Einstieg zum Ausstieg

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Ännchen
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Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Ännchen » 2. Dezember 2015, 20:11

Hallo, liebe Forumsmitglieder,

Ich bin Mitte 50, habe mein Leben bisher gemeistert und bin mit mir ganz zufrieden. Es gibt ein paar Baustellen, diese sind dafür aber Dauerbaustellen und nicht gerade klein.

38 Jahre problematischer Alkoholkonsum begleiten mich nun schon, ich lebe immer noch und habe viele Erfolge, bin weitgehend ohne gesundheitliche Schäden, nur wie lange noch...?
Und bin seit mindestens 20 Jahren mit dem Bewusstsein unterwegs, dass ich zuviel trinke. Das zehrt an der seelischen Substanz, denn ich schaffe mein Ziel, wenig oder nichts zu trinken, nicht.
Da ich ohnehin eher sensibel bin, mir vieles zu sehr zu Herzen nehme und zu Depressionen und Ängsten neige, trinke ich den Alkohol hauptsächlich, um mich zu entlasten und alles in weicherem Licht zu sehen.
Ich war natürlich auch bei AA, und insgesamt hat mir das schon etwas gegeben, weil die Gruppe gut war.
Ich habe zudem über lange Jahre viel Geld für Therapie verbrannt, und immerhin über 5 Jahre, zusammengerechnet, habe ich sehr wenig Alkohol getrunken.
Aber, aber.. Ich bin es so leid, ständig gedanklich mit dem Alkohol herumzulaufen, auch wenn ich nicht trinke.
Ein frommer Wunsch, vielleicht, aber ich möchte meinen derzeitigen Konsum von etwa 5-6 Flaschen Wein pro Woche auf maximal eine Flasche pro Monat herunterschrauben. Mein Quantum hat sich übrigens seit Jahrzehnten konstant gehalten. Es gelingt mir, maximal für zwei Tage pro Woche auf meinen Feierabend-wein zu verzichten.
Falls der Beikonsum nicht funktioniert, muss ich wohl eine Totalabstinenz ins Auge fassen, davor habe ich aber Angst.
Vor drei Jahren ist mein einziges Kind unter sehr tragischen Umständen gestorben. Mein Leben hat sich dadurch stark geändert, und ich muss sehr viele Dinge bewältigen. Oft kann ich mich gut durch den Tag bringen, und manchmal fühle ich einen entsetzlichen Schmerz darüber, mit Weinkrämpfen etc..
Umso wichtiger ist es für mich, endlich mal die Kurve zu kriegen mit dem Alkohol. Ich will, dass es mir besser geht.
Mit Baclofen und Dr. Olivier Ameisen befasse ich mich schon seit 2009, stöbere immer wieder in diesem Forum. Sehr wichtig scheint mir, die Baclofengabe unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Ich möchte also einen Arzt finden, der mich begleitet und sich mit dem Thema Sucht auskennt.
Herzliche Grüße, Ännchen
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." (Wolf Biermann)

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Mary
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Mary » 2. Dezember 2015, 21:05

Hallo Ännchen,

mein Beileid zum Verlust deines Kindes !

Herzlich Willkommen hier im Forum.
Und ja, es ist unglaublich erleichternd nicht ständig an Wein o.ä. zu denken. Es ist ein Kampf der wegfällt und setzt Energien für sinnvollere Dinge frei. Mir geht es i.M. so und ich genieße es sehr.
Ich wünsche Dir Alles Gute und wenn Du Fragen hast, hier bekommst Du immer Antworten.

LG Mary
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Papfl » 2. Dezember 2015, 21:14

Hallo Ännchen!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .

Stimmt schon...Alkohol kann über viele Jahre ein recht zuverlässiger Begleiter sein, der uns scheinbar sicher durch die Höhen und Tiefen lenkt und das Leben auch in den schlimmsten Situationen wenigstens ansatzweise "aushaltbar" macht. Dass wir für diese vermeintliche Freundschaft zum Teil unsere Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheit, Souveränität, Persönlichkeit und noch vieles mehr abgeben, merken wir häufig erst sehr spät. Umso besser, dass Du diesem schleichenden Prozess jetzt etwas entgegen setzen möchtest doppd .

Da Du ja schon einige Zeit hier mit liest und mit der Baclofen-Therapie wohl auch schon ein bisschen vertraut bist, verzichte ich an dieser Stelle auf die obligatorischen Einsteigerlinks und gebe Dir erst mal nur die wichtigsten Infos für den Start mit auf den Weg. Wenn Du Fragen hast, kannst du die natürlich jederzeit gerne stellen.

Ganz wichtig: Ein Arzt in Deiner Nähe, der sich mit Baclofen auskennt! Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, hierfür unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann zeitnah bei Dir mit allen Infos melden.

Und natürlich den Leitfaden für die Anwendung, in dem Du Näheres zum Therapieaufbau, -verlauf und zur Dosierung des Medikaments findest.

Ännchen hat geschrieben:Ich bin es so leid, ständig gedanklich mit dem Alkohol herumzulaufen, auch wenn ich nicht trinke.

Das "physische Craving" ist auch gleich die erste Baustelle, die es anzugehen gilt. Aus Deiner Vorstellung kann man heraus lesen, dass Alkohol für Dich in den letzten Jahren ein großer Halt resp. eine große Stütze war. Deshalb ist es nur allzu verständlich, dass der Gedanke, jetzt darauf verzichten zu "sollen", Dir in gewisser Weise Angst macht.

Klar wäre Abstinenz die ideale Voraussetzung für den Beginn der Baclofen-Therapie, aber ich denke, in Deinem Fall ist das im Moment zu viel verlangt. Dein "konstant bleibendes Quantum" (etwa 1 Flasche Wein/Tag) ist auch nicht so hoch, dass von gefährlichen Wechselwirkungen ausgegangen werden muss. Wenn Du es hin kriegst, "so wenig wie möglich, so viel wie nötig" zu trinken, wäre das schon ein Riesenschritt good .

Da Alkohol und Baclofen vereinfacht gesagt biochemische Gegenspieler sind und sich zum Teil antagonisieren ("neutralisieren", gegenseitig aufheben), kann es mit Beikonsum eventuell etwas länger dauern, bis erste Erfolge mit Baclofen einsetzen.

Einen guten Start wünscht

Papfl

Edit

Links angepasst
Zuletzt geändert von Papfl am 2. Dezember 2015, 21:46, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Ännchen » 2. Dezember 2015, 21:18

Hallo Mary,
Danke für Deine lieben Zeilen. Das baut mich auf und rührt mich.
Freut mich, dass Du den Kopf frei hast für andere schöne Dinge im Leben- ohne Gedankenkarussell .
Liebe Grüße,
Ännchen
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Ännchen » 2. Dezember 2015, 22:06

Hallo Papfl,
Das nenne ich mal eine angemessene und wertschätzende Begrüßung! Danke, dass Du so genau auf meine Punkte eingehst.
Das Wichtigste daraus für mich heute ist, dass die kreisenden Gedanken an den bevorstehenden Konsum von Wein am Abend zur Belohnung schon als physisches craving anzuerkennen sind. Ich habe immer herumgeeiert: Bin ich jetzt physisch oder "nur" psychsich abhängig? Letztlich verschwimmen die Grenzen wohl. Wieviele verlorene Jahre habe ich mit dieser Überlegung zugebracht und mir eingeredet, dass ich nicht körperlich abhängig bin und noch immer den Konsum beherrschen kann.
Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn der Alkohol irgendwann aus meinem Kopf verschwindet und das Gehirn das starke Verlangen zu trinken einfach verlernt. Natürlich muss ein Entschluss dahinter stehen. Und die Hoffnung, dass es möglich ist.
Ich trinke schon so lange Zeit zuviel, dass ich jetzt einen Schritt nach dem andern gehen und die nötige Geduld haben muss..
Für heute bin ich erst einmal sehr froh, im Forum angekommen zu sein..
Um den Arzt kümmere ich mich, sobald ich Antwort von Don Quixote habe.
Danke herzlich,
Ännchen
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon DonQuixote » 2. Dezember 2015, 23:20

Hallo kleine Anna

Die Mail mit den Arztadressen ging soeben raus.

DonQuixote [hi_bye] .

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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Papfl » 3. Dezember 2015, 09:48

Hallo Ännchen!

Ännchen hat geschrieben:Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn der Alkohol irgendwann aus meinem Kopf verschwindet und das Gehirn das starke Verlangen zu trinken einfach verlernt. Natürlich muss ein Entschluss dahinter stehen. Und die Hoffnung, dass es möglich ist.

Solange "physisches Craving" - dabei handelt es sich um biochemische Prozesse im Gehirn/Stoffwechsel, die von den Betroffenen selbst nicht willentlich beeinflusst werden können - die Oberhand hat, ist man dem Trinkverlangen nahezu machtlos ausgeliefert. Soll heißen: Selbst mit ungeheurer Kraftanstrengung ist es oft unmöglich, dem Griff zur Flasche zu widerstehen. Das gelingt vielleicht ein paar Tage, manchmal Wochen, selten Monate...aber es ist - und das können wahrscheinlich hier fast alle unterschreiben - häufig eine Quälerei. Man ist fremdbestimmt, oft wie ferngesteuert.

Hier kann Baclofen helfen. Da das Medikament als GABA-B-Agonist für einen der wichtigsten beruhigenden Botenstoffe in unserem Organismus sorgt, gelingt es, durch eine gleichmäßige Dosierung über den Tag verteilt eine gewisse Grundruhe herzustellen, die sich positiv auf das Gedankenkreisen um Alkohol auswirkt. Denn erst wenn die ständigen Gedanken an Alkohol den Betroffenen nicht mehr "einengen", wird eine freie Entscheidung pro oder contra Alkohol möglich.

Genau das ist es, was Baclofen zu leisten vermag: Das Medikament verschafft Dir neue Zwischenräume und kann Dir Deine Entscheidungsfreiheit zurück geben. Es hält Dich nicht persé vom Trinken ab, "schlägt Dir das Glas also nicht aus der Hand".

Aber im Idealfall MUSST Du nicht mehr ZWINGEND trinken, Du KANNST frei entscheiden, ob Du das JETZT in der AKTUELLEN SITUATION wirklich möchtest. Oder lieber später, oder morgen, oder nächste Woche, oder gar nicht...

Diese neu gewonnene Selbstbestimmung ist schon eine ganze Menge wert. Natürlich ersetzt das nicht die "Arbeit an sich selbst". Wer bislang immer als "Belohnung" getrunken hast, muss herausfinden, welche alternativen Wege des "Schulterklopfens" für ihn/sie in Frage kommen. Wem Alkohol eine lieb gewonnene Einschlaf- oder Entspannungshilfe geworden war, sollte eventuell mal an Meditation, autogenes Training, progressive Muskelentspannung etc. denken. Und so weiter. Ein gehöriges Maß an Eigeninitiative kann Baclofen nicht ersetzen. Aber das Medikament schafft die Basis, damit Betroffene überhaupt erst wieder "in die Gänge" kommen können.

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Beitragvon Ännchen » 3. Dezember 2015, 10:34

Hallo Papfl,

Danke Dir für die ausführlichen Erläuterungen zur Wirkweise von Baclofen als "Gehhilfe" zum Ausstieg aus dem Suchtkarussell.
Ich habe gut verstanden, dass man auf verschiedenen Ebenen ansetzen muss. Auf der Verhaltensebene beispielsweise, eben abends ganz klar etwas zur Entspannung und Erbauung tun, statt sich mit ner Flasche Weißwein vor der Glotze zu betäuben.
Nach vielen Jahren Therapie auf dem Buckel-es gibt selbstredend eine lange Vorgeschichte zu meiner Sucht-
bin ich trotzdem müde, weiter Ursachenforschung zu betreiben. Der Alkohol war immer verfügbar als Freund und Helfer, um die allgegenwärtige Innenspannung in Schach zu halten. Das Gemeine daran ist, dass das Nervengift Alkohol genau diese innere Unruhe und Anspannung auf Dauer eben verstärkt, es zum Teufelskreis kommt.
Ich habe immer Leute beneidet, die für sich gesunde Strategien einsetzen, wenn das Leben zu hart wird.
Menschen, die diesen Seelenzustand der Unruhe, ständiges Kopfkino Alkohol etc.. nicht kennen, haben leicht reden: Man mache es sich allzu einfach mit der Pillengabe. Ganz zu schweigen von AA- da gibt es ein konträres Dogma "Pille statt Pulle".
Dass es sozusagen verdient und gewollt ist, dass man hart an sich arbeiten muss, um aus der Sucht herauszufinden und das craving aushalten muss. Und das kann man nur mit der vielbeschworenen Kapitulation vor dem Alkohol mit Hilfe seiner Höheren, selbstdefinierten Macht schaffen. Gratulation, wenn es gelingt. Es war nicht mein Weg.
Ich habe nun die Hoffnung, dass vielleicht eine neue Zeit für mich anbricht und ich rechtzeitig meinen Alkoholabstieg beenden kann.
Ich danke an dieser Stelle auch dafür, dass ich hier so schnell, dazu in freundlichem und respektvollem Ton vernünftige und wertvolle Hinweise bekomme.
Ich werde intern über meinen Arztbesuch berichten.
Herzlichen Dank,
Ännchen
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Lisa » 3. Dezember 2015, 10:52

Hallo Ännchen,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Ännchen hat geschrieben:Falls der Beikonsum nicht funktioniert, muss ich wohl eine Totalabstinenz ins Auge fassen, davor habe ich aber Angst.


diese Angst kann ich nur allzu gut verstehen! Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, wie mein Leben ohne Alkohol lebenswert sein sollte. Das ergab sich erst so nach und nach, dass ich spürte, eigentlich lebt es sich ohne Alkohol sogar besser als mit. Viel freier.

Ännchen hat geschrieben:Da ich ohnehin eher sensibel bin, mir vieles zu sehr zu Herzen nehme und zu Depressionen und Ängsten neige, trinke ich den Alkohol hauptsächlich, um mich zu entlasten und alles in weicherem Licht zu sehen.


Auch das kann ich als alter Angsthase sehr gut nachfühlen!! Ich könnte mir vorstellen, dass dir Baclofen auch hierbei helfen kann, so dass eine Entlastung durch Alkohol gar nicht mehr erforderlich ist. Die angstlösende Wirkung von Baclofen war bei mir von Anfang an sehr stark. Und gerade das hat mir sehr geholfen, abstinent zu bleiben.

Ich wünsche dir einen guten Start!
Liebe Grüße
Lisa
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon andi » 3. Dezember 2015, 15:31

Hallo Ännchen,

auch von mir ein Willkommen in eines der besten Foren des Internets!

Nur ein kleiner Rat, sei geduldig bei hochdosieren und vorsichtig mit Beikonsum! Hatte selbst die Erfahrung im Sommer als ich bei 125mg/d war und 'nur' vier Halbe getrunken hatte, als ich nicht mehr stehen konnte. Dabei war ich vollkommen klar im Kopf und konnte zusehen, wie es mich runter haut. Gott sei Dank, ist nicht schlimmes passiert.

Paar Tage später habe ich aufgehört mit Alkohol. Zuerst durch psychischen Ersatz mittels alkoholfreies Bier, Woche später wollte ich das auch nicht mehr. Bin echt froh darüber!

Wünsche Dir ganz viel Erfolg und nochmals Geduld.

lg
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Ännchen » 3. Dezember 2015, 18:27

Hallo Lisa,

Danke für Deine liebe Nachricht.
Ich freue mich immer. wenn ich solche Erfolgsgeschichten wie Deine zu lesen bekomme.
Ich höre aus Deiner Schilderung heraus, dass der Gedanke an Alkohol im Laufe der Behandlung einer von vielen sein kann und nicht mehr der wichtigste im Leben. Freiheit!
Das zentrale Problem ist bei mir Angst und Unruhe, seit ich denken kann. Schon vor der Einschulung hatte ich damit sehr zu kämpfen.
Da ist wohl eine mega Angst-Datenautobahn in meinem Gehirn angelegt worden. Die Gründe dafür sind handfest.
Handicaps und Phobien habe ich glücklicherweise nicht, aber es gibt ein Grundrauschen in mir, einen Dauer-Alarmton, der manchmal sehr laut wird.
Nun erwarte ich meinen Arzttermin in der kommenden Woche und werde berichten.

Liebe Grüße,
Ännchen
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Ännchen » 3. Dezember 2015, 18:30

Hallo Andi,

Danke für Deine Erfahrungen, die Du mir mitgibst. Ich werde wachsam sein.
Toll, dass Du nichts mehr brauchst unter Bac.
Und ich gebe Dir recht: Dieses Forum scheint mir auch mithin das beste zu sein.

Liebe Grüße,
Ännchen
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Aufstehen und weitermachen

Beitragvon Ännchen » 27. Januar 2016, 11:12

Liebe Forumsmitglieder,


Bin wieder da und mache ab heute langsam mit 10 mg Einheiten, verteilt auf 5 mg 2mal täglich, weiter.
Nachdem ich durch eine zu hohe Dosierung ( Start mit 50mg) im Dezember eine scheußliche depressive Episode hatte, bin ich jetzt doch zuversichtlich, es mit Baclofen hinzukriegen, nur noch sehr wenig Alkohol zu konsumieren.
Der Februar, in dem ich kaum wichtige Termine habe, soll dazu dienen, meine passende Dosis zu finden.

Ich melde mich, sobald ich erste nennenswerte Erfahrungen gemacht habe.

Liebe Grüße,

Ännchen
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Papfl » 27. Januar 2016, 11:49

Hallo Ännchen!

Schön, dass Du wieder "zurück" bist [hi_bye] .

Lass' Dir bitte mit der Aufdosierung - gerade nach den gemachten Erfahrungen - genügend Zeit. Der Baclofen-Erfolg läuft Dir nicht weg... [mocking] ...lieber etwas mehr Geduld beim Einschleichen...das mindert die Nebenwirkungen und ist am Ende dafür umso nachhaltiger.

Ich denke, wenn Du Dich an der Dosierungstabelle im Leitfaden für die Anwendung orientierst (Du findest sie im Forum auch hier), hast Du einen guten Anhaltspunkt. Kannst auch "noch" langsamer vorgehen, hör' am besten einfach aufmerksam in Dich rein [smile] .

Sobald Du merkst, dass irgendwas nicht so läuft, wie Du das gerne hättest, einfach einen Stopp einlegen und die Dosierung entsprechend anpassen/beibehalten/runterfahren.

Das wird schon! Ich drück' Dir mal beide Daumen doppd !

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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon DonQuixote » 27. Januar 2016, 17:25

Hallo Ännchen

Toll dass Du es nochmal anpackst. Auch von mir die besten Wünsche für den Neubeginn!

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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Mary » 28. Januar 2016, 00:36

Hallo Ännchen,
schön wieder von Dir zu lesen !
LG Mary [hi_bye]
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Re: Einstieg zum Ausstieg

Beitragvon Blanca » 29. Januar 2016, 15:46

Hallo Ännchen
Du sprichst mir komplett aus der Seele.
Bei mir verhält es sich ebenso und und auch Menge /Wein sind gleich
Ich habe am Wochenende einen Termin bei einem Arzt und verspreche
mir ganz viel davon.
Ich werde euch auf jeden Fall berichten.
Es tut mir sehr leid mit deinem Kind und ich wünsche dir Erfolg
Ganz liebe Grüsse
Blanca


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