ich habe in dieser Woche doch noch 2 mal Abends je 3 Flaschen Bier getrunken, obwohl ich Baclofen aufdosiert hatte (bin jetzt bei 3 x 25 mg). Dadurch habe ich aber auch mit NW zu tun: Mir "kreist" der Kopf und ich habe fiese Ohrgeräusche. Ich bin sicher, dass ich mit weniger besser zurechtkomme, wenn ich mir endlich mehr Zeit für mich nehme und auf das höre, was mir gut tut.
@Andi
Baclofen ist ja "nur eine Hilfe", eine Große, würde ich sogar behaupten, ABER es ändert nicht den Menschen bzw. schaltet sein Sucht/Verhaltensmechanismus nicht (endgültig) aus. Ich will darauf hinaus, gib dir etwas mehr Zeit, Baclofen hilft einem sich vom Alk fern zu halten, heißt Zeit um sich mit Sich auseinander zusetzen.
Das wird schon. Halte deinen Terminplan nicht zu eng, um Stress zu vermeiden
Das habe ich immer noch nicht begriffen. Ich hab's nicht umgesetzt. Es kam dazu, dass mein Körper reagierte, wenn ich keinen Alkohol in Stresssituationen getrunken habe. Letztens hatte ich mich Abends, nach einem vollgepackten Tag sowas von übergeben. Ich fand alles nur zum K........ und das hab' ich dann gemacht. Terminplan @Andi, war zu eng.
Und, meine Seele ist ja nicht doof . Es ist Freitag und sie beschert mir eine Erkältung.
Mir schwant, dass ich Baclofen, wie alle anderen "Stoffe" vorher - einerseits zur Entspannung/Angstreduktion und andererseits aber auch als willkommene Lösung, für andere zu funktionieren - "missbrauche". Mit der höheren Dosierung trat eine Art Euphorie ein und, ich fand es ganz toll, der Welt zu beweisen, wie toll ICH bin. Da ist sie doch wieder, diese verzweifelte Such-Sucht nach Anerkennung und Geliebt-werden. Die Erkältung hätte ich mir vorher "erträglich" getrunken um weiterzudrehen. Das lasse ich jetzt mal schön bleiben.
Nach dem Lesen über "Kriegsenkel", habe ich nach dem letzten Besuch bei meiner Mutter Rotz und Wasser geheult, weil mir mein Verhalten bewußt wird, nämlich meine Mutter "retten" zu wollen, sie aufzuheitern, was ja immer schon mein "Job" war. Maßlos traurig über diese misslungenen Versuche all die Jahre, rief ich eine, ewig nicht kontaktierte, Freundin an. Und siehe da, ich sprudelte mit meiner Trauer los, und sie ist gerade beim selben Thema, liest zur Zeit das Buch und meinte, sie hätte noch nie mit jemandem, darüber und über sich, so sprechen können. Nun wollen wir uns wieder öfter treffen. Denn, solche wohltuenden sozialen Kontakte habe ich schon lange vernachlässigt. Danke an meine innere Führung! Vor allem, wann habe ich das letzte Mal über mich geweint? Darüber, was ich mir antue? Ich glaube, nie bewusst.
@Papfl,
WOW ! Was Du da gerade unter @Choklats Zeilen geschrieben hast, gehört zur Quintessenz einer erfolgreichen Suchttherapie. Da kann ich nur meinen Hut ziehen ! Im Grunde müssen wir gar nichts dafür tun, um "gut" zu sein. Das ist der alte Trugschluss, den es ein für allemal aufzulösen gilt. Weil wir alle - jeder auf seine ganz spezielle Weise - von Haus aus schon "gut" sind. Einfach nur, weil es uns gibt . Beweisen muss man sich und anderen gar nichts. Der Schlüssel liegt in der Selbstakzeptanz: Wenn man sich selbst mag, wie man ist, spielt es keine große Rolle mehr, was die anderen denken. Und das Verrückte daran: Menschen mit einem gesunden Selbstvertrauen bekommen in der Regel ganz automatisch ein positiveres Feedback von außen .
Wie schwer ist das für mich, dies langsam anzuerkennen. Das lese ich mir noch ein paarmal durch. Danke dafür! "Selbstakzeptanz", sich selbst mögen, wie man ist, heißt für mich auch, meine Grenzen und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu LEBEN - heavy stuff! Da wehrt sich noch alles in mir. Ich komme an meine Bedürfnisse gar nicht richtig 'ran. Da fällt sofort das STOPP-Schild. Wenn ich Bruchstücke zulasse, bekomme ich direkt Panik, dass ich dann das vermeintlich Wichtige aus den Augen und damit die Kontrolle über meine äußere und innere Welt verliere. Nach dem Motto "Könnte ja 'ne Katastrophe passieren und ich war nicht präsent um diese zu verhindern". Ohje, das ist eine mega schwere Hürde für mich. Womit wohl auch die Kriegsenkelin und das verzweifelte Kind durchkommen. Da fiel mir vorgestern ein Büchlein von Anselm Grün wieder in die Hand (Einladung zum Leben), mit dem Hauptthema: Niemand wird verletzt außer durch sich selbst. (Habe persönlich ab und an, vor Jahren mehr, Trost in der Spiritualität gefunden).
Aber dennoch, ist schon eine Menge, die sich da an neuen Wegen und Erkenntnissen - zumindest eine Ahnung davon - in der letzten Zeit - durch Eure Beiträge und Baclofen - getan hat.
In diesem Sinne, Euch allen einen schönen Freitag
LG Choklat