Williams Bac Diary

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Eva
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon Eva » 25. Mai 2015, 07:18

Guten Morgen William!
Ich bekomme die Anleitung mit der dazugehörigen Literatur nächste Woche. Wenn ich die Unterlagen habe, stelle ich sie selbstverständlich sofort ins Forum (kann mir jemand sagen, wie man hier verlinkt?). Ich wünsche dir einen schönen Tag von der Haftanstalt, ich meine von einer Entwöhnngsenrichtung. Es grüßt dich von Herzen Eva
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe, bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in Andere, neue Bindungen zu geben. Und jeden Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben (aus Hesse' Stufenlied).

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GoldenTulip
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon GoldenTulip » 25. Mai 2015, 08:30

Moin Eva,

verlinken kannst Du, indem Du die betreffende www-Adresse hier in die Antwort einfügst, sie dann markierst und abschließend auf den URL-Button über dem Antwortfeld klickst.

LG Conny
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William
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 8. Juni 2015, 05:43

Moin Moin! [hi_bye]

Ich stelle mir mal wieder folgende Frage. Zurzeit nehme ich noch eine minimale Dosis von 12,5mg Bac. SD habe ich gar nicht. Kann ich die 12,5mg auch noch weglassen? Ich glaube fast hier wirkt eher der enthaltene Placebowirkstoff. [biggrin]
Alkohol fehlt mir in keinster Weise. In meinem Leben habe ich auch schon einiges geändert. Wahnsinn was man in kurzer Zeit lernen kann. Dabei habe ich noch ein neues Interesse entdeckt, die Flugsimulation.
Sonst fühle ich mich etwas leer und einsam. Das werde ich aber auch angehen und mich wieder mehr unter Menschen mischen.

Bitte um euer Feedback wie ihr über meine 12,5mg denkt. Bestimmt nehme ich die so schon 2 Monate.

Euch einen schönen Tag.

LG William [hi_bye]

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon gretikatz » 8. Juni 2015, 07:24

Hi William,
halbiere die Menge von 12,5 mg ein paar Tage und lasse die 6 mg nach einer Woche ganz weg. Du siehst dann was passiert.
LG gretikatz

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DonQuixote
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon DonQuixote » 8. Juni 2015, 18:32

Hi William
Ich gratuliere zu Deinem tollen Erfolg [good] .

Und Ja, mach das mal so wie es Geratikatz vorgeschlagen hat.

DonQuixote

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 14. Juni 2015, 09:10

Moin zusammen! [hi_bye]

Heute freue ich mich über meine Erreichung des nächsten Meilensteins. Mein letzter Alkoholkonsum (besser gesagt mein letzter Saufabend) war am 13.12.2015. D.h. heute bin ich ein halbes Jahr trocken (ohne eine kleinste Ausnahme, auch kein alkoholfreies Bier). Den Nächsten Meilenstein habe ich auf ein Jahr gesetzt. Bin echt total happy, ich hätte mir das Thema schwerer vorgestellt. [cool]

Baclofen nehme ich nun nicht mehr. Craving habe ich nicht. Manchmal bekomme ich Lust auf in kaltes Bier, wenn ich sehe das andere dies trinken. Das habe ich aber schnell im Griff. Mit einer eiskalten Cola oder diesen kalten Kaffeegetränken bin ich dann auch zufrieden und habe nicht das Gefühl das mir was fehlt.

Den heutigen schönen sonnigen Tag werde ich nutzten um mal Revue passieren zu lassen was sich bei mir im letzten halben Jahr geändert hat und was ich noch ändern möchte. Auf den ersten Blick bin ich sehr zufrieden.

Als kleine Belohnung habe ich mir gestern eine tolle Massage gegönnt. Massagen zählen bei mir zu den neuen Strategien de Entspannung anstatt Alkohol.

Wünsche euch einen schönen Tag! Wenn jemand Fragen zu meiner Story hat, jederzeit gerne. Ich hoffe, dass viele von euch den Erfolg mit mir teilen können. Bei mir geht es so weit, dass ich es als ein neues Leben ansehe. Echt heftig, oder?

So, bin dann mal frühstücken

William [hi_bye]

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 22. Juni 2015, 20:58

Moin!

Bei mir gibt es nochmals gute Nachrichten. Das Thema Blutdruck schien doch bei mir wie eine Endlosstory. Trotz einiger Medikamente und ratloser Ärzte meist zwischen 155 und 180. Das wurde Mur irgendwann zu blöd und hab's ungnirert, sprich einfach nicht mehr gemessen. In den letzten Wochen habe ich mich viel mit Meditation und Trance beschäftigt.

Seit einer Woche messe ich wieder 3-5 mal täglich. Der Höchstwert lag bei 145/86. Die meisten Werte liegen aber bei ca. 130/80, manchmal in Ruhe sogar um die 120/78. Hoffentlich bleibt das so. Dann wäre das Problem auch gelöst. Bin mir nicht sicher, ob ich das den Alkohol zuschreiben kann. Kann aber schon sein, dass es eine Weile dauert bis wieder alles normal ist.

Danke euch für eure Unterstützung!

William [hi_bye]

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon gretikatz » 26. Juni 2015, 08:08

William hat geschrieben:In den letzten Wochen habe ich mich viel mit Meditation und Trance beschäftigt.


Meditation senkt den Blutdruck definitiv! Siehe hier und hier

Ausführlicheres per PN, da das Thema Bluthochdruck eigentlich nicht hierher passt.

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William
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 24. Juli 2015, 20:44

Moin!

Ich bin nun 7,5 Monate trocken. Nach Alkohol habe ich keinerlei Verlangen und Baclofen nehme ich auch nicht mehr.
Nun Stelle ich mir folgende Frage, bin ich geheilt? Was meint ihr?

Auf jeden Fall möchte ich weiterhin auf 0,0 bleiben.

Liebe Grüße
William

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon Papfl » 24. Juli 2015, 21:17

Hoi William!

Zunächst mal [good] , :-!? und :vgn für Dich! Ganz große Klasse [smile] !

Lass' mich Deine Frage...

William hat geschrieben:Nun Stelle ich mir folgende Frage, bin ich geheilt? Was meint ihr?

mit einer Allegorie beantworten:

Gehen wir mal davon aus, Du wärst nicht an "Alkoholismus" erkrankt, sondern hättest Dir einen ziemlich komplizierten Beinbruch zugezogen. Die Behandlung wäre demnach nicht mit Baclofen und gegebenenfalls einer begleitenden Psychotherapie erfolgt, sondern mit einer Operation, wochenlang Gips, Reha, Physiotherapie usw.

Nach siebeneinhalb Monaten stehst Du jetzt beschwerdefrei vor mir und fragst mich: Bin ich geheilt?

Ich würde sagen: Im Grunde schon. Man sieht zwar noch die Operationsnarbe am Bein, paar Schrauben und Nägel sind vielleicht noch im Knie, und Schuheinlagen musst Du auf einer Seite auch tragen...aber im Großen und Ganzen bist Du wieder hergestellt.

Der (ehemalige) Alkoholiker schleppt wahrscheinlich auch noch ein paar Andenken aus seiner aktiven "Trinkerzeit" mit sich rum. 'Ne schlecht verheilte Schramme hier, paar Narben dort. Vielleicht noch leicht erhöhte Leberwerte oder Blutdruck, bisschen fitter oder schlanker war er wahrscheinlich auch schon...und er hat natürlich jede Menge schön-verklärte Erinnerungen an die Zeit, in der ein Glas noch die Welt retten konnte...aber im Großen und Ganzen ist auch er wieder hergestellt.

In beiden Fällen bleiben aber Einschränkungen, die immer mal wieder an Krankheit bzw. Beinbruch erinnern werden. Zum Beispiel, wenn Du nach 5 Kilometern Bergwanderung doch mal etwas kürzer treten musst, weil Dein Bein langsam müde wird. Oder weil Skifahren noch nicht oder nicht mehr so richtig geht wie früher. Oder weil Du den Wetterumschwung in den Knochen spürst...

Äquivalent werden an einem heißen Sommertag beim (ehemaligen) Alkoholiker vielleicht doch auch mal wieder die Gedanken an ein kühles Weißbier wach, wenn er an einem Badesee oder einem Biergarten vorbei schlendert. Oder die Lust, sich komplett wegzubeamen wie früher, wenn mal wieder gar nichts klappen will oder der Frust zu groß wird. Oder schlicht als Belohnung für etwas Tolles, was er geleistet hat.

In beiden Fällen gibt es Situationen, mit denen nach der Krankheit / dem Unfall anders oder besser: achtsamer umgegangen werden muss. Der eine überlegt sich vielleicht zweimal, ob er sich mit seinem lädierten Bein den Jakobsweg zutraut, der andere, ob ein Besuch auf dem Oktoberfest wirklich so schlau wäre...

Sind die beiden geheilt [pardon] ? Ich würde sagen, sie sind einigermaßen "normal". Nicht mehr und nicht weniger [smile] .

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon Papfl » 24. Juli 2015, 21:48

Nachtrag:

William hat geschrieben:Auf jeden Fall möchte ich weiterhin auf 0,0 bleiben.

Davon bin ich in meiner obigen Allegorie ausgegangen [smile] .

Aber klar: Genauso, wie es dem "verunfallten Beinpatienten" jederzeit frei steht, Seiltänzer, Akrobat oder Trampolinspringer zu werden, kann der (ehemalige) Alkoholiker natürlich auch mit dem Gedanken spielen, mal wieder ein Gläschen zu trinken.

Beides ist nach der jeweiligen Vorgeschichte risikobehaftet...und wäre m. E. dann auch schon nicht mehr ganz so "normal"... [smile] .

Papfl
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 24. Juli 2015, 21:51

Lieben Dank für deine Worte, Papfl!!!

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon gretikatz » 25. Juli 2015, 17:46

William hat geschrieben:Ich bin nun 7,5 Monate trocken. Nach Alkohol habe ich keinerlei Verlangen und Baclofen nehme ich auch nicht mehr.

Hi, William!
Ich freue mich so für Dich!
Am 28.6.15 habe ich Baclofen abgesetzt, ohne dass das Verlangen mich zu betrinken, wiedergekommen wäre.
O doch, ich würde (vorsichtig optimistisch) schon von Heilung sprechen - mit allen Einschränkungen, die Papfl nennt!

LG gretikatz

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 28. Juli 2015, 05:33

Moin!

Beim Thema Blutdruck tut ich seit einigen Wochen auch was. Wenn überhaupt bewege ich mich zurzeit nur noch im leicht überhöhten Bereich. Morgens und nach einer Weile Ruhe messe ich teils schon richtig niedrige Werte und die 120/75. Bin mir allerdings nicht sicher ob ich das auch dem Alkohol in die Schuhe schieben kann. [biggrin]

Habt einen schönen Tag!

William [hi_bye]

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon GoldenTulip » 29. Juli 2015, 15:26

Hallo William,

das freut mich sehr! BHD ist schon ein echter Risikofaktor (wenn auch nicht so dramatisch, wie uns die Pharmaindustrie gern weismachen will [twiddle] )

Deine Geduld hat sich auf jeden Fall ausgezahlt,

Dir alles Gute,
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 24. August 2015, 21:12

Huhu!

Hier mal wieder ein kleines Update. Mittlerweile bin ich bei 8,5 Monaten ohne einen Tropfen Alkohol. [cool]
Die Bedeutung vom Alkohol hat sich bei mir extrem gewandelt. Ich habe keinerlei Wunsch mehr danach (Bac nehme ich einige Monate nicht mehr).

Eine Sache ist aber auch nicht ganz normal. Mittlerweile habe ich richtige Angst vor Alkohol. Komisch, aber naja, lieber Angst davor und trocken bleiben als was zu trinken. Ich befürchte, dass ich bei einer kleinen Menge schnell wieder bei der Ausgangsmenge wäre. Dies wäre bei meinem positiven Verlauf mit all den guten Folgen richtig schade. Daher lasse ich das!

Nur meine Schlafprobleme habe ich noch nicht ganz im Griff.

Schöne Grüße
William

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon Papfl » 25. August 2015, 08:43

Hallo William!
Danke für Dein Update [good] !

William hat geschrieben:Mittlerweile habe ich richtige Angst vor Alkohol. Komisch, aber naja, lieber Angst davor und trocken bleiben als was zu trinken.

Solange Du nicht in Panik gerätst, wenn Du ein Flasche Bier siehst... [mocking] ...nein, im Ernst: Angstverhalten ist ja auch eine Reaktion auf bestimmte (meist unangenehme, gefährliche) Situationen/Ereignisse. Gut möglich, dass Dir in achteinhalb Monaten Abstinenz :-!? ein Stück weit bewusst geworden ist, in welch' peinliche, unangenehme, würde- und ausweglose und zum Teil bestimmt auch gefährliche Situationen Dein Alkoholkonsum Dich mitunter gebracht hatte. Im Grunde ist es also mehr als verständlich, dass Du sowas nicht noch einmal erleben möchtest. Und Dich als Folge davor fürchtest bzw. Angst davor hast. Die natürlich auch auf Alkohol als "Verursacher" und "Auslöser" des Ganzen projiziert wird. Solange sich daraus keine neue Angststörung entwickelt, fällt das glaube ich eher unter "gesunde" Angst. Und die ist manchmal gar nicht so schlecht.

William hat geschrieben:Ich befürchte, dass ich bei einer kleinen Menge schnell wieder bei der Ausgangsmenge wäre.

Das ist eine berechtigte Sorge, die ich mit Dir teile. Ich kann nur für mich sprechen: Bei mir war's immer so, dass ich buchstäblich den "Hals nicht voll kriegen" konnte. Selbst wenn ich schon fast nicht mehr stehen konnte: "One last for the road" ging immer...Wieso sollte das jetzt plötzlich anders sein? Sobald der Alkohol wieder die Oberhand über Baclofen gewinnt, ist's vorbei mit der Entscheidungsfreiheit und dem "klaren" Denken. Und das wäre bei meiner Dosierung (50 mg/d) nach spätestens drei Halben Bier der Fall. Also müsste ich rein theoretisch nach einem oder zwei Bier aufhören...und was sich dann in meinem Oberstübchen abspielen würde ("Eins ist keins", "Jetzt warst Du solange abstinent, da kannst Du doch einmal einen drauf machen", "Heute ist es eh' gelaufen, ab morgen weht wieder ein anderer Wind" etc.) kann ich mir bildhaft vorstellen: Das habe ich bei meinen ungezählten früheren Versuchen aufzuhören schon viel zu oft erlebt. Und ich weiß, wie "anstrengend" solche Gedanken sind.

Dazu kommt, dass mir ein oder zwei Bier rein "rauschtechnisch" sowieso nichts bringen würden (da ist eher der Wunsch Vater des Gedankens)...Da bleibe ich lieber gleich ganz ohne. Und erspare mir den ganzen Zirkus drum rum.

Hab' Deinen Thread im Zuge meiner Antwort gerade nochmal überflogen...kannst wirklich stolz auf Dich sein, William! :vgn

Halt die Ohren steif!
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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 25. August 2015, 20:48

Moin!

Ich glaube es ist für mich das Beste mir einzugestehen, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann und deswegen ganz die Finger davon lasse. Ich habe nie geraucht oder andere Drogen ausprobiert, also brauche ich auch keinen Alkohol.

Ja, es ist schon so wie Papfl es beschreibt. Mir fallen immer Leute auf die sich unter Alkohol total daneben beheben.
Mit Bierdose in der S-Bahn (habe ich auch oft gemacht)... bäh, das widert mich jetzt total an.

Es ist wirklich krass was bei mir für ein Wandel stattfindet. Seit Monaten mache ich aber eigentlich nichts dafür. Es läuft momentan aber vieles in die richtige Richtung, nicht nur in Bezug auf Alkohol. Das nächste Projekt steht auch schon an. [biggrin]

Kann's nur wiederholen, danke euch allen für eure Unterstützung!!!

William :-!?

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon William » 29. Mai 2016, 10:50

Hallo zusammen,

leider habe ich schlechte Nachrichten. Seit knapp einen halben Jahr trinke ich wieder Alkohol und mittlerweile auch wieder zu viel. [sad]

Es fing um die Weihnachtszeit an. Ich habe mal einen Glühwein getrunken, mal einen Wein zum Essen. Also eigentlich kein Problem. Leider doch, die Mengen steigerten sich schleichend und nun trinke ich wieder täglich.

Ich muss mir klar eingestehen, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. [wacko]
Also, am Freitag fliege ich eine Woche ans mehr. Nach dieser Woche (und keinen Tag später) fange ich wieder mit BAC an (habe noch genug da [biggrin] ) und trinke gar keinen Alkohol mehr.

Nun stellt sich mir die Frage, wie ist das mit der Dosierung wenn man schon mal Bac genommen hat. Gleiches Schema wie für BAC-Anfänger? Kann jemand was dazu sagen?

Danke euch!
William

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Re: Williams Bac Diary

Beitragvon Papfl » 29. Mai 2016, 11:48

Hallo William!

Erst mal :-!? , dass Du den Mut hast, von Deiner aktuellen Situation zu berichten und dazu zu stehen. Das Gute an der Baclofen-Therapie ist ja, dass man - wenn nötig - immer wieder von vorn beginnen kann. Und Du hast das große Glück, dass Du diesmal - anders als zuvor - schon auf einige abstinente Monate zurück blicken kannst und auch die Vorzüge des alkfreien Lebens kennen und schätzen gelernt hast.

Wenn ich das richtig erinnere, musstest Du ja nie "richtig hoch" dosieren, max. 70 mg/Tag, kann das sein? Und die Erhaltungsdosis lag dann etwa bei 50 mg/Tag?

Auf diesem Level bist Du ja auch relativ schnell wieder, wenn Du Dich an das eher konservative Schema aus dem Leitfaden für die Anwendung hältst (die Dosierungstabellen findest Du überarbeitet auch hier). Kommt halt auch immer ein bisschen drauf an, wie viel Alkohol Du anfangs noch nebenher konsumierst. Erfahrungsgemäß macht es mehr Sinn, den Alkohol runterzuschrauben, als Baclofen zu schnell aufzudosieren.

Nur als Beispiel: Angenommen, Du trinkst eine Flasche Wein am Tag und startest mit 3 x 5 mg Baclofen. Dann ist es sinnvoller, diese Baclofendosis vorerst beizubehalten und jeden Tag ein bisschen weniger zu trinken, als bei dieser Flasche Wein zu bleiben und parallel dazu Baclofen zu erhöhen.

Vielleicht wirfst Du am besten mal einen Blick in einen Deiner ersten Beiträge. Bei Dir hat das ja mit der langsamen Aufdosierung seinerzeit ganz gut geklappt.

Ich würd's auch diesmal wieder eher konservativ angehen. Du hast selbst den besten Vergleich und kennst die möglichen Nebenwirkungen. Wenn Du merkst, dass Du 3 x 5 mg jetzt viel besser verträgst als beim ersten Mal, dann kannst Du auch etwas schneller auf 10 - 5 - 5 gehen usw..

Aber das kriegst Du raus - bist ja ein alter Hase [good] . Setz' Dich nicht unter Druck. Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt's echt nicht an. Und denk' bitte in der Anfangsphase (also nach Deinem Urlaub) dran: So viel Alk wie nötig, so wenig wie möglich. Nicht dass Du uns vor lauter Entzug noch krampfst oder gar ins Delir fällst :wink: .

Zu guter Letzt nochmal: Chapeau für Deine Ehrlichkeit und Offenheit und natürlich für das bisher Geleistete.

Das wird schon wieder :vic ! Einen guten Flug [bye2] und schöne Urlaubstage [beach] wünscht

Papfl
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