Ausländer - Parallelgesellschaft?

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Chinaski
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Chinaski » 16. Oktober 2015, 01:07

Hallo DonQ,
dann mal her mit deiner "besseren" Quelle!
Aber geht es um den Inhalt oder um die Quelle?
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon WilloTse » 16. Oktober 2015, 07:49

Ginger hat geschrieben:Naika Furoutan als Quelle, wie putzig.

Oh, kennst Du sie persönlich?
Oder sprichst Du ihr einfach auf Grund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, jegliche Kompetenz zu echter wissenschaftlicher Arbeit ab?

Ginger hat geschrieben:Du zahlst bestimmt auch gerne deine GEZ-Gebühren.

Ja.


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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon gretikatz » 16. Oktober 2015, 08:27

Integration durch Akzeptanz der Scharia?
Übernommen von dieser Seite:
Der Gesetzgeber beansprucht, bei der Beurteilung der Rechtsverhältnisse die kulturelle Identität von Ausländern dadurch schützen zu können, dass die Rechtsordnung desjenigen Staates, welchem sie „zum Zeitpunkt des Sachverhalts, angehören“, auch von deutschen Behörden und Gerichten Berücksichtigung findet.

Scharia?

In Deutschland verweigerte 2007 eine Richterin am Amtsgericht Frankfurt am Main einer Frau, von ihrem gewalttätigen marokkanischen Mann noch vor Ablauf des Trennungsjahres geschieden zu werden, und begründete dies damit, dass es im marokkanischen Kulturkreis üblich sei, dass der Mann gegenüber der Frau ein Züchtigungsrecht ausübe; damit habe die Frau bei der Heirat rechnen müssen: „Die Ausübung des Züchtigungsrechts begründet keine unzumutbare Härte gemäß § 1565 BGB“.

Es gibt allerdings tatsächlich Entscheidungen deutscher Gerichte, die explizit Bezug auf die Scharia nehmen.

In Großbritannien ist es so weit. Siehe hier:
Die Scharia-Gerichte, seit 1996 im Vereinigten Königreich aktiv, waren ursprünglich dafür gedacht, spezielle religiöse Richtlinien in Gerichtsfällen anzuwenden. Doch während sie eigentlich innerhalb des britischen Rechts agieren sollten, gehen Muslime dazu über, die (Anm. gretikatz: britischen) Gesetze einfach zu ignorieren ...

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Chinaski » 16. Oktober 2015, 11:35

Hallo DonQ,
selbst wenn Lieschen Mülller das vor über 30 Jahren gesagt hätte ändert es nichts am Inhalt.
Quelle hin oder her!
So wird es 2017 wie Prophezeit kommen oder schon viel früher.
Chinaski

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Ginger » 16. Oktober 2015, 13:16

WilloTse hat geschrieben:
Oh, kennst Du sie persönlich?
Oder sprichst Du ihr einfach auf Grund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, jegliche Kompetenz zu echter wissenschaftlicher Arbeit ab?


Ja Klar, was denkst du denn? Wir Männer müssen doch zusammenhalten :-!?
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Lucidare » 16. Oktober 2015, 14:12

Hallo,

es gibt im Netz eine PDF-Datei des Plenarprotokolls vom 26.05.1993 wo auf Seite 13506, rechts Mitte, von Dr. Wolfgang Schäuble gesagt wird, dass der Herbert Wehner am 15.02.1982 das gesagt hat, was er gesagt haben soll. Da Herr Schäuble das vor dem deutschen Bundestag gesagt hat und dort niemand gesagt hat, das das Gesagte so von Herrn Wehner nicht gesagt wurde, ist davon auszugehen das das Gesagte so gesagt wurde. Oder nicht? :grbl

Es wurde auch gesagt:

Dr. Hermann Otto Solms, Mai 1993
Die fast 440 000 Asylbewerber im vergangenen Jahr und die bereits 161 000 Flüchtlinge, die in den ersten vier Monaten dieses Jahres Zuflucht bei uns gesucht haben, zwingen uns, die geänderten Rahmenbedingungen nun endlich zur Kenntnis zu nehmen. Sie zwingen uns, Verfahren zu entwickeln, die uns in die Lage versetzen, der faktischen Aussetzung
des Asylrechts, wie sie heute besteht, zu begegnen.


Das macht 601.000 Asylbewerber. Weiß jemand wo die sind?

Wer Lust hat, kann sich ja das ganze Protokoll antun. Es bleibt festzustellen, das vieles was heute gesagt wird, schon vor über 20 Jahren gesagt und getan wurde. Inclusive des Zitierens des Zitates von Wehner. Inclusive brennender Ausländerunterkünften und "Ausländer raus" rufen. Das was heute die "Pegida", war damals die "DVU" oder "Die Republikaner". Alles schon mal dagewesen und wir leben immer noch.

Hauptsache, es gibt diesmal keine Toten. Wie damals.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Lucidare » 17. Oktober 2015, 13:28

Hallo nochmal,

lucidare hat geschrieben:
Das macht 601.000 Asylbewerber. Weiß jemand wo die sind?


Also, wer interesse an Zahlen, Daten, Fakten, Expertisen, Gutachten usw. rund um die Migration hat, dem kann ich diese Seite wärmstens empfehlen. Alles mit Quellen versehen, nochmals hübsch verlinkt und relativ aktuell.

Dort kann Mann/Frau erfahren, dass die Türken in Deutschland immer weniger werden, die Ausländer nicht unbedingt krimineller sind als der Rest der Republik, es schon mal Luft macht, dass bestimmte Herkunftsländer als sicher eingstuft wurden, man gar nicht so genau weiß, wieviel Muslime es in Deutschland gibt, man aber davon ausgeht, dass die Hälfte davon deutsche Bundesbürger sind, und, und....

Viel Spaß beim Lesen.

LG

P.S.: Ein Großteil wird so oder so wieder freiwillig nach Hause marschieren, wenn die merken, dass es hier im Oktober schon a-kalt und stockfinster sein kann *sicherbin*.
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 17. Oktober 2015, 13:50

Danke, Lucidare good .

Genau dieses Protokoll hatte ich gemeint. Ich zitiere da mal:

Das Sitzungsprotokoll der 160. Sitzung vom 26. Mai 1993 zum Thema Asylrecht hat geschrieben:
Dann eröffne ich (Dr. Rita Süssmuth, die damalige Bundestagspräsidentin, Anm. DonQ) die Aussprache. Als erster beginnt Herr Dr. Wolfgang Schäuble (Damals Vorsitzender der Unionsfraktion CDU/CSU, Anm. DonQ).

Wolfgang Schäuble in der Plenarsitzung vom 26. Mai 1993 hat geschrieben:[…]
Der frühere Bundeskanzler Willy Brandt hat in seiner Regierungserklärung vom 18. Januar 1973 — so lange ist das her: mehr als 20 Jahre — davon gesprochen, dass es notwendig geworden ist, daß wir sehr sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.

Ihr früherer Fraktionsvorsitzender Herbert Wehner hat am 15. Februar 1982 in einer Sitzung des SPD-Parteivorstands gesagt:

Wenn wir uns weiterhin einer Steuerung des Asylproblems versagen, dann werden wir eines Tages von den Wählern, auch unseren eigenen, weggefegt, dann werden wir zu Prügelknaben gemacht werden. Ich sage euch: Wir sind am Ende mit schuldig, wenn faschistische Organisationen aktiv werden. Es ist nicht genug, vor Ausländerfeindlichkeit zu warnen; wir müssen die Ursachen angehen, weil uns sonst die Bevölkerung die Absicht, den Willen und die Kraft abspricht, das Problem in den Griff zu bekommen.

Sie hätten vielleicht früher auf Ihren früheren Vorsitzenden von Partei und Fraktion hören sollen.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

Da kann man sich natürlich fragen: Was erlauben Schäuble? Zitiert der da jetzt echt öffentlich im Bundestag aus einem über zehn Jahre alten Protokoll einer SPD-Vorstandssitzung? Echt jetzt? Und keiner widerspricht? Ja, es scheint ihm da wirklich keiner widersprochen zu haben, soweit ich, so wie @Lucidare, das aus dem Bundestagsprotokoll jedenfalls ersehen konnte.

Solche Sitzungen des Bundestages sind eben auch „Live-Events“. Entfernt vergleichbar vielleicht auch mit heutigen TV-Talkshows. Hier wie dort werden vermeintliche „Fakten“ gestreut, welchen aber mangels Zeit und vorhandener Dokumentation ad hoc nicht immer sofort widersprochen werden kann. Und wer von den damals im Plenarsaal (Mai, 1993) anwesenden war denn schon bei der kolportierten SPD-Vorstandssitzung vom 15. Februar 1982 dabei oder hatte überhaupt Kenntnis dieses möglicherweise geleakten Protokolls?

Was allerdings auch leicht vergessen geht, ist Schäubles Satz, welchen er unmittelbar danach anfügte:

Wolfgang Schäuble in der Plenarsitzung vom 26. Mai 1993 hat geschrieben:
Aber, verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich finde, es ist heute nicht der Tag zum Nachkarten.
(Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die „Ur-Quelle“ des „Wehner-Zitats“ ist also Schäubles Rede am 26. Mai 1993 vor dem Deutschen Bundestag, wobei er intimste SPD-Parteiinternas von 1982 enthüllt hatte. Ob das dem Herbert Wehner gefallen hätte? Jedenfalls war der da schon über drei Jahre tot und konnte sich nicht wehren.

Interessant ist ja schon, wie sich gewisse besorgte Kreise auf Herbert Wehner als quasi Ahnherren und Bestätigung ihrer eigenen Politik berufen. Aber an irgendetwas muss man sich ja manchmal festklammern.

Ich halte die Authentizität des „Wehner-Zitat“ nach wie vor für zumindest fragwürdig. War es autorisiert? War es allgemein bekannt? Was, wenn jedes geleakte Zitat aus vertraulichen internen Beratungen für voll genommen werden müsste? Schäuble bringt das 1982er Zitat übrigens auch in seinem im Jahr 2000 erschienenen Buch „Mitten im Leben“, ohne dort dann allerding die vermeintliche Quelle (SPD-Vorstandssitzung vom 15. Februar 1982) zu nennen.

Und dem Schäuble traue ich ja eigentlich fast alles zu, nur nicht, korrekt aus einer SPD-Vorstandssitzung zu berichten. Ich habe mir jetzt soeben auch mal den Spaß, oder sagen wir die Mühe gemacht, die SPD in Berlin per Mail (parteivorstand[at]spd.de) anzufragen, wie sich das mit dem „Leak“ und der Authentizität des „Wehner-Zitats“ so verhält. Mal sehen, vielleicht antworten die ja :kst .

Lucidare hat geschrieben:Wer Lust hat, kann sich ja das ganze Protokoll antun. Es bleibt festzustellen, dass vieles was heute gesagt wird, schon vor über 20 Jahren gesagt und getan wurde.

Ja, die Lektüre dieses Sitzungsprotokolls von 1993 kann ich auch wärmstens empfehlen! Und vielleicht legt sich ja dann die Aufregung über das das heutige „Flüchtlings-Chaos“ wieder ein bisschen.

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 17. Oktober 2015, 18:23

Und noch was:

Lucidare hat geschrieben:Also, wer Interesse an Zahlen, Daten, Fakten, Expertisen, Gutachten usw. rund um die Migration hat, dem kann ich diese Seite wärmstens empfehlen. Alles mit Quellen versehen, nochmals hübsch verlinkt und relativ aktuell.

Danke für den Link! Einige besorgte Bürger scheinen allerdings anderen Quellen mehr Glauben zu schenken und berichten von Scharia Urteilen an deutschen Gerichten, von Flüchtlings-Frauen welche sich nachts nicht mehr auf Toiletten trauen, sich auch nachts nicht mehr ihrer Straßenkleidern entledigen können und dem Urinieren von Afghanen auch christliche Damenwäsche.

Noch ein Wort an @Gretikatz. Du schriebst, Wikipedia zitierend:

gretikatz hat geschrieben:Integration durch Akzeptanz der Scharia?
Übernommen von dieser Seite:
Der Gesetzgeber beansprucht, bei der Beurteilung der Rechtsverhältnisse die kulturelle Identität von Ausländern dadurch schützen zu können, dass die Rechtsordnung desjenigen Staates, welchem sie zum Zeitpunkt des Sachverhalts angehörten, auch von deutschen Behörden und Gerichten Berücksichtigung findet.
(Unterstreichung von mir)

Und wo ist da jetzt genau das Problem? Es ist doch das selbstverständlichste der Welt, dass Straf- oder Zivilrechtsurteile in Deutschland für Taten, welche im Ausland begangen wurden, in vertretbarem Rahmen Rücksicht auf die Rechtsordnung derjenigen Staaten nehmen, wo die Tat verübt wurde und welcher Staatsangehörigkeit die Täter damals angehörten! Eine Ausnahme bilden lediglich Kriegsverbrechen und sogenannte „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Für Letzteres ist die juristische Hürde allerdings ziemlich hoch. Für Deutschland gilt jedenfalls, dass hierzulande begangene Taten ausschließlich nach deutschem Recht abgeurteilt werden.

Und dann auch noch an @Chinaski. Bei allen von Dir oben bereits zitierten Beiträgen wird auf Aussagen von Max Klingberg von der „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)“ abgestellt. Bei allem Respekt vor der IGFM, die leisten gewiss wertvolle Arbeit, aber als politisch, religiös und weltanschaulich neutrale Organisation würde ich die IGFM jetzt nicht unbedingt ansehen.

Manchmal frage ich mich echt, wann denn dieser Irrsinn endlich aufhört [unknown] .

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Chinaski » 18. Oktober 2015, 11:04

Nicht Authentisch! Nicht die richtige Institution! Nicht die richtige Quelle!
Problem erledigt!

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Lucidare » 18. Oktober 2015, 14:24

Hallo,

Chinaski hat geschrieben:Nicht Authentisch! Nicht die richtige Institution! Nicht die richtige Quelle!
Problem erledigt!


Sicher ist das ein Problem und muß gelöst werden. Unsere Politiker haben ja (relativ) schnell reagiert und ein neues Gesetzespaket verabschiedet. Sicher sind auch, bei den Massen die im Moment einströmen, schon rein statistisch gesehen, einige dabei, die nicht alle Latten am Zaun haben. Von denen wird man auch weiterhin in den Zeitungen lesen. Es sind aber eben nicht alle. Manche sind ja nun wirklich um ihr Leben gerannt.

Was total fehl am Platz ist, ist die Panikmache. Nur mal zwei Beispiele aus den Weiten des WWW:

Ein Besorgnis erregender Beitrag machte auf Facebook in den letzten Wochen die Runde, wonach für den 28. September 2015 von einem vermeintlichen NATO-Offizier der Start des Bürgerkriegs vorhergesagt wurde. Am besagten Datum hätten Blackwater-Söldner Ladungen voller Waffen vor Asylantenheimen abstellen sollen, damit in allen Großstädten das Chaos gleichzeitig losbricht. Viele taten es als Panikmache ab, doch mein Gefühl sagte mir, dass es durchaus gestimmt haben könnte – wenn nicht im September, dann vielleicht später.


von hier oder hier. Gott sei Dank, ist das vier Wochen vorher aufgeflogen. [cool]

Wie hier schon mehrmals berichtet, handelt es sich bei der gegenwärtigen Flüchtlingswelle um eine militärische Operation gegen Deutschland und Europa mithilfe der Migrationswaffe. Für dieses Jahr haben Politiker die Ankunft von 800 000 Migranten in Deutschland vorhergesagt, also einer großen Armee meistens junger und lediger Männer.
Die Mehrzahl der Flüchtlinge wurde durch Revolutionen und Kriegshandlungen in Nordafrika freigesetzt beziehungsweise erzeugt, um sie dann nach Europa zu schicken, speziell zu dessen wirtschaftlich starkem und verhassten Kern Deutschland. Deutschland hat im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten, die weitaus weniger Flüchtlinge einreisen lassen, bereits die Kontrolle über seine Grenzen und sein Staatsgebiet verloren und lässt Flüchtlinge unkontrolliert einreisen.
Ein Staatswesen, das die Kontrolle über seine Grenzen und sein Staatsgebiet verliert, ist keines mehr. Sondern damit ist die Kapitulation vor der Migrationswaffe bereits erfolgt.


von dieser Seite. Uns bleibt ja nichts anderes übrig:

taz.de hat geschrieben:
Gäbe es in Deutschland eine Debatte über die Abschaffung des Asylrechts in der bisherigen Form und über selbst gesetzte Obergrenzen, wären die anderen EU-Länder wohl kooperationsbereiter. Schon heute geht bei den Zeitungskommentatoren in Österreich die Panik um, dass Deutschland die Grenzen schließen und man nicht mehr so einfach jede Woche Tausende von Flüchtlingen weiterwinken könnte.


Hier lang

Und wo ich jetzt so am zitieren bin, für Geschichtsfreunde:

Helmut Schmidt war anderer Meinung. Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und donnerte wie Prinz Eugen vor der Schlacht um Wien: „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze."


Die Religionsausübung der Türken sollte unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Es geht nicht an, daß junge Türken unter religiösem Vorwand in der Bundesrepublik zu Verfassungsfeinden erzogen werden.


Quelle: Die Zeit, 06/1982

Damals wurde "Türken raus" gerufen, Scheiben eingeschmissen und Wände beschmiert. Gewaltübergriffe auf die Gastarbeiter wurde von den Rechten als "Türkenklatschen" bezeichnet. Helmut Kohl wollte die Anzahl der Türken in der Bundesrepublik halbieren und Günter Walraff hat dann irgendwann sein "Ganz unten" veröffentlicht.

So und nun? Die Türken sind noch da, die Verfassung gibt es auch noch und ich geh' mir jetzt 'nen Döner holen. :wink:

LG
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 19. Oktober 2015, 17:14

Hallo liebe Baclofen-Foristen

Hier noch ein gestriger Artikel in der FAZ über verfälschte oder sogar komplett neu erfundene Politiker-Zitate, die da in den letzten Tagen und Wochen in allerlei Diskussionsforen die Runde machen:

Mit nachdenklichen Grüßen,

DonQuixote

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon gretikatz » 21. Oktober 2015, 09:47

DonQuixote hat geschrieben:Und wo ist da jetzt genau das Problem? Es ist doch das selbstverständlichste der Welt, dass Straf- oder Zivilrechtsurteile in Deutschland für Taten, welche im Ausland] begangen wurden, in vertretbarem Rahmen Rücksicht auf die Rechtsordnung derjenigen Staaten nehmen, wo die Tat verübt wurde und welcher Staatsangehörigkeit die Täter damals angehörten!

Es sind Straftaten, die in Deutschland begangen wurden.
Die deutschen Gerichte orientieren sich sehr wohl an den Gepflogenheiten des Heimatlandes von Ausländern, sonst kämen solche Urteile nicht zustande:

In Deutschland verweigerte 2007 eine Richterin am Amtsgericht Frankfurt am Main einer Frau, von ihrem gewalttätigen marokkanischen Mann noch vor Ablauf des Trennungsjahres geschieden zu werden, und begründete dies damit, dass es im marokkanischen Kulturkreis üblich sei, dass der Mann gegenüber der Frau ein Züchtigungsrecht ausübe; damit habe die Frau bei der Heirat rechnen müssen: „Die Ausübung des Züchtigungsrechts begründet keine unzumutbare Härte gemäß § 1565 BGB“.

Zitiert von Wikipedia, Kapitel "In westlichen Staaten der Gegenwart".

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 21. Oktober 2015, 21:23

Hallo Gretikatz

Ich glaube Du hast da etwas missverstanden. Es ging darum, dass sich die Richterin weigerte, die Ehe noch vor Ablauf des gesetzlich vorgeschriebenen Trennungsjahres zu scheiden, weil sie angesichts des kulturellen Hintergrundes beider Ehepartner in körperlicher Züchtigung keinen hinreichenden Grund für die Annahme einer unzumutbaren Härte gemäß § 1565 BGB erkennen wollte. Eine solche Auffassung ist sicher fragwürdig, ist aber auch nur die halbe Geschichte.

Denn gleichzeitig setzte die Richterin die Ehe unverzüglich und zwangsweise in den Zustand der Trennung, der Frau wurde die gemeinsame Wohnung zugewiesen und dem Noch-Ehemann verboten, sich seiner Frau zu nähern.

Das Urteil, ich meine damit den oben genannten ersten Teil, wird übrigens auch kaum Bestand gehabt haben, jedenfalls wurde der Richterin auf Antrag der Ehefrau und ihrer Anwältin der Fall entzogen. Von Scharia, welche in deutsche Gerichtssäle einzieht, kann wirklich nicht die Rede sein.

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon gretikatz » 23. Oktober 2015, 07:28

DonQuixote hat geschrieben:Von Scharia, welche in deutsche Gerichtssäle einzieht, kann wirklich nicht die Rede sein.

Dein Wort in Gottes Ohr! Sprechen wir in einigen Jahren wieder über das Thema!

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon arnimbr » 23. Oktober 2015, 08:45

Noch ist das Abendland nicht dem Untergang geweiht. Bei diesem Fall zeigt sich das demokratische Rechtssystem als wehrhaft. Das wird hoffentlich so bleiben.

Gruss Arnimbr

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 26. Oktober 2015, 19:32

Seid gegrüßt

DonQuixote hat geschrieben:Ich habe mir jetzt soeben auch mal den Spaß, oder sagen wir die Mühe gemacht, die SPD in Berlin per Mail (parteivorstand[at]spd.de) anzufragen, wie sich das mit dem „Leak“ und der Authentizität des „Wehner-Zitats“ so verhält. Mal sehen, vielleicht antworten die ja :kst .
(von hier …)

„Berlin“ hat dann auch tatsächlich sehr nett geantwortet, bedauerte allerdings, mir mangels eines bei denen vorhandenen Archivs nicht weiterhelfen zu können. Die Sitzung des Parteivorstandes um die es geht, liegt ja auch schon 33 Jahre zurück. Man riet mir immerhin, mich mit meiner Frage an die Friedrich Ebert - oder an die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung (HGWS) zu wenden. Von letzterer erhielt ich heute eine sehr interessante Antwort. Zwar wurde bedauert, dass die Akten der fraglichen SPD-Vorstandssitzung auch bei der HGWS in Dresden nicht vorliegen und man verwies mich stattdessen an ein nicht näher bezeichnetes „SPD-Archiv in Bonn“. Die HGWS schreibt dann allerdings weiter:

Die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung (HGWS) hat geschrieben:Ich sende Ihnen anbei einmal aus unserer Sammlung einen Text von Herbert Wehner, der einen Monat jünger ist, also vom 15. März 1982, wo er sich auf die Berliner Situation bezieht – es ist wie so häufig bei historischen Quellen: Nahezu jeder kann durch entsprechendes Weglassen und Zitieren daraus eine Bestätigung der eigenen Position konstruieren – wie es ja auch mit dem Zitat vom 15.2.1982 geschieht, welches – nach weiterer Einkürzung - auch auf einigen fremdenfeindlichen Blogs gelandet ist, mit dem Ziel, HW (Herbert Wehner, Anm. DonQuixote) als Kronzeugen zu instrumentalisieren.

Bei dem mir von der HGWS zugesandten Text handelt es sich um einen Artikel, den Herbert Wehner am 16. März 1982 im „Volksblatt Berlin“ veröffentlichte, rapportiert wird das Ganze vom damaligen Informationsdienst der Sozialdemokratischen Bundestagsfraktion. Aus diesem Text zitiere ich auszugsweise:

Herbert Wehner am 16. März 1982 im „Volksblatt Berlin“ hat geschrieben:[…]
Unsere Ausländerpolitik begann ohne konkrete Zielvorstellungen, ohne soziale Steuerung. Aber: Die Fehler, die gemacht worden sind, dürfen nicht auf dem Rücken der Ausländer ausgetragen werden. Wir tragen Verantwortung gegenüber dem Schicksal dieser Menschen - denn es sind unsere Mitmenschen -,wenn auch der Anteil derjenigen bei uns zunimmt, die unredlich sind und meinen, wir hätten die Ausländer nur als Arbeitskräfte gerufen und wenn die Arbeit knapp werde, müssten sie eben raus.
[…]
Der pauschale und gehässige Vorwurf, die Ausländer nähmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg, widerspricht so allen Tatsachen. Aber der hohe Anteil der Ausländer in einigen Gebieten führt doch in letzter Zeit dazu, dass immer wieder Animositäten entstehen. Wir dürfen jedoch nicht zulassen, dass einige wenige, ob Gruppen oder Grüppchen, die Ausländer zum allgemeinen gesellschaftlichen Sündenbock machen und so Fremdenfeindlichkeit schüren, Ausländerhetze verbreiten, um einen Nährboden für rechtsextremistisches Gedankengut zu gewinnen. Wir müssen verhindern, dass in unserem Lande Emotionen aufgewiegelt werden mit verbalen Schlagstöcken aus den Arsenalen des Unmenschen. Wir Deutschen sollten endlich wissen, dass diese Ratgeber - ob sie nun nationalistisch, rassistisch-biologistisch oder sonst wie ideologisch motiviert sind - noch nie geholfen haben, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir wissen, wie leicht Fremdenfeindlichkeit in Fremdenhass umschlagen kann.
[…]
Wir brauchen deshalb auch - das hat uns unsere Geschichte als Erfahrung auferlegt - eine verantwortungsbewusste, verantwortungsbereite und eine verantwortungsfähige Politik gegenüber unseren ausländischen Mitbürgern, die an unsere humanistisch-christlich-abendländische Tradition anknüpft. Sie muss auf ein partnerschaftliches Zusammenleben und gutnachbarliches Miteinander ausgerichtet sein. Wir benötigen in der Ausländerpolitik einen breiten gesellschaftlichen Grundkonsens, der unser soziales Verhalten bestimmen muss, ausgehend von einer Position, die Augenmaß und Toleranz umfasst. Die moralische Substanz unserer Gesellschaft muss doch daran gemessen werden, inwieweit wir die Menschenwürde aller, also auch gerade der sozial Schwachen, der Außenseiter und der Minderheiten achten. Unsere eigene Vergangenheit ist doch Mahnung und Verpflichtung.
[…]
(Den ganzen Text gibt’s hier …)

Also das klingt schon viel eher nach dem Herbert Wehner, den ich kenne. Als Ideen- und Stichwortgeber für ausländerfeindliche Konzepte ist der ehemalige „SPD-Zuchtmeister“ jedenfalls ganz schlecht geeignet.

Meint DonQuixote

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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon Chinaski » 26. Oktober 2015, 20:52

Hallo DonQ,
vielen Dank für deine Mühe.
Aber was denn jetzt?
15.03.1982? 16.03.1982?
Weiß die SPD wohl auch nicht so genau.
Wundert mich nicht.
So wie ich das sehe wissen wir jetzt genauso viel wie vorher?
Könnte also unter Umständen sein das HW es genau so gesagt hat.

Wie kommst du auf fremdenfeindliche Konzepte?
Genau davor warnt doch HW...und er hat leider recht wie man sieht.
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 26. Oktober 2015, 21:18

Hallo Chinaski

Chinaski hat geschrieben:Aber was denn jetzt? 15.03.1982? 16.03.1982? Weiß die SPD wohl auch nicht so genau. Wundert mich nicht.

Der Informationsdienst der "Sozialdemokratische Bundestagsfraktion" schrieb am 15. März 1982: „Das "Volksblatt Berlin" veröffentlicht in seiner morgigen Ausgabe nachstehenden Beitrag des Vorsitzenden der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, Herbert Wehner.“ Dann wird ja wohl Wehners Artikel im "Volksblatt Berlin" am 16. März 1982 erschienen sein. Guckst Du …

Aber wohlgemerkt: Es handelt sich dabei NICHT um das Protokoll der SPD-Vorstandssitzung vom 15. Februar 1982, das habe ich nämlich bisher noch nicht aufgefunden. Alles verstanden bis hierher?

Fragt DonQuixote

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DonQuixote
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Re: Ausländer - Parallelgesellschaft?

Beitragvon DonQuixote » 9. November 2015, 22:48

Seid gegrüßt

Etwas verspätet, das ist prinzipielle ein gutes (!) Zeichen , erreichte mich heute auch eine Mail der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ich zitiere daraus:

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat geschrieben:
Sehr geehrter Herr [hier anonymisiert]

Ihre Anfrage wurde zuständigkeitshalber an mich weitergeleitet.

Leider konnte ich in dem Protokoll zur Sitzung des SPD-Parteivorstandes am 15.02.1982 keinen Hinweis auf das genannte Zitat Herbert Wehners ausfindig machen, da es sich hierbei nicht um eine wortgenaue Darstellung des Sitzungsverlaufes handelt.

Herbert Wehner nahm aber - das belegt die Anwesenheitsliste - an jenem Tag an der Vorstandssitzung teil. Mit dem Bericht der Kommission für Ausländerpolitik und anschließender Diskussion war allerdings der thematische Rahmen für die genannte Äußerung gegeben.

Ich kann das Zitat aus unseren Akten heraus also leider weder eindeutig verifizieren, noch eindeutig ausschließen.

Mit freundlichen Grüßen aus Bonn

Das Protokoll der SPD-Vorstandssitzung vom 15.02.1982 ist jetzt also gefunden worden. Das Wehner-Zitat findet man dort nicht. Das ist nicht erstaunlich, da es sich bei dem Papier nicht um ein exaktes Wort-Protokoll handelt.

Was machen wir jetzt also mit Schäubles „Quellennachweis“? Entweder er war bei der SPD-Vorstandssitzung vom 15.02.1982 persönlich dabei und hat wortwörtlich den Wehner protokolliert, was man ja eigentlich ausschließen kann, oder der Schäuble hat einfach nur geblufft, wovon ich jetzt mal ausgehe. Dennoch wird das angebliche „Wehner-Zitat“ in gewissen Kreisen mit Inbrunst nachgeplappert. Nachgeplappert werden mitunter auch „Zitate“, die völlig frei erfundenen sind:

Die „Frankfurter Allgemeine“ hat geschrieben:„Deutschland verschwindet jeden Tag immer mehr, und das finde ich einfach großartig.“ Dieses Zitat soll von Jürgen Trittin stammen. Gesagt hat er den Satz nie. Im Internet werden ähnliche Fälle verbreitet - absichtlich und mit Methode.

Dann also bis demnächst, DonQuixote


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