Kann weitergehen...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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miva
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Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 12. September 2015, 15:58

Ein herzliches Hallo in die Runde,

Update von hier:

Seit Juni nehme ich Bac, langsam hochdosiert auf 4x12,5 mg. Besorgt hatte ich es mir über Beziehungen und Internet, ohne Doc. Mein Alkoholkonsum hatte sich halbiert und ich war frohen Mutes. Dann bekam ich plötzlich Schmerzen in der Nierengegend und hatte Angst, dass es mit der Baclofen Einnahme zusammen hängen könnte. Das war Ende letzter Woche, ein Arztbesuch erst am Montag möglich.

Übers Wochenende habe ich Bac drastisch runtergefahren und am Sonntag ganz weg gelassen - keine Probleme, jedenfalls keine körperlichen, allerdings haben sich die dunklen Geister (Depris) wieder bei mir eingenistet. Bac hatte nicht nur das Verlangen nach Alk reduziert sondern auch diese Quälgeister an den Rand gedrängt, besser als jedes Antidepressiva, hab Erfahrungen damit.

Zum Glück war es ein Fehlalarm. Nierenwerte sind okay und die Leberwerte auch. Puuuh!!!

Ich war sooo erleichtert. Seit Jahren habe ich mich davor gedrückt ein großes Blutbild machen zu lassen, weil ich mir ziemlich sicher war, dass die Leberwerte grottig sind.

Das sehe ich jetzt als DIE Chance für einen Neuanfang. Ich werde mich an die Abstinenz wagen. Das muss jetzt sein.

Danke an Papfl und Don Quixote für die Unterstützung.

Ein schönes Wochenende. Ich bleibe eifrige Leserin, das hilft mir sehr.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Macht’s gut.

Miva

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DonQuixote
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon DonQuixote » 12. September 2015, 19:27

Hallo Miva

Herzlichen Dank für’s Teilen Deiner Erfahrungen. Und Ja, es war absolut notwendig, dass Du Dir bei einem Arzt Gewissheit über Deine Nierenfunktion verschafft hast. Wenn letztere nämlich eingeschränkt ist, muss man mit Baclofen sehr aufpassen. Die Leberwerte sind nicht so dramatisch, ganz im Gegenteil, selbst bei fortgeschrittenen und durch Alkoholmissbrauch hervorgerufenen Lebererkrankungen ist Baclofen ziemlich unproblematisch und eigentlich DAS Mittel der Wahl.

Ich möchte Dir keine Vorschriften machen, wie Du jetzt weitermachen sollst, d.h. mit Online-Apotheken oder mit Verschreibung durch einen Arzt. Eine Selbstmedikation via Online-Apotheken hat eben schon gravierende Nachteile …

Wie auch immer: Halte Dich an unsere Richtlinien, und stelle Fragen, wenn Du welche hast. Weiterhin ganz viel Erfolg wünscht jedenfalls

DonQuixote

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miva
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 18. September 2015, 11:47

Hallo,

in Anlehnung an Mellchens Tagebuch :kl werde ich auch versuchen, meine Erfahrungen mit Bac regelmäßig zu notieren und hier ab und zu zu posten.



14.9 Montag
Am Wochenende habe ich mir noch mal so richtig einen verpasst, ordentlich Wein und dann noch eine Pille obendrauf. Ab heute wird es sich ändern. Mein Plan: unter der Woche null Alkohol, am Wochenende moderat. Totale Abstinenz ist nicht das Ziel (noch nicht?). Pillen nur noch, wenn die dunklen Geister sich wieder so breit machen, dass es nicht anders geht.
Zum Glück unterstützt mich mein Mann, er wird auch unter der Woche nicht trinken. Was ihm nicht leicht fällt. Er ist ein richtiger Gourmet und Kenner, (dementsprechend sieht der Keller aus). Er trinkt sonst nahezu täglich, aber bei ihm ist nach zwei Gläsern Schluss, am Wochenende auch mal drei, bei mir nicht. Er macht sich schon lange Sorgen wegen meines Konsums, glaubt eigentlich, dass es besser für mich wäre, einen stationären Entzug zu machen.


Bac: 4x12,5
Alk: 0
Pille: 0
TV (Trinkverlangen): erträglich
Stimmung: gut
Sonstiges:
aufgedreht, keine Müdigkeit, bis 4 Uhr hellwach, dann leichter Schlaf, immer wieder hochgeschreckt, (hab mir eingebildet, da wären Fremde im Haus, hab Geräusche gehört, die nicht existierten) heftige Träume, starke körperliche Unruhe, Unmengen an Wasser getrunken, Heißhungerattacken, um 6 Uhr, nach zwei Stunden Schlaf hab ich es im Bett nicht mehr ausgehalten, musste aufstehen.


15.9 Dienstag

Bac: 4x12,5 +6,5 Notfallration, als ich den Korkenzieher schon in der Hand hatte
Alk: 0
Pille: 0
TV (Trinkverlangen): sehr stark
Stimmung: gut
Sonstiges:
viel Energie, überaktiv, nervös, gereizt, Ein- und Durchschlafprobleme, nachts merkwürdige unkontrollierbare Zuckungen.

Ich hoffe dieses physischen Symptome gehen bald weg. Dann werde ich aufdosieren. Das Verlangen ist schon echt heftig.


16.9. Mittwoch

Bac: 4x12,5;
Alk: 0
Pille: 0
TV: erträglich, ab 23:00 stark
Stimmung: gut
Sonstiges: etwas fahrig, aber gelassener als am Tag zuvor. Schlaf problemlos.

Zwei Tage ohne Alk, das gab es lange nicht mehr. Der letzte gelungene Versuch mehrere Tage hintereinander nicht zu trinken war vor 3 Jahren im Urlaub. Mir fällt nicht nur der Verzicht auf Alk schwer sondern alles was damit zusammenhängt.Die entspannten Feierabendgespräche mit meinem Mann, überhaupt die Entspannung. Ohne Alk bin ich eher schüchtern und still, mit Alk bin ich offener, lustiger, interessanter … hm.

Aber Bac macht das mehr als gut. Auch in der Zeit als ich regelmäßig Bac und Alkohol gleichzeitig konsumierte habe ich schon gemerkt, dass sowohl die dunklen Geister, als auch die Ängste, die seelischen Verkrampfungen schwächer sind. In den beiden letzten Tagen, ganz ohne Alk, ist diese “Nebenwirkung” von Bac noch viel stärker. Gestern Abend war ich eingeladen zu einer Geburtstagsparty, die meisten Menschen waren mir fremd, normalerweise bleibe ich im Abseits, bin unbeholfen, wenn mich jemand anspricht, und die Situation stresst mich ungemein. Gestern nicht, ich war entspannt und habe es genossen. Zum Glück war Alk bei dieser Party kein Thema, die meisten waren so um die 17 und haben es “noch” nicht mit Alkohol.

17.9. Donnerstag

Bac: 4x12.5
Alk: 0 (4. Tage ohne, Hurra!)
Pille: 0
TV: ab 23: 00 fast unerträglich
Stimmung: gut
Sonstiges:
keine Zuckungen mehr, dafür schlimme Träume. Hab mich krampfhaft wachgehalten, damit ich nicht wieder reinrutsche. Merkwürdig und neu für mich war, dass ich schon Mittags ans Trinken gedacht habe, Lust hatte auf ein Glas Wein, das hab ich sonst nie. Also doch wohl nicht nur psychische Abhängigkeit.

Euch alles Gute
Herzliche Grüße und bis bald
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 22. September 2015, 08:25

18. 9 -21.9 Fr.-Mo

Bac: 4x12,5
Alk: tägl. c. 0,75 Wein
Pille: tgl.(Valium, Zoplicon)
Stimmung: hoch oder tief

Sonstiges:
Zwischen Rausch und Nüchternheit...Todesstreifen...Niemandsland, bis zum Rand gefüllt.

Wird weitergehen ...

Beste Grüße
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon Papfl » 22. September 2015, 09:41

Moin Miva!

Danke für Dein Tagebuch [good] , das mich vermuten lässt, dass Deine aktuelle Dosierung (50 mg/Tag) noch zu niedrig ist, weil Du auch an den Tagen mit null Alk zum Teil sehr starken "Trinkzwang" hattest.

Das heißt jetzt nicht, dass Du möglichst schnell aufdosieren solltest (schnell ist bei der Baclofen-Therapie immer problematisch), aber Du kannst davon ausgehen, dass Deine Erhaltungsdosis wohl jenseits der 50 mg/Tag liegen wird. Nur nebenbei bemerkt: Der Durchschnittswert liegt bei Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit um einiges höher. Ist also nicht tragisch [smile] .

Ich würde Dir jetzt normalerweise einfach raten, alle 3 bis 5 Tage weiter in kleinen Schritten zu erhöhen, bis sich entweder Nebenwirkungen bemerkbar machen oder das Trinkverlangen spürbar nachlässt. Bisserl Bauchschmerzen bereitet mir allerdings der Beikonsum.

Ich erklär's mir im Moment so: An den Tagen mit null Alk hattest Du Trinkverlangen, weil die Baclofendosis schlichtweg noch zu gering war. Trotzdem hast Du vier Tage lang die Zähne zusammen gebissen, bis es halt nicht mehr ging. Das ist im Grunde fast das gleiche Szenario wie bei Menschen, die von Baclofen noch nie etwas gehört haben und nach einer Entgiftung wieder rückfällig werden. Möglich, dass das "bisschen" Baclofen Dir vielleicht etwas Erleichterung verschafft hat, war aber halt noch nicht genug.

Als dann der Wein dazu kam, hat der die ohnehin "geringe" Wirkung von Baclofen sofort wieder komplett neutralisiert, weshalb Du zur Beruhigung wieder zu den "Pillen" (Valium, Zoplicon) greifen musstest.

Gut, dass Du das alles dokumentiert hast, denn jetzt weißt Du: Eine weitere Aufdosierung in kleinen Schritten ist nötig, weil Deine individuelle Erhaltungsdosis wohl über 50 mg/Tag liegen dürfte. Da es Dir offenbar schwer fällt, die Phase, in der Baclofen noch nicht in dem gewünschten Maße "funktioniert", komplett abstinent durchzuhalten, wirst Du um einen gewissen Beikonsum in der Anfangszeit wohl nicht herum kommen. Wichtig ist hier jetzt, nach dem Schema "So wenig wie möglich, so viel wie nötig" vorzugehen. Sowohl, was Alkohol als auch was die "Pillen" anbelangt. Auf keinen Fall solltest Du Dich aus Frust oder Ungeduld oder was auch immer mit einer unkontrollierten Kombi aus allem "abschießen".

Versuche hingegen lieber, parallel zum langsamen Aufdosieren von Baclofen den Alk Schritt für Schritt runterzuschrauben und die "Pillen" - wenn möglich - ganz außen vor zu lassen. Ich vermute, dass die "radikale" Methode "null Alk sofort und um jeden Preis" bei Dir eher kontraproduktiv ist. Dieser Kampf ist zu schwer und die Resignation vorprogrammiert.

Irgendwann wird die Balance zwischen Alk und Baclofen kippen (zum Beispiel bei zwei Gläsern Wein und 75 mg Baclofen /Tag oder so) und Du wirst sehen, dass Du die gewünschte Entspannung findest...und schlussendlich auf den Wein komplett verzichten kannst, wenn die Baclofendosis letztlich optimal angepasst ist.

Das wird schon. Bisserl Geduld noch... doppd !

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 22. September 2015, 19:37

Hallo Papfl,

werde Deinem Rat folgen und langsam steigern. Da Bac (ohne Beikonsum) bei mir deutlich stimmungsaufhellend wirkt, bin ich davon ausgegangen, dass es ähnlich stark auch meine Sucht beeinflusst. Scheint nicht so zu sein.

Gerade erst den Danke Button entdeckt. :mst

Going on
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 2. Oktober 2015, 23:11

22.9. Dienstag
Bac: 4x12,5
Alc: 0,5 l Wein
Pille: 5 mg Valium
Stimmung: na ja
Sonstiges:

Leider hab ich nach zwei Gläsern eine Pille nachgeworfen und bin wieder in meine alten Muster verfallen … Kopfkino, Drama … SMS geschrieben und leider auch versendet … Fehler.

Ich Idiotin. KEINE PILLEN MEHR! Ich brauche sie eigentlich gar nicht, mache es trotzdem. 22:00 - 2: 00, die gefährliche Zeit. Alles in Alarmbereitschaft. Lange Geschichte, Kurzfassung: Das war das Zeitfenster des Missbrauchs in meiner Kindheit, 5 Jahre lang, liebster Onkel, bester Freund, Priester, kirchlich bestätigter Härtefall, hab die höchstmögliche Entschädigung bekommen: 10 000 €!!!


23.9. Mittwoch

Bac: 5x12,5
Alk: 0,75l
Pille:0
TV: mäßig
Stimmung: na ja
Sonstiges:
Das Pillengift ist noch nicht ganz raus, der übliche Psychoblues danach hält an. Nebenwirkungen von Bac: Unsicherheit in den Bewegungen, stoße gegen Gegenstände, weil ich mich im Abstand verschätze. Ansonsten weiterhin Steigerung des Antriebs, schaffe viel und schlafe zwar kürzer als sonst (max. 4 Stunden) aber keine Träume mehr und keine Zuckungen.

24.9 Donnerstag
Bac: 5x12,5
Alk: 0,75l
Pille:0
TV: 0
Stimmung: besser
Sonstiges:
Das Trinkverlagen ist viel geringer, trotzdem öffne ich die Flasche, auf der Suche nach dem Kick, dem Besonderen. Ich muss mir was einfallen lassen.

25.9. Freitag
Bac: 5x12,5
Alk:0,75
TV: mäßig
Stimmung: noch besser
Sonstiges:
Seit Bac -Einnahme zum ersten Mal mehr als 5 Stunden am Stück geschlafen.
Die Sucht ist noch da, entfernt sich aber von mir,ich kann sie aus größerer Distanz betrachten.

Wochenende, finde meine Notizen nicht mehr.


28.9. Montag

Bac: 65mg über den Tag verteilt
Alk: 0,75
Pille: 0
TW: mäßig
Stimmung: gut
Sonstiges:
bin mir Versuchskaninchen und Versuchsleiter in einem. Gute Erfahrung.
Bin zuversichtlich, schaue mir gespannt zu. TW wird schwächer, ist aber (noch) da.

29.9.Dienstag
Bac: 65 mg über den Tag verteilt
Alk: 0,75l
Pille: 5mg Valium
Stimmung: gut
TW: mittel
Sonstiges:
Da ist noch Luft nach oben:-). Werde langsam aber sicher Aufdosieren wenn die akuten Nebenwirkungen nachlassen.
NW: stoße gegen Schränke, unsicher auf den Beinen, leicht euphorische Zustände, schaffe viel, Druckgefühle im Kopf, als trüge ich einen schweren Helm.

30.9. Mittwoch
Bac: 65mg
Alk: 0,75l
Pille: 5 mg Valium
TW:mäßig
Stimmung: gut

1.10. Donnerstag
Bac: 65mg
Alk: 0
TW: 0
Stimmung: mies

2.10. Freitag
An dieser Stelle unterbreche ich das Protokoll meines 1. Baclofen-Abenteuers. Ein großer Verlust, eine 40 jährige Liebe - nicht mein Mann, zum Glück- und Freundschaft, wohl vorbei. Deshalb. Hab keine Worte. Ich will trauern, ich muss trauern, will weinen. Dazu gehört- noch - Wein.
Abwege, Umwege, weitergehen…

Lese weiter und nehme Anteil. Bis demnächst …

Danke euch.
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 19. Oktober 2015, 21:21

Ein kurzes, herzliches Hallo in die Runde,

gibt nicht viel Neues. Stecke in der Krise fest. Bin weiterhin bei 75mg Baklofen und c. 0,5-0,75 l Wein. Alle paar Tage kommt noch Valium/Zoplicon dazu. Blöd, ich weiß, aber so ist es Bin weiterhin froh, dass Baclofen die Psychoabgründe abfedert. Mehr nicht. Kann auch nicht höher gehen, weil ich schon bei dieser Dosis selten mehr als 3 bis 4 Stunden Schlaf bekomme. Das macht auf Dauer mürbe.
Hinzu kommt, dass wir bald (Ende November) für 2 bis drei Wochen auf hoher See sind. Segeln rund um die Uhr. An Bord absolutes Alkoholverbot. Was gut ist! Und schwer wird! Eine Woche werde ich noch mit dem Beikonsum leben, dann wollen wir das " Trockensein" schon vor dem Törn angehen.
Ich glaube, ich muss vor Törnbeginn runter kommen von Bac. Bisher war ich immer von Seekrankheit verschont geblieben. Ich will nicht das Risiko eingehen, dass sich das mit Bac ändert. Auch was Gleichgewichtsstörungen angeht und so ...
Kann also sein, dass ich im Januar mit Bac neu starte. Jetzt ist der Plan, erst mal so weiter, ab Ende Oktober langsam runter mit Bac, zu Törnbeginn auf Null.
Hab jetzt schon Schiss, weil Bac mir auch in so'ner Krise wie jetzt, hilft, die Down's erträglich zu halten.

Alles Gute, melde mich wieder
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon WilloTse » 20. Oktober 2015, 17:12

Hi Miva!

miva hat geschrieben:Bin weiterhin froh, dass Baclofen die Psychoabgründe abfedert. Mehr nicht.

Ja, manchmal ist es "nur" das.

Ich finde es aber unsinnig, jetzt Baclofen aus Angst vor möglichen Konsequenzen auf dem Törn ganz abzusetzen.

Vorschlag: der Törn ist ja notwendigerweise ohnehin "trocken".
Dosiere doch in kleinen Schritten bis zum Ablegen 'runter auf ca. 25 mg Baclofen am Tag und halte das dann.
Das sollte Dir die Abstinenz an Bord erleichtern und schlimmstenfalls kannst Du das auch von einem auf den anderen Tag absetzen.
Wenn Du aber nicht ganz absetzen musst UND zwei Wochen "trocken" segelst, musst Du am Ende des Törns nicht wieder bei null anfangen. Und hast die Chance, eine wunderschöne Tour zu fahren, ohne ständig an die Hafenkneipe denken zu müssen.

miva hat geschrieben:dass wir bald (Ende November) für 2 bis drei Wochen auf hoher See sind. Segeln rund um die Uhr

Wo fahrt Ihr denn im November?
So richtig Wind und Zeug?

LG
Willo

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 2. November 2015, 05:28

Hallo in die Runde,

Bin aus der Krise raus. Heute geht es los mit der (temporären) Abstinenz. Die letzten beiden Wochen wenig getrunken, meist deutlich unter 0,75l, aber regelmäßig. Pillenkonsum wie immer, 2-3 mal die Woche.
Ab heute nun „KEIN ALK“. Zum Glück zieht mein Mann mit.
Bac liegt bei 50mg. Bei dieser Dosis klappt es mit dem Schlafen wieder. Die ersten Trockentage werde ich wieder leicht erhöhen auf 75, evtl. höher, je nach NW. Wenn ich diese Woche geschafft habe, werde ich langsam ausschleichen, damit ich zu Törnbeginn auf 25 mg oder auch 0 bin.

Das ganze nett mal wohl Eiertanz:-). Mal sehen ob es funktioniert. Werde berichten.
Aus der Diskussion MT oder Abstinenz sollte ich mich bei meiner Vorgehensweise wohl besser raushalten :-).

@WilloTse Danke für Deine Zeilen. Ja, richtig Wind und Zeug. Quer über den Atlantik. Premiere, Abenteuer. Da muss ich 100% funktionieren.

Weiter geht es.

Beste Wünsche für alle
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon DonQuixote » 2. November 2015, 18:11

Hallo Miva

miva hat geschrieben:Quer über den Atlantik.

Auf welcher Route? Jedenfalls schon mal deftigen Mast und Schotbruch wünscht

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 6. November 2015, 00:47

Ein trockenes Hallo in die Runde,

Bac: 75 mg ( bis 16 Uhr 2 x 12,5 mg, dann 25 und um 19Uhr nochmal 25mg)
Alk: 0 (seit vier Tagen)
NW: wenig Schlaf, etwas Schwindel und beduselt sein, harmlosim Vergleich zum Craving, das sich gewaschen hat. Wie schlimm wäre das wohl ohne Bac … will ich gar nicht wissen.

Heute der 4. Tag trocken, schon mal gut, heute Abend ist es auch kein Spaziergang aber erträglich, gestern war es der pure Horror, hatte eine irre Wut im Bauch, wusste nicht wohin damit. Hab dann zur Pille gegriffen, sonst mein Dessert nach einigen Gläsern Wein, diesmal war es der Hauptgang. Hat geholfen, soll aber Ausnahme bleiben.
Da hab mir wirklich selbst ein Ei gelegt. Da nehme ich Bac, es wirkt prima, psychisch vor allem und dann trinke ich trotzdem weiter … zu blöd.
Eigentlich müsste ich jetzt auf dosieren, geht aber nicht, im Gegenteil, ich muss bald wieder nahezu runter davon (danke für den Rat WillTsoe, so werde ich es machen) , weil ich nicht weiß, ob und wie Baclofen sich mit hohen Wellen und schaukelndem Boot verträgt. Da darf ich kein Risiko eingehen.
Also MUSS ich jetzt da durch, alternativlos JETZT!

Was neben Baclofen gerade sehr hilft, ist das Wissen, dass es auf dem Törn definitiv keinen Alkohol geben wird, Abstinenz ist zwingend notwendig. Und ich will keinen Entzug an Bord machen, dass wäre eine Zumutung, nicht nur für mich, auch für die anderen, geht gar nicht, schlechte Seemannschaft … Ich weiß also jetzt, warum ich nicht mehr trinke, und zwar sehr konkret, das macht es leichter. Mein Mann hat auch die letzten Tage nichts getrunken, wir gehen uns abends etwas aus dem Weg, sind beide gereizt, er weniger als ich, aber es ist deutlich spürbar, dass ihm was fehlt und wir wenig Übung haben im entspannt und locker sein ohne Wein. Heute zum ersten Mal wieder gemeinsam zu Abend gegessen, dazu Kräutertee. Neue Erfahrung.

Bin hellwach … muss jetzt was tun, mich ablenken! Keine Pille!

So viel für heute, beste Wünsche

Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 18. Februar 2016, 05:29

Herzliches Hallo in die Runde,

auch von mir ein kleines update, entschuldigt bitte die Verspätung. Ich tue mich verdammt schwer mit dem Schreiben, finde einfach die Worte nicht, deshalb kurz in Stichworten.

Der Segeltörn (Atlantiküberquerung) war wunderbar, alles hat gut geklappt. Ein einschneidendes Erlebnis und eine ganz besondere Erfahrung. Ohne Segelkrankheit und ohne Alkohol.

Baclofen hatte ich vorher ganz runtergefahren, das ging problemlos. Getrunken habe ich trotzdem kaum. Die Pillenkrücke stand ebenfalls in der Ecke. Also alles gut.

In den letzten Monaten war mein Alkoholkonsum so wie ich es mir immer gewünscht hatte. Ab und zu zum Abendessen ein bis zwei Gläser Wein, dann war Schluss. Viele Tage ganz ohne. Pillen waren auch kein Thema mehr. Es war richtig gut.

Das scheint sich gerade zu ändern. Die letzten Tage habe ich wieder jeden Tag getrunken, mehr als zwei Gläser. Die Alarmglocken blinken.

Wenn ich nicht ins „Ab und Zu“ und meistens „Ohne“ zurückfinde, werde ich wieder zu Bac greifen. Hab ja noch genug. Es hatte mir geholfen, mir irgendwie einen gesunden Abstand zum Trinken ermöglicht. Weiß nicht wie ich es ausdrücken soll.

Ich will nicht wieder zurück in diese Abhängigkeit. Ich will es so wie die letzten Monate.

Mal sehen wie es weitergeht.

Beste Grüße
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon Papfl » 18. Februar 2016, 09:17

Hi miva!

Erstmal Glückwunsch zu Deinem Erfolg der letzten Wochen :-!? ! Muss gestehen, dass ich Dich um die Atlantiküberquerung ganz schön beneide [twiddle] ...

miva hat geschrieben:Wenn ich nicht ins „Ab und Zu“ und meistens „Ohne“ zurückfinde, werde ich wieder zu Bac greifen.

Gib acht, dass Du den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst. Besser zu früh als zu spät...je weiter Du rein rutscht, desto schwerer wird's nachher, wieder in die Balance zwischen Baclofen und (weniger oder gar kein) Alkohol zu finden. Aber wem sag' ich das? Du bist ja inzwischen schon ein Bac-Profi [smile] .

Alles Gute einstweilen!
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 14. August 2016, 18:51

Nach langer Zeit mal wieder ein herzliches Hallo in die Runde,
ich weiß, wie frustrierend es ist, wenn Forenmitglieder auf einmal abtauchen. (Was ist nur aus Mellchen geworden????) Da hat man sich eingefühlt und mitgedacht und dann … plötzlich weg. So gerne möchte man doch wissen, was aus ihnen geworden ist, wie es ihnen geht, aber nix da, großes Schweigen. Ich weiß, das gehört zum Forenleben dazu, ist aber trotzdem doof.

Deshalb ein kurzes update zu meinem Verlauf.

Ich hatte tatsächlich noch einmal ein ziemliches Alkhoch, habe mir dann von Baclofen wieder helfen lassen (ca.2 Monate) Wie es funktioniert, weiß ich nicht, aber bei mir legt es - mal mehr, mal weniger schnell - einen Schalter um. Ich kriege Distanz zum Alkohol. Jedenfalls habe ich es damit geschafft, wieder vom täglichen Trinken weg zu kommen. Alkohol ist definitiv kein Muss mehr und das schon länger. Mein Ziel ist es nicht mehr, war es vielleicht nie, ganz vom Alkohol weg zu kommen. Ich trinke zwei bis dreimal die Woche 2-3 Gläser Wein, oft habe ich aber auch schon nach einem Glas keine Lust auf mehr. Einen richtigen Alkabsturz hatte ich seit dem letzten Jahr gar nicht mehr. Solange ich weiterhin so moderat damit umgehen kann, bin ich zufrieden.

Seid lieb gegrüßt und allen viel Erfolg auf diesem Weg.
Miva

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon Papfl » 14. August 2016, 19:14

Hallo miva!

Herzlichen Dank für Dein Feedback [good] !

miva hat geschrieben:...ich weiß, wie frustrierend es ist, wenn Forenmitglieder auf einmal abtauchen. [...] So gerne möchte man doch wissen, was aus ihnen geworden ist, wie es ihnen geht, aber nix da, großes Schweigen. Ich weiß, das gehört zum Forenleben dazu, ist aber trotzdem doof.

Als positiv denkender Mensch gehe ich einfach immer davon aus, dass es denjenigen, die sich nicht mehr melden, einigermaßen gut geht und dass sie klar kommen [smile] .

Es liegt in der Natur des Menschen, dass man "mitteilungsbedürftiger" ist, wenn es mal nicht so läuft. Ich jammere auch, wenn ich mal eine Woche erkältet bin, statt mich 358 Tage zu freuen, dass es mir gut geht [pardon] .

Fatal wäre es natürlich, wenn sich ehemalige Forenmitglieder nicht mehr melden würden, weil sie Angst davor haben, im Forum über eventuelle Vor- oder Rückfälle bzw. Schwierigkeiten zu berichten und dann als "Versager" da zu stehen.

@Dr_Domuch hat mal ganz treffend formuliert:

Dr_Domuch hat geschrieben:'Therapieversager' ist ein Begriff, den ich nicht unterstütze. Im Versagensfall hat die Therapie versagt, nicht der Therapierte. Es müsste korrekt 'Therapieversagen' heißen.

Da ich aber denke, dass wir hier im Forum eine Atmosphäre haben, in der solche Ängste unbegründet sind und hier eher Hilfe, Trost und Aufmunterung statt "Hau' drauf" zu erwarten ist, wenn's mal nicht so läuft, bleibe ich bei meinem Ausgangsoptimismus und behaupte einfach mal: Die meisten "Verschollenen" haben's da draußen irgendwie ganz gut gepackt und kommen zurecht doppd .

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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon andi » 14. August 2016, 20:55

Das "Abtauchen" erinnert mich auch an mein Vorgehen, nachdem ich mich hier 2010 angemeldet hab.
Damals muss ich sagen, steckte die Baclofentherapie noch in den Kinderschuhen. Irgendwann habe ich mich damals (2010) dann doch leider für das Bier statt Baclofen entschieden und bin letztlich wieder hier gelandet über einen großen, langen und schweren Umweg.

Muss sagen, es fiel mir letztes Jahr schon schwer, mich wieder zu melden (wollte es schon früher tun) und zu gestehen, dass das Alkoholproblem nicht vom Tisch ist, sondern noch größeren Ausmaß angenommen hat. Aber das Leiden meinerseits war doch zu groß, so musste das Schamgefühl überwunden werden. Deshalb assoziiere ich solch ein "Abtauchen" auch ein Stück mit meiner damaligen Zeit, die nicht zu gut war.

Aber hoffen wir mal, dass es denen die sich nicht melden gut geht. Obwohl so eine kleine Rückmeldung doch besser wäre.

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miva
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon miva » 8. Januar 2017, 18:01

Hallo in die Runde,
und gute Wünsche fürs neue Jahr.
Ein kurzes update von mir.
Mein Alkoholkonsum lief seit letztem Sommer moderat weiter. Es gab Tage ohne, Tage mit 2-4 Gläsern Wein (c. 0,3 -05l), selten mehr, ich fand es normal, konnte gut damit leben. Seit Dezember steigerte es sich und die Sucht war wieder da, dieses nagende Gefühl am Abend, dieses Bedürfnis nach Rausch. Nun nehme seit einer Woche wieder Baclofen und dosiere langsam nach Anweisung auf und bin zuversichtlich, dass ich rechtzeitig von der Suchtschiene wegkomme.
Alles Gute, bis zum nächsten Mal.
Miva

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Papfl
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon Papfl » 8. Januar 2017, 18:48

Hallo Miva!

Vielen Dank für Dein Update [good] . Ich bin auch recht zuversichtlich, dass Du das wieder auf die Reihe kriegst. Allein schon Dein reflektiertes Handeln, d.h. zu merken, dass da wieder was schief laufen könnte und dann rechtzeitig die richtigen Schritte einzuleiten, zeugt von viel Umsicht und Achtsamkeit. Zudem weißt Du ja, dass das Medikament Dir hilft. Vielleicht hast Du Baclofen seinerzeit einfach ein bisschen zu früh runtergefahren [pardon]

Im Grunde spricht auch nichts gegen eine dauerhafte Erhaltungsdosis. Aber Du findest Deinen Weg doppd , da bin ich mir sicher!

Halt die Ohren steif!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Bine
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Re: Kann weitergehen...

Beitragvon Bine » 8. Januar 2017, 23:48

Hi Miva und alle,
Es gab Tage ohne, Tage mit 2-4 Gläsern Wein (c. 0,3 -05l), selten mehr, ich fand es normal, konnte gut damit leben.

Mir ging es ähnlich, hatte abends mein Glas Wein und die Welt war in Ordnung, hab mir deswegen auch keinen Stress mehr gemacht. Und hatte meine Bac Dosis gefunden wo ich super mit klar gekommen bin, bis mich viele Sachen auf einmal genervt, gestresst, überannt haben. War so kurz vor Weihnachten. Habe es erst gar nicht wahr genommen, wurde langsam wieder mehr, habe dann auch mittags schon mal wieder getrunken und zweimal ist es abends in richtig betrinken ausgeartet. Nächsten Tag ging´s mir schlecht.
So okay, habe ich gedacht, was machst du ? Bist du total bescheuert ?
Da hast du nun schon so eine gute Hilfe und bist dabei es wieder zu versemmeln !
dieses nagende Gefühl am Abend, dieses Bedürfnis nach Rausch.

Es war dabei wieder zurück zu kommen.
Das wollte ich nicht, habe aber auch nicht gleich wieder mehr Bac genommen, alleine diese Einsicht hat mich vom weiter trinken abgehalten. Toi toi toi, ich bin da mal ganz locker aus der Suchtschiene wieder raus gekommen, ohne Bac wäre ich wieder komplett abgestürzt.
Und ich denke dieses Suchtproblem bleibt bestehen auch mit Bac. Aber es macht das Problem wesentlich leichter.
Gruss Bine


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