Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Purzelbaum
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Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 11:57

Hallo ich bin männl. 55 Jahre alt und seit 3 Jahren trocken. 2013 hab ich einen kalten Entzug gemacht und dabei Halluzinationen gehabt - das wünsch ich niemandem-, 4 Wochen Klinikaufenthalt und seit dem eben trocken. Vorher hab ich seit meiner Jugend mal mehr , mal weniger - eher mehr - gesoffen , in Hochzeiten bis zu 4 Flaschen Wodka oder Weinbrand am Tag. Bin Sachse und habe ein "geregeltes" leben - also verheiratet, Arbeit, Haus usw. (Fragen könnt ihr mich alles, Antworten gibt's auch auf fast alle Fragen [smile] )

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 12:49

Ob das jetzt hier richtig ist, weiß ich nicht. Jedenfalls bin ich durch das Thema "Einmal Alki - immer Alki?" auf meine Frage gekommen. (ggf. kann mein Beitrag ja irgendwohin verschoben werden, wohin er passt. Danke.)

Es ist ja nun so, dass ich seit drei Jahren ganz gut ohne Alk auskomme. Ich will bewusst nicht von zufriedener Trockenheit schreiben, weil es die einfach nicht ist. Warum nicht? Weil es – nicht ständig aber oft – ein Kampf gegen das Verlangen ist, in bestimmten Situationen doch mal Alk zu trinken. Das kann im Sommer in der Sonne der Wunsch nach ‘ner Cola mit Rum sein oder einfach am Abend mal nach ‘nem Schnaps zur Entspannung oder … Gut, der Wunsch geht schnell vorbei – Momente – und ich denke dann immer, dass es ja nicht bei dem einen Glas bleiben würde und wie beschissen – Erinnerung an Früher – es mir nach einem Besäufnis gehen würde. Der Gedanke, dass ich nach einem oder zwei Gläsern aufhö-ren würde, der kommt mir dabei nicht. Warum auch, Früher konnte ich auch nicht nach ei-nem oder zwei Gläsern aufhören und wenn ja, dann war’s selten und irgendwie nicht das was ich wirklich wollte (oder konnte?). So, nun fehlen mir eben manchmal so Zeiten in denen mich „abgeschossen“ und dabei – meiner Meinung nach – mal entspannen und nur an ir-gendwelche „rote Grütze im Kopf“ denken konnte.

Woher soll ich nun wissen, ob das kontrollierte Trinken – welches es ja ohne Zweifel auch mal bei mir gab – um vielleicht ab und zu mal solche Zeiten aufleben zu lassen, wieder funktioniert oder nicht? Nein, einen Selbstversuch mit evtl. Absturz sind mir die Zeiten nicht wert. Also bleibt nur der Kampf in unregelmäßigen Abständen und damit das Gefühl, dass was fehlen würde und damit keine zufriedene Abstinenz. Das soll nicht heißen, dass ich mich ohne Alk nicht wohl fühlen würde – im Gegenteil aber irgendwas fehlt manchmal.

Also woher soll ich ohne Selbstversuch wissen, ob kontrolliertes Trinken wieder funktioniert oder nicht? Und ja, ich habe Angst davor abzustürzen, sobald ich bewusst Alk trinken würde.

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Lucidare
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Re: Kurze vorstellung

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 13:16

Hallo Purzelbaum,

herzlich willkommen im Forum! Verstehe ich das richtig, dass Du hier Deine Hilfe anbietest wie man (auch ohne Baclofen) davon los kommt? Wenn ja, schreib' doch mal einen kleinen Erfahrungsbericht. Ich kann mir vorstellen, dass das eine interessante Sache sein könnte.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 13:30

Hi PB,

ich meine, wenn ich mir vor solchen Versuchen bewußt bin das ich mich berauschen möchte, sollte man so oder so die Finger davon lassen.

LG

P.S.: Vielleicht mal mit Baclofen versuchen, von wegen der zufriedenen Abstinenz?

LG
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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon WilloTse » 17. Februar 2016, 13:59

Tach zusammen,

und herzlich willkommen im Forum, @Purzelbaum.
Schön, dass Du hier bist, und ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem Erfolg beim Beenden Deiner Sucht!

Purzelbaum hat geschrieben:Also woher soll ich ohne Selbstversuch wissen, ob kontrolliertes Trinken wieder funktioniert oder nicht? Und ja, ich habe Angst davor abzustürzen, sobald ich bewusst Alk trinken würde.

Das geht nicht ohne Selbstversuch. Das ist unmöglich für eine Einzelperson vorhersagbar, und wenn Du Angst davor hast, lass' es bitte. Das ist keine Schande!

Alles, was ich vom Beginn dieses Fadens an zusammengetragen habe, basiert ausschließlich auf Statistiken. Das basieren die Aussagen der "Einmal Alki - immer Alki" - Fraktion aber eben auch und um die Diskrepanz dieser Befunde geht es hier.

Trotzdem, und das muss immer klar sein: jede Statistik geht mit einem Informationsverlust über das Individuum einher. "Nie wieder Alkohol!" gilt für viele, nicht für alle. "Dann doch mal ab und an ein Glas!" gilt für viele, aber auch nicht für alle.
Zu welcher der beiden Gruppen Du gehören könntest, das kann Dir keine Statistik dieser Welt sagen.

Mach' Dir darüber bitte keinen zu großen Kopp, das ist es nicht wert!

Viele Grüße

Willo

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Re: Kurze vorstellung

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 14:11

Moin "Lucidare".

Ja gut, meine Erfahrungen ohne Baclofen kann ich gerne mal aufschreiben wenn das hier im Baclofen-Forum erwünscht ist. Angemeldet habe ich mich, weil ich eine Frage zu "Einmal Alkoholiker - immer Alkoholiker" habe.

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 14:22

Lucidare hat geschrieben:
P.S.: Vielleicht mal mit Baclofen versuchen, von wegen der zufriedenen Abstinenz?

LG


Nee, das hat mit Baclofen nichts zu tun und die paar Momente, in denen ich an Alk denke, die machen mich nicht unzufrieden. Unzufrieden bin ich - wenn man das unzufrieden nennen kann - weil ich bis jetzt noch keine für mich passende Alternative zu den - doch teilweise schönen - Zeiten gefunden habe, in denen mir doch alles so egal war. Ich kanns nicht anders schreiben, aber es war - meiner Meinung nach - ja nicht alles am Saufen schlecht auch wenn das Schlechte überhand genommen hat. Wegen irgendwas Gutem dran hab ich ja auch mal angefangen ... bis es eben aus der Kontrolle geriet.

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 14:24

WilloTse hat geschrieben:
Mach' Dir darüber bitte keinen zu großen Kopp, das ist es nicht wert!



Na ja, wie geschrieben, das "völlige Abschalten", das fehlt mir manchmal. Vielleicht find ich was anderes.

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Papfl » 17. Februar 2016, 14:31

Hallo @all!

In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf den Thread mit den W-Fragen verweisen. Ich denke, gerade bei der Frage, ob "Hin-und-wieder-mal-ein-Gläschen" trinken funktioniert, spielt die Funktion, warum man dieses Gläschen "hin und wieder" trinken möchte, eine wichtige Rolle. Oder um im Kontext zu bleiben: "Wozu?" Was will ich damit bezwecken?

Wenn's um die Erlangung eines Rauschzustandes oder Belohnungstrinken geht, ist das mitunter etwas anderes, als wenn ich an Silvester im Kreise von Familie/Freunden/Bekannten um 0:00 Uhr mit einem Glas Sekt anstoße oder mir zu einem edlen Fischgericht ausnahmsweise ein gutes Glas Weißwein genehmige.

Purzelbaum hat geschrieben:Unzufrieden bin ich - wenn man das unzufrieden nennen kann - weil ich bis jetzt noch keine für mich passende Alternative zu den - doch teilweise schönen - Zeiten gefunden habe, in denen mir doch alles so egal war. Ich kanns nicht anders schreiben...

...brauchst Du auch gar nicht, denn Du bringst es ziemlich genau auf den Punkt:

Baclofen kann das Gedankenkarussell rund um Alkohol ein Stück weit anhalten und den Kopf frei machen für andere Dinge. Es ersetzt aber nicht die Wirkung.

Für all das, für das man früher den Alkohol benutzt hatte, gilt es, neue, gesündere Alternativen zu finden. Das ist die eigentliche Kunst. Und die kann mitunter sehr anstrengend sein :wink: .

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 14:32

Ich wollte noch schreiben warum ich drauf gekommen bin, auf geheilt oder so:

Es gibt ja immer (?) irgendwelche (Ab)Gründe wegen welchen gesoffen wurde. Bei mir waren das familiäre - und zeitweise Existenz - also materielle Probleme mit denen ich nicht anders umgehen konnte. So und nun hab ich mir gedacht vielleicht geht das so: Probleme weg --> Gründe weg --> Kopf wieder in Ordnung --> ab und zu "abschießen" geht also auch wieder kontrolliert.

Na ja zu einfach gedacht - wahrscheinlich.

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 14:37

Papfl hat geschrieben:

Für all das, für das man früher den Alkohol benutzt hatte, gilt es, neue, gesündere Alternativen zu finden. Das ist die eigentliche Kunst.



Mir ist für mich bis jetzt nicht wirklich eine eingefallen und ich hab viel versucht.

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Papfl » 17. Februar 2016, 14:56

Hi Purzelbaum,

nur ganz kurz (muss gleich weiterarbeiten):

Purzelbaum hat geschrieben:Bei mir waren das familiäre - und zeitweise Existenz - also materielle Probleme mit denen ich nicht anders umgehen konnte.

War das wirklich alles... [pardon] ? Manchmal täuscht das Offensichtliche über die eigentliche Ursache hinweg. Ich tendiere normalerweise bei Abhängigkeitserkrankungen nicht zur analytischen Vorgehensweise, aber Du scheinst inzwischen (3 Jahre abstinent) recht stabil zu sein. Vielleicht könnte eine psychoanalytische Therapie ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und aufzeigen, wonach Du wirklich suchst [unknown] ?!?

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Purzelbaum » 17. Februar 2016, 15:48

Bin auch auf Arbeit. [blus]

Ich hab vor 12 und vor 10 Jahren schon mal ne LZT (je 16 Wochen) gemacht - war sehr gut (finde ich)- da wurde reichlich analysiert. [wacko]

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon WilloTse » 17. Februar 2016, 15:58

Hi zusammen,

Doc Check News von heute zu Statistiken im Medizinstudium

Und eine Anmerkung noch:
Purzelbaum hat geschrieben:Probleme mit denen ich nicht anders umgehen konnte.

Das reicht doch als Erkenntnis und beschreibt 99% der möglichen Lösungsansätze gleich mit.

Liebe/r @Purzelbaum: lass' Dich hier bitte nicht in irgendwelche Unzufriedenheiten 'reinquatschen.
Wenn Dein System funktioniert, dann ist es gut!
Scheißtage haben alle anderen Menschen auch, sie gehen meist nur anders damit um als "wir".

Du hast einen Status erreicht, den ich - bitte verzeih' diese Ferndiagnose - als "völlig normal" bezeichnen würde.
Wenn Du ohne ein Medikament, das tief in Deine Hirnchemie eingreift, klarkommst, dann gibt es auch keinen Grund, es zu nehmen.

Viele Grüße
Willo

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Re: Kurze vorstellung

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 17:43

Hallo "Purzelbaum",

ich persönlich sehe da kein Problem. Ganz im Gegenteil, das Forum hat sogar einen eigenen Bereich für Alternativen.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 18:25

Hallo WilloTse,

WilloTse hat geschrieben:Liebe/r @Purzelbaum: lass' Dich hier bitte nicht in irgendwelche Unzufriedenheiten 'reinquatschen.


Purzelbaum hat geschrieben:Es ist ja nun so, dass ich seit drei Jahren ganz gut ohne Alk auskomme. Ich will bewusst nicht von zufriedener Trockenheit schreiben, weil es die einfach nicht ist. Warum nicht? Weil es – nicht ständig aber oft – ein Kampf gegen das Verlangen ist, in bestimmten Situationen doch mal Alk zu trinken.


und

Also bleibt nur der Kampf in unregelmäßigen Abständen und damit das Gefühl, dass was fehlen würde und damit keine zufriedene Abstinenz. Das soll nicht heißen, dass ich mich ohne Alk nicht wohl fühlen würde – im Gegenteil aber irgendwas fehlt manchmal.


Um ehrlich zu sein, komme ich da irgendwie nicht klar. Wer quatscht wen? [pardon]

Willotse hat geschrieben:Du hast einen Status erreicht, den ich - bitte verzeih' diese Ferndiagnose - als "völlig normal" bezeichnen würde.


und

Scheißtage haben alle anderen Menschen auch, sie gehen meist nur anders damit um als "wir".


Nein, ich möchte nicht streiten, aber erkennst Du die Unlogik? [unknown]

Wenn Du ohne ein Medikament, das tief in Deine Hirnchemie eingreift, klarkommst, dann gibt es auch keinen Grund, es zu nehmen.


Das ganze Forum handelt von einem Medikament, was in die Hirnchemie eingreift. Alkohol übrigens auch... [crazy_pilot]

@Purzelbaum Du hast hat eine sehr starke Leistung auf's Parkett gelegt :-!?. Sorry, wenn ich hier was falsch verstanden habe. Ich habe es so gelesen, dass Du aus einer Abstinenz eine zufriedene Abstinenz machen willst.
Also Asche auf mein Haupt. [sorry]

LG
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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 18:31

doch noch was vergessen...

Willotse hat geschrieben:Und eine Anmerkung noch:

Purzelbaum hat geschrieben:
Probleme mit denen ich nicht anders umgehen konnte.



Das reicht doch als Erkenntnis und beschreibt 99% der möglichen Lösungsansätze gleich mit.


Welche Lösungansätze sind das, bitte?

LG
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Re: Einmal Alki - immer Alki?

Beitragvon WilloTse » 17. Februar 2016, 18:47

Hi Lucidare,

ich habe @Purzelbaum so verstanden, dass er/sie ohne Baclofen seit drei Jahren nüchtern und im Großen Ganzen auch glücklich ist. Bis auf manchmal.
Das halte ich für völlig "normal", sprich: das geht anderen Menschen, die nie abhängig waren, genau so.
Das ist für mich kein Grund, Baclofen oder psychoanalytische Therapie zu empfehlen.

@Purzelbaum hat sein Zeug auf der Reihe, never touch a running system.

Lucidare hat geschrieben:erkennst Du die Unlogik?

Nein. [unknown]

Lucidare hat geschrieben:Welche Lösungansätze sind das, bitte?

Lernen, mit Problemen anders umzugehen.

LG
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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon Lucidare » 17. Februar 2016, 19:58

Hallo WilloTse,

Ok, lassen wird das mal so stehen.

LG
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Re: Seit 3 Jahren trocken. Ohne Baclofen. Aber auch zufrieden?

Beitragvon GoldenTulip » 17. Februar 2016, 22:10

Moin Purzel,

herzlich willkommen auch von mir [hi_bye]

Weil es – nicht ständig aber oft – ein Kampf gegen das Verlangen ist, in bestimmten Situationen doch mal Alk zu trinken.

Ich glaube, das ist ein Dopamin-Phänomen. Es fehlt was im Belohnungssystem. Das Umlernen in den Trampelpfaden des Gehirns ist leider zögerlich.
Was mir geholfen hat war Hingabe an die Sehnsucht. Und die Bewusstwerung der eigenen Sterblichkeit. Ein Unterwerfungsakt an die Schöpfung. Wenn man das mal hinbekommt, hört der Ego-Scheiß auf. Dankbarkeit braucht keine Kompensation.
Der eigentliche Wunsch besteht darin, von sich beiseite zu treten.Dafür hat der liebe Gott die Meditation erfunden.
Alkohol ist Meditation für Arme.
Ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, entscheidest Du.

Good luck,

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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