Iboga / Ibogain und Alkohol

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lilalina
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon lilalina » 22. Juni 2015, 13:26

Lieber Don,

schön, dass du so ausführlich berichtet hast!!!!
Leider ist die Information über Anwendung und Durchführung wirklich im Net nicht gut.. :-( :-(

Mein Freund ist Opiat abhängig .. und will gerne mit Hilfe des Iboga von seiner Abhängigkeit los kommen... es ist wirklich kaum ein Leben mit möglich.. und es belastet uns so sehr...

Ich habe mich, so wie deine Freundin auch, bereit erklärt ihn dabei zu belgeiten...
Leider habe ich so extrem Angst davor, dass etwas schief geht .. immerhin gab es ja scheinbar auch Todesfälle..

Ich habe leider auch keine medizinischen Erfahrungen... von daher kann ich mich schlecht beruhigen..

Ich würde mir wünschen, wenn du die Erlebnisse und Handlungen deiner Freudnin schilderst...
Wie hat sie sich verhalten?
Was konnte sie tun, um dir zu helfen?
wie konnte sie 24 Stunden wach bleiben?
war es notwendig, dass sie wach blieb?
hattest du Herzrhytmusstörungen?
und was tun, wenn so etwas eintritt??

Ich wäre für alle Informationen und Tipp unendlich dankbar!!!!!!

Liebste Grüße,

Lilalina [hi_bye]

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baclofino
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon baclofino » 22. Juni 2015, 15:06

Hi Don, blick da gerad nicht ganz durch, also bist du "unser" Don und erzählst von Deinen Erfahrungen,weil über ein Jahr danach und auf einmal. Mich wundert es auch, weil DQ den Artikel geliked hat!? Doch nicht den eigenen oder einfach weil es Dir so gut jetzt geht durch die Erfahrung!? Man sollte unter Ibogain- Einfluss doch niemals allein sein, da man "abdrehen" kann und ähnlichen Mist wie unter LSD machen könnte!? Außem Fenster springen usw u der Rausch hält doch seehr lange an oder?
Hier hatte doch auch einmal ein ANDERES Mitglied ausführlich darüber erzählt!?
Ich hatte das vor langer Zeit mal gegoogelt und wußte nur noch, dass es sehr teuer ist das Richtige überhaupt zu kriegen. Ist es in Dtl. erlaubt und wie komme ich da ran? Und wie nimmt man es zu und in welcher Menge? Als Tee? Das sind doch so Pflanzen oder? Was davon nimmt man? Ein Familienmitglied würde mich bestimmt begleiten und aufpassen die 2-3 Tage. Angst habe ich da ich labil bin. Kann es Psychosen auslösen? Ich denke mal, man sollte dafür den Alk- Entzug hinter sich haben!? Was ist mit Benzos? Sorry, Fragen über Fragen, aber mich interessiert das auch sehr. Vlt. kannst Du einiges zsm. fassen oder an eine seriöse Seite weiter leiten. Das wär klasse. Schöne Grüße. Andi
ps. seh gerad dass DonQ. ja Dein Nickname ist und nicht Don, begrüße Dich oft oft nur so deswegen war ich etw. verwirrt [blus]

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baclofino
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon baclofino » 22. Juni 2015, 15:21

@ lilalina
wie wärs wenn Dein Freund es erstma mit Baclofen probiert? Bei Amphetaminsucht Essstörungen usw hilft es vielen dann bestimmt auch bei Opiaten. Vlt meldet sich da noch ein Doc. zu oder jnd. der selbst Erfahrungen damit gemacht hat. Viel Erfolg für Deinen Freund und dementsprechend natürlich auch Dich! LG Andi

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jivaro
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon jivaro » 22. Juni 2015, 18:51

Liebe Lilalina,

wie Du liest, sind die Erfahrungen mit Ibogain im Netz sehr unzureichend dokumentiert.

Viele Völker, insbesondere die, die dem Schamanismus verhaftet sind, haben ein ganz anderes Weltbild als "wir". Ein Weltbild einer "beseelten" Natur, dh es gibt Geister, Dämonen die natürlichen Dingen innewohnen, beispielsweise ist die Kommunikation mit einem Baum bzw. mit dem "Geist des Baumes" möglich. Dies betrifft heute ethnische Minderheiten in Sibierien, Südamerikanische Indianer und kulturell überlagert in (West)-afrika, Mittelamerika und der Karibik. Auch der Zugang zu anderen Welten (Ober/Unterwelt) und der Kontakt zu deren Bewohnern wird durch Drogen erleichtert, mitunter erst ermöglicht. Bewusstseinsänderung die durch Drogen hervorgerufen werden werden als Mittel benutzt um in Kontakt mit der Geisterwelt zu treten. Moderne Formen, und damit etwas elaborierter sind Religionen wie Rasatafari oder die "native Church of America".

Wie LSD in den 60ern, finden auch schamanistische Drogen Eingang in die Psychiatrie, so wird beispielsweise Ahajuasca in Peru an der Universitätsklinik verwendet, und natürlich auch von traditionellen Schamanen. Für das Erleben einer Droge spielen Set und Setting eine wesentliche Rolle. Der Rahmen, in dem die Droge eingenommen wird und die mit der Droge verbundene Erwartungshaltung beeinflussen die Wirkung.

Das Ganze ist ein NICHT PLANBARES ABENTEUER: 2 Männer unternehmen gemeinsam ein LSD-Experiment. Nichts besonderes, wäre da nicht ihre unterschiedliche "Verarbeitung". Einer verbrachte daraufhin mehrere Monate in der Psychiatrie und schrieb "das Ekel", der andere schrieb "the doors of perception" (Jean-Paul Sartre und Aldous Huxley). Ich möchte Dich ganz dringend warnen Versuche mit Ibogain zu unternehmen. Nur weil etwas "exotisch" ist und quasi "rasche und mühelose (im Vergleich zu herkömmlicher Therapie) Heilung" verspricht ist es geeignet hier in unserer Kultur Heilung zu bewirken. Die Erfahrung eines veränderten Bewusstseins kann auch mit bleibenden psychischen Schäden einhergehen, sprich Psychosen auslösen.
Mehrere Todesfälle unter "Ibogain" sind gut dokumentiert.

Beschrieben werden unter Ibogain bis zu 36std-Trips mit mehreren Phasen, dazu gehören u.a eine optische P hase, beschrieben als eine Art innerpsychisches TV schauen ähnlich Träumen (REM-schlaf), Erbrechen, Bewegungsunfähgkeit, visionäre Erlebnisse (Eingebungen, Begegnung mit Wesensheiten, Ahnen etc.). Beschaffung der Droge sowie "Dosierungsanleitungen" in unterschiedlichen "Gebrauchsvarianten" variieren ebenfalls sehr stark.
http://www.ibeginagain.org/german/kontakt.shtml

Meines Erachtens ist das Risiko einer Ibogain-Behandlung aktuell einfach zu hoch!

LG jivaro

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Papfl
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon Papfl » 22. Juni 2015, 19:57

Hallo Lilalina,

ich kann @jivaro (Danke für Deinen Beitrag [good] ) nur beipflichten: Das Risiko und die Folgen einer Ibogain-Behandlung sind einfach nicht kalkulierbar.

Könntet Ihr Euch denn vorstellen, den "ungefährlicheren" Weg mit Baclofen mal zu versuchen? Ich habe bei der Behandlung von Opiatabhängigkeit/-entzug mit Baclofen leider wenig Erfahrung, aber vielleicht kann @jivaro dazu noch ein paar Zeilen schreiben.

Es gibt zumindest ganz viel versprechende (wenn auch etwas ältere) Studien zum Thema, z.B. diese:

Abstract hat geschrieben:BACKGROUND: Results of preclinical studies suggest that the GABA(B) receptor agonist baclofen may be useful in treatment of opioid dependence. This study was aimed at assessing the possible efficacy of baclofen for maintenance treatment of opioid dependence.

METHODS: A total of 40 opioid-dependent patients were detoxified and randomly assigned to receive baclofen (60 mg/day) or placebo in a 12-week, double blind, parallel-group trial. Primary outcome measure was retention in treatment. Secondary outcome measures included opioids and alcohol use according to urinalysis and self-report ratings, intensity of opioid craving assessed with a visual analogue scale, opioid withdrawal symptoms as measured by the Short Opiate Withdrawal Scale and depression scores on the Hamilton inventory.

RESULTS: Treatment retention was significantly higher in the baclofen group. Baclofen also showed a significant superiority over placebo in terms of opiate withdrawal syndrome and depressive symptoms. Non-significant, but generally favorable responses were seen in the baclofen group with other outcome measures including intensity of opioid craving and self-reported opioid and alcohol use. However, no significant difference was seen in the rates of opioid-positive urine tests. Additionally, the drug side effects of the two groups were not significantly different.

CONCLUSION: The results support further study of baclofen in the maintenance treatment of opioid dependence.

Vielleicht ist's ja tatsächlich einen Versuch wert... [unknown] ?!?

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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lilalina
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon lilalina » 22. Juni 2015, 23:57

Lieber @jivaro und Papfl,

herzlichen Dank für eure Meinung... ich kenne mich da leider auch nicht so gut aus...aber von Baclofen hatte er auch mal gesprochen. Allerdings möchte er so schnell wie möglich seine Opiat Abhängigkeit los werden und hat große Hoffnungen darin... ich habe nun einige Dokumentationen darüber gesehen und habe versucht Dr. Mash zu kontaktieren, die in der Univesität Miami scheinbar darin geforscht hat, leider erfolgslos. Aber ihre Erfahrungen damit waren auch sehr positiv...und da sie eine Wissenschaftlerin ist, habe ich auch angefangen daran zu glauben.

Ich möchte ihm so gerne helfen, da er bereits seit über 10 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung ist und es einfach nichts gebracht hat ... und bereits schon 2 mal entzogen hat .. aber es immer wieder unmittelbar nach dem Entzug zu einem Rückfall kam...

Daher klingt das Ibogain so vielversprechend... bloß ist es schon komisch, warum es so kaum bekannt ist, wenn es denn so einen großen Effekt haben soll, das wundert mich halt dann doch auch schon...

bloß eigentlich ist der Entschluss schon fast endgültig gefasst, diese Methode noch mal auszuprobieren..

nun wäre mir wichtig, zu wissen, worauf ich genau zu achten habe und was zu tun ist in einem Notfall..man weiß ja nie, wie es kommt..ich wäre gern auf alles vorbereitet, immerhin habe ich ja dann auch eine große Verantwortung .. [cray]

hat denn jemand damit Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße :-)

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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon Don » 25. Juni 2015, 01:45

Hallo alle,

bevor allzuviel Verwirrung auftritt beantworte ich einmal ein paar Fragen...

* Ich bin der Don (ein ganz normaler Forenuser) und nicht der DonQ (Admin). Die Namenswahl war damals zugegebenermaßen etwas unglücklich. Ihr könnt uns aber gut an unseren Forenlogos unterscheiden - ich bin der mit dem roten Yin und Yang - Logo.

* Bitte bevor Ihr Fragen stellt --> erst den ganzen Thread durchlesen - vor allem mein erstes Posting im Thread! Daraus leitet sich ab, dass ich keine Beschaffungs- und/oder Behandlungstipps gebe (und dies gesetzlich auch nicht dürfte!).

Dies dient als reiner Erfahrungsthread, da es in deutscher Sprache recht wenig Erfahrung gibt!

Gut, wenn ich schonmal da bin so kann ich gleich einmal kurz skizzieren, wie es weiter ging...

Die volle Erfahrung (Teil D) - ca. anderthalb Jahre danach:

Wo waren wir eigentlich stehengeblieben? Ich stand, glaub ich, bei meinem Post kurz vor einer Prüfung. Das war die Fahrprüfung. Nach 15 Jahren ohne Fahrerlaubnis hat man das Recht selbige auch ohne MPU wieder zu beantragen. Gesagt, getan - die Auflage der Behörde war allerdings das erneute Ablegen der Fahrprüfung schriftlich und mündlich. O.K. die Theorie hatte ich dank neuer computergestützter Lernmethoden innerhalb von etwa 4 Wochen wieder prüfungsreif drauf. Das bestätigte sich dann kurz darauf auch bei der erfolgreichen Theorieprüfung.
Mit der praktischen Prüfung allerdings sollte es etwas länger dauern - ich nahm eher aus Neugier freiwillig ein paar Fahrstunden. Mein Fahrlehrer empfahl mir danach allerdings dringend noch weitere Stunden zu nehmen. Der will sicher schön an mir verdienen dachte ich, aber was solls - ich wollte alles richtig machen. Ungefähr nach 3 Monaten und ca. 1000 € später meinte der Fahrlehrer ich sei nun bereit für die Praktische. Am großen Tag war ich natürlich aufgeregt ohne Ende, aber dennoch brachte ich die Sache gleich beim 1. Anlauf zu einem guten Ende und 14 Tage später hab ich mir meine wiedererteilte (aber eben frisch ausgestellte) Fahrerlaubnis abgeholt.
Das war noch eins der positiven Dinge, welche mich von meinem früheren Leben trennten, dem ich doch die ganze Zeit nachgetrauert hatte - endlich war auch dieses Thema vom Tisch.

weitere Wirkungen (das Ibogain selbst ist natürlich längst aus dem Körper)

Nikotin:
Hier bin ich noch weiter heruntergegangen. Ich dampfe weiterhin ausschließlich E-Zigarette mit einer Konzentration von nur noch 0,9. Spätestens in einem Jahr will ich auf pur 0 sein.

Ernährung:
Meine geliebten Frühstücke muss ich wochentags weglassen - um meine Linie zu halten. Sonntags gönn ich mir das aber noch. So komm ich ganz gut klar damit.

Alkohol:
Bis knapp Ende letzten Jahres hatte ich rein gar nichts getrunken. Seitdem trinke ich etwa ein- bis zweimal im Monat Alkohol - das reicht mir völlig. Craving hatte ich seit der Nacht der Erfahrung gar keins mehr. Irgendwann werd ich wohl überhaupt nichts mehr trinken. Es hat nicht mehr den Stellenwert wie früher...

Kaffee:
Es ist bei den ca. 3 großen Tassen am Tag geblieben - ich trinke jetzt hauptsächlich Früchtetees. Da gibts Sortenvielfalt ohne Ende - herrlich.

Familie:
Ich bin ein Stück weit familiärer geworden. Ich drück mich nicht mehr um Familienfeiern - ich geh halt nachmittags bzw. am frühen Abend hin und trinke nichts. Wichtiger ist mir da das Zusammensein und diese oder jene Unterhaltung. Überhaupt sind Menschen als solche für mich wichtiger geworden... Bald werd ich meine Schwester in Ihrem zuhause (sie wohnt sehr weit entfernt) besuchen - vorher wars nur umgekehrt.

Soziale Interaktion:
Da bin ich immer noch fleissig an der inneren Arbeit. Mal gelingt es und mal bin ich eher ein A. Die Zeiträume in denen es gelingt werden aber immer länger, so dass ich mich dort ebenfalls auf einem guten Weg wähne.

Medikamente:
Ich hab in der ganzen Zeit bis heute nie wieder irgendetwas einnehmen müssen. Gott lob!

Ausblick:
Mit dem momentanen Status bin ich sehr zufrieden und wünsche mir, dass körperlich alles so bleibt wie es jetzt ist. Ich danke der Fügung, die mich diesen meinen Weg hat finden lassen.

Ich wünsch Euch allen mindestens soviel Glück und Erfolg wie ich es hatte -

Euer Don (mit dem roten Yin und Yang) ;-)

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jivaro
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon jivaro » 25. Juni 2015, 21:02

Lieber Don,
Danke für Deinen Bericht, es gibt wirklich nicht viel Gutes im Netz über diese Therapie. Und für Dich scheint der Weg ja auch der Richtige gewesen zu sein.

Liebe Lilalina,
Alleine
nun wäre mir wichtig, zu wissen, worauf ich genau zu achten habe und was zu tun ist in einem Notfall..man weiß ja nie, wie es kommt..ich wäre gern auf alles vorbereitet, immerhin habe ich ja dann auch eine große Verantwortun

kann ich nur so beantworten: Du brauchst eine fundierte Ausbildung in Intensivmedizin, gute psychiatrische Kenntnisse und selbst eine körperlich und psychisch gute Kondition als Helfer. Oder Du bist jemand mit langjähriger schamanistischer Erfahrung. Ich meine das sehr ernst. Die Verantwortung ist für Dich alleine so zu gross.

Ich distanziere mich bewusst von Methoden, die ich nicht genügend kenne und deren Anwendung ohne vertiefte Erfahrungen und Wissen ich schlicht unverantwortlich finde. Natürlich gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir hier in der westlichen Welt nicht "fassen" können. Aber es gibt auch viele Scharlatane, die eine rasche Heilung für viel Geld versprechen.

Eine deutsche Firma, die mit Elektro-Akupunktur Hilfe/Entgiftung bei "Abhängigkeit" verspricht ist schlicht unseriös. Die "russische Methode" in Odessa finde ich zweifelhaft, es kommt schon mal zum Herzstillstand, und es hilft nicht 100% (wie auch?). Ein Institut in Düsseldorf wirbt mit einer Kurzentgiftung für Selbstzahler für 20.000€.

Ich habe durch meinen Beruf nun täglich Kontakt mit Menschen, die die Abhängigkeit von "illegalen Substanzen" beenden wollen oder diese gerne nur "bei Bedarf" anwenden wollen. Es ist eine Riesenproblem, am besten rasche und einfache Heilung. Die Substitutionstherapie seit Anfang der 90er Jahren gibt Betroffenen die Chance, sich zunächst gesundheitlich und sozial zu stabilisieren und sich dann beruflich zu rehabilitieren. Bei ausreichender Motivation des Patienten gelingt das recht gut, die Kriminalisierung fällt weg, die Lebenserwartung gleicht der der "Normalbevölkerung". Viele Patienten finden leider erst spät den Weg in die Substitution, wenn der Stress mit der Beschaffung der Droge einfach zu gross wird, oder der Patient "die Lust" am Opiat verliert, idealerweise wenn gute soziale Kontakte bestehen, eine geregelte Tagesstruktur als positiv empfunden wird.

Die Sehnsucht nach dem "Kick" bleibt oft, obwohl der initiale Effekt, wie zB. beim Heroin in der Folge selten/kaum errreicht wird. Oft fühlten sich die Menschen unter Heroin zum ersten mal "richtig" in der Welt, voll integriert, verspürten Wärme und Geborgenheit, die bis dahin unbekannt gewesen war. Jeder Weg in die Sucht ist individuell, jeder Weg heraus ebenso.

Das Thema Traumatisierung bei Opiatabhängigen wird meiner Meinung nach noch immer unterschätzt, es gibt jedoch bereits Therapien und Therapieansätze, die erfolversprechend sind, die Arbeit in der Asklepios -Klinik Göttingen finde ich bewundernswert, die Wartezeiten betragen über 1 Jahr. Hier erhält der Patient mit dem Substitut Psychotherapie, wird stabilisiert, erfährt Erprobungsphasen im häuslichen Bereich um dann im stationären Setting das Substitut abzudosieren. Es ist ein langer Weg, aber vielversprechend.

In der Phase der Ausdosierung kann Baclofen wirklich eine grosse Hilfe sein; Baclofen reduziert auch die körperlichen Entzugssymptome. Das Substitut unter Baclofentherapie zu verringern ist bei meinen Patienten (noch) nicht gelungen, es fehlt aber dort auch ein wenig die Motivation, oder es gibt so viele psychiatrische Komorbiditäten, dass alleine das Einlassen in eine Substitutionstherapie schon eine Leistung darstellt .

Wo Baclofen hervorragend wirkt, ist bei Cocain und auch bei Amphetaminabhängigkeit; erste Studien zeigen auch eine positive Wirkung bei der Behandlung von Crystal-Meth-Abhängigkeit. Eine Patientin konnte ihren GHB/GBL-Konsum deutlich reduzieren. Die Niederländer beforschen das seit einiger Zeit, hier noch undenkbar.

Eine oder 2 "Entgiftungen" können alleine genommen eine Opiatabhängigkeit nicht bekämpfen, ebenso wenig wie beim Alkohol. Der Patient hat noch keine anderen Verhaltensmuster etablieren können und fällt beim nächsten Problem ins alte "Lösungsmuster" zurück. Dass jemand nach 2 Entgiftungen in vielen Jahren nicht "gesund" geworden ist, ist also völlig "normal".

Wenn Du und Dein Freund euch für Ibogain entschieden habt, wird euch niemand davon abbringen, bitte erkundige Dich nach einigermassen "sicheren" Ratgebern. Das Baclofen-Forum ist hier dann irgendwie nicht ausreichend. Wir tun hier alles dafür, uns mit Baclofen auszukennen und verantwortliche Ratschläge diesbezüglich zu geben.

Dir alles Gute, GGG (Geduld) nicht vergessen!

LG jivaro

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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon Don » 2. Februar 2020, 11:37

Hallo an alle,

es sind nun ziemlich genau 6 Jahre seit meiner Erfahrung vergangen – Zeit, wieder einmal zurück zu schauen und euch zu reflektieren wie es mir so geht.
Für die ganz Neugierigen beantworte ich die Kernfrage gleich zu Beginn: Es ist auch weiterhin alles für mich so zufriedenstellend geblieben, wie ich es auch schon in meinem Post vor ca. 5 Jahren beschrieb…

Doch im Einzelnen

Nikotin:
Kaum Änderungen - da bin ich inzwischen auf 0,4. Hin und wieder nehme ich auch schon 0. Selbstverständlich dampf ich ausschließlich E-Zigarette und keine Pyros. (Hier habe ich damals im Forum jede Menge Tipps bekommen – Vielen Dank nochmal dafür!)

Ernährung:
Ich hatte mir ja damals kurzzeitig das schöne Frühstücken erobert und dann aus Gewichtsgründen bis auf jeweils Sonntag wieder darauf verzichtet. Inzwischen verzichte ich wieder ganz darauf und damit ist das Körpergewicht auch wieder dauerhaft zurück auf normal.

Alkohol:
Ich trinke 1 – 2 mal im Monat in Gesellschaft meiner Freundin oder bei „gesellschaftlichen Anlässen“ (deren Zahl hab ich für mich auf maximal 3 im Jahr beschränkt, hauptsächlich nehme ich nur daran teil, wenn es sich nicht irgendwie vermeiden lässt).
Craving hatte ich, wie auch schon beim letzten Mal beschrieben, bis zum heutigen Tag nie wieder. So, wie jetzt, kann ich sehr gut weiterhin leben.
Zwischendurch waren meine Freundin und ich für ca. 8 Monate getrennt. Normalerweise würde man sich jetzt wieder verstärkt dem Alkohol zu wenden… Bei mir war das Gegenteil der Fall, ich habe in dieser Zeit gar nichts getrunken. Ich hatte ja durch Iboga gelernt – benutze Alkohol nicht als emotionales Tool. Ich musste halt SO damit klar kommen…
In diese Zeit fielen auch ein, zwei Events, welche eine ziemliche Herausforderung darstellten – das neue Kennenlernen einer Frau ohne irgendwelche alkoholischen Drinks intus. Die innere Aufregung dabei war hammerhart, die Angst alles falsch zu machen war auf Teenie-Niveau. Aber ich bin da durch! Und ich habe gerade in dem Moment gespürt, dass ich am Leben bin.
Sollte ich irgendwann (Im Moment bin ich ja wieder mit meiner Freundin zusammen) wieder einmal die Gegenwart einer neuen Frau suchen wollen, so werde ich das von nun an immer ohne Alkohol tun. Die Gefühlswelt dabei ist viel authentischer und intensiver und eben auch sehr viel aufregender als früher!

Kaffee:
Auch hier blieb es beim Maß von Otto-Deutsch-Normalo, ich trinke ca. 3 große Pötte am Tag und oft auch Früchtetee.

Familie:
Mit meinen Eltern telefoniere ich fast jede Woche und ich besuche sie aller 2-3 Monate. Das wäre mir früher nicht möglich gewesen…

Soziale Interaktion:
Da hat sich nicht viel getan. Manchmal bin ich immer noch ein A.... Das ist aber eine Charakterfrage – da muss ich alltäglich an mir arbeiten, was ich auch tue. Im Großen & Ganzen bin ich aber mit meinem sozialen Umfeld und dem Umgang damit ganz gut im Einvernehmen.

Medikamente: (da kann ich mich dankenswerterweise nur wiederholen)
Ich habe in der ganzen Zeit bis heute nie wieder irgendetwas einnehmen müssen. Gott lob!

Fazit:
Damit müsste nun auch insgesamt für meine beiden Threads alles gesagt sein.
Es hat mich gefreut, euch alle kennengelernt zu haben und ich möchte mich bei allen, deren Postings mir auf meinem Weg halfen aufrichtig bedanken!

Ich werde noch 1 – 2 mal im Jahr hier ins Forum kommen und falls nötig dann Fragen beantworten. Ich wünsch euch genauso viel Erfolg auf eurem Weg (welcher sicher auch von dem meinem abweichen kann) wie ich ihn hatte!

Liebe Grüße Euer Don (mit dem roten Yin & Yan).

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Funny82
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon Funny82 » 15. November 2020, 12:41

Hallo, ich bin neu hier und wollte euch kurz von mir erzählen, ich bin Alkohol und hatte in letzter Zeit einige Rückfälle, was mich jedes mal wieder runterzieht, nun hab ich mal nen bisschen nach einer Lösung gesucht welche nicht pharmazeutische Produkte sind, Antabus usw. Bin da aus iboga wurzelrinde (14%) was mich sehr ansprach.
Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht? Mich würde in 1. Linie die Dosierung interessieren bei 67 kg, in einigen Seiten Stand 20 mg/Kg bei 5%.
Ich wäre an nützliche Informationen sehr interessant.

Mit freundlichen Grüßen.

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petevandebeat
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Re: Iboga / Ibogain und Alkohol

Beitragvon petevandebeat » 1. September 2023, 18:53

Hallo zusammen ich war schon länger nicht mehr da,

wollte eigentlich selber ein Iboga Thread erstellen, aber hier ist ja schon eines.
Ich habe jemanden kennengellernt der sich mit Kokain und hartem Alkohol jeden Tag weggeknallt hat,
jedoch seit einiger Zeit nüchtern war und mir von Iboga erzählte.

Das fand ich interessant und obwohl ich immer noch mein Baclofen nehme,
fange ich gerade mit Iboga an. Ich teste mich gerade an die richtige Mikrodosismenge heran.

Es heißt ja das das Zeug mega gefährlich ist, das mag zwar sein, jedoch müsste man soviel davon nehmen,
dass man sich mehrmals übergeben würde.
Im Mikrodosis Bereich sind entweder gar keine Neben/ Wechselwirkungen bekannt,
oder es hat bisher noch keiner jemals darüber Berichtet.
Kann ja sein das die Pharmaindustrie sich bald mit deren Trollen um die Desinformation kümmern wird.
Ich betone an dieser Stelle, dass es hier um meine eigenen gründlichen Recherchen handelt,
sollte jemand anderweitige Erfahrungen gemacht haben, möge der/ diejenige mich gerne hinweisen.

Ich habe letzten Monat 12 Gramm mit 6% Ibogain bestellt und es war gut zum einschlafen,
mehr aber auch leider nicht. Vielleicht muss es sich auch erst in der Leber anreichern.
Die Dosierungen habe ich zwischen 200-500 mg gehalten.

Diesen Monet habe ich mir 24 Gramm bestellt und erhöhe die Dosierung täglich abends vor dem Einschlafen auf
500-1000 mg, damit hoffe ich den Effekt etwas zu beschleunigen.

Ich bin persönlich überzeugt, dass es viel besser als Baclofen ist, obwohl es bei mir noch kein Effekt zeigt,
allein aufgrund der Studien die unten verlinkt sind, sowie den massiv positiven unzähligen Erfahrungsberichten.
Baclofen wirkt bei mir erst richtig, wenn ich so viel davon nehme, dass mein Gockel nicht mehr kreht,
weshalb ich in der Zukunft unbedingt plane Baclofen komplett mit Iboga zu ersetzen.
Außerdem hat Iboga auch ein nachhaltiger Effekt und baut neue Regionen im Gehirn auf,
was die Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Insgesamt würde aber die Wirkung dieser Rinde hier den Rahmen sprengen.

Ich werde über mindestens dan nächste Halbe Jahe, wahrscheinlicher ist eher für immer Iboga konsumieren,
und für interessierte uber Wirkungen, Dossierungen und Effizienz dieser Wunderrinde berichten.

Grüße aus Hamburg Pete

Quellen:
UC Davis News - New compound related to psychedelic ibogaine could treat addiction, depression
UCSC News - Tabernanthalog Study
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