diese Erfolge, die Du immer wieder hast, Fluch und Segen zugleich sind. Das wird hier einmal mehr deutlich.

Im Grunde geht es Dir um dieses Hochgefühl. Egal, ob Du ein vorhandenes "toppen" oder ein dagewesenes aufrecht erhalten möchtest. Und Deine "Highs" müssen wirklich enorme Ausmaße annehmen, wenn Du dabei für Außenstehende mitunter wie berauscht oder betrunken wirkst.

Vielleicht liegt die Krux darin, das Schöne und Angenehme im "Normalen" zu erkennen [pardon] . Wenn Du mit Deiner Familie zusammen bist und ihr gemeinsam einen tollen Tag verbringt, scheint das - so zumindest mein Eindruck von außen - ansatzweise zu gelingen. Und dabei gleichzeitig zu akzeptieren, dass "normal" die Regel ist, und die "Highs" die Ausnahme sind - nicht umgekehrt.

Deswegen brauchst Du auf die "Highs" ja nicht zwingend verzichten (im Sinne von "sich künstlich bremsen" oder "sich absichtlich schlechte Laune" machen). Du hast durch bestimmte Fähigkeiten, Kompetenzen, Intelligenz...was auch immer...das Glück, gelegentlich in Sphären vorzudringen, die den meisten anderen Menschen auf diesem Planeten ein Leben lang verborgen bleiben. Genieße die Höhenflüge in dem Bewusstsein, dass es sich dabei um einen vorübergehenden, vergänglichen Zustand handelt. Gott sei' Dank! Wenn das ein Dauerzustand wäre, wäre er ja nichts Besonderes mehr. Es braucht die "Downs" bzw. den Normalzustand, um "Highs" überhaupt erst entstehen zu lassen.

Das Aufrechterhalten solcher "Flows" mit Alkohol funktioniert nur eine Zeit lang. Und dann geht irgendwann gar nichts mehr. Dann heißt es erst mal warten. Warten, bis einem überhaupt mal wieder etwas Spaß macht. Bis einem wieder etwas einfällt. Bis irgendwas überhaupt mal wieder irgendeinen Sinn ergibt. Diese Durststrecke kann mitunter sehr, sehr lange dauern. Und wenn's ganz dumm gelaufen ist, hat man auf dem Weg dorthin schon alle Menschen verprellt, die es gut mit einem meinten.

Lass' es nicht so weit kommen! Du hast die Zeichen früh genug erkannt. Wenn Du die "Highs" nimmst, wie sie kommen - und ziehen lässt, wie sie gehen - kommen sie immer wieder zurück. Was willst Du mehr?

Und zwischendurch bist Du halt - wie die meisten anderen - einfach "nur" normal. Ist auf Dauer auch längst nicht so anstrengend [mocking] .

Papfl
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 27. April 2016, 12:37

Postscript fürs Protokoll:
ich nehme seit 7. April unverändert die Dosierung 12,5 - 0 - 0, habe dabei keine Nebenwirkungen.
Gestern Abend habe ich erhöht, Einnahme gestern 12,5 - 0 - 6,25.
Ich habe heute früh nach meinen normalen morgendlichen 12,5 wieder ein ganz erhebliches, sehr, sehr deutliches Wirkgefühl.
Das ist noch keine unangenehme oder gar unaushaltbare NW, aber es wiederholt sich meine Anfangserfahrung mit Baclofen: das dreht bei mir unsagbar rein! Das kann ja nur an dem Spiegel(chen) liegen, den ich von gestern Abend noch gehalten habe.

Da das gegenwärtig nicht unangenehm ist, werde ich das erstmal so beibehalten, aber Obacht, A.!
Wenn das bis Anfang nächster Woche nicht besser ist, tatsächlich mal auf die 10mg Tabletten umsteigen und viel kleinere Schritte gehen.

Oder halt in Gottes Namen mit den 12,5 - 0 - 0 leben lernen. Ich kapiere biochemisch zwar nicht, wieso mir 12,5 mg auf eine Rutsche überhaupt nichts anhaben können und mir nur einen etwas weicheren Start in den Tag bescheren, und mich 12 Stunden später eingenommene weitere 6,25 mg dann nochmals 12 Stunden später sanft aber nachdrücklich aus der Kurve schieben, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen. [unknown]

Danke Papfl nochmal für Deinen neuen Beitrag!
Papfl hat geschrieben:Vielleicht liegt die Krux darin, das Schöne und Angenehme im "Normalen" zu erkennen [pardon] . Wenn Du mit Deiner Familie zusammen bist und ihr gemeinsam einen tollen Tag verbringt, scheint das - so zumindest mein Eindruck von außen - ansatzweise zu gelingen.

Du, ich empfinde diese Tage ja selbst als sehr positiv. Ich brauche anscheinend wenig, um "high" zu werden - da reicht ein bisschen Musik machen mit der Familie, ein interessanter Fachartikel, der mich auf neue Ideen bringt (ich liiiiebe neue Ideen!), ein Theater- oder Konzertbesuch, ein gelungenes Essen.
Ein solcher Baustein macht vielleicht noch nicht den Bombentag, aber lass mal zwei oder drei zusammen kommen!
Das ist ja mein typisches WE: Samstag Morgen in der Badewanne liegen und ein oder zwei Fachzeitschriften durchblättern, dann einkaufen mit Frau und einer Auswahl Kinder (wer halt gerade Bock hat, mitzukommen). Nachmittag gemeinsam Kuchen backen, Sonntag traditioneller Familienbrunch und vielleicht ein Konzert, oder einfach nur bisschen Familienmucke (wir spielen alle ein Instrument).
Das ist meine beste Droge, da komme ich scheinbar sowas von "drauf", dass ich mich Montag und Dienstag bläuen muss, nur um dieses Gefühl nicht ganz so arg schnell wieder hergeben zu müssen.

Ich muss keinen Porsche kaufen, nur um mich für ein paar Stunden lebendig zu fühlen.

Ich muss das vielleicht nur mal sehen lernen.

Ich fahr jetzt mal den Rechner runter und gehe ne Stunde Musik machen.

Danke Dir! [good]

A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Greta » 27. April 2016, 19:58

Hallo, ich bin Greta.
Ich habe mich im Forum schon vorgestellt. Bisher aber noch nichts über mich geschrieben, da ich erst seit ein paar Tagen mit Baclofen anfangen konnte. Ich möchte das in einem neuen Beitrag schreiben.
Jedoch lese ich seit Monaten täglich im Forum und möchte dir, Papfl schreiben, dass deine Beiträge meines Empfinden nach, ein reines Nervenbalsam und Kraftpaket sind.
Gerade habe ich den Beitrag von APunkts gelesen und ich wollte das jetzt einfach schreiben.

Ich werde die nächsten Tage meinen ersten Bericht schreiben.

Liebe Grüße
Greta

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Liese » 27. April 2016, 20:19

Hallo Apunkt,

Ich denke, dass du mit der Baceinnahmen nicht so sehr "wissenschaftlich" verfahren solltest.
Nehm doch einfach die die Dosis, die du verträgst und analysiere nicht tausend eventuell eintretende, deiner jeweiligen Situation anpassende Gegebenheiten. Sorry, aber ich glaube du kommst mit deinen Thesen vom Hundersten ins Tausendste.

Nimm einfach eine Weile Deine verträgliche Dosis und dann, sieh weiter.

LG Liese

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Greta » 27. April 2016, 21:27

Lieber APunkt

Bitte entschuldige, dass ich in deinem Beitrag einfach drauf los geschrieben habe.
Hätte es wahrscheinlich in einem anderen Thema schreiben sollen.
Ich lese auch deine Beiträge intensiv, allerdings muss ich oft zweimal lesen um alles nachvollziehen und verstehen zu können.

Du kämpfst, wie wir alle und das ist doch positiv.

Ich schließe mich Liese's Beitrag an. Grüble und hinterfrage nicht so viel.
Ich weiß, alles leicht geschrieben.

Ich wünsche dir weiterhin viel Geduld und Kraft.

LG
Greta

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Liese » 27. April 2016, 23:07

Hallo Apunkt,

nochmal Liese [hi_bye] ,

Ich hab im Dez. 14 mit Bac angefangen, immer mal wieder vorher nur ab und an.
Bis ich dann an 2015 begonnen haben kontinuierlich Bac einzunehmen.

Und das nur mit vieeeel Hilfestellung von D.Qu. und Papf, herzlichen Dank dafür an die Beiden :vgn .

Meine Höchstdosis war 37,5 mg / Tag, dies für ca. 30 Tage, ab dann zurückdosiert, da NW, wie du auch beschreibst.

Mittlerweile nehme ich zwischen 12,5 mg und 25 mg pro Tag, je nach Craving.
Meinen Alkkonsum konnte ich um mehr als die Hälfte ! reduzieren.
Mir geht's gut und, ich hab und mach mir keinen Stress mehr. Ich darf, muss aber nicht.

Wollte Dir dies nur aus meiner Erfahrung mitteilen. Nichts für ungut !

LG Liese

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 28. April 2016, 07:51

Guten Morgen!

Eigentlich wollte ich mich wie immer erst nach ca. einer Woche wieder melden, aber jetzt sehe ich hier gleich mehrere Beiträge, auf die ich eingehen möchte.

Greta hat geschrieben:Bitte entschuldige, dass ich in deinem Beitrag einfach drauf los geschrieben habe.

Greta hat geschrieben:Ich werde die nächsten Tage meinen ersten Bericht schreiben.

Hallo Greta,
das ist doch überhaupt kein Problem, ich habe mich über Deine spontane Äußerung hier sehr gefreut und bin gespannt auf Deine Erfahrungen! Ganz viel Erfolg dabei!

Liese hat geschrieben:Ich denke, dass du mit der Baceinnahmen nicht so sehr "wissenschaftlich" verfahren solltest.
Nehm doch einfach die die Dosis, die du verträgst und analysiere nicht tausend eventuell eintretende, deiner jeweiligen Situation anpassende Gegebenheiten. Sorry, aber ich glaube du kommst mit deinen Thesen vom Hundersten ins Tausendste.

Hallo Liese,
es gibt von Joseph Beuys das berühmte Zitat "Jeder Mensch ist Künstler!".
Vollständig heißt es:
Joseph Beuys hat geschrieben:Was ich meine, ist: Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. Ich sage nicht, daß dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau ...

Beuys,J.(1984).Die Mysterien finden im Hauptbahnhof statt. Der Spiegel 23(1984)

Ersetze hier "Kunst" durch "Wissenschaft".
Sicher, ich arbeite in der sogenannten "etablierten Wissenschaft", das färbt natürlich ab. "Analyse" ist mein zweiter Vorname.
Aber Hypothesen aufstellen und überprüfen, das tut jeder Mensch jeden Tag hundertfach ("Wenn ich jetzt den 7:23 Uhr Bus der Linie 614 Richtung Innenstadt erreiche, bin ich um 8:00 Uhr im Büro Hauptstraße 45!"). Er nennt es nur nicht so und macht es vielleicht weniger systematisch.

Liese hat geschrieben:Nimm einfach eine Weile Deine verträgliche Dosis und dann, sieh weiter.


Lies mich mal so:
Ich habe in den ersten Tagen tapfer losgelegt, nach den allgemeinen Dosierungsempfehlungen aus Frankreich. Allerdings ist meine verträgliche Dosis (viel) niedriger als gedacht und leider nicht hinreichend, um mich vom Alkoholkonsum ganz fernzuhalten.
Ich habe das Experiment Baclofen daher recht bald beendet, mit der Folge, dass es mir in der Woche ohne Baclofen richtig besch*** ging.
Das war mir Motivation genug, es doch noch einmal und in Ruhe zu probieren. Ich bin daher auf die für mich unproblematische Dosierung 12,5 mg wieder eingestiegen und halte die jetzt seit drei Wochen.
Das ist in jeder Hinsicht besser als ohne das Medikament, aber noch nicht gut.
Ich versuche daher aktuell, die Dosis ganz vorsichtig doch noch zu erhöhen, vielleicht kann ich ja noch ein bisschen Wirkung herauskitzeln, möglichst ohne Nebenwirkung, und es mir so doch noch ein bisschen leichter machen.
Gleichzeitig schaue ich (systematisch), ob es bestimmte Alltagssituationen gibt, in denen es mir leichter oder schwerer fällt, nichts zu trinken und die gefährlichen Situationen eher zu vermeiden und die, an denen mir der Alkoholverzicht leichter fällt, aktiv aufzusuchen bzw. gleichmäßiger über die Woche zu verteilen.

Ich bin mir ehrlich gesagt sicher, dass Du das genau so gemacht hast, Du hast es wahrscheinlich nur nicht so benannt. [pardon]

Anders gesagt: ich befinde mich auf einer Autoreise und der Sprit reicht nicht. Keine Tankstelle, kein Reservekanister. Was tun? Systematisch alle Verbraucher abschalten. Klimaanlage aus, Radio aus, Licht aus. Überflüssiges Gewicht in den Müll und konstant 90 km/h fahren. Ich werde die letzten Kilometer auf jeden Fall laufen müssen, aber ich habe es in der Hand, ob das 25 Kilometer werden oder nur fünf.

Da bin ich aktuell dran.

Liese hat geschrieben:Nichts für ungut !

Kein Problem. [smile]

Danke für Eure Erfahrungen und Antworten!

Viele Grüße
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 29. April 2016, 11:25

Hallo!

Ich habe heute Morgen hier einen Beitrag gelesen, den ich auch auf mich bezogen habe. Vielleicht war er gar nicht so gemeint, aber ich adaptiere das mal auf mich:

Chinaski hat geschrieben:Hallo,
mir ist aufgefallen das viele neue Mitglieder versuchen sich mit sehr geringen Dosierungen Baclofen zu Therapien.
Es wird zu Beginn der Therapie eine kleine Dosis genommen und 1-2 mal aufdosiert, abdosiert usw und dann wird stagniert mit bekanntem Craving.

Ist es nicht mehr so das eine absolute höchst Dosierung notwendig ist wie der Name der Therapie es sagt?
@Papfl bitte übernehmen Sie :-!?

Gruß Chinaski


Für mich halte ich fest, dass ich eigentlich zu Beginn der Behandlung damit gerechnet hatte, auf Grund meines Gewichtes, meiner Größe, der Höhe meines beinahe täglichen Konsums und der Dauer meiner Abhängigkeit irgendwo in einem oberen Bereich der allgemeinen Dosierungsempfehlungen zu landen.
Auch wenn man hundertfach liest, es gäbe da keinen Zusammenhang, ich habe nach Bauchgefühl trotzdem einen gesehen. Einen erwartet, zumindest.
Es hat mich einiges an Erstaunen gekostet, dass ich bereits bei rund 37,5 mg täglich für mich derart inakzeptabel heftige Nebenwirkungen hatte, dass ich den Gedanken an Dosierungen von 200 oder 300 mg völlig aufgab. Den Gedanken an die Baclofentherapie gleich mit, denn es "half mir nicht", gefühlt, erstmal. Ich hatte zwar eine deutliche Wirkung, aber weder war die Angst "weg", noch der Alkoholkonsum. Dafür war für mich inakzeptable NW da.
Und Gottchen ja, ich stehe dazu, dass es eine Grenze gibt dessen, was ich in einer Behandlung zu ertragen bereit bin.
Weil ich vielleicht morgen am Alkohol krepiere, soll ich heute ganz bestimmt nicht arbeiten können dürfen?
Das geht ja für ein paar Tage an, aber als sich abzeichnete, dass sich das nicht ändern würde, habe ich das drangegeben. Die Freiheit nehm ich mir.

Ich habe vor kurzem geschrieben:
APunkt hat geschrieben:Ich habe das Experiment Baclofen daher recht bald beendet, mit der Folge, dass es mir in der Woche ohne Baclofen richtig besch*** ging.

Das war vielleicht missverständlich.

Nennen wir es doch beim Namen, es ging mir wieder wie immer. So beschissen (pardon) geht es mir seit zehn Jahren Minimum.
Und das war mit meiner "Mini-Dosis" vor dieser Woche wieder ohne Baclofen anders, und unmittelbar nach Wiederaufnahme der 12,5 mg auch!
Es kann also keine Rede davon sein, dass zumindest ich bei "bekanntem Craving" (Chinaski) stagnierte.
Das Craving ist noch nicht verschwunden, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen den Optionen mit/ohne 12,5 mg Baclofen.
Sonst würde ichs nicht nehmen.

Viele Grüße
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon andi » 30. April 2016, 06:53

Hallo A.!

wieso versuchst Du es nicht mit 3x 5mg/Tag? Jetzt machst das schon ein paar Tage mit Bac, da hat sich der Körper schon dran gewöhnt.

Ansonsten Respekt das du durchhälst! Das ist mitunter eine Voraussetzung für die Baclofentherapie, weiter so good


lg
andi

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 30. April 2016, 12:51

Hallo andi!

Vielen Dank!
Ich halte mir im Prinzip mehrere Optionen offen, was die Verteilung des Medikamentes angeht.
Bei mir ist es so, dass meine Haupt-Cravingzeit der Morgen ist. Peinlich, ist aber so. Wenn ich bis in den Vormittag hinein nichts getrunken habe, passiert in 99% der Tage auch nichts mehr. Dann (und nur dann) habe ich auch überhaupt kein Problem damit, abends bei Freunden mal ein Glas Wein oder ein, zwei Flaschen Bier zu trinken und dann aufzuhören.

Deshalb war mein Plan - die aktuellen Empfehlungen aus Frankreich berücksichtigend - meinen Dosierungsschwerpunkt möglichst auf den Morgen zu legen.
Das hat, aus mehrfach geschilderten Gründen, so leider noch nicht hingehauen. Ich scheine das Medikament eher langsamer abzubauen als der Durchschnitt. Von daher habe ich einfach bisher Schwieirgkeiten damit, einen gleichmäßigen Spiegel aufzubauen, versuche das aber im Moment wieder. So richtig rund läuft auch das wieder nicht, ich hatte es weiter oben ja schon beschrieben. (Allerdings habe ich heute das Gefühl, dass es etwas besser läuft.)
Was ich aber auf gar keinen Fall riskieren möchte und auch keinen Grund dafür sehe, ist, die Morgendosis zu verringern.
Daher scheue ich das Experiment, auf die von Dir vorgeschlagenen 5-5-5 zu gehen und bleibe lieber erstmal bei 12,5-0-6,25. Oder zur Not halt bei 12,5-0-0, das ist nach bisheriger Erfahrung immer noch sehr viel besser als 0-0-0.

Viele Grüße
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Chinaski » 30. April 2016, 23:44

Hallo A.,
du schreibst:
Ich scheine das Medikament eher langsamer abzubauen als der Durchschnitt. Von daher habe ich einfach bisher Schwieirgkeiten damit, einen gleichmäßigen Spiegel aufzubauen, versuche das aber im Moment wieder.


Daher scheue ich das Experiment, auf die von Dir vorgeschlagenen 5-5-5 zu gehen und bleibe lieber erstmal bei 12,5-0-6,25. Oder zur Not halt bei 12,5-0-0, das ist nach bisheriger Erfahrung immer noch sehr viel besser als 0-0-0.


So wie du dir deine Medikation über den Tag einteilst kannst du keinen Medikamenten Spiegel aufbauen.

Lies mal hier:
http://baclofen.wiki/abschaetzung-der-wirkstoffkonzentration-von-baclofen-im-blutplasma/

Gruß Chinaski

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 1. Mai 2016, 09:22

Hallo Chinaski,

vielen Dank für Deinen Beitrag!
Chinaski hat geschrieben:So wie du dir deine Medikation über den Tag einteilst kannst du keinen Medikamenten Spiegel aufbauen.

So ganz stimmt das nicht.

Wenn ich auf Grund meiner Erfahrungen davon ausgehen kann, dass mein Stoffwechsel das Medikament relativ langsam abbaut und ich an die Obergrenze der Halbwertszeit gehe, wie sie in den Fachinformationen von Lioresal angegeben sind, also knapp 8 Stunden, dann habe ich bei 2-maliger Medikation morgens/abends zum jeweiligen Einnahmezeitpunkt noch rund 35% der Ausgangsmedikation intus!

Selbst nach 24 Stunden sind noch 12,5% der Ausgangsdosis da, was meiner Ansicht nach recht gut den Effekt erklärt, dass die NW bei mir nach einigen Tagen angefangen haben, sich aufzuschaukeln.
Rechne ich mit glatt 8 Stunden HWZ und zwei gleichbleibenden Dosierungen täglich, bin ich nach einer Woche auf dem 1,5-fachen Medikamentenanteil im Plasma gegenüber der Einnahme an Tag 1!
Selbst bei einmal täglicher Einnahme und 8 Stunden HWZ habe ich, immer bei gleichbleibender Dosierung, an Tag 7 ein ca. 15% höheres Wirkstoffniveau als an Tag 1.

Der von Dir eingebrachte Einwand gilt nur, wenn man annimmt, dass die tatsächliche HWZ ca. 2 Stunden (1,8) nicht überschreitet. Dann wäre der Wirkstoffgehalt im Plasma nach 24 Stunden bei null (0,01% der Ausgangsmenge).

Das deckt sich aber weder mit den Fachinformationen noch mit meinem persönlichen Empfinden.

Viele Grüße
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Chinaski » 1. Mai 2016, 23:09

Hallo A.,
Sorry ich habe mich falsch ausgedrückt.
Ich meinte den Medikamenten Tagesspiegel.
Gruß Chinaski

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 2. Mai 2016, 19:05

Liebes Tagebuch:

ein kleiner Schritt für die Menschheit, eine große Apfelschorle für mich:
der erste problemlos alkfreie Montag.

A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Papfl » 2. Mai 2016, 19:31

:kl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Mary » 2. Mai 2016, 19:46

Hallo A.

freut mich sehr für Dich !

LG (bisher unbekannterweise) Mary good
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Greta » 2. Mai 2016, 19:54

Oh, klasse. :kl
Freu mich sehr für dich.

Liebe Grüße Greta

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 5. Mai 2016, 22:00

bac: 12,5 - 0 - 12,5
alc: 0
nw: spürbar, aber gut erträglich

Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung, das hat mich sehr gefreut!

Heute Morgen, "Vatertag", hatte ich schon in der Früh das erste Bier auf. Allerdings nicht, um es zu trinken, sondern um meine Lieben zum Frühstück mit einem selbstgebackenen Brot zu überraschen. [biggrin]

Ansonsten ist heute eine völlig anstrengungslos alkoholfreie Woche rum.
Ich weiß gar nicht, seit wie vielen Jahren die erste.
Viel Arbeit im Moment, ich schreibe beim nächsten Mal wohl wieder ausführlicher.

Aber kurz zusammengefasst: so kann das weitergehen!

Viele Grüße
A.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)

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APunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 9. Mai 2016, 06:03

bac: 12,5 - 0 - 12,5
alc: 0
nw: spürbar, aber gut erträglich
letzter Konsum: 29.04.

Es geht mir so gut wie nie.
Heute ist der zehnte Abstinenztag, völlig mühelos, als wäre es nie anders gewesen.
Ich bin auf den heutigen Montag vorbereitet, habe eine "Notration" dabei, den festen Vorsatz, mich jetzt nicht wieder aus der Alkoholfreiheit herauslocken zu lassen, und das beinahe sichere Gefühl, dass diese Maßnahmen überflüssig sind.
Alkohol? War da mal was?

Ich habe meine alte Liebe zu gutem (vorwiegend japanischem Grün-)Tee wiederentdeckt, habe mir ein Sparschweinchen eingerichtet, in das mein tägliches "Trinkgeld" kommt, vielleicht fange ich ja an, japanische Teekannen zu sammeln. Für die Dinger hatte ich schon immer ein Faible und da kann man herrlich viel blödsinniges Geld für verjuxen.
Ich bin dabei, eine alte Achtsamkeitsmeditation, die ich vor Jahren mal von einem sehr netten alten Lehrer gelernt habe, wieder morgens in mein Programm einzuplanen. Zwar schlafen mir derzeit nach zehn Minuten noch die Beine ein, aber das ist ne reine Übungssache.

Was habe ich geändert?

Nach dem Beitrag von Chinaski oben - "so kannst Du keinen Spiegel aufbauen" - habe ich ja das ganze System mal für 8 Stunden Halbwertzeit durchgerechnet, was zu interessanten Ergebnissen führt und mein persönliches Wirkempfinden des Medikamentes bei mir ordentlich modelliert.
Ich habe daraufhin die Dosiserhöhung an den sich unter diesen Bedingungen aufschaukelnden Wirkstoffspiegel angepasst, also Tag 1 6,25 mg rauf, Tag 2 und 3 wieder runter und nur +2,5 mg/Tag, Tag 4 wieder + 6,25, Tag 5 und 6 wieder runter und nur + 5mg, dann erst ab Tag 7 auf den plus 6,25 geblieben.

Zusätzlich habe ich die Einnahmezeit der zweiten Dosis vom Abend in den Nachmittag verschoben, so dass ich jetzt 6:00 Uhr und 16:00 Uhr als Einnahmezeiten habe. Das gibt mir morgens genug Sicherheit, gar nicht erst anzufangen, verschiebt aber die spürbarsten NW auf den Abend, wo sie mich nicht stören.
Et voila.
Danke an Chinaski an dieser Stelle nochmal für Deinen Einwand. Ich habe das zwar jetzt anders umgesetzt, als Du es vermutlich gemeint hattest, aber Deinetwegen habe ich das nochmal genauer nachgerechnet und so diese Lösung für mich gefunden!

OTon meine Gattin: "Diese Woche hatte ich den wundervollen Kerl zurück, den ich mal geheiratet habe!"

Allen eine sonnige Woche und viel Erfolg auf dem Weg raus aus der Abhängigkeit!

Viele Grüße
A.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)


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