APunkts Schlusspunkt

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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APunkt
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 15. März 2016, 10:52

10. März
bac 12,5 - 12,5 - 12,5
alc 0
nw leichte Verwirrung, starke Schläfrigkeit, starke Unkonzentriertheit

11. März
bac 12,5 - 12,5 - 12,5
alc 0
nw leichte Verwirrung, starke Schläfrigkeit, starke Unkonzentriertheit

12. März
bac 12,5 - 12,5 - 12,5
alc 12 Flaschen Bier
nw -

13. März
bac 12,5 - 12,5 - 12,5
alc 0
nw leichte Verwirrung, starke Schläfrigkeit, starke Unkonzentriertheit

14. März
bac 12,5 - 12,5 - 12,5
alc 0
nw leichte Verwirrung, starke Schläfrigkeit, starke Unkonzentriertheit

Gruß
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon andi » 15. März 2016, 17:17

Hi A.

jetzt kannst ja um 12,5mg erhöhen, dann fünf Tage halten und noch mal erhöhen.

lg
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DonQuixote
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon DonQuixote » 15. März 2016, 17:35

Hallo A.

Ich weiß halt nicht, wie sehr Dich die Nebenwirkungen beeinträchtigen, Schläfrigkeit und Unkonzentriert beschreibst Du immerhin noch mit „stark“. Versuche mal, die Gesamtdosis nicht in 3, sondern in 4 oder noch mehr Einzelgaben aufzuteilen. Das sollte die Nebenwirkungen eigentlich verringern.

DonQuixote

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 20. März 2016, 07:47

Hallo,

also das hat so keinen Wert.
Die tiefe Angst ist wieder da, der Bierkonsum unverändert, jeden zweiten bis dritten Tag ganztägig ca. 10 bis 12 Flaschen wie eh und je.

Die NW dagegen schaukeln sich eher hoch, ich kann am Rechner kaum noch eine halbe Stunde konzentriert arbeiten. Ich bin todmüde, könnte jederzeit und überall im Stehen einschlafen, bin unkonzentriert, habe Schwierigkeiten auf den Bildschirm zu fokussieren und weiß mitunter kaum, wo ich gerade warum bin.
Dazu kommt jetzt ein gleichmäßiges Kribbeln in den Fingerspitzen bei Berührung, z.B. schreiben auf dem Keyboard. Mit jedem Anschlag bzzz-bzzz-bzzz.
Ich weiß nicht, wie Ihr damit klar kommt, ich nicht.
Ich kann überhaupt nicht bestätigen, dass die NW nach einigen Tagen auf einer Dosierungsstufe abklingen.

Wenn ich meinen Kopf nicht brauchen kann, ist das der völlig falsche Weg für mich.

Ich dosiere jetzt wieder ab auf 25 mg, das halte ich noch vier Wochen, dann ist die Packung ohnehin alle. Wenn sich dann nichts ändert, gehe ich einen anderen Weg.

Viele Grüße und Dank für Eure Unterstützung

A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 20. März 2016, 08:23

Hallo A.,

APunkt hat geschrieben:Ich werde jetzt schauen, wie es mit den aktuell 25 mg geht, ggf. lasse ich mir diese Woche eine Packung 10mg Tabletten aufschreiben, um feiner differenzieren zu können. Die Tabletten brechen ungleich, das etwa 1/3 zu 2/3 Problem habe ich jedes zweite Mal, vielleicht war das auch die Ursache.


DonQuixote hat geschrieben:Versuche mal, die Gesamtdosis nicht in 3, sondern in 4 oder noch mehr Einzelgaben aufzuteilen. Das sollte die Nebenwirkungen eigentlich verringern.


Versuche es doch einfach mal mit den 10mg Tabletten aufgeteil in 5x5mg. Gib dem Medikament eine Chance.

APunkt hat geschrieben:Die tiefe Angst ist wieder da,[...]


Wenn Du an die Angst willst, muss der Alkohol weg. Punkt.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 20. März 2016, 08:29

Noch mal zur Erinnerung:

Papfl hat geschrieben:Wie Du weißt, ist Baclofen aber nur ein Baustein auf dem Weg aus der Sucht. Du kannst damit das physische Craving (biochemisch bedingter "Trinkzwang") in den Griff kriegen. Und natürlich die Angst, weil GABA da "stoffwechseltechnisch" auch involviert ist. Dass das funktioniert, hast Du gestern gesehen. Der erste Schritt sieht also schon mal ganz gut aus [good] .

Ich vermute ebenfalls, dass der Mechanismus bei Dir folgender zu sein scheint:

ANGST (nicht den Anforderungen zu entsprechen, zu versagen, nicht gut genug zu sein, Dinge nicht zu schaffen etc...)

---> ALKOHOL (quasi als Medizin, um die Angst zu "betäuben")

---> Erfolgreiche Bewältigung der angestrebten Ziele.

An und für sich eine funktionierende und eingespielte Strategie.

APunkt hat geschrieben:Rational, warum aufhören mit der Trinkerei, funktioniert doch tadellos?

Hier kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Du recht hast: Das funktioniert lange...sehr, sehr lange...sehr, sehr gut. Aber der Punkt, an dem das kippt, kommt schnell und unverhofft. Und dann stehste da...und hast erstmal nichts mehr. Nicht zuletzt, weil fast all diejenigen, die Dir so wohlgesonnen waren, genau so schnell weg sind.

Umso besser, dass Du diese Gefahr zumindest latent bereits erkannt hast und sie Dir ein Stück weit bewusst ist [good] . Also was tun?

Angenommen, Du ersetzt die Medizin ALKOHOL im obigen Schema die nächsten Monate durch Baclofen (Wobei ich an dieser Stelle nochmal betonen muss, dass Baclofen kein Substitut (also kein "Ersatz") ist. Es unterstützt lediglich die Biochemie dabei, die natürliche Balance der Botenstoffe wieder herzustellen, die durch den Alkoholkonsum aus dem Gleichgewicht geraten ist).

Dann bleibt immer noch der Posten...

ANGST (nicht den Anforderungen zu entsprechen, zu versagen, nicht gut genug zu sein, Dinge nicht zu schaffen etc...).

...an dem Du arbeiten kannst.

Im übertragenen Sinne fällt das unter physisches Craving ("Trinkdrang"). Es sind die ursprünglichen Gründe, die Du mit "irgendetwas" auszuschalten versuchst. Was Du nicht mehr müsstest, wenn diese Gründe auch noch verschwänden.

Das wäre dann das langfristige Ziel: Zu schauen: Was macht mir Angst? Was könnte ich dagegen tun? Dazu gehört zum Beispiel, auch mal "NEIN" zu sagen, wenn ich merke: Das wird mir alles zu viel, ich habe ANGST, dass mir alles über den Kopf wächst. Klar ist das für einen Perfektionisten, der alles kann und alles will und alles 180-prozentig erledigt, auf den immer Verlass ist und der immer funktioniert etc. erstmal eine Ernüchterung (hier passt das Wort wirklich !!!): Vielleicht kann ich ja doch nicht alles [unknown] . Vielleicht sind auch mir manche Dinge einfach zu heftig. Vielleicht kann "nicht-mal-ich" ständig auf 1000 PS fahren...

Musst Du das denn...? Und wenn ja, für wen? Für Deine Frau, für Deinen Chef, für Deine Firma? Oder machst Du das - wenn Du ehrlich bist - am Ende nur für DICH? Das hätte dann aber schon irgendwie ein bisschen was von Selbstzerstörung, oder?

APunkt hat geschrieben:Ich will auch einfach nicht glücklich sein, scheint es.

Frag' mal vorsichtig nach, ob es den anderen lieber ist, wenn Du ständig am Limit agierst und ganz nebenbei Deine Gesundheit aufs Spiel setzt (Stichwort: "Fettleber"), oder ob es auf Dauer nicht vielleicht angenehmer wäre, einen ausgeglichenen Ehemann oder Kollegen zu haben, der auch mal bereit ist, zu delegieren und Dinge abzugeben. Als was wirst Du letztendlich respektiert, akzeptiert, geliebt? Als Mensch, der eben auch nur ein Mensch ist. Oder als Turboroboter, der nur funktioniert, wenn er ausreichend geölt ist? Und dem dieses Öl mitunter wichtiger ist, als all die Dinge, die im Leben wirklich zählen.

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich freue mich für Dich über Deine Perspektiven im Job. Davon können viele nur träumen. Du kommst aber hier im Forum so sympathisch rüber, dass es echt schade wäre, wenn ein Mensch wie Du irgendwann auf der Strecke bleiben würde, nur weil er glaubte, sich zu viel zumuten zu müssen.

Deshalb abschließend: Wenn Du es schaffst, die Dinge abzuwägen (und damit meine ich nicht nur im Job sondern auch im Alltag): Was geht? Was kann ich leisten? Worauf habe ich keinen Bock? Was kann ich abgeben? Wann brauche ich Zeit für mich und meine Familie? Wann tue ich mal was Gutes nur für mich allein? Und, und, und...dann löst sich Dein Dilemma nach und nach von selbst.

Das geht nicht von heute auf morgen. Aber es geht. Auch das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen :wink: .

Halt die Ohren steif!
Papfl
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 20. März 2016, 09:30

Hallo Lucidare,

danke für Deine Antworten.

Lucidare hat geschrieben:Deshalb abschließend: Wenn Du es schaffst, die Dinge abzuwägen (und damit meine ich nicht nur im Job sondern auch im Alltag): Was geht? Was kann ich leisten?

Also, so herumzulaufen, wie seit der Dosierung 37,5 mg geht nicht, darauf habe ich keinen Bock, das schaffe ich nicht, will es nicht und kann es nicht leisten.

Lucidare hat geschrieben:Wenn Du an die Angst willst, muss der Alkohol weg. Punkt.LG


Frei nach Olivier Ameisen: Wenn Du an den Alkohol willst, muss die Angst weg. Punkt. Daran halte ich mich.

Lucidare hat geschrieben:Gib dem Medikament eine Chance.


Das habe ich vor:
APunkt hat geschrieben:Ich dosiere jetzt wieder ab auf 25 mg, das halte ich noch vier Wochen,


Gruß
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 20. März 2016, 11:50

Hi APunkt,

APunkt hat geschrieben:Wenn Du an den Alkohol willst, muss die Angst weg. Punkt. Daran halte ich mich.


Das ist sicher auch richtig. Die Frage ist, wer begleitet hier wen? Der Alkohol die Angst oder die Angst den Alkohol? Trinkt man, weil man perfekt sein will oder versucht man perfekt zu sein, weil man trinkt? Sehr schwer zu beantworten. War es jedenfalls für mich.

Ich denke mal, Du wirst @DonQuixote's Rat beherzigen und die Dosierung ein wenig mehr verteilen.

Viel Erfolg!

LG
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 20. März 2016, 16:32

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Die Frage ist, wer begleitet hier wen? Der Alkohol die Angst oder die Angst den Alkohol? Trinkt man, weil man perfekt sein will oder versucht man perfekt zu sein, weil man trinkt? Sehr schwer zu beantworten. War es jedenfalls für mich.


Das ist für mich einfach. Die Angst ist zehn Jahre älter als die Abhängigkeit.
Und die Abhängigkeit begann mit 15 Jahren, ungefähr.
Mit dem ersten Schluck, der die Angst weggemacht hat. Einfach so.
Nicht mehr klein, nicht mehr falsch, nicht mehr nicht gut genug, nicht mehr allein. Mit einem Schluck.

Die Perfektion ist eine Waffe gegen die ewige Ablehnung. Schrieb ich in der Schule eine schlechte Note (das kam vor), gab es keinen Trost. Auch keine Schläge. Es hing immer an mir. "Du bist nur zu faul. Du könntest das, aber Du bist zu faul!".
Schrieb ich eine gute Note (das gab es auch), gab es kein Lob, kein Eis, keine Anerkennung. "Warum nicht immer so? Ich sage es ja immer: Du könntest das, Du bist nur zu faul!".

Ein paar Bier und es ist warm. Endlich warm. Alles ist gut, nichts tut mehr weh, es können auch Fünfe mal gerade sein, ich kann singen, lachen und mag mich selbst. Ich bin zu Hause. Dann. Und nur dann.

So einfach ist das.

Viele Grüße
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon DonQuixote » 20. März 2016, 19:12

Hallo A.

Nochmal zurück hierher:

APunkt hat geschrieben:
[…] ich kann am Rechner kaum noch eine halbe Stunde konzentriert arbeiten. Ich bin todmüde, könnte jederzeit und überall im Stehen einschlafen, bin unkonzentriert, habe Schwierigkeiten auf den Bildschirm zu fokussieren und weiß mitunter kaum, wo ich gerade warum bin.
[…]
Ich kann überhaupt nicht bestätigen, dass die NW nach einigen Tagen auf einer Dosierungsstufe abklingen. Wenn ich meinen Kopf nicht brauchen kann, ist das der völlig falsche Weg für mich. Ich dosiere jetzt wieder ab auf 25 mg, das halte ich noch vier Wochen, dann ist die Packung ohnehin alle. Wenn sich dann nichts ändert, gehe ich einen anderen Weg.

Ja, das geht natürlich gar nicht. Für mich ist es nur zu verständlich, wenn Du bei solchen Nebenwirkungen die Therapie abbrichst oder die Dosis erst mal markant reduzierst.

APunkt hat geschrieben:
Dazu kommt jetzt ein gleichmäßiges Kribbeln in den Fingerspitzen bei Berührung, z.B. schreiben auf dem Keyboard. Mit jedem Anschlag bzzz-bzzz-bzzz.

Auch das ist eine mögliche Nebenwirkung von Baclofen, ich glaube im Fachjargon nennt man das „Parästhesie“. Im Zusammenhang mit Baclofen wurde davon auch schon berichtet. Und es steht als mögliche Nebenwirkung auch in diesem Baclofen-Beipackzettel.

Aber darum geht es Dir ja auch gar nicht, es ist vielmehr diese Müdigkeit, der Eindruck, jederzeit quasi im Stehen einschlafen und sich auf nichts mehr konzentrieren zu können. Was soll ich dazu sagen? Therapie abbrechen oder auf eine noch verträgliche Dosis herunterfahren. Mehr fällt mir da halt auch nicht ein. Leider ist die Unverträglichkeit von Baclofen nach wie vor einer der häufigsten Gründe für den Therapieabbruch. Mein wohlfeiler und billiger Rat: Eine gerade noch verträgliche Baclofen-Dosis erst mal beibehalten, auch wenn „die Packung ohnehin alle“ sein wird.

DonQuixote [unknown] .

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 21. März 2016, 08:54

Hallo A.,

APunkt hat geschrieben:Das ist für mich einfach. Die Angst ist zehn Jahre älter als die Abhängigkeit.
Und die Abhängigkeit begann mit 15 Jahren, ungefähr.
Mit dem ersten Schluck, der die Angst weggemacht hat. Einfach so.
Nicht mehr klein, nicht mehr falsch, nicht mehr nicht gut genug, nicht mehr allein. Mit einem Schluck.


Dito. Besser hätte ich es nicht beschreiben können. Baclofen wird ja nachgesagt, eine angstlösende Wirkung zu haben. Wenn Du auf den Wirkstoff bei 37,5mg schon so reagierst, wirst Du wahrscheinlich "krümeln" müssen. Hatte ich schon erwähnt, dass du die 25mg in fünf Gaben aufteilen könntest? :grbl

Ansonsten, soweit im Moment, (ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll) "alles im Lot ist" (?), treibt Dich keiner. Einfach versuchen einen Rhythmus zu finden. Das wird schon.

LG
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 21. März 2016, 09:49

Hi!

Danke für Eure Antworten und die Offenheit!
DonQuixote hat geschrieben:Therapie abbrechen

ist erstmal noch keine Option.
Natürlich bin ich enttäuscht, dass das jetzt nicht <einfach so> hingehauen hat.
Aber jetzt schon die Flinte ins Korn werfen ist auch keine Lösung, davon wird ja auch nichts besser.

Wie oben schon geschrieben, bin ich davon überzeugt, dass die Angst der entscheidende Faktor ist. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger wundert mich das Vorhandensein dieser Angst.
Also werde ich jetzt erstmal abdosieren, bis diese für mich unerträglichen NW verschwunden sind. Einen solchen Status gab es zu Anfang ja, also wird er auch wieder eintreten. Schlimmstenfalls setze ich ersteinmal ganz ab, lasse die NW komplett abklingen und starte vorsichtiger erneut. Aber das ist Plan B.

Jetzt geht es ersteinmal runter auf 25 mg oder auch auf 12,5, parallel dazu werde ich mal schauen, was so an Angsttherapien in der Umgebung verfügbar ist und mich damit mal auseinandersetzen.
Der Alkohol wird mich auch in den nächsten Wochen wohl nicht umbringen, dann gehen eben noch ein paar Trinktage ins Land.

Lucidare hat geschrieben:dass du die 25mg in fünf Gaben aufteilen könntest

Mein Eindruck ist, dass eher der Medikamentenspiegel das Problem darstellt. Ich hatte mit 12,5 - 12,5 - 0 ja eigentlich keine Probleme, halt nur noch unverändert getrunken (die fünf oder sechs Abstinenztage zu Anfang waren wohl eher dem Zauber des Anfanges geschuldet). Aber ich habe das im Hinterkopf.

Viele Grüße
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 21. März 2016, 11:33

Hi,

guter Plan [good] !

Wann hast Du das letzte Mal ein großes Blutbild machen lassen?

LG
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 31. März 2016, 18:40

Baclofen 12,5 - 0 - 0
Alkohol: 0
NW keine

Die NW sind weg, Baclofen 12,5 einmal am Morgen vertrage ich gut.
Das nimmt mir auch erst einmal die angstbedingten Startschwierigkeiten.

Aber nutzen tut es nicht, mein Leben ist schlimmer als vorher.

Ich stehe unter einem immensen Erfolgsdruck. Täglich, seit meinem fünften Lebensjahr. Oder meinetwegen sechsten. Seit ich in der Schule bewiesen habe, dass ich was draufhabe, bin ich der Familienmessias.
Erfolgsdruck mag ja schön sein, wenn man denn Erfolg hat. Ich habe - auf meiner Messlatte - keinen.
Da ist das dann irgendwie kontraproduktiv.
Und schreibe mir jetzt bitte niemand meine objektiven Erfolge daher, subjektiv sind es keine.

Ich hab mir jetzt echt Mühe gegeben, nichts zu trinken, geht auch. Aber der innere Druck ist dann so hoch, dass ich mit Sicherheit noch vor meinem 50ten einen Infarkt habe oder springe. Nicht der Trinkdruck, der Erfolgsdruck.
Dann trinke ich lieber weiter, da habe ich zumindest eine reelle Chance, 80 zu werden.
Und, falls dann doch nicht, tausche ich tägliche Qual bis 80 gegen tägliche Ruhe bis 60.

It's my life.

Danke für Eure Hilfe, mein Weg ist das nicht.

Viele Grüße
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Papfl » 31. März 2016, 19:13

Hallo A.!

Danke für Deine klaren und offenen Worte [good] . Ich wünsch' Dir auf jeden Fall alles Gute und dass Du es auf Deine Weise irgendwie packst.

Vielleicht macht es langfristig Sinn, das Thema "Erfolgsdruck" auch mal psychotherapeutisch anzugehen [unknown] ?!?
Mir jedenfalls hat das seinerzeit geholfen, aber ich will Dir da nicht reinreden. Das weißt Du selbst wahrscheinlich am besten.

Halt die Ohren steif!

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„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon DonQuixote » 1. April 2016, 19:07

Hallo A.

Deine körperlichen Reaktionen auf das Medikament sind offenbar sehr heftig. Solche nicht mehr tolerierbaren Nebenwirkungen sind leider ein häufiger Grund für den Abbruch der Baclofen-Therapie. Versuche einen anderen Weg zu finden und sieh die Lage nicht ganz so defätistisch, wie Du sie beschrieben hast. Folge vielleicht @Papfls Rat, ich weiß halt auch nicht :grbl .

DonQuixote

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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 8. April 2016, 12:43

Baclofen: 12,5 - 0 - 0
Alkohol: schwankend (hahaha)
NW: keine

Ich habe die 12,5 mg morgens jetzt - nach einwöchiger Pause - doch noch beibehalten.
Damit habe ich keine NW und verspüre aber eine klar wahrnehmbare Erleichterung bei dem Start in den Tag. Die basale Angst nimmt ab. Nicht richtig dolle, aber irgendwie schon. Im Vergleich dazu waren die Tage ohne Baclofen sehr viel grauer, auch bierlastiger.
Mir ist klar, dass das noch viel zu früh ist, um irgendwas zu schlussfolgern, aber ohne Baclofen ohne Bier geht überhaupt nicht, da bin ich dem Sprung aus dem Fenster näher als dem Leben.
Mit Baclofen und ohne Bier ist auch schwer, da hatte ich mir tatsächlich mehr Erleichterung durch das Medikament erhofft. Vielleicht wäre das bei höherer Dosis besser, aber falls ich nochmal steigere, dann sehr viel langsamer und in sehr viel kleineren Schritten. Diese NW, die mir die Konzentration mehr rauben, als eine halbe Kiste das Bier das vermag, damit kann und will ich nicht umgehen.

Was aber im Moment in aller Vorsicht erste Hoffnung verbreitet, ist mit wenig Baclofen und mit weniger Bier. Das ist die letzten Tage erstaunlich gut gegangen, es stellt sich eine Art Sättigung ein nach zwei, drei, vier Bier, wo sonst zwölf, 13, 14, durchgelaufen sind. Und das ohne (selbst)mörderischen Druck auf dem Kessel.
Ich möchte da nach den paar Tagen noch kein Muster draus weben, aber es stimmt etwas zuversichtlicher, dass es vielleicht mit Unterstützung durch Baclofen doch noch was wird mit dem Ende meiner Sucht.

DonQuixote hat geschrieben: sieh die Lage nicht ganz so defätistisch,

Ich weiß, das klingt verheerend, wenn einer sagt, er saufe sich lieber dot und kaputt, als die verfügbare "Hilfe" anzunehmen.
Aber wenn ich für mehr als zwei oder allerhöchstens drei Tage ohne Bier bin, dann weiß ich, dass ich daran kaputter gehe als am Bier selbst. Wenn das die Lösung sein soll, war es mit dem Problem besser. Das ist kein Loblied auf die nächste Flasche, sondern einfach eine "nüchterne" Tatsache. Und das Recht, eine für mich als Individuum unzumutbare Behandlung von mir aus abzubrechen, das nehme ich mir für jede andere Krankheit ja auch heraus.

Aber, wie gesagt, vorsichtiger Optimismus derzeit hier.

Viele Grüße
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon Lucidare » 8. April 2016, 16:14

Hallo A.,

ich schreibe es (und überhaupt) zum letzten Mal: Teile die Dosis meinetwegen in 3x5mg über den Tag auf. Es kann durchaus sein, dass Deine Erhaltungsdosis schon bei 27,63719mg liegt.

Du hast erkannt, dass Du etwas ändern sölltest. @Papfl hat Dir auch schon mal geschrieben, wie die ganze Kiste abgleiten könnte. Lass' noch mal was "obendrauf" an Stress kommen. Irgendwann schlägt das Alkoholdoping auch nicht mehr an.

Du sprichst von Angst? Es geht noch viel, viel schlimmer. So schlimm, dass Du Dir das in Deinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen kannst. Erspar Dir bitte diese Scheiße, in die z. B. ich reingerasselt bin. Da ohne bleibende Schäden rauszukommen, ist mehr als schwer.

Bitte.

LG
Zuletzt geändert von Lucidare am 9. April 2016, 06:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 8. April 2016, 17:27

Hallo Lucidare,

danke für Deine Antwort.
Lucidare hat geschrieben:ich schreibe es (und überhaupt) zum letzten Mal: Teile die Dosis meinetwegen in 3x5mg über den Tag auf.

Schreibe mir doch bitte mal, warum.
Spiegel? Der Baclofenspiegel scheint sich bei mir hochzuschaukeln, ich komme, zwei oder drei Tage mit einer dreimaligen Einnahme am Tag raus, dann werden die NW schlimmer. Ohne Dosissteigerung.
Vielleicht baue ich die Substanz langsamer ab oder was weiß ich. Aber ich sehe für mich derzeit keinen Vorteil in einer höheren Einnahmefrequenz, im Gegenteil.

Lucidare hat geschrieben:Du sprichst von Angst? Es geht noch viel, viel schlimmer. So schlimm, dass Du Dir das in Deinen kühnsten Alpträumen nicht vorstellen kannst.

Schlimmer, als jeden Morgen zu erwachen, mit einem eisernen Ring um die Brust, der Dir das Atmen nimmt, dem Gefühl, im falschen Universum aufgewacht zu sein und dem dringenden Wunsch, zu sterben?
Das Risiko gehe ich ein.

LG
A.
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Re: APunkts Schlusspunkt

Beitragvon APunkt » 8. April 2016, 19:27

Nochmal an Lucidare:

ich habe jetzt mal das Forum durchsucht, Erfahrungen mit Baclofen hast Du keine, oder? Falls ja, kann ich sie nicht lesen.

Lucidare hat geschrieben:in Deinen kühnsten Alpträumen

Was bitte weißt Du von meinen schlimmsten Albträumen?
Solche Schreibereien sind der Grund, dass man einem "sozialen" Netzwerk in meiner Situation besser fernbleibt.

A.
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