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Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Mr.Smith
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Beitragvon Mr.Smith » 16. November 2015, 21:47

Hallo liebe Forum Members,

ich möchte mich kurz vorstellen:
Baujahr: 1975 / männlich / bis jetzt noch gut in Schuß (aber wenn ich so weiter mache nur ein Frage der Zeit)
Kilometerleistung: 40 Jahre
Extras: verheiratet, 2 Kinder
Besonderheiten: voll und ununterbrochen berufstätig seit 1993 und mit o.g. Extras verantwortlicher Ehemann & Familienvater seit 2009 & seit 2012 mit Kindern
Verbrauch: 1,5 - 2 Liter Bier und 0,75l Wein am abend (seit ca 3 Wochen leider mehr und mehr auch am Tag)
Laufzeit: sicher seit 10 Jahren (wobei mit ernstzunehmend klaren craving feelings, seit ca 8 Wochen)

Ziel: Null Alkohol (in Zahlen: 0,00)
Warum:
- Ich möchte nicht, dass meine Kinder einen Vater haben, der wegen einer Alkoholkrankheit nicht für sie da ist, wann immer sie mich brauchen
- Ich möchte nicht, dass ich meine Frau, der ich anmerke, dass sie zu Recht mehr und mehr das Vertrauen zu mir verliert, verliere
- Ich möchte nicht krank sein. Und zu allerletzt von einer Sache (Alkohol), die ich hätte steuern können.
Ich habe Freunde und Familie verloren durch Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkte aber auch durch Unfälle. Ich möchte nicht in diese Liste fallen mit dem Label "Er hat sich tot gesoffen".

Ich habe dieses Forum intensiv studiert und habe es einmal vor 10 Jahren durch ein ähnliches Forum geschafft vom rauchen los zu kommen. Und bin seitdem Nichtraucher.

Ich habe beim lesen der jeweiligen Einzelerfahrungen und der Antworten der "geheilten" Hoffnung empfunden. Ich brauche Hilfe und habe den Eindruck das Baclofen mir helfen kann meinen restlichen Willen zu stärken. Ich habe mich in der letzen Woche "runter geschluckt" auf ca 2l Bier. Das Ziel ist dies bis zum kommenden Wochenende zu mindern. Ich würde gerne einen Arzt in meiner Nähe finden , der mir hilft und Baclofen verschreiben würde und ich diese Krankheit für mich und meine Familie abschließen kann.

Danke im Vorraus!

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Papfl
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Re: Zurück

Beitragvon Papfl » 16. November 2015, 22:16

Hallo Mr. Smith!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du hier bist [smile] .

Aus Deinen Zeilen lese ich, dass Du eine ziemlich klare Vorstellung davon hast, wo Du hin möchtest und wie es momentan um Dich steht [good] . Das sind schon mal echt gute Voraussetzungen. Und Du hast etwas, wofür es sich zu leben lohnt: Deine Familie doppd .

Du wärst nicht der erste, der sein Leben mithilfe von Baclofen wieder auf Kurs bringt. Und mit Deinen erst "40 Lenzen" hast Du - wenn's einigermaßen gut läuft - ja in etwa nochmal so viel Lebensjahre vor Dir... :fdc .

Zeit also, die Sache anzupacken :vic : Dass Du auf 2 Liter Bier runter bist, ist schon mal klasse. Wenn Du jetzt bis zum Wochenende vor hast, den Alk noch weiter runter zu fahren, stress' Dich nicht zu sehr damit. Sowas kann auch im "Jojo-Effekt" enden. Soll heißen: Man kämpft sich zwei, drei Tage mit ganz wenig oder sogar null Bier durch und holt dann auf einen Schlag alles wieder nach...mit dem Ergebnis, dass man nachher wieder bei viel mehr Alk ist. Vielleicht kannst Du ja auch auf "Radler" ("Alsterwasser") umsteigen, bis Du die ersten Baclofen-Tabletten hast [unknown] ?!? Damit Du quasi immer über den Tag verteilt ein bisschen was zu trinken hast, aber die Menge unterm Strich überschaubar bleibt.

Ganz runterfahren kannst Du dann unmittelbar vor dem Beginn mit Baclofen, oder - falls es bis dahin mit null Alk noch nicht ganz klappen sollte - in den ersten Tagen der Baclofen-Therapie den restlichen Alk ausschleichen und Baclofen langsam aufdosieren. Meiner Erfahrung nach erzielt man die besten Ergebnisse, wenn man abstinent mit Baclofen beginnt und das auch eine Weile lang beibehält. Das ist ja - wie Du oben schreibst - auch in Deinem Sinne:

Mr.Smith hat geschrieben:Ziel: Null Alkohol (in Zahlen: 0,00)

Einen ersten Überblick rund um das Medikament findest Du in unserer Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Eine Zusammenfassung über die Wirkungsweise von Baclofen haben wir hier bereit gestellt.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit den nötigen Infos per E-Mail bei Dir melden.

Hört sich alles ziemlich vielversprechend an bei Dir good !

Einen guten Start wünscht
Papfl
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Re: Zurück

Beitragvon Mr.Smith » 16. November 2015, 22:48

Danke Dir Papfl für das herzliche Willkommen und die ersten Tipps. Ich hatte schon die letzten zwei Jahre 3-4 Mal die positive Erfahrung, wie gut es sich ohne Alkohol anfühlt, wenn ich es immer 1-1,5 Monate geschafft habe aus Willenskraft nichts zu trinken. Leider brachten mich immer wieder private oder berufliche Stresssituationen an einen Punkt dann doch den vermeintlich leichteren Weg zu gehen. Und klar, man hatte "sich immer unter Kontrolle". Seit 2 Monaten habe ich eher das Gefühl des Kontrollverlusts, dem ich , wie schon fast aussenstehend, zuschaue und dessen Ergebnis sich morgens in seine wortwörtliche Fratze so lange schauen muß, biss wieder das erste Gläschen intus ist.Ein Leben ,das in Nüchternheit nicht zu ertragen ist und dem man gerne den "Alkohol - Vorhang" überstülpt. Ich habe nur bemerkt, dass man das Spiel so lange spielt, bis man feststellen muss und es auch sieht, was einem entgleitet....Ich hoffe Baclofen könnte so eine Art Bodyguard werden, der mich schützt, wenn ich schwach werde....

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Re: Zurück

Beitragvon Papfl » 16. November 2015, 23:25

Hallo nochmal, Mr. Smith!

Mr.Smith hat geschrieben:Ich hoffe Baclofen könnte so eine Art Bodyguard werden, der mich schützt, wenn ich schwach werde....

Wenn Du schon ab und an 1-1,5 alkfreie Monate durchgehalten hast, dann weißt Du ja in etwa, wie viel Kraftanstrengung, Mühe und Stärke es erfordert, immer wieder gegen das aufkommende Craving anzukämpfen. Diesen Kampf kann Dir Baclofen ein Stück weit abnehmen:

Du MUSST im Idealfall nicht mehr ZWINGEND trinken um jeden Preis. Du kannst künftig wieder frei entscheiden, ob Du in der Situation JETZT trinken MÖCHTEST oder lieber nicht.

Aber das Medikament schlägt Dir nicht "bodyguardmäßig" das Glas aus der Hand. Schützen musst du Dich schon selbst... [pardon] . Dank Baclofen hast Du aber die Entscheidungsfreiheit und einen klaren Kopf, der sich zum Beispiel in brenzligen Situationen fragen kann: Ist Trinken jetzt wirklich eine gute Idee? Was könnte ich stattdessen tun? Gibt es denn nicht alternative Lösungen/Möglichkeiten, um zum Beispiel runterzukommen, zu entspannen, mich zu belohnen, gut drauf zu sein, besser schlafen zu können etc..

Solange im Kopf das "physische Craving" vorherrscht und sich quasi alles nur noch um dieses "Ich MUSS jetzt unbedingt trinken - koste es, was es wolle" dreht, sind solche Gedankengänge nahezu ausgeschlossen. Mit Baclofen werden sie möglich. Aber Entscheiden musst letztendlich immer Du alleine. Das nimmt Dir keiner ab. Auch nicht das Medikament :wink: .

Aber das wird schon...wirst sehen [good] !

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Re: Zurück

Beitragvon DonQuixote » 18. November 2015, 21:01

Hallo Mr.Smith

Die Mail mit den Arztadressen ist soeben raus.

DonQuixote [hi_bye].

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Re: Zurück

Beitragvon Mr.Smith » 20. November 2015, 09:19

Ganz herzlichen Dank! Ich habe soeben einen Termin gemacht und werde zeitnah berichten! Ich bin gespannt, motiviert, nervös, . Alleine den Termin zu machen war Anfanges eine Überwindung. Aber jetzt, da er gesetzt ist, freue ich mich drauf! Vielen Dank noch mal!

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Re: Zurück

Beitragvon Papfl » 20. November 2015, 09:34

Moin Mr. Smith!

Dann steht einem erfolgreichen Therapiestart ja nichts mehr im Wege doppd !

Mr.Smith hat geschrieben:Alleine den Termin zu machen war Anfanges eine Überwindung. Aber jetzt, da er gesetzt ist, freue ich mich drauf!

Ein Grund mehr, sich auch einfach mal selbst auf die Schulter zu klopfen... [clapping] ...Möglicherweise hast Du gerade eine ganz wichtige Weiche in Deinem Leben gestellt.

Ich freu' mich mit Dir!

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Re: Zurück

Beitragvon Suse » 22. November 2015, 23:00

Hallo Mr. Smith,

auch von mir das herzlichste Willkommen hier im Forum. Die wichtigsten Infos hast du (natürlich ;-) schon bekommen.

Was ich so toll finde, sind deine klaren Aussagen: So siehts es aus und da will ich hin.
Das sind schonmal sehr gute Voraussetzungen, meine ich. Durch deine Alkoholfreien Zeiten erahnst du ja schon, wie gut es einem dann gehen kann. Aber: Ich hatte auch vorher sehr viele unterschiedlich lange Alkoholfreie Zeiten - ohne Balcofen war es dann doch (zumindest abends) ein stetiger Kampf.

Diesen Kampf erleichtert das Medikament ungemein, so zumindest meine Erfahrung. Physisch ohnehin. Mag ja nicht stimmen und ich bilde es mir ein, aber bei mir auch psychisch. Der Abstand zum Alkohol vergrößert sich und manches Mal kann man gar nicht verstehen, wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Natürlich gibt es dann auch mal diese Momente...dafür sollte man sich in den ersten Phasen der Motivation tatsächlich "Pläne" zurechtlegen. Was mache ich abends bzw. zu Haupttrinkzeiten, was mache ich, wenn trotz Baclofen der starke Trinkdruck oder -wunsch aufkommt... welche Hobbies könnte ich wieder aufnehmen, welchen Sport betreiben, sehr hilfreich auch Entspannungsübungen zu erlernen (für alles, nicht nur gegen Alkohol).

Oh sorry, wollte nicht predigen,
eigentlich nur: Herzlich Willkommen sagen [cool]

alles Gute für dich erstmal,

lieben Gruß, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Zurück

Beitragvon Mr.Smith » 25. November 2015, 16:51

Vielen Dank! Es ist noch eine Woche bis zum Termin. Ich habe noch einen "normalen" Termin beim Hausarzt gemacht wegen Bluttest etc. Und seit Montag meinen Konsum zurück gefahren. Ca die Hälfte. Aber das ist dann doch ein Kampf noch. Kann ich nicht anders sagen....Ich berichte Euch von meinem ersten Termin und hoffentlich von den ersten Erfahrungen, wenn es denn startet mit Baclofen. good

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Re: Zurück

Beitragvon GoldenTulip » 25. November 2015, 17:04

Herzlich willkommen auch von mir, Mr. Smith,

ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht!

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Zurück

Beitragvon Mr.Smith » 4. Dezember 2015, 00:13

Ein nächster Schritt ist vollbracht. Nachdem ich über eine Woche zumindest den Alkoholkonsum tagsüber (noch nicht ganz abends, aber doch auch schon weniger als früher / kein Wein mehr) einstellen konnte (was leider immer ein Kampf mit mir selbst war), hatte ich heute meinen ersten Termin bei einem mit Baclofen vertrauten Facharzt!

Big Props an @DonQuixote für den Tipp und an @Papfl für die beratende Begleitung!! doppd

Am Samstag "geht es los", für den Fall, dass evtl doch Nebenwirkungen auftauchen, ist mir das Wochenende lieber.

Ich bin gespannt......! good

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Re: Zurück

Beitragvon Mr.Smith » 7. Dezember 2015, 22:58

Seit Samstag den 5.12.15 nehme ich es nun. Und an Tag 3 verspüre ich eine Wirkung im positiven Sinne. Eine Art Desintresse in Kombi mit teilweise einer Abneigung zu Alkohol tagsüber. Ich konnte es noch nicht 100% abstellen aber so gut wie (1 Flasche Bier im Mix mit alkoholfreiem Bier abends). Aber es ist noch zu früh und es wird noch ein langer Weg. Ich freue mich sogar auf meine Nächste Sitzung bei dem von Euch empfohlenen Arzt. Nebenwirkungen sind nur dieses Gefühl "ein Medikament genommen zu haben" (ich nehme sonst kaum welche). Es ist ein bisschen wie , wenn man Antibiotika am Anfang nimmt....und krasse Klarträume....sehr klar mit Vergangenheits Erlebnissen, die ich schon lange aus meinem Unterbewusstsein gebannt dachte...krass... Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden.

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Re: Zurück

Beitragvon Papfl » 8. Dezember 2015, 09:14

Moin Mr. Smith!

Klarträume sind ein bekanntes Phänomen bei der Baclofen-Therapie. Solange es keine Albträume sind, die Dich unangenehm belasten, können diese mitunter sogar ganz angenehm sein. Zeigen sie doch, dass sich bei Dir "etwas" tut. Bestimmte (verdrängte) Erlebnisse sind im Unterbewusstsein ja nicht "umsonst" abgespeichert. Das sind oft Dinge, die Dich auf eine gewisse Weise berührt, beschäftigt, gefreut, geärgert, traurig gemacht haben etc..

Du musst diesen Träumen jetzt aber keine besondere Bedeutung zumessen. Also keine Analyse oder so betreiben. Das wäre für den Anfang eindeutig zu viel des "Guten". Nimm' sie einfach erstmal hin. Wenn bestimmte Träume immer wieder auftauchen, kannst Du Dich in ferner Zukunft eventuell auch mal genauer damit beschäftigen, aber das hat Zeit. Schritt für Schritt.

Übrigens: Wir träumen eigentlich immer. Nur wissen wir häufig nichts mehr davon. Besonders, wenn Alkohol im Spiel ist/war. Insofern ist die Tatsache, dass Du Dich an Deine Träume wieder erinnern kannst, auch ein Indiz dafür, dass im Kopf wieder ein Stück weit "Klarheit" eintritt.

Mr.Smith hat geschrieben:Nebenwirkungen sind nur dieses Gefühl "ein Medikament genommen zu haben" (ich nehme sonst kaum welche).

Naja, in gewisser Weise ist/war Alkohol ja auch ein Medikament für Dich. Immerhin hast Du darauf zurück gegriffen, um eine gewisse positive Wirkung zu verspüren. Irgendetwas war nicht so, wie es sein sollte, und Alkohol hat Dir Linderung verschafft (ganz interessant sind in diesem Zusammenhang auch die W-Fragen). Und wie Du jüngst bei @Mellchen lesen konntest, musst Du Baclofen ja auch nicht zwingend für den Rest Deines Lebens nehmen. Aber ich denke, vorläufig ist das jetzt eine ganz gute Lösung.

Auch die Kombi Bier/alkoholfreies Bier finde ich als Übergang ganz gut, wenn's mit dem Verzicht noch nicht 100-prozentig klappt [good] .

Mr.Smith hat geschrieben:Aber es ist noch zu früh und es wird noch ein langer Weg.

Wichtig ist jetzt, dass Du Dich nicht überforderst. Dass Du Deinen Alkoholkonsum auf ein Minimum zurück fahren konntest, ist ein Riesenerfolg :kl . Allein darüber darfst Du Dich schon mal richtig freuen. Alles andere kommt...lass' Dir Zeit. Die Sucht kam auch nicht von heute auf morgen in Dein Leben.

Es ist doch allein schon ein Hammer, nicht mehr so vernebelt durch die Welt zu rennen... :vic

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