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Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Hundertkilo
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Beitragvon Hundertkilo » 12. Mai 2015, 11:42

Hey Community!

Nach fast vier Wochen Recherche und Auseinandersetzung mit dem Wirkstoff, habe ich heute Morgen mit meiner ersten 6,25 mg Dosis begonnen.

Da ich noch zwei ADs nehme (Cipralex und Valdoxan), will ich nur ca. 25 mg schneller hochdosiern als die Empfehlung der Wissenschaftler an die Ärzte und deshalb frühestens nach 50 Tagen bei 150 mg pro Tag sein.

Ich bin übrigens in ärztlicher Betreuung und lasse mir auch meine Blutwerte regelmässig untersuchen.

Aktuell fühlt sich das Medikament super an. Schon in dieser winzigen Dosis zeigt es Wirkung. Ich habe keine Muskelzuckungen mehr und ich trinke heute an meinem freien Tag sehr langsam. Heute Nacht war es mit meinen Zuckungen extrem. Ich leide schon seit sehr früher Kindheit darunter. ADS sagte man erst viel später dazu. Damals war es der "Zappelphilipp", was sich nach Meinung der Kinderärzte in den 70er Jahren später nach der Pubertät dann wieder "geben wird". War aber nie so - ohne Medikamente wurden ausgewachsene Depressionen bis hin zur Suizidalität daraus. Nur der Alkohol war bis vor einigen Jahren mein einziges Medikament. Tagsüber kann ich das Symptom heute ganz gut beherrschen, aber nachts wird es inzwischen wieder echt nervig. Heute Morgen hatte ich Muskelschmerzen deswegen.

Also mal sehen - Baclofen könnte bei mir theoretisch dreifach wirken - weniger Muskelzuckungen, weniger angstgesteuerte Depressionen und Alkoholentzug.

Euphorisch bin ich aber nicht. Keineswegs. Nur hoffnungsvoll.

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Re: 100

Beitragvon ed01 » 12. Mai 2015, 20:16

Hallo 100,

freut mich dass du das Bac jetzt doch bekommen hast.

Dann drück ich dir mal die Daumen. Aber du schaffst das schon!

Und nicht vergessen, lieber nicht so schnell hochdosieren. Ich habe mich auch daran gehalten und bin sehr gut gefahren damit. Fast keine Nebenwirkungen. Wollte anfangs auch viel schneller...

Viele Grüße [hi_bye]
ed

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 12. Mai 2015, 21:22

ed01 hat geschrieben:Und nicht vergessen, lieber nicht so schnell hochdosieren. Ich habe mich auch daran gehalten und bin sehr gut gefahren damit. Fast keine Nebenwirkungen. Wollte anfangs auch viel schneller...


Hallo Ed,

Ich denke wie Du: Geduld ist bei Bac und unserer Erfahrung wohl der beste Ratgeber. Bloss keine Euphorie und keine schnelle Hochdosierung. Danke für Deinen Tipp!

Alles Gute 100

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 13. Mai 2015, 09:27

Tag 1 (Urlaub)

Einnahme Baclofen (25 mg) nach Anleitung der französischen Wissenschaftler (siehe Leitfaden).

4 x täglich (08.00 / 13.00 / 18.00 / Bettzeit)

6 - x - 6 - x
Alkohol (tagsüber): ca. 350 g (1 Liter Wein & Sekt, 3 Liter Starkbier)

Beobachtungen

1. Bin nach der ersten Einnahme um ca. 11 Uhr morgens (leicht angetrunken) sofort eingeschlafen.
2. Habe mir (wie manchmal) als Snack rohe Karotten geschält und gegessen. Die Muskulatur meiner Speiseröhre war damit wohl überfordert und konnte das nicht nach unten in den Magen befördern. Mit viel Würgen habe ich alles wieder erbrochen.
3. Bin abends (wie oft) in völlig verbogener Haltung auf der Couch eingeschlafen. Entgegen sonst hatte ich beim Aufwachen (irgendwann nachts) starke Muskelverspannungen.
4. Beim Schlafen keine Muskelzuckungen in den Beinen (!).

Insgesamt fühle ich mich also gut und scheine das Medikament zu vertragen. Ich muss nur ein paar Dinge in meinem Leben korrigieren. Allem voran, das Saufen aufhören.

Wein & Sekt habe ich nur getrunken, weil gerade nix anderes da war. Starkbier musste ich nachkaufen. Ansonsten trinke ich (wie schon seit Monaten) nur noch Starkbier (7%) und lasse die Finger komplett von Wein, Sekt und Hochprozentigem.

Auch hoffe ich, dass hier neben Betroffenen auch Ärzte mitlesen. Und vielleicht erhalten sie mit meiner Geschichte einen weiteren Nachweis, dass diese biologische Kankheit (!) Alkoholismus mit Baclofen behandelt werden kann. Denn wie jeder andere Kranke, hat auch der Alkoholiker ein Recht auf Heilung! Wir sind nicht schwach oder dumm, sondern krank. Nur deshalb saufen wir völlig masslos und nicht "normal" wie die "gesunden" Trinker.

Ganz ohne jede Euphorie - 100 [cool]

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 14. Mai 2015, 21:41

Tag 2 (Urlaub)

6 - x - 6 - x
Alkohol tagsüber: 4 Liter Starkbier

Beobachtungen

1.) Sehr schläfrig, den Tag mehr im Delirium verbracht
2.) Muskelzuckungen in den Beinen scheinen eingedämmt zu sein

Tag 3 (Feiertag)

6 - x - 6 - x
Alkohol: 1 kleines Bier

Beobachtungen

1. Bin fast 15 Kilometer durch Wald und Felder spaziert, habe ein Bier getrunken und dann nur noch Apfelsaftschorle und Wasser
2. Craving fast bei Null (was bei der Menge an den zwei Tagen zuvor aber kein Wunder ist)

Die Dosis ist ja noch sehr gering. Aber irgendetwas Positives passiert schon im Kopf. Auch, wenn es nur die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema ist.

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 15. Mai 2015, 11:54

Hallo Community,

Tag 4 (Urlaub)

Neue Beobachtung (morgens)

1. Habe nach meinem alkoholfreien Tag gestern (bis auf ein kleines Bier) heute Nacht fast 11 Stunden geschlafen (mit zwei kleineren Wachphasen). Und wieder sehr realistisch geträumt. Ist bei mir aber auch nix besonderes, da ich ja vor der Bettruhe noch 25 mg Valdoxan (= AD) schlucke.
2. Craving wieder deutlich stärker (wie immer nach einem Abstinenztag)

Nach drei Tagen sehr kontrollierter und vorsichtiger Bac-Einnahme bin ich am Überlegen, ob ich nicht bereits heute mit der Aufdosierung von 12,5 auf 25 mg Baclofen (4 x 6) beginnen soll und dafür das Valdoxan mal ausschleiche und aussetze. Das ist gemäss meines Arztes bei mir kein Problem und haben wir auch schon mal gemacht. Da ich bis auf den Alk aktuell keine Probleme habe, sehe ich das als machbar an.

Dennoch habe ich den Gedanken gut abgewägt. Denn ich möchte nicht aus Ungeduld oder Übermut von meinem eigentlichen Plan (...in 50 Tagen bei 50 mg...) abweichen. Da mich das Thema Dosierung jetzt natürlich auch viel stärker beschäftigt, lese ich hier viel darüber und lese dann auch oft von schnellen Aufdosierungen ("...sofort 3x 20 mg am Tag..." oder "...nach einer Woche schon bei 125 mg..."). Und die sind nach Selbstwahrnehmung der Leute scheinbar dennoch ganz gut verträglich.

Und wenn ich richtig informiert bin, ist bisher ist bei der Off-Label Anwendung von Bac mit schneller Aufdosierung noch nie etwas Bedenkliches passiert. Als einziger Fall wird ja immer der Suizid-Versuch erwähnt, bei der eine Frau 2 Gramm (!!!) Baclofen auf einmal geschluckt hat (wie kann man nur???) und nach ein paar Tagen intensiver Behandlung wieder rückstandslos hergestellt war.

Am besten gefällt mir deshalb inzwischen folgende Dosierungsanleitung: In Etappen von 3-4 Tagen vorsichtig aufdosieren, auf den erreichten Dosis-Plateaus immer die Nebenwirkungen beobachten und wenn nichts Schlimmes dabei ist, weiter nach individuellem Tempo auf 200 mg aufdosieren.

Kurzum, ich werde meinen Plan anpassen und etwas individueller und schneller als in der Anleitung für Ärzte hochdosieren. Das scheint bei meinem Gewicht durchaus realistischer zu sein,um das Craving schneller in den Griff zu kriegen.

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Re: 100

Beitragvon Eva » 15. Mai 2015, 12:30

Hi 100!
Ich nehme jetzt 1 Woche die Bac und meine Ärztin hat schon am 2ten Tag von 3 x 10 mg auf 3 x 20 mg aufdosiert, weil ich am 2. Tag sehr heftiges Craving (wie noch nie in meinem Leben) hatte. Sie meint, dass die Nebenwirkungen, außer sie werden subjektiv als untragbar erlebt, für unseren Körper allemal besser verkraftbar sind als die vom Alkohol.
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Re: 100

Beitragvon Papfl » 15. Mai 2015, 14:44

Hi 100!

Du kannst auch langsam die sog. "Notfallration" in Deine Gedankenspiele mit einbauen. Das wäre in Deinem Fall zum jetzigen Zeitpunkt der Aufdosierung eine Viertel Tablette (6,25 mg) zusätzlich zur normalen Tagesration, wenn akutes, schlimmes Craving auftritt. Am besten gleich im Mund zerbeißen und unter der Zunge zergehen lassen, damit die Wirkung schneller eintritt. Meist verschwindet das Craving dann nach wenigen Minuten schon wieder.

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 15. Mai 2015, 17:14

Hallo Papfl,

guter Hinweis. Aber die aktuell zwei zusätzlichen Portionen zu je 6.25 mg müssen vorerst noch reichen. Dann bin ich mit meiner Leibesfülle schon nach vier Tagen bei 25 mg. Ich trinke zwar heute wieder - aber so wie es aussieht, komme ich mit 3 Litern Starkbier aus. Da ich mich schon jetzt - nach der 2. Einnahme von 6,25 mg (um 17 Uhr) recht schläfrig fühle und noch zwei Einnahmen mit der gleichen Dosis vor mir habe, könnte die Alkoholmenge heute also signifikant geringer als 4 Liter ausfallen - bevor ich zu Bett gehe und nicht mehr vor morgen aufstehe. Bin schon gespannt. [unknown]

B.B. King ist tot - ich bin traurig. Habe ihn 2 x live gesehen. Unglaublich, was der Mann mit seiner Gitarre, seiner Stimme und seinem Blues für die Ewigkeit geschaffen hat. Vergleichbar sicher mit Mozart, Schubert oder Bach in der Klassik. [angel]

Für alle, die ihn nicht kennen hier mal zum Reinhören zwei Links (es ist der dicke Mann mit dem bunten Glitzerjackett) [shok]

https://m.youtube.com/watch?v=xPFtzUilUSI

https://m.youtube.com/watch?v=4fk2prKnYnI

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Zuletzt geändert von Hundertkilo am 15. Mai 2015, 22:05, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: 100

Beitragvon GoldenTulip » 15. Mai 2015, 18:12

Ich hab auch aufgemerkt wegen B.B. King, wennschon ich kein Fan war im eigentlichen Sinne, aber schon als Musikerin bei ihm Wurzeln habe,

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: 100

Beitragvon Papfl » 15. Mai 2015, 21:12

Hi 100!

Ich wollte nur kurz erwähnen (weil Du das an anderer Stelle angesprochen hast), dass aller bisherigen Erfahrung nach die Höhe der (Erhaltungs)Dosis nichts mit der Statur oder dem Gewicht des Patienten zu tun.

Ich kenne "Schwergewichte", die kommen mit 50 mg/d super zu recht, und zierliche Frauen von 1,57 m, deren Dosis über 100 mg/d liegt. Es gibt da echt keinen erkennbaren Zusammenhang. Daher auch mein Beitrag an Dich in einem anderen Faden heute.

Ich weiß, dass das logisch schwer nachvollziehbar ist, aber die Erfahrungswerte sind nunmal so. Mein Rat: Langsam aufdosieren und abwarten, bis das Craving nachlässt... [smile] . Bei welcher Dosis das der Fall sein wird, lässt sich zu Beginn der Therapie noch nicht abschätzen...

Papfl
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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 15. Mai 2015, 21:49

Hey Papfl - vielen Dank für die Aufklärung. War mir so nicht bekannt. Und damit auch alle verstehen, worum es geht zitiere ich hier nochmals meine Frage nach dem Körpergewicht und der Dosierung (Danke natürlich für die Links zu den anderen Fäden!):

Dazu muss ich auch erwähnen, dass ich robuster Statur bin (100 kg) und leider im negativen Sinn sehr viel "vertrage". Das heisst bei mir genau, dass ich seit 30 Jahren Drogen (Nikotin, Alkohol und "Sonstiges") konsumiere, jedoch auch seit 30 Jahren Vollzeit-berufstätig und schon seit sehr früher Kindheit sportlich engagiert bin. Seit fünf Jahren rauche ich nicht mehr und nehme auch keine Drogen mehr. Und seit einigen Monaten saufe ich auch keinen Schnaps und Wein mehr, sondern nur noch Bier - das allerdings für "normale" Menschen/Trinker in unverträglichen Mengen. Mich interessiert also auch die physiologische Komponente am Baclofen, was ja ein Muskelrelaxans ist und bei hoher Dosierung sehr müde (und träge?) macht. Kann man auch bei hohem Gewicht und robuster Natur mit einer geringeren Dosis (also ca. 125-150 mg) seinen Alkoholkonsum extrem reduzieren? Ich möchte nämlich auch weiter im Leben aktiv sein und auch Sport machen.

Und hier dann meine Antwort in dem anderen Faden:

Du hast recht - werde in 12,5 mg-Schritten alle 4-5 Tage aufdosieren (bei mir wohl eher alle 4 Tage) und dann einfach schauen, was bei mir "passiert". Generell hoffe ich nämlich, mit weniger als 150 mg Erhaltungsdosis auszukommen und versuche einfach gerade, mich geistig und körperlich auf die richtige Dosierung einzupendeln.

Alles Gute 100

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 17. Mai 2015, 12:49

Tag 4 + 5 (Urlaub)

6 - 6 - 6 - 6
Alkohol Tag 4: 6 Liter Starkbier von 12 Uhr mittags bis nachts um 04.00 Uhr.
Alkohol Tag 5: 1,5 Liter Bier
Craving: Wg. Alkoholzufuhr nicht vorhanden

Beobachtungen

1. Kann auch bei höherer Dosierung keine negativen Nebenwirkungen erkennen.
2. Schlafe etwas fester und längere Zeiten ohne Wachphasen durch
3. Muskelzuckungen in den Beinen sind deutlich weniger

Bleibe aber noch zwei Tage bei der Dosis, da ich morgen nach einem Kurzurlaub wieder arbeite und deshalb das Bac lieber weiter langsam einschleiche. Auch, wenn ich sicher schon mehr vertragen würde.

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Re: 100

Beitragvon DonQuixote » 18. Mai 2015, 20:07

Hallo Zentner

Hübscher Avatar --> Bild --> [good] .

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 21. Mai 2015, 22:56

Hallo Don,

Danke - den Avatar habe ich bei Gretikatz in der Witzecke geklaut. [twiddle]

Tage 6-10

Einschleichung Baclofen läuft weiter bei 6 - 6 - 6 -6. Ab morgen geht es hoch auf 6 - 12 - 12- 6. Soweit alles ok. Müdigkeit erstmals sehr stark am Arbeitsplatz gespürt. War nach der Mittagspause und Bac-Einnahme fast schon ein Kampf gegen das Einschlafen. [blus] Muskelkater habe ich auf einmal in den Waden, obwohl ich keinen Sport gemacht habe. Alles erträglich. Alkohol liegt bei max. 2 Litern Bier pro Abend - ohne Ausreisser nach oben. Nächste Woche will ich den Alk weiter reduzieren und auch jetzt am Wochenende moderat also ohne Exzess saufen. Einen Exzess hatte ich jetzt schon lange nicht mehr. Das zeigt mir, dass mein Kopf für mehr Bac und immer weniger Alk bereit ist. Jetzt muss ich nur noch mein Tempo finden. [crazy_pilot]

Alles Gute 100

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 30. Mai 2015, 12:16

Hallo liebe Leute,

seit 17 Tagen nehme ich Bac. Und seit 4 Tagen bin ich nun bei 50 mg (12-12-25). Ich habe begonnen, die Dosis in Richtung Abend zu erhöhen. Heute am Wochenende will ich das erste Mal 75 mg gleichverteilt (25-25-25) nehmen. Mal sehen, wie das geht.

Als Nebenwirkungen notiere ich lediglich eine erhöhte Müdigkeit, die ich aber tagsüber gut im Griff habe. Abends werde ich dann schnell sehr müde und schlafe auch mal am Küchentisch ein. [biggrin]

Als besondere Beobachtungen notiere ich, dass ich gleichzeitig meine ADs um die Hälfte reduziert habe, weil mir das sonst einfach zu viel Pharma ist. Erstaunlicherweise spüre ich dadurch wieder etwas "Resonanz". Das sind (sehr) flüchtige Gefühle des Glücks, die für einen Menschen sehr wichtig sind. Aber das zu erklären, führt hier wirklich zu weit. [whistle]

Den Alk habe ich im Griff. Mehr als 4, manchmal auch 5 Halbe Bier am Abend schaffe ich einfach nicht, weil ich dann einschlafe. Unter der Woche im Alltag kann ich auch relativ problemlos 2 Tage ganz verzichten. Aber spätestens am 3 Tag werde ich wieder "rückfällig", weil mein Verstand vom Craving ausgehebelt wird und ich im Supermarkt mit Bier an der Kasse stehe - wie ferngesteuert. [black_eye] Immerhin reisse ich mir das erste Bier erst zuhause auf und nicht schon im Auto. Aber ich habe seit fast 3 Wochen keine Ausreisser mehr - also Mengen von 500 g Alk und mehr in wenigen Stunden.

Aber so weit war ich ja auch schon ein paar Monate "vor Bac", dass ich mir zwar recht regelmässig "einen eingiessen" muss, aber wenigstens auf Wein und Schnaps verzichte, weil ich das genauso schnell wie Bier trinke und mir dadurch in der gleichen Zeit die mehrfache Alkmenge einverleibe - mit den hier allen Forumsmitgliedern bekannten "Nebenwirkungen" wie Kontrollverlust und Schlimmerem... [nea]

Insgesamt ziehe ich eine erste positive Bilanz. Ich komme mit der langsamen Aufdosierung gut zurecht und der Alk scheint sich auf einem zwar immer noch zu hohem, aber besser verträglichem Level einzupendeln. Auch wenn der pharmazeutische Effekt des Bac noch nicht so sehr erkennbar ist, gilt für mich, weiter in dem langsamen Tempo aufzudosieren. Denn der psychische Effekt ist bereits positiv erkennbar... [good]

Alles Gute - 100

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Re: 100

Beitragvon baclofino » 19. Juni 2015, 20:41

Hey 100. Wollt mal fragen wie es so ausschaut? Wenne magst gib doch mal kurz Bescheid.LG Andi

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Re: 100

Beitragvon Hundertkilo » 1. Juli 2015, 23:52

Hallo Andi, hallo Leute,

Seit 12.5. nehme ich nun Bac. Und ich, 100, bin tatsächlich bei 100 mg pro Tag angekommen. :-!?

Allerdings ist das aktuell meine absoIute Grenze, zumindest wenn ich arbeite. Zur Zeit habe ich wieder auf 25 bis 75 mg reduziert und nur am Wochenende traue ich mich an die 100 mg ran. Es ist einfach so, dass auch ich einen Job habe, in dem man sich nicht verstecken kann, und die Müdigkeit mich bei 100 mg in den beschissensten Momenten übermannt. Neulich wäre ich fast in einem Meeting mit 6 Arbeitskollegen eingeschlafen. Das geht natürlich nicht. [black_eye]

Jetzt erhalte ich die Dosis nur noch, steigere sie nicht mehr, und überlege, was ich tun soll. Mein Psychiater, den ich seit fünf Jahren konsultiere und der mich gut kennt, weigert sich, mir Baclofen zu verschreiben. Ich kann seine Gründe nachvollziehen. Er weiss natürlich, was ich arbeite und dass ich mit 250 mg Muskelrelaxans intus auch für ihn haftungsrechtlich ein Problem werden könnte. Da er kurz vor der Rente steht, will er sich wohl einfach nix mehr verkacken. Er verweist auf nicht abschliessend durchgeführte Studien und das hohe Risiko. Ich bin ihm nicht böse, da er mir bisher immer sehr geholfen hat.

Und er hat mir nun als Trostpflaster wenigstens das Selincro gegeben. Ich bleibe jedoch noch bei der Erhaltungsdosis Baclofen und überlege ein paar Tage, was ich nun mache. Mein Alkohol-Konsum ist verglichen mit vor einem Jahr stark zurückgegangen, auch wenn er noch viel zu hoch ist. Zwei Wochen lang schaffe ich es inzwischen, nur noch am Wochenende unkontrolliert zu saufen. In der dritten Woche habe ich dann wieder Aussetzer und trinke auch am Dienstag oder Donnerstag, bin am nächsten Tag unfit im Job, schaffe es aber (vermeintlich) gerade noch meinen Zustand zu verbergen. Aber ich arbeite weiter am Thema und nur das zählt für mich. [good]



Vielen Dank nochmals für dieses Forum, in dem man sich ungezwungen zu seinen Zwängen äussern kann und auf Gehör stösst.

Liebe Grüsse 100

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Re: 100

Beitragvon Papfl » 2. Juli 2015, 08:20

Moin 100!

Schön, wieder von Dir zu lesen [smile] !

Was hältst Du davon, eine gleichbleibende Baclofendosis (ohne Schwankungen) beizubehalten? Ein Level, bei dem "Müdigkeit" und "Craving" auszuhalten sind. Du hast ja mittlerweile Erfahrungen mit dem Medikament gesammelt. 50 oder 75 mg/d zum Beispiel? Jeden Tag.

Und am Wochenende, wenn es droht, außer Kontrolle zu geraten, zusätzlich eine Selincro®-Tablette zu nehmen. Klar, die Nebenwirkungen von Baclofen und Selincro® (bei Dir wahrscheinlich vor allem Müdigkeit) können kumulieren ("sich verstärken"), aber ich denke, wenn Du - wie bisher - am Wochenende kurzfristig auf 100 mg/d Baclofen erhöhst, ist die Müdigkeit ohnehin da.

Meine Überlegung ist: Mit einem täglich gleichmäßigen "Baclofenspiegel" stellst Du Deinen Stoffwechsel langfristig dahingehend um, dass Du einigermaßen "cravingfrei" wirst. Und Selincro® kann an Ausnahmetagen helfen, den (bisher noch unvermeidbaren) Konsum nicht ins Uferlose abgleiten zu lassen.

Nur mal so dahin gedacht...

Papfl

P.S.
Hundertkilo hat geschrieben:Mein Alkohol-Konsum ist verglichen mit vor einem Jahr stark zurückgegangen, auch wenn er noch viel zu hoch ist. Zwei Wochen lang schaffe ich es inzwischen, nur noch am Wochenende unkontrolliert zu saufen.

[good]
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Re: 100

Beitragvon baclofino » 6. Juli 2015, 15:54

Hi 100,
wie gehts? Was geändert bzgl. Dosierung?
Papfls Bericht ist nicht wirklich was hinzuzufügen.
Such Dir mal eine konstante Dosis, die Dich nicht so umhaut. Bei starken Nebenwirkungen wie bei Deiner beschriebenen Müdigkeit am Arbeitsplatz solltest Du echt zurück gehen und erstmal "entspannen", bis sich diese gelegt haben..50-75 ausprobieren. Und dann gaaanz langsam vortasten.
Nur am WE, wenn auch zuviel Alk zu trinken ist doch schon mal klasse!
Halt uns auf dem Laufenden. Komm gut in die Woche.
Und PS. Bei dem heiß-schwülem Wetter sind auch genug Normales (mehr als) platt [clapping]
Alles Liebe! Andi


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