JazzGustls Real Book

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Hundertkilo
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Hundertkilo » 12. Mai 2015, 18:57

Hi Jazz [hi_bye]

Ich bin bei einem verhaltenstherapeutisch arbeitenden Psychiater. Allerdings hatte ich auch nur Glück bei der Auswahl. Der Vorteil eines Psychiaters gegenüber einem Psychotherapeuten ist der, dass der Psychiater Medikamente verschreiben kann, da er klininische Erfahrung und entsprechend die ärztliche Zulassung dafür hat. So habe ich das zumindest verstanden. Natürlich greift auch der Psychotherapeut, der Hypnotiseur, oder der "Entspannungstrainer" positiv in Dein Leben ein. Aber meiner Einschätzung nach, hilft Dir am besten ein erfahrener Psychiater. Zu einem analytisch arbeitenden Psychiater kann ich Dir ünrigens nur dann raten, wenn Du meinst, mit der Aufarbeitung Deiner "Themen" noch überhaupt nicht angefangen zu haben. Aber ich denke, die extrem harte Nummer hast Du schon hinter Dir. Bei mir war das auch eher im Alter zwischen 20 und 30...

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JazzGustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 12. Mai 2015, 19:26

Hi Papfl!
Papfl hat geschrieben:Mensch Gustl, Du bist so vielseitig...Musik, Mathe, Astrophysik...da steckt doch jede Menge Potential. Kann es sein, dass da gelegentlich "nur" eine starke Hand fehlt, die das rauskitzelt und sagt: "Mach mal...!" Und vor allem: "Bleib dann auch dran :wink: "?

Nee, verstehe das bitte nicht falsch. Im Moment überlege ich nur, wohin die Reise gehen könnte, und das sind alles Konjunktive, keine Vielseitigkeit.
Das wären halt so Sachen, die ich mir vorstellen könnte, zu machen. Oder die mich jucken, irgendwo.
Ich hatte ja weiter oben schon geschrieben von der Musiktherapie, das war auch sone Idee. Aber Quatsch ist das. Ich lasse mich erstmal therapieren, bevor ich mir anmaße, zu therapieren.
Aber drüber nachdenken hat jetzt nicht geschadet.
Hast schon recht, insofern, dass ich mich manchmal mit einer Entscheidung schwer tue. Aber wenn ichs dann mache, dann mache ich es. Do it or die trying.

Diese Sache mit der Gaming Music geht mir gerade nicht aus dem Hirn.
Ich computerspiele auch ganz gern, ich weiß, dass es gute Gameplays und guten Soundtrack gibt, das wär mal was völlig anderes, und trotzdem mein Metier. Ich hab keinen Plan, wie man ordentliche Musicke in ein Spiel kriegt, da bin ich technisch überfordert.

Hier drehen sich immernoch drei Studer Revox, wenn ich aufnehme. Das beste, was Gott.Ing je geschaffen hat. Da kommt bis heute keine DigiMusi dran.

Papfl hat geschrieben:Wegen der Therapieformen: Ich weiß nicht, wie "stabil" Du bist bzw. wie behütet/nicht-behütet Deine Kindheit war.

Meine Kindheit war so, wie viele andere auch, mal gut, mal nicht. Im wesentlichen war sie durch, als ich mein erstes Moped frisiert hab. (Ne Peugeot 103. Als ich fertig war, lief sie 85 km/h [angel] )
Ich spiele zwar heute überwiegend für die Feuilleton-Leser der FAZ, aber groß geworden bin ich in ner Punk Band.

Papfl hat geschrieben:Bei der Psychoanalyse können manchmal Dinge aufgedeckt werden, die selbst Menschen ohne Suchtproblem existentiell zu schaffen machen.

Danke, dass Du da meine Sorgen bestätigst. Nee, da hab ich keinen Bock drauf, garnicht. Mama wars am Ende des Sofas und ich kann nichts mehr machen, als es zu akzeptieren? Neederle.
Dieses Hypnoseding würde ich normal nicht mit der Grillzange anfassen, aber wie gesagt, meine Doktorin meint, es wäre das beste für mich. Da ich ihr vertraue, werde ich mir das mal ansehen.
Am ehesten spricht mich aber wirklich diese verhaltenstherapeutisch orientierte Praxis an. Zumindest auf dem Foto ist die Dr.psych.dings. auch n Hase. [blus] [biggrin]

So, und jetzt frag ich mal ganz blöd:

Papfl hat geschrieben:Wir sind mit Psychoanalyse bei Suchtpatienten sehr vorsichtig.

Wer ist "wir"?
Hast Du ne multiple Persönlichkeit oder schreibst Du hier für eine Einrichtung?

Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 12. Mai 2015, 19:38

Hi Gustl!

JazzGustl hat geschrieben:Wer ist "wir"?
Hast Du ne multiple Persönlichkeit oder schreibst Du hier für eine Einrichtung?

Multiple Persönlichkeit? Nee, ein Papfl reicht mir vollkommen... [lol] ...ich arbeite in der Tat in einer Klinik, da rutscht das "wir" manchmal raus... [pardon] .

Papfl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Hundertkilo » 12. Mai 2015, 21:45

JazzGustl hat geschrieben:So, und jetzt frag ich mal ganz blöd:
Papfl hat geschrieben:Wir sind mit Psychoanalyse bei Suchtpatienten sehr vorsichtig.

Wer ist "wir"?
Hast Du ne multiple Persönlichkeit oder schreibst Du hier für eine Einrichtung?


Gut, dass Du das so offen fragst, Jazz. Und die Antwort von Papfl beruhigt mich auch. Wir sind letztlich alle nur Betroffene, egal was wir sind und tun, sonst wären wir nicht hier. Und kein Mensch kümmert sich um das Problem, das wir hier haben, ohne irgendwie betroffen zu sein. Selbst, wenn es berufliche Gründe sind.

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 12. Mai 2015, 21:57

Hi 100!

Hundertkilo hat geschrieben:Und kein Mensch kümmert sich um das Problem, das wir hier haben, ohne irgendwie betroffen zu sein. Selbst, wenn es berufliche Gründe sind.

Das Berufliche kam später...am Anfang war ich wie die meisten hier "nur" Betroffener...Mich hat halt irgendwann genervt, dass die anderen mir andauernd Willensschwäche, Disziplinlosigkeit, Egoismus, Versagen und was weiß ich noch alles unterstellten, weil ich meinen Alkoholkonsum nicht kontrollieren konnte. Ich wusste nicht, woran es lag, dass ich immer so viel trinken musste. Ich wusste nur, daran lag's nicht. Also hab' ich angefangen, die "Krankheit" zu studieren, um zumindest mir selbst das Gegenteil zu beweisen bzw. für mich eine Erklärung zu finden. Alles weitere hat sich dann so ergeben... :wink: .

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 13. Mai 2015, 08:14

Papfl hat geschrieben: Also hab' ich angefangen, die "Krankheit" zu studieren, um zumindest mir selbst das Gegenteil zu beweisen bzw. für mich eine Erklärung zu finden.

Und verballerst Deine Freizeit damit, den anderen Betroffenen auch noch zu helfen.

Danke dafür, Mann! [good]

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Hundertkilo » 13. Mai 2015, 10:52

Papfl hat geschrieben:Also hab' ich angefangen, die "Krankheit" zu studieren, um zumindest mir selbst das Gegenteil zu beweisen bzw. für mich eine Erklärung zu finden. Alles weitere hat sich dann so ergeben...


Hallo Papfl,

also Alkoholismus ist definitiv eine Krankheit. Und Alkohol ist ein Medikament. Das muss man nicht mehr in Anführungszeichen setzen. Und zum Glück gibt es Leute wie Dich, Jazz oder mich, die darüber in ihrer Freizeit öffentlich reden und damit sich selbst und andere Betroffene therapieren. Vielen Dank auch von mir - Mann! [good]

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 13. Mai 2015, 12:50

Hi zusammen!

Nur, damit da kein Missverständnis aufkommt: Ich schreibe in diesem Forum als Betroffener und nicht als Therapeut. Therapieren will (und darf) ich hier gar nicht. Das sähe auch ganz anders aus [mocking] . Meiner Meinung nach kann ein Forum - sei's auch noch so gut - eine professionelle Therapie nicht ersetzen.

Was wir hier alle zusammen tun können, ist, uns gegenseitig an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen, Infos auszutauschen und ab und an den ein oder anderen gut gemeinten Ratschlag zu geben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

In diesem Sinne,
Papfl

P.S.
Hundertkilo hat geschrieben:Alkoholismus ist definitiv eine Krankheit. [...] Das muss man nicht mehr in Anführungszeichen setzen.

Ich hatte "Krankheit" in meinem Beitrag oben in Anführungszeichen gesetzt, weil man "Krankheit" nicht studieren kann, sondern nur "Medizin" oder "Psychologie" [smile] .
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Hundertkilo » 13. Mai 2015, 15:47

Hi Papfl,

habe verstanden. Es stimmt natürlich, dass wir uns hier nur helfen und nicht "therapieren".

Danke für die Richtigstellung - der Unterschied ist sehr wichtig!

Dann wollen wir das Real Book von Jazz mal nicht mehr weiter für diese Diskussion strapazieren. [smile]

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 26. Mai 2015, 13:12

Liebes Publikum!
Ich dachte, ich melde mich mal wieder. [smile]
Mir geht es phantastisch!
Es ist völlig unglaublich.
Die Saufeskapade am 10. Mai war die bisher letzte. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass da jetzt irgendwas "drückt", das in den nächsten Tagen wieder zu ändern. [dance] [dance]

Da ich manchmal vormittags noch mit etwas Lust auf einen Rausch zu kämpfen habe (beherrschbar, aber da), werde ich meine 150 mg jetzt mal sachte umverteilen und versuchen, wieder einen deutlicheren Schwerpunkt in den Morgen zu legen, also statt
50 - 50 - 50 mg mal
62,5 - 50 - 37,5 mg zu probieren.

oder, je nachdem, vielleicht sogar
75 - 37,5 - 37,5 mg.
Ein bisschen Feintuning halt.

Falls es das nicht bringt, muss ich halt alle paar Vormittage für ein, zwei Stunden die Zähne zusammenbeißen. Das wäre ja nun auch nicht das schlimmste.
Beruflich habe ich einen schönen Kompromiss gefunden: ich mache eine Elternzeitvertretung im Orchester, das ist erstmal ein überschaubarer Zeitraum und ich kann mal sehen, wie mir das so schmeckt.
Das Orchester ist auch nicht ganz so riesengroß und berühmt wie das, wohin mich der Kollege vor vier Wochen eingeladen hatte. Dafür sind die Ansprüche aber auch nicht so enorm.
Ich muss mir ja nicht gleich einen Bruch heben. [pardon]
Und so bleibt noch Zeit für ein paar Jazzabende, darauf freue ich mich auch schon.
Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon baclofino » 26. Mai 2015, 14:02

Hi Gustl.
Mir geht es phantastisch!
Es ist völlig unglaublich.Die Saufeskapade am 10. Mai war die bisher letzte. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass da jetzt irgendwas "drückt", das in den nächsten Tagen wieder zu ändern. [dance] [dance]


Klasse, freut mich sehr für Dich [biggrin]
Dementsprechend würde ich vlt doch. auf Deiner aktullen Dosis noch etwas verharren. Klappt ja auch so. Zu langsam geht kaum, zu schnell allerdings schon..Wie auch immer, ich finds klasse, wie Du das alles gemeistert hast und weiterhin meisterst [good]
Ich wünsche Dir weiterhin das Beste und drück Dir die Daumen [hi_bye]
LG Baclofino

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Eva » 26. Mai 2015, 16:29

Auch von mir herzliche Gratulation. Ich freue mich sehr für dich. Eva
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe, bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in Andere, neue Bindungen zu geben. Und jeden Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben (aus Hesse' Stufenlied).

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 26. Mai 2015, 18:33

Mensch Gustl!

Allmählich gehen mir die Daumen für Dich aus...Du musst Dich wohl ab jetzt mit der "Resthand" begnügen [hi_bye] !

Freu' mich ganz arg für Dich!

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 11. Juni 2015, 13:39

Hallo liebe Leute,
kurzer Zwischenstand von mir:
beruflich entwickelt sich gerade alles zum Besten.
Vertrag für die Elternzeit in einem durchaus respektablen Orchester für die kommende Spielzeit steht. Feste Bezahlung, ich weiß gar nicht mehr, wie sich sowas anfühlt. [biggrin]
Damit nicht genug: ich hatte ja mal geschrieben, dass sich die Computerspielindustrie für meine Komposition interessiert.
Da habe ich tatsächlich nochmal Kontakt aufgenommen, obwohl seit der Anfrage einige Wochen vergangen sind. Na, und die wollen sich mit mir mal ernsthaft unterhalten. Was immer das heißen mag. [dance]

Baclofen ist konstant bei 150 mg/d 50/50/50.
Leberwerte und Blutdruck fangen an, sich zu erholen, Frau Dr. ist glückseelig, ich bin das auch.
Meine Frau kann es auch kaum fassen, mir geht es im Grunde genauso:
seit 10. Mai, also genau ein Monat jetzt, kein Tropfen Alkohol mehr.
Nix, auch keinen Bock drauf. Vorbei. Einfach vorbei. Als wäre ich nie abhängig gewesen.
Ich weiß, es ist erst ein Monat und ich weiß auch, dass das völlig überkandidelt klingt, aber ich ich denke meist schon gar nicht mehr daran, dass ich mal mit Alkohol ein Problem hatte.
Das ist einfach wie weggewischt.
Ich werde die 150 mg mal auf längere Sicht halten, und ich werde auch nach dem Sommer mal zu dieser Psychologin dackeln, umbringen wirds mich schon nicht, und vielleicht kommt ja der Tag noch, an dem ich für weitere Unterstützung dankbar bin.
Ich hab wirklich kein Interesse daran, wieder im Weinkeller zu landen. Das muss ich nicht nochmal haben.
Wie sagt man so schön: jeder muss in seinem Leben ein Fass aussaufen. Ich habe fertig. Meins ist leer.

Allen alles Gute und nochmal ganz, ganz herzlichen Dank für Eure Arbeit und Unterstützung hier! [good]
Ich werde mich ab und an mal melden, auch, wenn es nichts Neues zu berichten gibt. Versprochen!
Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Papfl » 11. Juni 2015, 14:43

Hi Gustl!

Danke fürs Feedback. Auch Dir alles Gute [hi_bye] .

Carpe diem und pass' auf Dich auf!

Papfl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon JazzGustl » 17. Juni 2015, 12:00

Leute, jetzt melde ich mich doch früher wieder, als gedacht.

Bitte, wer immer ein Problem mit seinem Alkoholkonsum hat und das nicht von allein abstellen kann, probiert diesen Weg mit Baclofen! Probiert es, gebt dieser Behandlung eine Chance! Wenn Eure Ärzte da nicht dranwollen, bearbeitet sie! Was habt Ihr zu verlieren? Wenn der eine nicht will, geht zum nächsten, das dürft Ihr!
Sagt ihnen, dass Ihr das auf jeden Fall macht, wenn nicht mit ihm, dann eben woanders oder zur Not aus einer Internetapo. Sagt es ihnen, knallt es ihnen vor den Latz!
Ich will da raus, hilfst Du mir, ja oder nein?

Ich habe vor nichteinmal drei Monaten hier angefangen:
JazzGustl hat geschrieben:Patient: JazzGustl
Therapiebeginn: Freitag, 27. März 2015
Medikament: Baclofen dura® 25mg, 100 Stück
Quelle: Hausärztin
bisheriger Alkoholkonsum: ca 6 Liter Bier/Tag = ca. 250 Gramm Alkohol/Tag
Therapieziel: Abstinenz
Entgiftung: kalter Entzug
Psychotherapie: keine

Tag 1:
Baclofen: 6 - 6 - 6 mg
Alkohol: 0
Craving: gering
sonstiges: -


Ich stehe heute mitten im Leben, ich habe kein Craving mehr, zu keinem Zeitpunkt. Ich habe beruflich Weichen gestellt, von denen ich mir vor drei Monaten nichtmal hab träumen lassen, dass ich sie stellen könnte. Alkohol ist mir völlig scheißegal (pardon [pardon] ). Neben mir kann jemand ein Bier nach dem anderen kippen, es interessiert mich einfach nicht.
Vor nichtmal drei Monaten hab ich jeden Tag fünf oder sechs Liter davon gesoffen!!!
Probiert es aus!! Es ist ungefährlich, es macht nicht süchtig, das Medikament gibt es seit Jahrzehnten! Jedes Aspirin ist gefährlicher als Baclofen! Probiert es aus, wenn Ihr alkoholabhängig seid!
Die Nebenwirkungen gehen weg. Was bleibt, ist ein bisschen Tagesmüdigkeit, bei mir jedenfalls. Und wenn ich jeden gottverdammten Tag wie ein Baby mittags für eine Stunde in die Heia muss, was ist das für ein Preis dafür, dass ich den Rest meines Lebens 23 Stunden am Tag so leben kann, wie ich bin? Und nicht, wie der Scheißalkohol mich macht!
Probiert es aus, nicht morgen, heute. Bequatscht Eure Ärzte, nehmt das Informationsmaterial aus diesem Forum und fangt an! Das allerschlimmste, das Euch passieren kann, ist, dass Ihr wieder da landet, wo Ihr jetzt auch schon seid.

Fangt an! Und wenn es wirkt, erlebt Ihr Eure zweite Geburt.
Ich verspreche Euch, sie ist besser als die erste.

Fangt an, probiert es aus!

Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so ich.
Danke Leute für dieses Forum und die Unterstützung! Danke ganz besonders Papfl!

Jetzt werde ich mich die nächste Zeit wohl wirklich nicht mehr melden, ich fliege drei Wochen nach 'murica, wegen Games Music [dance] [dance] [dance] [dance] .

Gustl
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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon baclofino » 17. Juni 2015, 22:30

Ach Jazzman, Du bist ja süß [blus] , sage ich auch gerne als Mann und das meine ich komplett ernst, egal wie es bei mir gerad läuft. Finds klasse und freu mich richtig für Dich, sollen es sich viele zu Herzen nehmen und einen ähnlich positiven Verlauf erleben!. Ich glaube mittlererweile die "Beschaffung" ist nicht mehr das Prob..Weiter so [hi_bye] LG Andi

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon baclofino » 17. Juni 2015, 22:34

PS. Vlt hilft Bac ja auch gg Game Music [lol] [lol] [lol] oder was ziehste Dir da rein? Nochma LG

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon gretikatz » 19. Juni 2015, 08:17

JazzGustl hat geschrieben:Bitte, wer immer ein Problem mit seinem Alkoholkonsum hat und das nicht von allein abstellen kann, probiert diesen Weg mit Baclofen!

Kann ich bestätigen!
JazzGustl hat geschrieben:Ich stehe heute mitten im Leben, ich habe kein Craving mehr, zu keinem Zeitpunkt. Ich habe beruflich Weichen gestellt, von denen ich mir vor drei Monaten nichtmal hab träumen lassen, dass ich sie stellen könnte. Alkohol ist mir völlig scheißegal (pardon [pardon] ). Neben mir kann jemand ein Bier nach dem anderen kippen, es interessiert mich einfach nicht.


Gratuliere herzlich! Mir ging es ähnlich. Beginn mit Baclofen Frühling 2014 und heute noch kein Verlangen nach Alkohol (derzeit Baclofen 5 - 5)

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Re: JazzGustls Real Book

Beitragvon Hundertkilo » 2. Juli 2015, 00:14

Super Gustl - Dein Bericht ist motivierend. Zumal aus dem JazzGustl ohne Alkohol gar kein KleingartenGustl wurde! [biggrin] Vielen Dank bis dahin, alles Gute und lass wieder was von Dir hören - egal wie es läuft. [clapping] Solche Leute wie Dich brauchen wir in der Betroffenen-Szene. Leute, die ehrlich sagen, was bei Ihnen läuft und nicht irgendeine eine Geschichte erzählen. :-!?

Beste Grüsse - 100


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