Erfahrungsbericht von Mellchen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Mellchen
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 8. Oktober 2015, 06:27

Guten Morgen!

Mittwoch, Baclofen Tag 133: morgens 12,5, mittags 6,25, abends 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

Ich verstehe das schon. Aus der Sicht der Ärzte vor allem. Und "Hier im Forum kriegt man das nicht so mit, weil wir immer sehr darauf bedacht sind, Erfahrungen zu teilen bzw. auszutauschen und bezüglich der Einnahme und des Therapieverlaufes bestmöglich aufzuklären." - DAS war mir gar nicht so klar. Ich kenne ja nur das Forum. Gut möglich, dass der Traum von der schnell wirkenden "Wunderpille" manche Menschen fahrlässig im Umgang und den Erwartungen damit werden läßt.
Trotzdem denke ich, dass sich hier so viel an unschätzbar wichtigem Wissen und Erfahrungen findet, dass man es nicht ignorieren sollte. Auch wenn die Erfahrungsberichte nicht wissenschaftlich verwendbar sind, sollten sie bei einer Beurteilung doch berücksichtigt werden (können).
Der Begriff der "Wunderpille" ist irreführend, keine Frage, auch wenn es mir immer noch wie ein Wunder vorkommt, meinen Weg Dank Bac gemacht zu haben. Es ist wohl eher so, dass Baclofen das Wunder ermöglicht, wenn alle anderen Umstände mitspielen - also der starke Wunsch, nicht mehr zu trinken, ein guter Arzt, die Unterstützung von Außen, etc.
Ich bin auf die Ergebnisse der anstehenden Studien gespannt und vor allem darauf, was sie für Auswirkungen haben können - im positiven Sinn für alle alkoholkranken Menschen.

Viel Mut und Kraft an alle weiterhin!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon GoldenTulip » 15. Oktober 2015, 13:02

Huhu Mellchen,
wo steckst Du? Hab ich 'nen Urlaub oder so nicht mitbekommen? Ich vermisse Deine täglichen Berichte.

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Mellchen
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 16. Oktober 2015, 06:54

Guten Morgen!

Freitag, Baclofen Tag 142: morgens 12,5, abends 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

Gott, ja, ich habe es auch vermisst. Für mich ist das tägliche Schreiben hier immer noch sehr wichtig.
Was ist passiert? Vor ca zwei Wochen war so ein Telekom-Männlein bei uns und hat allerhand erzählt von Glasfasertechnik, und dass niemand umhin kommt, früher oder später darauf umzustellen. Ist ja dann auch alles schneller und so... Ich habe vielleicht 20% von dem, was er sagte, verstanden. Ich sagte, ich würde nur dann unterschreiben, wenn sicher sei, dass meine Geräte, sprich der Router, das auch mitmacht und schleppte den Mann zu meinem Rechner. Der sah sich das an und meinte, das funktioniere auf jeden Fall (:-)). Falls nicht, könnten wir ihn jederzeit anrufen.
Vergangenen Donnerstag kam dann die Umstellung, und - wer hätte es gedacht - es klappte NICHTS. Drei Tage haben wir versucht, diesen Menschen zu erreichen, aber entweder hat er einfach klingeln lassen oder hat uns weggedrückt. Ein Techniker kam erst den darauffolgenden Dienstag und stellte nach sämtlichen Messungen fest, dass der Router für dieses System nicht kompatibel ist. ACH??? Na ja, viel Gezeter mit der Telekom, bis sie auf deren Kosten ein neues Gerät schickten, welches ich gestern abend dann endlich anschließen konnte.
Eine lange Woche in der Steinzeit, was sich die meisten nicht vorstellen können, die mit ihren Handys günstig telefonieren und ins Netz können. Aber es gibt noch die, die ein altes Handy haben, was im Grunde nur das kann, was ein Handy eben können muß: telefonieren.
Auf Anraten der netten Telekom-Menschen am Telefon werde ich am WE eine Beschwerde über diesen Verkäufer schreiben und wir bekommen dann wohl auch eine Gutschrift über diese Zeit. Immerhin. Denn "schneller" läuft hier gar nichts.
Das alles war sehr ärgerlich und eine harte Prüfung für die Gelassenheit, in der ich mich übe. Ansonsten verlief die Woche recht durchwachsen. Immer wieder Streitigkeiten mit dem Partner, ein paar Sorgen hier und da.
Die Therapie läuft richtig gut. Gestern hatten wir ein "Feedback"-Gespräch, in dem Zausel mich fragte, ob ich denn der Meinung sei, dass mir unsere Arbeit etwas bringt. Er selbst sieht es eher als einen Art kreativen Prozess - die verhaltenstherapeutischen klassischen Mittel treffen nur bedingt bei mir zu. Na, das hätte ich ihm auch zu Beginn sagen können. :-) Es geht bei mir eben nicht um das Beheben einer oder zweier Baustellen. Vielmehr mache ich die Therapie, um mich besser zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus andere Einsichten und Verhaltensweisen zu finden. Und dabei fühle ich mich von ihm optimal unterstützt. Läuft!

Das erstmal von hier!
Liebe Grüße an alle und ein fester Drücker!
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mary » 16. Oktober 2015, 17:22

Hallo Mellchen,
schön, dass Du wieder da bist ! [smile] Dein täglicher Bericht hat mir gefehlt.
LG Mary [hi_bye]
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon DonQuixote » 17. Oktober 2015, 16:31

Hallo Mellchen

Auch ich finde es schön, dass Du wieder da bist. Allerdings:

Mellchen hat geschrieben:Vor ca. zwei Wochen war so ein Telekom-Männlein bei uns und hat allerhand erzählt […]

Das stelle ich mir in der Tat ziemlich gruselig vor [mocking] .

Alles wird gut, meint DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 18. Oktober 2015, 07:42

Guten Morgen!

Sa. u. So., Baclofen Tag 143 u. 144: morgens 12,5, abends 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: schlecht
Trinkverlangen: null

Oh Sch...., es geht wieder los. Freitag Abend beginnende Unruhe im linken unteren Kieferbereich. Ich merkte sofort, wie die Angst sich bemerkbar machte. Noch unterschwellig, keine Panikattacke oder so, aber doch deutlich spürbar. Mußte abends eine Bromazepam nehmen, um überhaupt so etwas wie die Möglichkeit zu haben, ins Bett zu gehen. Der ganze gestrige Tag dann immer wieder schmerzhaft - wobei ich hier eher von leichtem Ziehen im Kieferbereich spreche, die dies begleitende Angst macht die körperliche Empfindung nur schlimmer/ deutlicher. Es ist echt so, dass ich gar nicht sagen kann, ob die Schmerzen von einem der Zähne kommen und nach unten in den Hals strahlen, oder ob ich einfach nur eine Mandelentzündung bekomme und die Strahlung von dort aus in die Zähne geht. Durch die vielen Jahre mit Schmerzen ist der ganze Gesichtsbereich derart wund, dass ich oft nicht sagen kann, woher etwas kommt.
Hin wie her, es beutelt mich richtig und geht mit recht verzweifelten Gedanken einher. "Dann geh halt zum Zahnarzt" ist natürlich das, worauf es hinauslaufen wird, tröstet aber nicht wirklich.
Immerhin habe ich in dieser Akutsituation, die früher immer klassisch für den Griff zum Alkohol war, wirklich gar keinen Gedanken ans Trinken gehabt. Das ist genial. Bedenklich aber finde ich die Vorstellung, dass meine Ängste jetzt, da ich Baclofen ausschleiche, wiederkehren.
Leute, es ist wirklich ein Elend. Womöglich habe ich tatsächlich erst Ruhe, wenn kein einziger Zahn mehr in meinem Mund ist.
Den Rest des Tages werde ich mich in die Arbeit vertiefen, um mich bestmöglich abzulenken. Und Morgen haben die Ärzte ja wieder auf.
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon andi » 18. Oktober 2015, 15:45

Hallo Mellchen,

aber warum willst du Baclofen ausschleichen (oder habe ich was verpasst), hast es doch ganz gut vertragen?
Mein Arzt plant mit mir Baclofen über längeren Zeitraum (vorausgesetzt die NW halten sich im Rahmen).

lg
andi

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 19. Oktober 2015, 06:55

Hallo Zusammen!

Montag, Baclofen Tag 145: morgens 12,5, abends 12,5
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Allgemeines Befinden: schlecht
Trinkverlangen: null

Hey Andi!
Stimmt schon, ich vertrage Bac sehr gut. Trotzdem ist es ein starkes Medikament und mein Ziel war/ist es, auch ohne klar zu kommen. Die Reduzierung hat bislang gezeigt, dass der Trinkwunsch (auch in Extremsituationen) nicht wiederkehrt - was die Hauptsache ist. Wenn sich meine Ängste nun wieder einstellen, ist das eine Baustelle, bei der Baclofen nicht Helfer Nummer Eins sein sollte. Oder anders: ich würde Baclofen nicht allein deswegen weiter nehmen, weil die Ängste da sind.
Das ist schwierig zu beurteilen. Wenn ich jetzt aufgrund der Ängste allein (!) Bac weiter nehme, käme das für mich schon einer Art Abhängigkeit gleich. Weil es eben "ohne" nicht mehr geht. Aus der Alkoholabhängigkeit heraus zu kommen ist die eine Sache. Hierfür braucht man starke Verbündete, wie eben Baclofen. Aber sich den eigenen Ängsten zu stellen und mit ihnen umzugehen, ist ein anderer Prozess, den man im besten Fall ohne Medikation bewältigen kann.
Aber was weiß ich schon?!? :-) Wird sich zeigen, wie es sich entwickelt.
Nachdem gestern Abend alles in meinem Mund Tango getanzt hat, habe ich laut zu mir gesagt, dass es reicht und ich Morgen (also heute) einen Zahnarzttermin mache. Seltsamerweise hat es sich beruhigt.
Einen fabelhaften Tag für alle!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon gretikatz » 19. Oktober 2015, 08:09

Guten Morgen, Mellchen!
Du nimmst Baclofen seit 28.5.2015 und willst nach fünf Monaten schon wieder damit aufhören? Ich würde es nicht tun! Lass Dir noch etwas Zeit, damit die Abstinenz sich festigt.
Alles Gute,
gretikatz

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andi
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon andi » 19. Oktober 2015, 10:19

Guten Morgen @all!

ja, das mit den Ängsten dürfte ich vor kurzem auch erfahren, als ich von 75mg auf 62,5mg umgestiegen bin.

Ich diskutiere mit meiner Frau darüber und es hat sich rausgestellt, dass ich ein guter Künstler bin mir selbst den "Teufel an die Wand zumalen", wobei es nicht im Geringsten einen Anlass dafür gibt. Aber es hat sich im Kopf ein ein schönes Horrorkino abgespielt, wo ich dachte " oh Gott, oh Gott, was ist das denn??", der Alkohol hat gefehlt.
Hab mich abgelenkt, beruhigt (Entspannungstee nebenbei) und es hat sich, was die Ängste angeht wieder gelegt. Lese jetzt auch etwas darüber, warum und wieso solche Ängste hochkommen. Im Moment ist es wieder normal, vllt. war der Auslöser die Dosisreduzierung (Nebenwirkung?).

Und da stimme ich gretikatz schon zu, ist vllt. noch zu früh mit Baclofen aufzuhören [pardon]

Alles Gute!

lg
andi

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DonQuixote
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon DonQuixote » 19. Oktober 2015, 17:50

Hallo Mellchen

Mellchen hat geschrieben:Womöglich habe ich tatsächlich erst Ruhe, wenn kein einziger Zahn mehr in meinem Mund ist.

Der Gedanke, „keinen einzigen Zahn mehr in meinem Mund“ zu haben ist sicher erst mal abschreckend. Aber es ist irgendwie auch „normal“. Ich selbst musste, oder eigentlich besser gesagt wollte mir bereits im Alter von knapp 50 Jahren sämtliche Zähne in Ober- und Unterkiefer ziehen lassen. Seither habe ich ich sog. Vollprothesen, und damit lebe ich, übrigens wie viele meiner Altersgenossen, sehr gut!

Natürlich ist das auch eine finanzielle Frage, aber der ständige Gang zu Deinem Zahnarzt ist ja sicher auch nicht billig. Meine Frau steht da übrigens zurzeit genau vor dem gleichen Problem, deshalb bin ich in der Sache gerade „gut drin“. So kann ich Dir per PN (Private Nachricht) auch gute ungarische Zahnärzte empfehlen, welche bei gleicher Qualität deutlich günstiger arbeiten als ihre deutschen Kollegen. Diese ungarischen Zahnärzte werden auch von den deutschen Krankenkassen zum vollen deutschen Kassenansatz akzeptiert, d.h. Deine Zuzahlung verringert sich massiv.

Auch wenn Du auf Grund Deiner Krankengeschichte nichts zuzahlen musst und kostenlos in Deutschland behandelt werden könntest, würde ich dennoch raten, über das komplette „Ausräumen“ von Ober- und Unterkiefer zumindest nachzudenken. Denn es ist wirklich nicht so schlimm, wie sich das anhört …

Meint DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 20. Oktober 2015, 06:25

Guten Morgen!

Montag, Baclofen Tag 146: morgens 12,5, abends 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: schlecht
Trinkverlangen: null

Über die Art der Reduzierung werde ich nochmals mit meinem Doc sprechen. Die Ängste kamen erst, nachdem ich die Mittagsdosis von 6,25 abgesetzt hatte. Eigentlich eine kleine Menge, aber möglich, dass dies ausreicht. Wie gesagt, solange es kein Trinkverlangen gibt, bin ich zufrieden. Das ist die Hauptsache und dem müssen sich sogar meine Ängste unterordnen :-)
Dazu übrigens eine Buchempfehlung: "wenn plötzlich die Angst kommt" von Roger Baker. Sieht man mal von dem recht penetranten christlichen Kontext ab, aus dem heraus er schreibt, ist es ein gutes Buch mit vielen Einsichten und hilfreichen Gedanken zu diesem Thema.

Vielen lieben Dank, Don, für Deine Erfahrungsschilderungen mit den lieben Beißerchen. Tatsächlich ist so eine Entfernung radikal, aber nach einer derart langen Leidensgeschichte... Ich habe mir bereits Anfang des Jahres den kompletten rechten Oberkiefer und Teile des linken entfernen lassen - und es ist einfach ein saugutes Gefühl, in diesen Bereichen nun Ruhe zu haben! Auch bei mir läuft es auf eine Vollprothese hinaus (mit 40, da schau her), aber das kümmert mich wenig. Aufgrund meiner Traumatisierung im gesamten Kieferbereich sind Implantate kein Thema (Bohrungen im Kiefer, no go).
Kosten hierfür übernimmt die Kasse fast komplett, den Rest trägt meine Private. Einzig die Kosten für die Kurznarkose übernimmt niemand - das sind 200 €.
Was meinen Zahnarzt angeht, so hat er für mich fast gottähnlichen Status. Er war der einzige, der mich nach fast 20 Jahren Schmerzen ernst genommen hat und auch als einziger erkannt hat, dass im Kiefer ein chronifizierter Entzündungsherd ist. Das haben die vielen anderen Zahnärzte nicht gesehen. Ich glaube, darüber habe ich mal in den Anfängen ausführlich geschrieben.
Seit der besagten OP im Frühjahr habe ich mit meinen Zähnen einen "deal": wer stört, kommt raus. Allein dieser Entschluss hat mir sehr viel Leidensdruck genommen. Trotzdem ist jede Unruhe im Kiefer ein Auslöser für Angstzustände. Das löst sich womöglich erst mit der Zeit. Und mit der Therapie.
Das erneute Auftreten der Angst wird sicher Donnerstag Thema in der Therapie sein. Bin gespannt.
Liebe Grüße und Drücker an alle!
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Lucidare » 20. Oktober 2015, 07:05

Hallo Mellchen,

wenn Dir Baclofen bei Deinen Ängsten hilfreich ist, würde ich es u. U. in der "angstfreien" Dosis noch einige Zeit weiter nehmen. Es ergibt sich dadurch die Möglichkeit, Situationen die früher Angst ausgelöst haben, mit der Erfahrung keine Angst zu haben, zu "überschreiben". Quasi ein "löschen" der alten Verknüpfung Situation/Angst. Dich treibt doch niemand an und wenn es Dir im Moment gut dabei geht...

Mal abgesehen von den Zähnen.

Dir weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon WilloTse » 20. Oktober 2015, 16:46

Hi Mellchen,

ich kann mich da nur anschließen:
wenn Du mit Baclofen keine Schwierigkeiten hast, die Ängste beim Abdosieren aber wieder hochkommen, dann lass' Dir da doch ein bisschen mehr Zeit.
Du kannst Deine alten Angstmuster "überlernen", sie durch neue Erfahrungen überlagern. Das funktioniert, aber das dauert halt ein bisschen.

lucidare hat geschrieben:wenn Dir Baclofen bei Deinen Ängsten hilfreich ist, würde ich es u. U. in der "angstfreien" Dosis noch einige Zeit weiter nehmen. Es ergibt sich dadurch die Möglichkeit, Situationen die früher Angst ausgelöst haben, mit der Erfahrung keine Angst zu haben, zu "überschreiben". Quasi ein "löschen" der alten Verknüpfung Situation/Angst. Dich treibt doch niemand an und wenn es Dir im Moment gut dabei geht...


Das ist meiner Ansicht nach wirklich ein guter Rat. [good]

LG
Willo

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 21. Oktober 2015, 06:05

Guten Morgen!

Dienstag, Baclofen Tag 147: morgens 12,5, abends 12,5
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Es entspannt sich langsam und ein Durchatmen ist möglich. Die nagende Angst ist einer heftigen Unruhe gewichen - was auch nicht schön, aber immerhin aushaltbar ist.
Erstmal werde ich bei meiner jetzigen Dosis bleiben. Meine Abendeinnahme habe ich vorgezogen. Statt gegen 21 Uhr nehme ich sie jetzt schon gegen 17 Uhr ein. das verschafft mir etwas Ruhe in den Abendstunden. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber das stört ja nicht, solange es funktioniert :-)
Ich glaube, mir täte es gut, mich jetzt in irgendwelche Aktivitäten zu stürzen (zwecks Ablenkung), aber derzeit ist einfach die Luft raus. Das Allernötigste tun, den Rest aufschieben. Muß wohl jetzt so sein.
Vielen Dank für Euren Rat!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 21. Oktober 2015, 10:32

Liebe Mellchen,

auch wenn ich selber z.Zt. nicht aktiv im Forum bin, so habe ich deine Berichte immer weiter verfolgt. Ich kann mir denken, dass ein weiterer Rat"schlag" nerven könnte. Irgendwie zwickt es mich, wenn du schreibst:

Ich glaube, mir täte es gut, mich jetzt in irgendwelche Aktivitäten zu stürzen (zwecks Ablenkung), aber derzeit ist einfach die Luft raus. Das Allernötigste tun, den Rest aufschieben. Muß wohl jetzt so sein.


Ich weiß selber - und habe das bei der letzten Familienzusammenkunft erlebt - wie verdrängte Traumata einen wieder einholen, wenn sie nicht gründlich bearbeitet sind. Es kam tatsächlich zu einer Retraumatisierung und hat mich zurückgeworfen. Irgendwann habe ich dann doch wieder 2 mal kurz hintereinander zuviel getrunken. Gott sei dank aber, dank Baclofen (62,5 mg), wieder sofort aufgehört. Dennoch hat das meinem neugewonnenen Selbstwertgefühl geschadet und mich im Fortkommen blockiert.

Ich glaube das "muss" zwickt mich. Es hört sich für mich so an, als wenn du dir damit eine recht große Last auferlegst und frage mich "Warum?"..... Es zwingt uns doch niemand, mit all den Unwägbarkeiten des Lebens nach überstandenen Strapazen so schnell wieder perfekt zu funktionieren, wenn wir es nicht selber tun. Meist gehorchen wir immer noch einer alten Stimme, einer "Lebenslüge", die uns eingepflanzt wurde, dass wir gefälligst stark zu sein haben, uns nicht so anstellen sollen etc.

Das "Allernötigste" könnte ja sein, gut, liebevoll und geduldig mit dir umzugehen?!

Es ist gut, dass du mit dem Therapeuten darüber sprechen kannst. Auch hast du ja das Baclofen, und es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn dies in schweren Zeiten (noch) hilft.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deine Ängste nach und nach loslassen kannst und dir die Zeit gönnst, die du brauchst.

Liebe Grüße
Choklat
Versöhnen heißt, dass ich ganz bei mir bin, dass ich mich spüre, dass ich mich freue über mich, so wie ich bin. So wie ich bin, bin ich einmalig
Anselm Grün - Einladung zum Leben

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 22. Oktober 2015, 05:46

Guten Morgen!

Mittwoch, Baclofen Tag 148: morgens 12,5, abends 12,5
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Ab gestern mittag ging wieder gar nichts vor Schmerzen. Hilft nichts, heute früh, gleich um 8, bin ich bei meinem Zahnarzt.

Hallo Chokalt!
Ich glaube das "muss" zwickt mich. Es hört sich für mich so an, als wenn du dir damit eine recht große Last auferlegst und frage mich "Warum?"..... Es zwingt uns doch niemand, mit all den Unwägbarkeiten des Lebens nach überstandenen Strapazen so schnell wieder perfekt zu funktionieren, wenn wir es nicht selber tun.
Seufz, das ist so richtig. Das "muss" zwickt mich auch. Aber gefühlt werde ich von einer Menge Leute gezwungen zu funktionieren. Ob das mein Arzt ist, der Fortschritte erwartet, mein Mann, der sich "Normalität" wünscht, mein Sohn, wenn dieser das auch eher unbewußt fordert, das Amt, welches meine Bemühungen um Arbeit ständig nachhält....

Und weißt Du was? das Kurioseste ist: Das "Allernötigste" könnte ja sein, gut, liebevoll und geduldig mit dir umzugehen?! Das klappt sogar trotz all der Anforderungen! Aber es verpufft sofort, sobald Pferdefuß Zahnschmerz kommt. Da ist dann Klein-Mellchen, das voller Trotz sagt: "Menno, ich bin doch gut zu dir (Körper) - warum du nicht zu mir????"
Ich gerate dann schnell in diesen Frust, wo ich denke, dass das alles doch recht sinnfrei ist, was ich tue. Und ich hadere mit der (in meinen Augen) Ungerechtigkeit.
Abgesehen von der Tatsache, dass mein Körper offenbar eine grundsätzliche Schwachstelle (Zähne) hat, suche ich fieberhaft nach einer möglichen Ursache. Kehrt ein Symptom immer wieder, will es uns ja etwas mitteilen. In der Regel. Aber auch an diesem Punkt komme ich nicht weiter. Zähne stehen für ungelöste Probleme, auch für Aggression und Vitalität. Na, wer hat das nicht? da müsste der Großteil der Menschheit wie ich ständig Zahnschmerzen haben.
Ich warte jetzt ab, versuche ruhig zu bleiben und schaue, was der Doc mir sagt. Und ich versuche mir vorzustellen, dass ich morgen um diese Zeit, wenn ich hier schreibe, mit einem Lächeln sitze, weil die Schmerzen nach Behandlung aufgehört haben!
Euch allen einen wunderschönen Tag!
Liebe Grüße und "een dikke knuffel",
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon GoldenTulip » 22. Oktober 2015, 06:38

Hallo Mellchen und Klein-Mellchen,
einen schönen guten Morgen erstmal [hi_bye]

suche ich fieberhaft nach einer möglichen Ursache. Kehrt ein Symptom immer wieder, will es uns ja etwas mitteilen.


Vielleicht sind die Zähne gar kein Symptom, sondern die Ursache?! Mir klingt das zu religiös-schuldbehaftet, als hättest Du Strafe für etwas verdient. Ich würde schauen, was Du Dir selbst vorwirfst und/oder wer Dir diesen Schuldkomplex eingebläut hat.

Zähne raus, aus die Maus. Unter Schmerzen ist niemand mehr gedanken- und zurechnungsfähig.

Aber gefühlt werde ich von einer Menge Leute gezwungen zu funktionieren. Ob das mein Arzt ist, der Fortschritte erwartet, mein Mann, der sich "Normalität" wünscht, mein Sohn, wenn dieser das auch eher unbewußt fordert, das Amt, welches meine Bemühungen um Arbeit ständig nachhält....


Da könnte der Hase begraben sein. Die Zahngeschichte ist, wenn auch quasi pervertiert, eine Art Zufluchtsort geworden. Du kannst dann halt nicht....
...Dich auseinandersetzen, abgrenzen, Bedürfnisse anmelden etc.

Was gehen Dich die Erwartungen Deines Arztes an? (Wenn es gar nicht geht, wechsle) Wieso darf Dein Mann definieren, was "Normalität" bedeutet? Wieso kann Dein Sohn seine Wünsche nicht klar formulieren? Öhm, ja, Amt, verglichen mit dem Zeitaufwand, den man da zu leisten hat, ist man recht gut bezahlt.

Kannst Du Dir das mal mit dem Zausel anschauen, unter der Frage, welchen Gewinn Dir die Krankheit bringt? Wo stünde ich, wenn mein Leid beendet wäre?! Welche Konsequenzen hätte das möglicherweise?!

Niemand kann sich so richtig liebhaben, wenn das dominante Gefühl ist, es verdient zu haben, bestraft zu werden. Da hilft Baclofen eben nicht weiter.

Klein-Mellchen möchte auch als hilflos, ohnmächtig und armselig lieb gehabt werden. Quasi als Wesen genug sein. Mal weinen dürfen, wenn sie traurig ist, in die Arme genommen werden, statt wieder zu Leistung und Funktionalität geprügelt zu werden.

Lieben Gruß in den Tag
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 23. Oktober 2015, 06:23

Guten Morgen!

Donnerstag, Baclofen Tag 149: morgens 12,5, abends 12,5
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Hallo Conny!
An vielem, was Du sagst, ist was dran! Bis auf den Punkt "religiös-schuldbehaftet". Schuld und Strafe (oder jedweder andere christliche Kontext) trifft es nicht. Mit der Botschaft wiederkehrender Symptome meine ich eher, dass es eine andere Ursache geben kann, die etwas auslöst. Wie bei jemandem, der jahrelang unter heftiger Migräne leidet, bis sich herausstellt, dass die Ursache eigentlich ein verschobener Rückenwirbel ist. Zum Beispiel.

Zausel sieht das so: nachdem wir über meine unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile gesprochen und herausgearbeitet haben, welche Rolle sie zu welchem Anteil in meinem Leben spielen, war eines recht offensichtlich: die innere "Amazone", wie er sie benennt (ich ziehe den Begriff Kriegerin vor), hat bedingt durch meine Lebensgeschichte gelernt, sich immer durchbeißen (!!) zu müssen, niemals auf- und nichts abzugeben. Und nun meldet sich mein inneres Kind und sagt schlichtweg: "Nö. Ich spiel nicht mehr mit." Offenbar ist dieses die ganze Kämpferei leid :-) Dieser innere Konflikt wird schon seit einigen Jahren ausgefochten, und da ich stets alkoholisiert war, musste sich dies eben anders äußern. Soviel zu den bisherigen Ideen.
Um Deine Frage nach dem "Gewinn" dieser "Krankheit" hier einzubringen: vielleicht ist die Kriegerin selbst ja auch des Kämpfens müde und es fällt ihr einfach zu schwer, so einfach ohne Grund alle Fünfe gerade sein zu lassen. Wenn dann die Zähne schmerzen, ist das eine willkommene Gelegenheit, ganz ohne "Gesichtsverlust" Pause zu machen. Unter Zahnschmerzen ist es nämlich völlig ok, wenn die Wäsche liegen bleibt, wenn irgendwelche unangenehmen Anrufe nicht getätigt werden, wenn es einfach mal nicht "läuft". Sozusagen eine stark pervertierte Form einer Auszeit. Wie Du schon sagst.

Was mich wirklich verblüfft ist folgendes: nachdem ich nun gestern morgen beim Zahnarzt war und für heute morgen einen Termin habe (gestern hatte er OP-Tag), sind die Zahnschmerzen weg. Die Ängste somit auch. Ein echtes Phänomen. Es würde mich nicht überraschen, wenn er heute nach der Untersuchung zu dem Ergebnis kommt, dass aus medizinischer Sicht alles in Ordnung ist. Wäre nicht das erste Mal. Total verrückt.

Ich wünsche allen einen schönen Tag und mir selbst, dass der Termin heute gut verläuft!
Liebe Grüße und Umarmung,
Mellchen

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gretikatz
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon gretikatz » 23. Oktober 2015, 07:19

GoldenTulip hat geschrieben:Zähne raus, aus die Maus.


Liebes Mellchen,

Da kann ich GoldenTulip nur beipflichten. Ich fühle mit Dir! Ich kann gar nicht die Stunden zählen, in denen ich schweißgebadet auf dem Zahnarztstuhl saß und mir im Mund herumhantieren ließ. Karies als Kind, später ein Eiterzahn nach dem anderen, Wurzelbehandlung etc. etc.

Sollten die Zähne tatsächlich krank sein, lass Dir nichts einreden von wegen Stiftzahn, Krone oder Brücke. Der Zahnarzt gibt Dir keine Garantie, wie lange der Zahnersatz hält.

Zähneputzen nützt nichts, wenn Du das Bakterium Streptococcus mutans im Mund hast. Und nach dem Essen von Äpfeln solltest Du wenigstens eine halbe Stunde danach mit dem Zähneputzen warten. Die Säure der Äpfel macht den Zahnschmelz weich, Zähneputzen greift ihn dann an. Das wissen die Wenigsten.

Zahnersatz: Es ist einfach so, der Zahnarzt kriegt sein Geld, ob er schlampig oder genau arbeitet. Im letzteren Fall wird er sogar bestraft, weil er mehr Zeit für Dich aufwendet. Das Labor kann nur nach dem Abdruck des Zahnarztes arbeiten, und wenn der ungenau war, dann gute Nacht! Ich kenne einige Leute (mich eingeschlossen), die unter der Krone Karies bekamen oder die das Gebiss zum Essen herausnehmen müssen, weil sie damit nicht kauen können.
Am besten Du sprichst mit Leuten, die schon ihre Erfahrungen mit Zahnärzten gemacht haben (Mundpropaganda).

Dass die Zahnschmerzen beim Zahnarzt plötzlich weg sind, ist ein bekanntes Phänomen! Aber leider kommen sie wieder!

LG gretikatz


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