Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Versuchskaninchen
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Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Versuchskaninchen » 22. Dezember 2015, 07:28

Hallo Leidensgenossen.

bin 42 Jahre alt

von 1999-2010 habe ich heftig Kokain konsumiert.
Dann gelang mir den Absprung weil ich meine damalige Freundin , heute Frau nicht verlieren wollte
und die Sucht mir alles weggenommen hatte : Geld , Job , Selbsachtung , und vieles mehr

Abstinent zu sein schien mit der Zeit immer einfacher zu werden , da ich alles was mit Drogen zu tun hatte über Bord
geworfen habe. Sowohl Koks-Freunde wie Auch die Gegenden in denen ich konsumiert hatte.

nach über 4 Jahren glücklichem Leben ,in der Zeit habe meine Freundin geheiratet , wieder Job bekommen , Geld und mich in der Gesellschaft etabliert habe kam der Teufel mich wieder mal besuchen.
Es geschah bei einem Video-Dreh wo ich der Produzent war.
Fast die ganzen Akteuren Kifften , Zogen sich Lines und tranken Alkohol.
Ich konnte es nicht fassen und musste für ein paar Minuten alleine sein und entschloss durchzuhalten um den Dreh zu erledigen.
Kein Thema ...... ging nach hause ,zu meiner Frau ins Bett und alles schien OK zu sein
Tag 2 des Drehs ..... erwischte ich mich wie ich mich auch über den Tisch lehnte mit einem Röhrchen in der Nase .....
war schockiert und befreit zugleich und verdrängt alle Gedanken danach ...
Das werde ich schon hinkriegen ... dieses eine Mal.
dann vergingen 15 Monate wo ich langs reinrutschte .. erst alle paar Wochen einmal ... dann immer regelmässiger
und die letzten 4 Wochen fast täglich.
Meine Frau stellte mich dann zurede und habe einen Urintest gemach der ja nur positiv sein konnte

Den Schmerz den ich verursacht habe bei meiner Frau und meinen Eltern ist unerträglich.
Doch sie alle geben mir 1% Chance mich nicht aufzugeben da ich ja mal 4 Jahre clean war.

Habe vereinbahrungen getroffen :
Meine Frau kriegt mein ganzes Gehalt auf ihr Konto.
werde jeden 3ten Monat ne Haaranalyse zu Abstinenz-Beweis machen.
Alles was mit Drogen zu tun hat .... weg von mir

Und habe meien Hausarzt überzeugen können mir Baclofen 10mg zu verschreiben.
Über eine Stunde hat er mir zugehört und gleichzeitig im Net recherchiert und konnte sich nicht vorstellen dass
so eine kleine Pille bei einer Kokain-Sucht helfen könnte.

Ich habe vor 5 Tagen ausgekokst. Und werde es wieder mit meinem Willen schaffen . Doch da ich jetzt gesehen
habe was Schlüssel-Reize aumachen , habe ich mir Baclofen zugelegt , eine Art Zusatz-versicherung für mich.
Trage es immer bei mir und hoffe wenn der Tag kommt (und der kommt bestimmt)
nehme ich sofort meine erste Hilfe-Pille ein.

Vielen Dank fürs lesen.

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Papfl
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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Papfl » 22. Dezember 2015, 09:49

Moin Versuchskaninchen!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

Meine Praxis-Erfahrungen mit Baclofen zur Behandlung von Kokainabhängigkeit halten sich in Grenzen, ich weiß aber, dass es recht vielversprechende Ansätze gibt. Um die Jahrtausendwende war das ein ganz großes Thema. Einige Forscher(innen) sind dran geblieben, spontan fällt mir da Anna Rose Childress ein. Vielleicht kennst Du ihr beeindruckendes Video bereits. Falls nicht, findest Du es hier in der ausführlichen Fassung in unserem YouTube-Kanal, oder hier als Kurzversion im Forum.

Interessant könnte für Dich auch eine Veröffentlichung im Journal of Neuroscience aus 2014 des Teams um Anna Rose Childress sein, die Du unter anderem hier findest: Nipping Cue Reactivity in the Bud: Baclofen Prevents Limbic Activation Elicited by Subliminal Drug Cues.

Auch der etwas ältere Text Multi-center trial of baclofen for abstinence initiation in severe cocaine-dependent individuals ist nach wie vor lesenswert und im Internet frei zugänglich.

Ich weiß nicht, ob es (zumindest am Anfang) nicht besser wäre, wenn Du - äquivalent zur Baclofen-Behandlung bei Alkoholabhängigkeit - erst mal versuchst, einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen. Soll heißen: Nicht erst eine Tablette schlucken, wenn das Verlangen nach Kokain "unaushaltbar" wird ("Bedarfsmedikation"), sondern quasi prophylaktisch durch eine regelmäßige Einnahme über den Tag verteilt (angelehnt an die Tabelle auf Seite 10 des Leitfadens für die Anwendung) schon im Vorfeld für einen ausgeglichenen, entspannten Gemütszustand zu sorgen, damit das Craving gar nicht erst zu stark wird.

Vielleicht kann @jivaro dazu noch ein paar Sätze schreiben. Sie hat mehr Erfahrung mit Baclofen bei Kokainabhängigkeit.

Alles Gute einstweilen!

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon jivaro » 22. Dezember 2015, 13:51

Liebes Versuchskaninchen,

ich kann dem, was Papfl geschrieben hat eigentlich nichts hinzufügen.
Ich rate Dir, zumindest für die nächsten paar Monate zu einer regelmässigen Einnahme von Baclofen. Wenn Du Dir die Filmsequenzen von Anna-Rose Childress anschaust, magst Du verstehen warum. Baclofen ermöglicht Dir überhaupt ein Nachdenken vor dem Konsum und den bewussten Entschluss: NEIN, ich will nicht konsumieren. Wahrscheinlich reicht sogar eine relativ geringe Baclofendosis aus.

Gerade bei Kokain ist er cravingauslösende Reiz, auch nach längerer Abstinenz so imperativ, das "GO-System" so rasch, dass Du sicher von einer Baclofeneinnahme profitierst.

Der Konsum von Kokain ist oft/meist mit hohen Dosen Alkohol verknüpft, und so lerne ich immer wieder Menschen mit diesem Problem kennen. Oft sehr kreative Menschen, mit hoher Leistungsbereitschaft und unglaublichem Perfektionismus, die einer medikamentösen Therapie sehr kritisch gegenüber stehen. Ich möchte Dir an dieser Stelle wirklich Mut machen: die Lust auf Kokain lässt oft sehr rasch, in einer nicht vorstellbaren Weise nach; Koks wird "fast" vergessen! Die Abstinenz ist keine Tortur mehr! Deine Entschiedenheit bleibt Grundvoraussetzung!

Ich wünsche Dir und Deiner Frau viel Kraft,
alles, alles GUTE

herzlich jivaro

PS. Nach Stabilisationsphase (mehrere Monate) kann ich mir die Baclofeneinnahme bei Bedarf eher vorstellen.

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Versuchskaninchen » 23. Dezember 2015, 09:15

Hallo meine neuen Freunde,

Nun ich habe mich ein paar Tage extrem mit dem Thema Baclofen beschäftigt.
Habe mir alles eingesaugt was ich auf dem Net finden konnte , in 3 Sprachen , deutsch , französisch und englisch.
Wie es scheint hat dieses Produkt einige Vorteile in der suchtbekämpfung deswegen habe ich mir das Präparat Auch verschreiben lassen ( wi ihr ja lesen konntet war mein Arzt sehr skeptisch)

Auf jeden Fall war das Craving di letzten Tage fast unerträglich . Der Gedanke zu Konsumieren hat mir fast jeden emotionalen freien Gedanken geraubt.
An sich wollte ich Baclofen nur im Notfall schlucken.
Gestern hat dann meine Frau gesagt , wie wills du das denn hinkriegen ?
Du kanns doch nicht dauernd mit der Packung umherlaufen ?
Und was ist wenn du Craving leidest und das Mittel wirkt nicht ?
Sicher hat sie sehr viele Fragen und unsere Beziehung läuft im Moment auf Scheidung aus denn ich habe sie sehr verletzt.
So habe ich dann gestern (schlafe auf der Couch) einfach den Versuch gestartet.
10mg Baclofen genommen
nach 2 Stunden etwa habe ich mich etwas ruhiger gefühlt .
Heute Morgen um 5 habe ich die nächsten 10 mg genommen und das Craving ist irgendwie weg . Ich kanns nichts erklären . habe mir bewust vorgestellt zu konsumieren doch irgend etwas ist anders . Es bleibt nur ein Gedanken ohne Drang und Zwang , ich könnte an einen Mülleimer denken , die Wirkung beider Gedanken sin identisch für mich .

Ich will mich nicht zu früh freuen denn im Moment kämpfe ich noch mir der Enttäuschung die ich meinen Leuten und mir angetan habe.

Baclofen wird jetzt weiter eingenommen ohne zuviel mit den Dosierungen zu spielen , ich merke ja wenn die Droge mich einhohlen will.

Vielen Dank dass ihr meinen Weg mitgeht

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Papfl
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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Papfl » 23. Dezember 2015, 11:03

Moin Versuchskaninchen!

Wie @jivaro bereits geschrieben hatte:

jivaro hat geschrieben:Wahrscheinlich reicht sogar eine relativ geringe Baclofendosis aus.

Wichtig ist, dass Du jetzt wirklich nicht mit den Einnahmezeitpunkten experimentierst. Versuche, ein Schema (z. B. morgens 10 mg, mittags 10 mg, abends 10 mg) konstant und konsequent beizubehalten. Unabhängig davon, ob Du Craving hast oder nicht. Auf jeden Fall über ein paar Wochen, eventuell auch Monate. Deine Biochemie braucht jetzt Zeit, sich umzustellen.

Sollten 3 x 10 mg am Tag nicht ausreichen oder zu viel sein, kannst Du das natürlich anpassen (z. B. morgens 10 mg, mittags 5 mg, abends 5 mg oder morgens 15 mg, mittags 10 mg, abends 10 mg...). Eben so, dass Du möglichst nebenwirkungsarm und cravingfrei durch den Tag kommst.

Aber bitte halte drei (oder auch vier) regelmäßige Einnahmezeitpunkte im Abstand von +/- 4 Stunden über den Tag verteilt bei, damit sich ein "Baclofenspiegel" aufbauen kann. Wenn Du akut starkes Craving bekommst, kannst Du auch in der speziellen Situation einmalig nochmal 5 mg extra zum normalen Tagesschema nehmen.

Versuchskaninchen hat geschrieben:...denn im Moment kämpfe ich noch mir der Enttäuschung die ich meinen Leuten und mir angetan habe.

Enttäuscht und traurig über das, was passiert ist, darfst Du sein. Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle sind allerdings fehl am Platz. Abgesehen davon, dass "Schuld" generell ein recht statischer Zustand ist, der hemmt und keine Veränderung mehr zulässt, kann man nur an etwas schuld sein, das man absichtlich verursacht hat. Du weißt selbst am besten, wie sehr Du gegen die Droge angekämpft hast, bevor sie Dich einholte. Von Absicht kann da keine Rede sein.

Es hat halt noch nicht sollen sein. Diesmal. Aber das wird schon [good] .

Meint
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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Versuchskaninchen » 23. Dezember 2015, 16:46

Hey Papfl

Vielen Dank für deine Tips,
Es scheint so als würden wir die gleiche Sprachen sprechen.
Zur Dosis hatte ich vor 3x10mg zu nehmen.
Bin sehr gut über den Tag gekommen mit 10mg am Morgen , 10mg am Mittag und heute Abend kommt dann di nächste Ration.
Gut auch wenns erst der erste Tag ist und vielleicht mein Hirn mir etwas vormacht dass das Baclofen hilft , bin ich sehr froh dass ich kein Craving verspühre.
Alkohol habe ich eine weile keins getrunken da mein Frau schwanger ist und mit ihr eine Alkoholfreihe Schwangerschaft zu geniessen (muss allerdings auch sagen dass wir Social-Trinker sind .... nur am Wochen-Ende) Doch mit Kokain stimmts schon dass ich dann übermässig am WE getrunken habe , meistens auf Feten oder zuhause bei eingem guten Essen , wobei das Essen 2t Ranging war. Bei Kokain-Konsum habe ich 2-3 Liter Bier und eine Flasche Wein getrunken aber wie gesagt nur am WE.

Zu meinen Gefühen :

Ich selbst kennen ja das Verlangen nach Kokain , und wie schnell man wieder drin ist. Mein kleiner Familien-Kreis empfindet es allerdings anders. Gut meine Frau ist Anfang 2015 rauchfrei geworden , sie hatte Nicorette-Spray in der Tasche falls es mal eng wurde.
Doch sie hat dies schon vergessen wi stark eine Sucht sein kann.
Meine Eltern kennen das einfach nicht , sie sagen : Junge , du bist schwach , du hast nach 4 Jahren Abstinenz bewiesen dass du keinen Charakter hast ,sonst hättest du die Finger von dem Gift gelassen .
Irgendwo mögen sie ja Recht haben , und glaube dass man seinen inneren Schweinehund immer beobachten sollte.
Tja , mal kucken was Morgen sein wird.

Grüsse aus "Nicht-Deutschland"

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Papfl » 23. Dezember 2015, 17:34

Hallo Versuchskaninchen!

In gewisser Weise ist das natürlich richtig: Man muss schon Eigeninitiative entwickeln und sein Möglichstes dazu beitragen, um von einer Abhängigkeit wieder loszukommen. Aber oftmals reicht das halt nicht [unknown] .

Das wissen wir heute, da wir mit moderner Technik (fMRT etc.) ins Gehirn von "süchtigen" Menschen schauen können. Da offenbart sich, dass biochemische Prozesse eine nicht gerade kleine Rolle beim sog. Craving (hier vor allem beim "Trinkzwang") spielen. Das wusste man früher noch nicht. Und hat dann eben geschlussfolgert, dass abhängige Menschen willensschwach, disziplinlos, ohne Charakterstärke und Durchsetzungsvermögen etc. sein müssen, sonst würden sie ja nicht immer wieder "schwach" werden. Diese Einstellung hält sich leider bis heute hartnäckig, obwohl sie medizinisch und neurobiologisch seit vielen Jahren überholt ist.

Wie gesagt: Ein starker Wille, Disziplin und eine gewisse Standfestigkeit gehören auch dazu, um von einer Sucht loszukommen - aber alleine reicht das in vielen Fällen eben nicht aus. Wenn Du magst, kannst Du Dir in diesem Zusammenhang den Craving-Thread durchlesen. Da wird das nochmal genauer erklärt. Und natürlich die oben verlinkten Videos von Anna Rose Childress anschauen.

Ich hab's schon oft geschrieben: Baclofen schlägt Dir die Droge nicht aus der Hand. Aber es kann Dich in die Lage versetzen, wieder einigermaßen frei zu entscheiden, ob Du konsumieren möchtest oder nicht. Solange das ganze Denken nur um die Droge kreist, ist man wie vernebelt und zu solchen Entscheidungen oftmals gar nicht fähig. Das hast Du ja selbst erlebt:

Versuchskaninchen hat geschrieben:Tag 2 des Drehs ..... erwischte ich mich wie ich mich auch über den Tisch lehnte mit einem Röhrchen in der Nase .....

Das ist physisches Craving at its best...

Vielleicht schaffst Du es irgendwie, nicht zu sehr zu "grübeln"...das bringt Dich echt nicht weiter...Deine Familie hat mehr davon, wenn Du einen Haken unter das Geschehene setzt und Dich aktiv um Veränderung bemühst. Sicher braucht es eine gewisse Zeit, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen. Aber es geht. Und Du hast ja schon damit begonnen...

In diesem Sinne: Frohes Fest!

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Chinaski » 23. Dezember 2015, 21:09

Hallo Versuchskaninchen,
ich habe früher vor Baclofen auch hin und wieder konsumiert.
Zum Glück nicht süchtig aber ich war schon recht gierig nach dem Stoff.
Nachdem ich eine zeitlang Baclofen genommen habe konsumierte ich wieder mal und die Wirkung war sehr bescheiden.
Irgendwie langweilig!
Ich habe es dann noch ein paar mal probiert aber es wurde irgendwie immer uninteressanter.
Bis zu dem Punkt das es mir komplett egal war...0 Verlangen, eher total abgeturnt von der Wirkung.
Heute könnte man mir eine Linie legen oder es mir schenken ich wollte es gar nicht haben.
Wenn ich miir nur den turn vorstelle dann schüttelt es mich.
Vielleicht macht dir ja meine Erfahrungen ein wenig Mut für deinen Weg.
Frohe Weihnachten
Chinaski

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Versuchskaninchen » 23. Dezember 2015, 22:31

Hallo Chinaski
Vielen Dank dass du auch bei mir bist
Genau so sollte es auch für mich sein wi du schreibst :

Chinaski hat geschrieben:Heute könnte man mir eine Linie legen oder es mir schenken ich wollte es gar nicht haben.
Wenn ich miir nur den turn vorstelle dann schüttelt es mich.
Chinaski


An sich war ich ja 4 Jahre Abstinent , jetzt versuche ich es noch einmal,
und diesmal als bessere Version , aufmerksamer und mit Baclofen im Gepäck.
Vor fast 24 Stunden habe ich mit der ersten Pille begonnen und fühle mich wohl soweit man das
so sagen darf.

Schön zu wissen dass du es geschaft hast..... jetzt bin ich an der Reihe

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Re: Versuchskaninchen stellt sich vor (Kokain)

Beitragvon Choklat1 » 5. Januar 2016, 09:18

Hallo Versuchskaninchen,

erstmal - ein verspätetes - "Herzlich Willkommen" auch von meiner Seite.

Ich hoffe, du konntest schon einige positive Erfahrungen mit Baclofen und einer Craving-Reduzierung machen.

Mit Kokain habe ich keine Erfahrungen, mit Alkohol dafür unmso mehr. Und der Beginn mit Baclofen im letzten Sommer hat hat 1. mein Craving, und 2. meine Angstzustände, die dem Konsum wahrscheinlich zugrunde lagen, drastisch reduziert.

Durch den Abstand bin ich jetzt mehr in der Lage, die Auslöser für Craving zu identifizieren.

Vielleicht kannst du auch hier mal in dich hineinhören, WOZU und in welchen konkreten Situation das Verlangen zum Suchtmittel zu greifen besonders stark war/ist.

Denn hier hilft Baclofen bei mir nicht immer alleine. Ich muss auch - und dank der größeren Klarheit - kann ich nun auch reflektieren, wann der Zwang am Größten ist.
Diese "Arbeit" dauert und ist noch lange nicht zu Ende, aber es gibt immer mehr Einsichten, was da so in mir los ist. Dies ist durch die Entspannung und den Abstand zum Suchtmittel, welche Baclofen mir bringen, wesentlich effektiver.

Und an diesen Punkten geht es nun darum, wie kann ich in diesen Situationen gut mit mir umgehen? In WELCHEN Lebensbereichen hat mir der Konsum WAS genau gegeben, was ich ohne nicht ausgehalten/geschafft habe.

Aber, das braucht Zeit und eine Weile Abstand. Viele Dinge werden einfach dadurch leichter, dass der Abstand zum Suchtmittel durch Baclofen größer wird.

Alles Gute
Choklat
Versöhnen heißt, dass ich ganz bei mir bin, dass ich mich spüre, dass ich mich freue über mich, so wie ich bin. So wie ich bin, bin ich einmalig
Anselm Grün - Einladung zum Leben


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