Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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rottenmetaller
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon rottenmetaller » 14. Februar 2016, 19:13

Hallo Lucidare und Papfl
Danke für eure schnellen Antworten.Ich muss sagen das es mir heute echt bescheiden ging,oder immer noch geht besser gesagt.Aber es ist ebend schwer wenn man davon los will.Wie sieht das heute bei euch aus mit dem trinken seit ihr davon los?Oder könnt ihr moderat trinken?
Gruss Rotte

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Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 14. Februar 2016, 19:52

Hi rottenmetaller!

Wie das bei mir ist, kannst du unter anderem hier (unterer Absatz) nachlesen.

Ich würde mir an Deiner Stelle aber im Moment auch keine allzu großen Gedanken bezüglich Zukunft machen, sondern erstmal hier im JETZT bleiben.

Im Grunde stehst vor einer ganz konkreten Aufgabe: Es geht im Moment darum, Deinen Alkoholkonsum langsam runter zu schrauben und Baclofen allmählich einzuschleichen, damit das Trinkverlangen ("Craving") nachlässt und Du nicht mehr zwingend trinken MUSST (s. auch hier).

Die Umstellung Deiner Biochemie - das ist der erste Schritt. Und der braucht halt ein bisserl Zeit. Baclofen wirkt umso besser, je weniger man trinkt. Und am besten, wenn man gar nicht parallel konsumiert [smile] .

Wie Du das dann in ein paar Monaten für Dich handhaben möchtest, ist im Moment noch Zukunftsmusik. Das hängt auch ein bisschen davon ab, welche Erfahrungen Du jetzt machst, ob Du alternative Zeitvertreibe, neue Hobbies und Aufgaben findest und andere Strategien, mit Problemen umzugehen, sich zu belohnen oder zu entspannen, zufrieden zu sein etc...

Ein Schritt nach dem anderen. Auch kontrolliertes Trinken kann mit Baclofen unter gewissen Voraussetzungen möglich sein - am ehesten, wenn man zuvor eine gewisse "Durststrecke" [mocking] (das heißt 6 - 12 Monate Abstinenz + Baclofen) hinter sich gebracht hat. Einfach, weil es halt so lange dauert, bis sich der Stoffwechsel umgestellt hat.

Ich kenne aber auch ganz viele, die ursprünglich dieses Fernziel "Kontrolliertes Trinken" im Fokus hatten, dann aber komplett abstinent geblieben sind. Nicht zuletzt, weil sie die vielen Vorteile einer zufriedenen Abstinenz in den 6 - 12 Monaten auf dem Weg dorthin kennen und schätzen gelernt hatten.

Time will tell :kst . Ich würde mich jetzt echt erstmal auf die nächsten kleinen Schritte konzentrieren, die unmittelbar vor Dir liegen.

Und wenn Du zwischendurch ein bisschen Zeit übrig hast, kannst Du Dir ja mal überlegen, was Du in Deinem Leben auf GAR KEINEN FALL verändern möchtest. Überlege, was Dir wichtig ist, was Du liebend gerne tust oder demnächst mal tun möchtest. Dann wird vielleicht auch etwas klarer, wofür sich die ganze Anstrengung wirklich lohnen könnte... [smile] ...

Halt die Ohren steif! Du packst das!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Lucidare
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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon Lucidare » 14. Februar 2016, 20:24

Hi Rotti,

ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Ich weiß, es wirkt alles unlösbar und wie verdammt schwer es ist, sich keine Gedanken über die Zukunft zu machen. Das wird schon!

Wenn Du wissen willst, wie es mir ergangen ist oder ergeht und Du viiiel Langeweile hast, kannst Du Dir das mal durchlesen (das gilt auch für alle, die zufällig auf diesen Link stoßen, das mit der Langenweile)

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon gretikatz » 15. Februar 2016, 07:39

rottenmetaller hat geschrieben:Wie sieht das heute bei euch aus mit dem trinken seit ihr davon los?Oder könnt ihr moderat trinken?

Für mich gesprochen:

1) persönliche Situation: kein Stress, keine Überlastung, keine bösen Schicksalsschläge.

2) Baclofen-Einnahme:
Am 28.6.15 mit der Einnahme aufgehört. Ich leide unter Muskelschwäche wegen meiner Polyneuropathie und Baclofen verstärkte diese. Der Bezug über das Internet war umständlich und teuer.

3) Alkohol-Konsum: Der Zwang zu trinken war sofort weg. Ich habe auch jetzt noch keinen Alkohol zu Hause. Klar - manchmal wünschte ich mir ein kühles Glas Weisswein, vor allem, wenn ich im Fersehen Donna Leon schaue oder in einem Buch darüber lese.

Bei auswärtigen Einladungen trinke ich (wenig) mit, ohne zu Hause weiterzutrinken. Meistens ist Sonntag, da hat der Supermarkt zu und die Tankstelle ist mir zu teuer. Am Montag ist das Verlangen verschwunden.

Je länger ich ohne Alkohol auskomme, desto mehr festigt sich die Abstinenz daheim bzw. das kontrollierte Trinken auswärts. (Ohne Baclofen wäre ich nicht so weit!)

LG gretikatz

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon Amadeus » 15. Februar 2016, 15:47

Amadeus hat geschrieben:Guten Tag zusammen.
Ein kurzes Lebenszeichen von mir.
Alles prima, Baclofen konstant bei 75mg/Tag, Alkohol wie gehofft und geplant eine bis maximal zwei Flaschen Wein am Wochenende, mindestens fünf abstinente Tage je Woche.
Aktuell bis Ostern "sechs Wochen ohne".
Ist überhaupt kein Problem, manchmal kommen ein paar sehnsüchtige Gedanken an die Sauferei von vorher, aber zu 99% kommen, wenn überhaupt, Gedanken á la "wie konnte ich mir eigentlich Tag für Tag die Birne zuschütten??!!"

Ich bereite gerade den Verkauf einiger Firmenteile vor, ich will jetzt doch mal ein bisschen reduzieren.
Da sind ein paar junge Spunde im Laden mit wirklich guten Ideen und der richtigen Balance von Einsatz und Freiheit, darunter zwei junge Damen, die ich besonders ins Herz geschlossen habe. Die sind in dem Geschäftsbereich besser als ich und die müssen sich noch was aufbauen. Denen werde ich die Anteile anbieten.
Ich habe überlegt, ob ich ihnen das schenken soll, das Geld brauche ich nicht, aber "geschenkt" ist im Geschäft oft hart an "wertlos", das will ich nicht. Kriegen sie halt einen richtig fairen Preis und dann sollen sie mich noch bisserl runterhandeln. [mocking]

Also, ich schreibe vor allem, weil ich gerade zufällig den Beitrag von Rottenmetaller gelesen habe, wie es "uns" denn so geht.

Erstklassig, dranbleiben! Es lohnt sich, das Zeugs funktioniert.

Gruß vom
Amadeus


Gruß
Amadeus

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon rottenmetaller » 15. Februar 2016, 17:17

Danke Gretikatz und Amadeus,
Bin heute Morgen aufgestanden und da ging es mir wieder nicht so gut,hatte aus dem Fenster gesehen und naja das Wetter hier lies zu wünschen übrig.Dazu kommt noch das mein Blutdruck auch immer zu hoch ist Werte zwischen 160/100 sind da keine Seltenheit.Hoffe das es mir auch bald Psychisch besser geht,denn ich bin der Meinung das sich dieses bei mir auch dann Körperlich auswirkt.Im Moment hatte ich auch sehr viel Stress bin umgezogen und jeder der schon mal umgezogen ist weiß ja was das heißt.So ganz langsam aber auch nur ganz langsam kehrt jetzt hier auch Ruhe ein,obwohl ich sagen muss das ich mich hier noch nicht eingelebt habe.
Was ich noch mal fragen wollte.Wie gut läßt sich Baclofen mit Opipramol kombinieren?
Danke im Voraus
Grüße Rotten

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon Lucidare » 15. Februar 2016, 17:44

Hi Rotti,

ob Opipramol mit Baclofen zusammengeht, kann ich Dir nicht beantworten. Ich bin kein Arzt. Eins weiß ich aber :wink: :

Beipackzettel hat geschrieben:Eine der prominentesten Nebenwirkungen ist die zentraldämpfende Wirkung von Opipramol. Alkohol verstärkt diese noch: Bereits geringe Mengen können zu Benommenheit und Schwindel führen. Alkoholkonsum sollte deshalb während der Behandlung grundsätzlich vermieden werden.


LG
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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon Mary » 15. Februar 2016, 19:34

Hallo Metaller,

ich kann nur aus meiner Erfahrung schreiben und ich vertrage die Kombi aus Bac und Opipramol gut. Verstärkt sicher die Müdigkeit, aber ist mir abends sehr recht und tagsüber zu händeln. Meine Blutdruckpillen habe ich allerdings halbiert.

LG Mary
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon DonQuixote » 15. Februar 2016, 22:49

Hi Rotti

Nachträglich auch von mir ein herzliches „Welcome back“ im Forum. Zunächst hierzu:

Rotti hat geschrieben:Wie gut läßt sich Baclofen mit Opipramol kombinieren?

Grundsätzlich lassen sich die beiden Medikamente gut kombinieren. Aber darauf achten, dass sich die jeweiligen Nebenwirkungen unter Umständen potenzieren können. Und die Notwendigkeit für die Verschreibung von Opipramol  muss natürlich gegeben sein. Das wiederum kannst nur Du in Kooperation mit Deinem Arzt entscheiden.

Und dann noch:

Rotti hat geschrieben:[…] und die Psychische Abhängigkeit ein Leben lang wenn man Alkoholiker ist.

Zusätzlich zu den bisherigen Antworten, möchte ich noch auf eine schon etwas ältere, aber nichtsdestotrotz hochaktuelle Forums-Diskussion hinweisen:

(Achtung, lang, ziemlich komplex und teilweise kontrovers!)

DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon rottenmetaller » 16. Februar 2016, 19:44

Danke euch allen wieder,
ich werde mich mal in den nächsten Tagen beobachten um dann zu sehen wie sich wieder alles entwickelt.Im Moment kann ich noch nicht soviel dazu sagen.Aber ich versuche erstmal langsam zu reduzieren ich meine das trinken.
Gruss Rotte

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon DonQuixote » 17. Februar 2016, 21:52

Hi Rotti

Ich bin’s nochmal. Ich habe mal in meinen - ehm - Unterlagen von März 2013 nachgeschaut. Demnach verschrieb Dir Dein damaliger Arzt nur bis maximal 75 mg Baclofen pro Tag :kst .

Ist das immer noch so? Dann könnte es nämlich sehr gut sein, dass Du bisher baclofentechnisch schlicht „unterversorgt“ warst. Zur Erinnerung: Diverse französische Untersuchungen gehen von einer durchschnittlich erforderlichen Dosis von rund 150 mg / Tag aus, und auch in der mit sehr guten Ergebnissen aufwartenden placebokontrollierten Studie BACLAD der Berliner Charité wurden (den „erfolgreichen“ Patienten) durchschnittlich 180 mg / Tag verabreicht. Falls nicht bereits geschehen, solltest Du es vielleicht ebenfalls mal mit einer höheren Dosis versuchen.

DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht von Rottenmetaller

Beitragvon rottenmetaller » 21. Februar 2016, 21:50

Hallo DonQuixote ,,,,,,,,,,,ich glaube er meinte sogar nur 50 Mg ----------Ich persönlich empfinde immer noch starken Suchtdruck und das ist wirklich kein Witz,ich muss dabei sagen das ich noch nicht bei 50 Mg bin.Ich arbeite mich langsam wieder hoch und dann mal sehen wie es mir dabei geht.Ich finde noch keinen Schalter da im Moment für mich wo es mir gut geht muss ich einfach so sagen. Vielleicht hast du recht das ich einfach zu wenig einfahre.Mein Arzt hatte mir 25 Mg Tabletten aufgeschrieben,aber ich denke auch das ich wohl mehr nehmen muss.Ich will eigentlich so wenig nehmen wie möglich aber wenn das so nicht funktioniert dann muss ich leider mehr nehmen.
Gruß Rotti


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