ertrunken oder ich

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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ertrunken
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ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 11:16

Hallo zusammen,
ich glaube ich bin im Laufe meines Lebens „ertrunken“ oder habe mein Leben „ertrunken“…

Kurze Eckdaten:
42 Jahre alt, weiblich, keine Kinder, Lebenspartner (ohne Ahnung)
Mutter & Vater alkoholkrank, aber bisher ohne Einsicht oder angenommene Hilfe.
Erster Freund alkoholkrank.
Erste Diplomarbeit zu Alkoholabhängigkeit.
Chronische Schmerzerkrankung & more, medikamentenabhängig.
Alkohol zum betäuben der Schmerzen, Leere, Langeweile (Lebensziele und –sinn plötzlich weg)
Phasenweise aufgrund des Wissens Selbstheilungsversuche.
2013 5 Monate abstinent.
Seither täglicher Konsum (2 Fl. Wein bis 0,5 l Vodka).
Seit ca 6 Monaten Entzugssymptome.
Gute Maske – niemand käme auf die Idee, dass ich ein Problem habe.

September Hilfesuche beim Arzt – Nalmefen bekommen, vertrage ich nicht aufgrund Tilidin.
Bac abglehnt.
Selbstbestellung…seit 4 Tagen mit 5-5-5 begonnen nach viel lesen hier und Infos (DANKE!)
Nicht abstinent, versuche runter zu dosieren, gestern erstmal 0,5l Wein weniger.
NW: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, könnte nur schlafen!
Aber: erster Morgen mit weniger Herzrasenund zittern.
Und doch: 1 Glas Wein intus…Angst vor Entzug? Gewohnheit
Noch habe ich verantwortungsvollen Job – muss morgen funktionieren
- Angst es ohne ALk nicht zu können?
- Angst, dass Bac noch nicht reicht?
*ratlos*

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ertrunken
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Re: ertrunken oder ich /Nachtrag

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 12:11

..mir geht so viel im Kopf rum....

Das Buch habe ich natürlich sofort bestellt
Eine Psychotherapie habe ich bereits gemacht - ohne Erfolg für Alkohol, Anlass war Schmerz
Lebensinhalt seit 3 Jahren und auch Medizin gegen Depression und Schmerz: meine Hündin! [biggrin]
Derzeit Angst vor Jobverlust (nicht problembezogen) und mit Suchtgedanken mal wieder der falsche Zeitpunkt zum aufhören (Blödsinn) - Ausreden gab es immer

mag nicht mehr
kann nicht mehr
will nicht mehr
für Perfektionistin schwer sich klar zu machen, dass trotz will nicht mehr es nicht klappt :-(

noch ein Nachtrag: grad gelesen, Bac hilft auch bei Ess-Störungen........bin gespannt, hab dies inzwischen im Griff aber 30 Jahre Magersucht/Bulimie-Erfahrung....
Zuletzt geändert von ertrunken am 9. November 2015, 15:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Suse
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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon Suse » 9. November 2015, 12:56

Hallo "ertrunken",

herzlich Willkommen in diesem Forum, der erste Schritt ist doch schon getan. Ich konnte mich in deinen Schilderungen sehr gut wiederfinden.
Auch die Fragestellung, bin ich ertrunken oder habe ich mich ertrunken? War vorher schon ein Problem da und man ist deshalb dem Alkohol verfallen oder habe ich mein Problem mit dem Alkohol selbst erschaffen?
Wenn ich das richtig verstanden habe.

Verzweifle nicht, wenn Baclofen nicht gleich ein Wunder vollbringt. Ich selbst bin hier einige Monate im Forum unterwegs gewesen und habe dennoch fleißig weitergetrunken. Dann kam ein Tag, an dem ich recht motiviert alles mögliche gemacht habe und abends um 21 Uhr dachte ich, nun meine wohlverdiente Flasche öffnen zu "müssen". Schließlich war und ist es ja immer so und ich war doch an diesem Tag so tapfer und habe es bis in den Abend ohne geschafft. Und dann kam der widersinnige Gedanke: Wieso eigentlich? Versuch doch heute mal ohne....das war dann ein Wunder, tatsächlich, so doof es klingt.
Ich weiß, du warst schon 5 Monate abstinent. Wie erging es dir dabei?

Richtig "wäre", ein paar Tage ohne Alkohol zu sein und dann mit Baclofen zu beginnen. Es kann auch funktionieren, den Alkohol runter- und Baclofen aufzudosieren. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass Alkohol und Baclofen Wechselwirkungen hervorrufen könnten -

Du hast geschrieben, du hast hier schon viel gelesen. Brauchst du noch mehr Informationen, hast du Fragen? Wahrscheinlich hast den Arztkoffer mit allen notwendigen Infos schon entdeckt?

Was man nicht mehr täglich macht, sitzt nicht mehr richtig. Leider habe ich grad vergessen, wie das Verlinken geht (sorry DonQ [black_eye] )

Bald werden sich auch andere Mitglieder melden. Ich wollte dir nur mal kurz - und während der Arbeitszeit [whistle] - Mut zusprechen und hoffe, dass das nur ein bisschen geklappt hat.
Es funktioniert wirklich! Ein bisschen Wille muss allerdings dabei sein. Doch auch den kann man aufbauen, selbst wenn er nicht gleich und sofort da ist.

"Kopf hoch" klingt immer blöd. Aber wir sitzen alle im selben Boot. Und viele haben es durch Baclofen geschafft.
Wir sind hier und du bist damit nicht allein. Der Gedanke allein ist schon großartig, finde ich zumindest.

Zunächst einen herzlichen Gruß,
Suse
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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 13:14

*lächelt*
ich danke dir Suse......es macht Mut und tut so gut, endlich nicht mehr nur zu schweigen, verstecken zu spielen !!! *tut sehr gut*

Ja ich hab viel gelesen und dank Pädagogik und Psycholgie Studiums vieles recht schnell begreifen können.
Langsam aufdosieren - nun mein Weg-- bisher ohne Arzt (trotz Tilidin, Fluexetin etc.) nicht gut, aber bisher einziger Weg :-(
...denke irgendwann muss ein Arzt draufschauen

Gute Frage: was war zuerst?
ich würde sagen: Missbrauch, Depression, Schmerzen, Alkohol
aber jetzt: beeinflusst er alles...auch sämtliche Behandlungen (selbst dabei selten nüchtern)
*schäm*

was mich wundert: funktioniere meist, merkt keiner....wenn Abstürze dann allein oder die anderen schieben es auf meine Krankheiten...gute Ausrede "sind Tilidintropfen" wenn man Vodka dabei hat
oder den abendlichen sms/wa kommunikationen nachlesen zu müssen, was man gemacht/verzapft hat
kennst das jemand?

...fast eine Flasche nun leer und sollte abends noch Auto fahren......mist, wieder absagen?

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon Papfl » 9. November 2015, 13:28

Hallo ertrunken!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] .
Sorry, wenn ich mich kurz fasse, aber meine Mittagspause ist gleich um...[pardon].

ertrunken hat geschrieben:...denke irgendwann muss ein Arzt draufschauen...

Das ist sicher richtig, zumal da ja auch noch ein paar Komorbiditäten bei Dir mitschwingen...

Glücklicherweise gibt es in Stuttgart eine sehr kompetente und empfehlenswerte Anlaufstelle, wo man Dir bestimmt helfen kann. Sei' doch bitte so lieb und schreibe unserem Admin @DonQuixote eine kurze Privatnachricht (PN) und bitte ihn um die Adresse. Er hat alle verfügbaren Infos parat und kann sie Dir dann heute Abend per E-Mail zuschicken.

Alles Gute einstweilen!
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„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon Suse » 9. November 2015, 13:41

ertrunken hat geschrieben:*lächelt*

oder den abendlichen sms/wa kommunikationen nachlesen zu müssen, was man gemacht/verzapft hat
kennst das jemand?

...fast eine Flasche nun leer und sollte abends noch Auto fahren......mist, wieder absagen?


Hi, klar kennt das jemand, ich zumindest. Habe mir in diesen Zeiten stets vorgenommen, abends den PC, das Handy, alles nicht anzufassen, damit so etwas nicht passiert. Tja....

Ich weiß nicht, was du machst, dass du abends noch Auto fahren musst. Aber natürlich müsstest du diesen Termin verschieben. Womöglich bleibt es ja nicht mal bei der Flasche....? Auto fahren und Alkohol schließt sich nunmal aus. Selbst wenn es viele Male geklappt hat. Du könntest nicht nur dich, sondern vor allem andere arg gefährden....

Das "Funktionieren" habe ich mir auch immer gerne eingeredet. Und ich will dir nich zu nahe treten. Doch damit beginnt schon ein Teil "Nicht-Funktionieren", wenn man gewisse Termine oder Pflichten wegen der Trinkerei nur halb oder gar nicht erfüllen kann. Oder?

Dazu kommt: Mit dem Tilidin ist so eine Sache, das weißt du selbst am besten. Doch Tilidin riecht man nicht, im Gegensatz zu Wein oder Wodka...

Mein vielleicht blöder Tipp: Sag ab, leg dich hin und versuche für heute den nächsten Drink so lang wie möglich nach hinten zu verschieben! wenn du nun schon eine Flasche leer hast, könnte der morgige Tag noch übler ausfallen. Denke nachher nach, weshalb du am Vormittag diese Flasche brauchtest...schreib es dir vielleicht auf? Mit einem Psychologiestudium weißt du sicher mehr als viele andere über mögliche "Hilfshandlungen", dir über dich, deine Auslöser und Wünsche oder Hoffnungen bewusster zu werden.

lG, Suse
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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 15:21

vielen Dank !!!

Ja, ich habe den Termin abgesagt (was heisst Termin, Abend mit Freund...) bisher habe ich immer taktiert, nie betrunken gefahren, max. 1 Glas, dagegen spricht mein Verantwortungsgefühl oder Ausreden "mir geht es nicht gut!"
habe heute 3 Hunde hier ausnahmsweise - gleich laaanger Herbstspziergang....mit Hoffnung, danach klarer zu sein aber der Gedanke "hast abgesagt brauchst nicht fahren, kannst also...." ist sehr laut

Du hast recht Suse, da fängt das Nichtfunktionieren an! - Gott sie Dank bisher nur mir meiner Selbstkritik nie von außen, aber: der Preis ist hoch, so anstregend

warum habe ich sie gebraucht heute Früh?
...weil ich nicht mehr weiss, wie ohne geht?
...oder der kleine Teufel da drinnen es immer noch will?
shit...

leider hilft Wissen hier kaum...derzeit...:-(

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 15:23

@Papfl: vielen Dank !... habe den Tipp gleich umgesetzt :-)

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon Papfl » 9. November 2015, 17:30

Hallo nochmal, Schwimmerin ("ertrunken" bist Du noch lange nicht [nea] , da geht noch viel !!! )

ertrunken hat geschrieben:warum habe ich sie gebraucht heute Früh?
...weil ich nicht mehr weiss, wie ohne geht?
...oder der kleine Teufel da drinnen es immer noch will?
shit...

leider hilft Wissen hier kaum...derzeit...:-(

Vielleicht bringt dieser Beitrag ein bisschen Licht ins Dunkel [smile] . Entgegen der leider immer noch bei vielen verbreiteten Ansicht, Alkoholabhängigkeit habe in erster Linie etwas mit Willensschwäche, Disziplinlosigkeit, mangelndem Durchsetzungsvermögen etc. zu tun, weiß man inzwischen, dass eine der Hauptursachen für den immer wiederkehrenden Griff zur Flasche das sog. physische Craving ist, das Betroffene willentlich nicht beeinflussen können, weil es sich dabei um einen biochemischen Prozess im Stoffwechsel handelt.

Hier kann Baclofen Abhilfe schaffen. In Anlehnung an Deinen Nicknamen @ertrunken könnte das Medikament für Dich im übertragenen Sinne zu den "Schwimmflügelchen" werden, die es Dir ermöglichen, Deinem Leben endlich ohne das lästige physische Craving wieder eine neue Richtung zu geben.

Das wird schon! Wirst sehen... [good] !

Alles Gute einstweilen,
Papfl
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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 9. November 2015, 18:10

...ein sehr schönes Bild !!! [clapping] dank dir!

Bin grad erschrocken, verwirrt.....der Rosewein schmeckt nichtt ?!?!

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon DonQuixote » 9. November 2015, 23:43

Hallo Ertrunken(e)

Das meiste wurde von meinen Vor-Schreibern schon gesagt. So viel noch von mir: Herzlichen Dank für Deine Vorstellung im „Telegramm-Stil“. Ich mag sowas sehr. Du eierst nicht lange rum, Du sagst einfach kurz und prägnant, was zu sagen ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Noch ein paar Worte dazu:

Ertrunken(e) hat geschrieben:Chronische Schmerzerkrankung & more, medikamentenabhängig. […] Alkohol zum Betäuben der Schmerzen.

Guck mal in der Vorstellung und im Erfahrungsbericht von @Mellchen. Bei ihr waren ebenfalls Schmerzen mitursächlich für deren Alkoholproblem

Oh, und ich habe noch was gefunden:

Ertrunken(e) hat geschrieben:Langsam aufdosieren - nun mein Weg-- bisher ohne Arzt (trotz Tilidin und Fluoxetin etc.) nicht gut, aber bisher einziger Weg :-(
(Linksetzungen von mir)

Diese beiden Medikamente vertragen sich mit Baclofen gut. Die Kombination von Tilidin und Alkohol macht aber ganz schön *Aua*, aber das weißt Du ja selbst. Baclofen eignet sich übrigens auch gut dafür, Tilidin abzusetzen, wenn Du das möchtest.

Ertrunken(e) hat geschrieben: ...denke irgendwann muss ein Arzt draufschaue.

Ja, das hatte Dir auch schon unser @Papfl empfohlen, und er hat recht! Danke auch für Deine PN (Privatnachricht) von soeben. Eine Mail mit Arztvorschlägen bringe ich an <y**********5@gmx.de> demnächst auf den Weg. Aber wahrscheinlich erst morgen Abend. Falls Du dann im Posteingang nichts siehst, dann guck auch mal im Spam-Ordner nach. Denn manchmal (selten) bleiben unsere Mails dort hängen. Nun denn, freue Dich auf Deine hoffentlich bald beginnende und hoffentlich erfolgreiche Baclofen-Therapie good .

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 11. November 2015, 08:58

Hallo :-)

tja ich kann nur Telegramm oder Romanstil *lach*

Alkohol & Schmerzen: hmmmm zweifele grad ob ich das nicht auch als Ausrede benutzt habe...endlich "legitimer" Grund

>Die Kombination von Tilidin und Alkohol macht aber ganz schön *Aua*, aber das weißt Du ja selbst. Baclofen eignet sich übrigens auch gut dafür, Tilidin abzusetzen, wenn Du das möchtest. <

...seltsamerweeise war Tilidin und Trinken nie ein Problem (?!), selbst mir Morphin und Cortison nicht
- ich werde diese wohl aber nie mehr los werden, daher würde Alkohol + Nikotin erstmal reichen *traumhaft wäre*

obwohl: will ich Abstinenz? oder normal sein (was ist normal?)

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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon Suse » 16. November 2015, 23:34

Hi "ertrunken",

das ist natürlich ein Cocktail aus psychotropen Substanzen, der nicht leicht zu bewältigen ist.
Ob Baclofen auch bei dem Entzug von Tilidin hilft, wissen andere hier besser als ich. Allerdings soll Baclofen auch gegen den Suchtdruck nach Nikotin helfen, scheinbar aber weniger oder gar nicht, wenn das Medikament gleichzeitig gegen Alkohol wirken soll....bei mir jedenfalls ist keine anticraving-Wirkung gegen Zigaretten zu spüren. Gegenüber Alkohol umso mehr.

ertrunken hat geschrieben:..seltsamerweeise war Tilidin und Trinken nie ein Problem (?!), selbst mir Morphin und Cortison nicht
- ich werde diese wohl aber nie mehr los werden, daher würde Alkohol + Nikotin erstmal reichen *traumhaft wäre*)


Hier weiß ich nun nicht, was du eigentlich vorhast? Alkohol ist also gar nicht dein Hauptproblem?

obwohl: will ich Abstinenz? oder normal sein (was ist normal?


Auch da bist du natürlich nicht die erste, die sich das fragt. Letztendlich muss man sich wohl entscheiden. Der "goldene" Mittelweg funktioniert bei manchen, allerdings Untersuchungen zufolge zumindest in Sachen Alkohol nur etwa bei jedem Vierten und vollständig abgesichert ist das nicht. Ich zumindest kenne niemanden, der "kontrollierte" Sucht erreichen konnte, egal nach welchem Suchtmittel. Weder nach Zigaretten noch nach Alkohol, nach Medikamenten ebenfalls nicht.

Ich will dich nicht verunsichern oder gar demoralisieren. Doch meine ich, das solltest du wissen. Nur in verhältnismäßig wenigen Fällen hilft Baclofen zur Kontrolle trotz Konsum. Und wenn dann sind diese "Fälle" wahrscheinlich auch sehr couragierte Menschen, die auch in anderen Bereichen ihres Lebens in der Lage sind, die Oberhand zu behalten...

Sorry, aber ich denke, so sieht es aus. Man muss sich vor einer Therapie mit einem solch gehirnwirksamen Medikament überlegen, welches Ziel man verfolgt. Das hilft wahrscheinlich, diesen Weg auch wirklich einzuschlagen.

lieben Gruß, Suse
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Re: ertrunken oder ich

Beitragvon ertrunken » 17. November 2015, 13:32

hallo Suse,
da hast du vollkommen recht!

Medikamentenabhängigkeit werde ich nie loswerden (zum überleben ein Muss)
aber Alkohol dazu ist zu viel auf Dauer :-(
Nikotin - naja lästige Übel aber keine "Plage" wie das Trinken

grad emotional belastende Situation (Kündigungsandrohung) - da schaff ich abstinent sein nicht - stundenlange Tel, die belasten, die Schmerzen unerträglich machen :-(

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egal wie rum man es dreht


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