Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Cereal
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Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 4. Februar 2015, 19:59

Ich habe vor 20 Stunden in Schritten von ca. 20 Minuten immer 25mg mehr genommen, bis 150mg (also bis 23 Uhr nachts) und dann die letzten 50mg auf einmal 15 Minuten vor einer sehr großen Mahlzeit, sodass ich insgesamt 200mg genommen habe ohne jegliche Toleranz. Alles auf sehr nüchteren Magen, bis auf 5 Wallnüsse nach 120mg, das ist ja nicht wirklich viel. Jetzt ist es 18 Uhr und ich verspüre exakt die gleiche Stärke der Wirkung wie um 0 Uhr nachts, also wo das meiste Baclofen, wenigstens 75mg (und gemessen on der Absorptionsgeschwindigkeit vieler anderer Substanzen, eher 100mg oder mehr), eigentlich die Hauptwirkung hätte haben sollen. Ich habe direkt so viel genommen, einerseits weil ich immer direkt die volle Wirkung einer Substanz kennenlernen will, damit ich sie schnell ohne Verzerrung durch Gewöhnung und konsequente langfristige Veränderungen im Verhalten/Denken etc. besser einschätzen kann (und ja auch mit Baclofen nichts dramatisches passiert wenn man zuviel nimmt, außer im Grunde extreme Schläfrigkeit). Andererseits auch, weil bis um ca 23:15 zwar eine Wirkung spürbar war, jedoch diese schon ziemlich schwach und bedeutungslos war.

Dann auf einmal setzte diese viel viel ähnlichere GHB Wirkung ein, bzw. sie machte sich erst richtig bemerkbar und war irgendwie vorher schon da aber es ist alsob mein Gehirn einfach bis zu einem gewissen Punkt den alten Bewusstseinszustand beibehalten konnte, aber dann wurde es zu ansträngend und er riss sozusagen ab. So fühlte es sich an. Ich merkte dann auch nach 45 Minuten, sehr deutlich dass es sehr schnell wieder nachließ im Sinne der 1.5-4 Stunden HWZ (eher 1.5). Kann ja nicht sein, dachte ich mir, wenn nicht die HWZ auch zutreffend auf mich wäre. Also habe ich 25mg nachdosiert und ein ähnliches Spiel dann wieder nach 15 Minuten oder so, gleichbleibend vorhersehbare Abnahme und kaum Zunahme. Also nochmal 50mg genommen wegen dem Essen. Wohl auch durch das reichhaltige Essen knallte es dann aber so richtig, sodass ich wie von GHB quasi kurz vor der Bewusstlosigkeit stand. Nachts hatte ich auch nochmal so halb eine Panikattacke, weil ich dachte, dass ich vielleicht überempfindlich bin und Atemdepression ein Thema sein könnte. Ich wachte auch mehrfach plötzlich auf, weil dieses eher positive Gefühl aufkam, dass man auch verspürt wenn man sehr lange die Luft anhält. Nicht zu verwechseln mit dem negativen Gefühl, dass man davor zuerst bemerkt (so nach 20-30 Sekunden wenn man untrainiert ist) und diesen Zwang den man parallel dazu hat wieder einzuatmen. Dieses Scheppern im Kopf von zu wenig Sauerstoff kommt ja ganz am Ende aber das kann man auch nur sehr schwer auseinanderhalten vom GHB-Zustand, wenn man immer diese Einbrüche hat wo man wegknickt, wie dieser "Microschlaf" bei Übermüdung. Ich kenne diese Sachen schon sehr gut von GHB, mit der Zeit lernt man auch sich wach zu halten, die Panik richtig einzuschätzen, beim herumtorkeln in der Wohnung fast genauso gut forwärts zu kommen wie ohne und nichts kaputt zu machen, sich beim Nachdenken irgendwie genug Zeit zu geben ohne ständig den Faden zu verlieren usw. Beim Alkohol kann man das nicht so wirklich lernen, denn er vernebelt einen gleichzeitig zu stark. Naja ...

Auf jeden Fall geht diese fast identische Wirkung zum GHB einfach nicht mehr, bzw. sehr langsam, weg. Jetzt sind es schon 18 Stunden seit der letzten Einnahme und selbst wenn man die 4 Stunden raufdosieren nicht mitrechnet, dann kommt man bei einer HWZ von 4 Stunden (also quasi dem HWZ Maximum) auf 9mg im System, also so gut wie vergleichsweise fast gar nichts. Und normalerweise bei Drogen tritt auch eine unmittelbare neurochemische und auch psychologische Gewöhnung ein, sodass eigentlich die Wirkung ganz abgestellt wird von <10% der Substanz im Blut.

Für mehr Informationen, schaut auch in diesem Thread: http://www.forum-baclofen.com/fragen-und-antworten-baclofen-und-alkohol/anwendbarkeit-der-hwz-von-baclofen-hoher-dosierung-t1697.html nach.

Ich weiß nicht, ob ich Baclofen wirklich noch nehmen soll. Denn der Effekt den ich heute bemerkte ist einerseits genau das Suchterzeugende an GHB gewesen, was dann zu immer höheren Dosierungen geführt hat und immer extremeren Entzügen. Andererseits die Frage der HWZ (anderer Thread) und wie verwendbar die Substanz für mich überhaupt ist. Denn ich wollte eigentlich dass die Wirkung ausschließlich nachts auftritt und ich sehe mich auch nicht so super-extrem konzentrationsfähig wie es eigentlich bei mir beruflich wichtig wäre.

Ich hoffe, dass der Erfahrungsbericht euch weiterhilft wenn ihr auch Bezug zu GHB herstellen wollt oder mit dieser Substanz auch Suchterfahrung gesammelt habt.

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DonQuixote
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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon DonQuixote » 4. Februar 2015, 22:02

Mensch Cereal!

Cereal hat geschrieben:Ich habe vor 20 Stunden in Schritten von ca. 20 Minuten immer 25mg mehr genommen, bis 150mg (also bis 23 Uhr nachts) und dann die letzten 50mg auf einmal 15 Minuten vor einer sehr großen Mahlzeit, sodass ich insgesamt 200mg genommen habe ohne jegliche Toleranz.

Das ist eine Katastrophe, so landest Du irgendwann in der Notaufnahme!!! Du musst Dich unbedingt an das langsame Einschleichen von Baclofen gemäß unseres Leitfadens halten!!!

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William
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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon William » 4. Februar 2015, 22:25

Was ist denn hier die Absicht der Baclofeneinnahme? Soll das ein Selbttest sein ab wann der Körper streikt?
[unknown]

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 4. Februar 2015, 23:31

William hat geschrieben:Was ist denn hier die Absicht der Baclofeneinnahme? Soll das ein Selbttest sein ab wann der Körper streikt?
[unknown]

Wie du vielleicht aus meinen beiden Threads entnehmen kannst, habe ich sehr viel Erfahrung mit GHB (eine Droge, die fast genau wie Baclofen auf GABA-B wirkt) und irgendwas ist ja auch hier an meiner Reaktion auf die Substanz scheinbar gar nicht normal. Wie erwähnt habe ich verschiedenste Diagnosen, dem entsprechend auch Probleme in meinem Leben. Ich konnte sowohl der unmittelbaren Wirkung von GHB, alsauch dem Nachwirken nachdem die Substanz gar nicht mehr als 0.1% hätte im Blut befinden können (und auch nicht so empfunden wurde), sehr viel positives abgewinnen. Emotional, die Konzentration betreffend, etc. Klar ist die naheliegenste Erklärung dafür, dass es warum-auch-immer psychologischer Natur ist. Und bei GHB war bislangen die Suchtlogik auch eine sehr naheliegende und auch sehr simple Erklärung für diese psychologischen Gründe (Suchtlogik bedeutet, dass man sein Leben, seine Gefühle und die eigene Meinung mit der Zeit so gestaltet, dass diese nur noch mit der Einnahme der Droge Sinn ergeben - natürlich könnte es ja trotzem aus irgendwelchen zulässigen Gründen wirklich so sein (Beispiel ADHDs und Kokain- Amphetaminmissbrauch: medizinisch seit Jahrzahnten (an)erkannt, was meistens aber deutlich unwahrscheinlicher ist wenn jemand wirklich suchtkrank ist). Aber wie du meiner geschilderten Erfahrung entnehmen kannst, besteht auch Grund zur Annahme das es vielleicht körperlicher Natur sein könnte.

Die Einnahme von 200mg ist körperlich absolut sicher, dies lässt sich nicht abstreiten. In so fern ist es kein körperlicher Test. Menschen die mit Absicht die Droge missbraucht haben, nahmen dann eher Dosierungen von 400mg, 600mg oder gar 800mg weil es wohl ansonsten nicht so wirklich knallt. 800mg können einen zwar in die Notaufnahme bringen (meistens dann nur, weil die Eltern bzw. medizinische Betreuung feststellen dass jemand schläft und nicht mehr auf Reize reagiert), aber trotzem nicht zum Tod oder sonstigen langfristigen Folgen wie Gehirnschäden usw führen, weil die Substanz eben nicht diese Art von Toxizität besitzt. Die Hauptwirkung von GABA-B ist eine Art von Senkung des Bewusstseinszustandes, die Schlaf (und nicht wirklich Koma oder sonst. Bewusstlosigkeit) nicht nur herbeiruft, sondern auch zwangsweise aufrecht erhält. Durch die kurze Halbwertszeit gestaltet sich dies wenig dramatisch. Ein Beispiel klinisch relevanter Überdosierung aus der Literatur, die ich grade entdeckt habe:

Using MEDLINE, we found only 2 reports4,5 published in the past 25 years on the pharmacokinetics in baclofen overdose. In the first report,4 baclofen pharmacokinetics were determined in a patient after an intentional overdose of 1230 mg; in this case, the elimination half-life was 4.58 hours. In the second report,5 a patient ingested more than 2 g of the drug; in this case, the elimination half-life was 8.6 hours. The authors of the second report did not find evidence of saturable kinetics in baclofen overdose. [nea]

Interestingly, with chronic oral dosing, baclofen has an elimination half-life of about 6.5 hours.6 On the basis of this information, if we assume that the patient was found after most of the drug had been absorbed and we extrapolate back to the time of ingestion (and assume that maximum plasma concentrations occur about 2 hours after ingestion),1 we can estimate that the peak serum level ranged from 5.2 to 18.2 μg/mL (a standard first-order elimination equation was used for this calculation: CO = C x e−kT). If this estimation is accurate, the patient had a significantly higher serum level than has been usually reported in cases of baclofen overdose, though the pharmacokinetics of this drug in higher doses than those described is not known.3


Hier ist auch erkennbar, dass meine heutige/gestrige unmittelbare Erfahrung der Wirkung sehr wiedersprüchlich zu medizinischen Befunden und vernünftigen Annahmen ist. Dies ist für euch vielleicht etwas wenig interessant, allerdings hat es sehr sehr hohe Bedeutung für mich, da es in Kombination mit anderen Erfahrungen einen soliden Ansatz zur Behebung meiner psychischen Störungen bedeuten könnte, der halt mit regulären psychiatrischen Mitteln in gar keiner Form vorhanden ist.

Auch habe ich wie erwähnt einen sehr hohen Erfahrungsgrad mit GHB und damit auch dem plötzlichen Einsetzen von Verwirrungszuständen und sporadischer, völlig unvorhersehbarer Bewusstlosigkeit. Sprich: es ist mir antrainiert nicht aus dem Haus zu gehen ohne wirklich vorher sicher zu sein, dass es im Rahmen meiner geistigen Fähigkeiten liegt nicht die Treppe runterzufallen oder nicht mehr nachhause zu finden. Ich schlafe nicht so, dass ich an meinem Erbrochenen ersticken könnte. Ich gehe nicht auf Balkons, Leitern und dergleichen (könnte runterfallen) und ich benutze keine gefährlichen Werkzeuge, egal wie enthemmt oder selbstüberschätzend ich mich fühle. Sobald ich diese Wirkung merke ist das absolute Realität für mich. Ich habe auch gelernt mich wach zu halten, wenn ich merke dass es sein muss.

In so fern gab es auch keine Gefahr (außer halt Suchtgefahr). Es liegt vielleicht auch einfach an Erfahrungswerten bzw. erlernten Vorgehensweisen durch Drogenkonsum der nicht normal ist. Ich mache immer den Allergietest und ich dosiere dann in knappen, aber gut einschätzbaren Intervallen rauf. So wie es jetzt verlaufen ist war es ja wirklich schon der "worst case", wenn man jetzt mal Stevens-Johnson-Syndrom und diese ganzen extremen Wahrscheinlichkeiten ausschließt, die auch noch viel schlechter in ärztlicher Verantwortung und nicht Eigenverantwortung frühzeitig genug erkannt werden.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon DonQuixote » 5. Februar 2015, 19:20

Hi Cereal

William hat geschrieben:Was ist denn hier die Absicht der Baclofeneinnahme? […]

Hilf mir doch bitte mal, denn auf Williams Frage habe ich eigentlich keine Antwort herauslesen können, es sei denn vielleicht diese hier:

Cereal hat geschrieben:Hier ist auch erkennbar, dass meine heutige/gestrige unmittelbare Erfahrung der Wirkung sehr wiedersprüchlich zu medizinischen Befunden und vernünftigen Annahmen ist. Dies ist für euch vielleicht etwas wenig interessant, allerdings hat es sehr sehr hohe Bedeutung für mich, da es in Kombination mit anderen Erfahrungen einen soliden Ansatz zur Behebung meiner psychischen Störungen bedeuten könnte, der halt mit regulären psychiatrischen Mitteln in gar keiner Form vorhanden ist.

Was Du da anscheinend im Selbstversuch machst, ist extremst experimentell, wir können Dir da überhaupt nicht helfen, außer Dir zu raten, solche Sachen nur unter fachkundiger ärztlicher Anleitung zu machen, sorry.

Cereal hat geschrieben:Menschen die mit Absicht die Droge missbraucht haben, nahmen dann eher Dosierungen von 400mg, 600mg oder gar 800mg weil es wohl ansonsten nicht so wirklich knallt.

Wie Du richtig sagst, ist das natürlich krasser Missbrauch des Medikaments (Baclofen). Bei der von uns propagierten Baclofen-Therapie der Alkoholabhängigkeit mit hoch dosiertem Baclofen besteht nicht im Entferntesten das Ziel, dass irgendetwas „knallt“. Ich hatte aber ebenfalls schon mal gelesen, weiß jetzt aber nicht mehr genau wo, dass Baclofen in dem von Dir genannten Sinne missbraucht wird. Dazu ist aber Baclofen völlig ungeeignet, denn da gibt es viel „bessere“ Substanzen die dann auch richtig „knallen“, aber das weißt Du bestimmt auch.

Danke übrigens für das Heraussuchen der beiden case-reports. Wir hatten eben erst kürzlich einen eigenen Thread zu diesem Thema. Ich werde Deine Fundstelle dann dort als Zitat einfügen.

Pass auf Dich auf, Mensch!

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William
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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon William » 5. Februar 2015, 20:53

Ich denke bei dieser Dosis liegt ein Missbrauch des Medikaments vor.
Wenn was passiert heisst es dann wohl Baclofen sei gefährlich. Soll es das bezwecken?

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 5. Februar 2015, 21:39

Naja, ich bin allgemein auch jemand der alles erstmal ins Extrem austestet und dann ungewöhnliche Lösungswege findet. Egal was es betrifft, Informatik, soziale Strukturen, Substanzen ... ich kann nur in diesem Schema weiterdenken und handeln. Das ist ein Teil der Suchtpersönlichkeit.

Vielen Dank für eure Ratschläge. Ich glaube Baclofen ist sehr gefährlich für mich ,denn es wirk zu ähnlich zu GHB. Ich habe gestern 50mg abends genommen und heute 75mg tagsüber verteilt weil ich einfach nicht von gewissen Gedanken und Erinnerungen loslassen kann, die jetzt neu sind und vielleicht große Bedeutung für mich haben. Der Drang einfach mehr zu nehmen ist irgendwie zu hoch. Wenn ich es nicht schaffe nur Abends 50mg oder 25mg zu nehmen, dann muss ich es irgendwann eben ganz sein lassen.

Mir würde es helfen, wenn ich die Unterschiede in der Wirkung zwischen mir und euch näher kennen lernen könnte. Z.B. was passiert euch, wenn ihr so eine Packung ungeröstete Cashew-Kerne von ALDI nach der Einnahme esst? Denn bei mir verstärkt es die Wirkung nach einer Stunde enorm und es scheint dann auch irgendwie erst "richtig" zu wirken. Aber bitte Vorsicht, denn ich will euch hier auch nicht durch Zufall entdeckte Ernährungtricks vermitteln die Baclofen viel suchterzeugender wirken lassen, als es eigentlich der Fall ist ... Ich kann nur sagen, dass es so wirkt und ich diese ganzen Lebensmittel über Jahre in meiner Ernährung systematisch ausgetestet habe, da es mir durch diese insgesamt viel besser geht. 200g Cashew-Kerne zu essen finde ich jetzt auch nicht so außergewöhnlich.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon William » 5. Februar 2015, 21:49

Bzgl. der Dosierung von Cashewkernen kann dir hier wohl niemand helfen. [nea] Für Cahewkerne gibt es ein eigenes Forum.

Ich hoffe du weist was du tust! Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass dir dies bewusst ist.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon baclofino » 5. Februar 2015, 22:20

Armer Typ! Würde ich Dich ernst nehmen, würde ich Dir vlt auch weiter helfen können bzgl. Dosierung usw.., da ich ähnlich exzessiv lebe und dementsprechend Erfahrung habe. Aber Du hast ja eh die Weisheit mit Bac gefressen!
LG
PS. Wenn Du jeden Tag 200g Cashew Kerne am Tag isst stirbst Du auch ohne Alk schneller als Du denkst;) Troll woanders

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon William » 5. Februar 2015, 23:00

Ich habe gelesen, dass eine Frau einen Suizidveruch mit 2g Baclofen überlebte.
Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass man so heftig entspannt, dass die Atmung aussetzt.

Den Frederöffner bitte ich seine Absicht und seine Fragen zu posten. Sonst gibt es zum Trollen bestimmt lustigere Foren.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Papfl » 6. Februar 2015, 08:38

Hallo zusammen!

Auf die Selbstversuche von @Cereal will ich an dieser Stelle gar nicht näher eingehen. Eines aber möchte ich hier festhalten, damit kein falscher Eindruck entsteht:

Baclofen ist nicht zuletzt deshalb so wertvoll für die Behandlung der Alkoholabhängigkeit, weil es NICHT abhängig macht. Das liegt daran, dass Baclofen am GABA-B-Rezeptor andockt, wo KEINE Toleranzentwicklung und bei halbwegs "normaler" Dosierung auch keine Rauschzustände stattfinden. Wobei ich das, was @Cereal unter Baclofen beschreibt, nicht als klassischen Rauschzustand bezeichnen würde. Es gibt auch Menschen, die essen pures Kaffeepulver, um einen Koffein-Flash zu bekommen oder trinken literweise Red Bull. Wenn ich Baclofen innerhalb weniger Stunden auf mehrere hundert mg hochdosiere, dann spielt im Oberstübchen eben so ziemlich alles verrückt.

Alkohol, Benzodiazepine und viele andere Drogen wirken hingegen am GABA-A-Rezeptor. Hier findet Toleranz- und Rauschentwicklung statt, d.h. es besteht Suchtpotential.

Anfangs dachte man, dass auch GHB nur am GABA-B-Rezeptor andockt. Als dann aber die ersten GHB-Patienten mit körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen auftauchten, musste man diese Auffassung revidieren. Heute weiß man, dass GHB u.a. auch am GABA-A-REZEPTOR, also an dem mit Abhängigkeitspotential, wirkt, was erklärt, warum man von GHB abhängig werden kann, von Baclofen aber NICHT.

Ein Stück weit erklärt das auch die euphorisierende Wirkung von GHB, die man bei Baclofen nicht vorfindet. Das fällt übrigens (im Gegensatz zu manchen Menschen :wink: ) sogar Ratten auf.

Aus Absalom, N. et al. (2012). α4βδ GABA-A receptors are high-affinity targets for γ-hydroxybutyric acid (GHB):

The reported euphoric effect of GHB and its therapeutic effect in narcolepsy cannot be mimicked by baclofen (3) ... Drug discrimination studies also show that rats are able to distinguish between GHB and baclofen, further supporting that the effects and mechanisms of the two drugs are different (15).

Der berichtete euphorische Effekt von GHB und der therapeutische Effekt bei Narkose konnte von Baclofen nicht imitiert werden (3) ... Suchtmittel-Vergleichsstudien zeigen auch, dass Ratten in der Lage sind, zwischen GHB und Baclofen zu unterscheiden, ein weiterer Hinweis dafür, dass die Effekte und Wirkmechanismen der beiden Stoffe verschieden sind (15).


Erwähnte Literatur
(3) Carter, L.P. et al. (2009). Behavioral Analyses of GHB: Receptor Mechanisms.
(15) Koek, W. et al. (2005). Discriminative Stimulus Effects of γ-Hydroxybutyrate (GHB) in Rats Discriminating GHB from Baclofen and Diazepam.

Das wollte ich kurz klarstellen.

Einen schönen Tag wünscht
Papfl
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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 9. Februar 2015, 16:54

Ja, ich denke jetzt auch dass ich die neurochemische Drogenwirkung völlig überschätzt habe und das tatsächliche Problem mein Geisteszustand ist, der sich halt immer genau mit dem Entzug überschnitten hat.

Toleranz gibt es immer und Baclofen hebt die Entzugserscheinungen von GHB auch größtenteils auf. GHB hat eine sehr hohe Affinität zum GABA-B Rezeptor in hohen Dosierungen, insbesondere durch Dosissteigerung, was ein Abhängiger eben auch macht um nicht Entzügig zu werden. Was genau das bedeutet weiß keiner so genau, denn in den üblichen 10mg oder 25mg Dosierungen hat keiner so wirklich Probleme die Substanz nicht mehr zu nehmen. Und hier auf dem Forum z.B. funktionieren ja auch ganz andere Dosierungen.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon William » 9. Februar 2015, 20:02

Du meintest wohl unterschätzt, oder? [biggrin]

Oder war bei der Dosis folgende Motivation im Spiel. 19 fache Menge, daraus folgt 19 fach schnellerer Entzug?
Oder anders gesagt, viel hilft viel? [biggrin]

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon GoldenTulip » 11. Februar 2015, 11:45

Hallo Cereal,

mir wurde ganbz schwindelig beim Lesen Deines Beitrags.
Ja, ich denke jetzt auch dass ich die neurochemische Drogenwirkung völlig überschätzt habe und das tatsächliche Problem mein Geisteszustand ist, der sich halt immer genau mit dem Entzug überschnitten hat.


Ist das denn für Dich eine wichtige Baustelle?
Mir bereitet das Multi-Toxi-immer große Bauchschmerzen. Nicht aus moralischen Gründen, ich bin für ein Recht auf Rausch, nur meine ich, dass eine systematisch Niederrichtung der eigenen Physis wenig wünschenswert ist.

Gibt es eine Instanz in Dir, die so ungefähr weiß, was sie möchte? Für eine schnelle gründliche Selbstvernichtung empfehle ich Crystal-Meth.

OK, Zynismus wieder out.

Nagut, fast:

einerseits weil ich immer direkt die volle Wirkung einer Substanz kennenlernen will, damit ich sie schnell ohne Verzerrung durch Gewöhnung und konsequente langfristige Veränderungen im Verhalten/Denken etc. besser einschätzen kann (und ja auch mit Baclofen nichts dramatisches passiert wenn man zuviel nimmt, außer im Grunde extreme Schläfrigkeit). Andererseits auch, weil bis um ca 23:15 zwar eine Wirkung spürbar war, jedoch diese schon ziemlich schwach und bedeutungslos war.


Kennst Du den Unterschied zwischen Selbstversuch und Laborratte? Die Laborratte kann nicht aus eigenem Vermögen das Experiment abbrechen. Du als Mensch schon.

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 21. März 2015, 13:00

OK, ich möchte noch einmal Stellung dazu nehmen, was hier mit mir wohl passiert ist:

Irgendwas läuft bei mir im Körper falsch, das meine Wahrnehmung einschränkt und mir den geistigen Antrieb nimmt. Was das genau ist, lässt sich nicht durch Ärzte etc. feststellen (zumindest nicht über die Krankenkasse). Ich denke, dass diese körperliche Ursache auch meine autistische Störung und verzerrte Wahrnehmung verursacht und das diese Autismusursache schon etwas seltener ist. Meine Vermutung nach jahrzehnelangem zwanghaften Anlesen von wissenschaftlichen Informationen und Selbsterfahrungen ist, dass es sich um eine Fehlfunktion der Hypophyse handelt, in Zusammenhang mit immunologischen Problemen. Warum das so ist, weiß ich noch nicht. Wissenschaftlichen Informationen fehlen größenteils, und nicht-wissenschaftliche sind im Internet hierzu qualitativ äußerst miserabel, sprich man kann sie absolut nicht ernstnehmen. Die Menschen denken sich nur unsinnige Theorien aus, in der Hoffnung Sinn in ihren ungewöhnlichen Erfahrungen zu finden.

Ich habe sehr viel mit Substanzen herumexperimentiert und habe jetzt diverse Sachen gefunden, die gut für mich funktionieren. Was diese Substanzen (Baclofen miteingeschlossen) mit mir machen ist deshalb völlig abnormal und was ich erlebe ruht alleinig aus meinem einzigartigen Geisteszustand.

Da ich durch die körperliche Ursache keinen geistigen Antrieb habe, versetzt sich mein Verstand in einen psychotischen Zustand um das Problem auszugleichen. Und so habe ich auch 14 (wenn nicht 24) Jahre lang gelebt und mich an diesen Geisteszustand angepasst. Ich habe ja geschrieben, dass ich noch 24h nach Einnahme genau diese intensive Drogenwirkung habe, wie nach 2 Stunden Einnahme, was ich als Hauptwirkung von Baclofen verspürt habe. Es konnte ja hinsichtlich der HWZ von 1.5 maximal 4 Stunden alles gar nicht so sein.

Nun weiß ich, dass es nicht die Hauptwirkung ist, sondern die Abwesenheit der Wirkung. Hier meine Theorie:

Baclofen wirkt hemmend auf diverse Gehirnregionen, und auch (oder hauptsächlich von allen endokrinen Drüsen?) die Hypophyse. Bei einem normalen Menschen wäre das absolut unwichtig. Aber bei mir verursacht es, dass die Drüse kurzfristig wieder genug Hormone und Botenstoffe ansammeln kann. Danach, je nachdem wie lange ich Baclofen genommen habe, funktioniert sie für kurze Zeit wieder normal (24h, maximal 48h) bis wohl der Speicher erschöpft ist und das System wie vorher wieder zusammenbricht.

Ich merke natürlich, dass es mir besser geht und es auch vorteilhafter wäre, wenn es bei mir körperlich richtig funktioniert. Aber wie erwähnt ist mein "normaler Geisteszustand" mit dem ich sonst am besten und richtig funktioniere und 15 Jahre lang optimal funktioniert habe sehr psychotisch ("psychotisch", im Sinne von Freud, nicht heutigem Verständnis). D.h. Zwänge, Ängste, Realitätzkonzepte und sonstigen motivations- und antriebsfördernden Faktoren sind bei mir sehr sehr krass überzogen.

Nur deshalb habe ich diese ungewöhnliche Wirkung, die dann idR. nach 1-2h anfängt, sprich wenn Baclofen aufhört zu wirken. Die eigentliche Wirkung, die ihr auch kennt (fühlt sich ca. so an wie das Gegenteil von einer Tasse Kaffee, 25mg = normal, 50mg = starker Kaffee), ist sehr subtil und schwach und ich merke sie fast gar nicht, bzw. ordne ihr keine Bedeutung zu.

Vielleicht ist das ja auch für euch wichtig in absehbarer Zukunft. Endokrine Fehlfunktionen können auch vor allem durch Alkohol entstehen (z.B. Schilddrüse), wenn sie denn nicht genetisch bedingt sind. Denn Alkohol wirkt direkt und sehr umfangreich auf so gut wie alle endokrinen Systeme ( http://link.springer.com/chapter/10.100 ... 05657-8_26 ). Vielleicht auch deshalb, ensteht bei vielen eine Suchtbeziehung mit Alkhohol, die sich nicht wie eine klassische Drogenabhängigkeit behandeln lässt. Ich habe viele suchtkranke Menschen gesehen und war 10 Monate in stationärer Langzeittherapie, wo ich täglich neue Menschen kennenlernte und beobachten konnte. Bei vielen Drogen ist es der Konsum selbst, der die Sucht sozusagen erzeugt (z.B. Kokain/Heroin). Und das ist auch bei jeder Droge so, egal wer man ist: durch jede einzelne Einnahme wird man immer einen kleinen Schritt süchtiger als vorher. Aber es gibt diverse Ausnahmen, wo die angelernte Suchtkomponente vergleichsweise sehr gering ist. Denn bei diesen Ausnahmen steht und stand immer ein Defizit im Vordergrund, dass sich (kurz- oder mittelfristig) nicht anderst als durch den Drogenkonsum ausgleichen lässt. Meistens dann wenn die Menschen es selbst schon immer mit starker Überzeugung so empfunden haben, alsob sie drogenabhängig gebohren wurden.

Leider ist die Medizin ja heute noch nicht so weit, dass es eine Alternative gäbe, die die vermuteten tatsächlichen Ursachen von Suchterkrankungen behebt (ob nun psychologisch oder physiologisch). Es gibt durch genetisch bedingte Störungen viele bekannte immunologische und endokrine Faktoren die man nur in so fern symptomatisch behandeln kann, alsdass man versucht lebensbedrohliche und körperlich deutlich schadhafte Auswirkungen abzuwenden. Die Einschränkungen der Lebensqualität durch die eigentliche Ursache darüber hinaus, bleiben jedoch bei der Behandlung dieser Krankheiten weitesgehend unberührt.

Aber man kann auch ohne den Arzt mit Ernährung, Nahrungsergänzungsmitteln und gezieltem körperlichem Training viele kleine Schritte unternehmen um endokrine Funktionen und ferner das Nervensystem unmittelbar und langfristig zu unterstützen. Bei Interesse kann ich es gerne näher beschreiben.

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Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon DonQuixote » 21. März 2015, 21:11

Hallo Cereal

Danke für Deine Einschätzung, aber ich fürchte, dass wir Dir da nicht wirklich weiterhelfen können.

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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Re: Ersteinnahme nach 8 Jahren 100% Abstinenz (GHB-Abhängig)

Beitragvon Cereal » 22. März 2015, 10:42

Ja, das verstehe ich schon.

Mir war vor allem wichtig, dass meine Erfahrung nicht falsch verstanden wird.

Baclofen ist sehr wertvoll und sicher in der Behandlung von Alkoholsucht, aber momentan auch noch nicht im medizinischen Verständnis etabliert.

Ich denke, was ich mache bzw. versuche ist noch einen oder zwei oder drei Schritte weiter zu gehen, mit deutlich mehr Unsicherheiten und Risiken, um mich noch umfangreicher selbst zu behandeln. Es gibt so viele Gründe, warum das Nervensystem nicht mehr vernünftig funktionieren kann. Und es ist wohl auch im Einzelfall sehr unterschiedlich, sodass keiner behaupten kann eine einfach verständliche Lösung für alle formulieren zu können. Ich hoffe, dass die Medizin sich in der Zukunft in so fern weiterentwickelt, auch mein pragmatisches Handeln in Eigenverantwortung der Gabe von vielen verschiedenen Substanzen zu berücksichtigen, die nicht nur sehr krasse unmittelbare Fehlfunktionen adressieren sondern auch Ernährungsfaktoren und Lebensqualität im Alltag miteinfließen lassen. Patienten sehr umfassend (z.B. durch Verweise auf Online-Informationen oder Bücher) aufzuklären und dazu anzuregen, die richtigen Sachen auszuprobieren und einschätzen zu können muss erst einmal vernünftig von Betroffenen und Ärzten verstanden werden können. Sichere, statt unsichere oder oder bezugslose Substanzen müssen unter Verwendung von wissenschaftlichen Erkenntissen und tatsächlichem professionellem Wissen klar strukturiert werden. Ärzte haben in unserer Gesellschaft sehr viel Authorität über unsere Realität. Diese hält natürlich auch Leute davon ab, völlig sinnlose und unaufgeklärte Entscheidungen zu treffen. Auf der anderen Seite nehmen Menschen jedoch schnell auch wahr, dass das was wir wissenschaftlich verstehen können, verstanden haben und darauf basierend Vorstellungen entwickellt haben teilweise sehr beschränkt und kaum anwendbar auf den Einzelfall ist. Solche Leute weichen dann auf Sachen aus, die sehr unmittelbar und unkontrolliert funktionieren. Das können vielleicht Drogen sein, oder auch falsche Vorstellungen. Wie z.B. Theorien, dass Schwermetalle oder Umweltgifte an allem Schuld sind. Einen Kompromiss zwischen ärztlichem Wissens- und Verarntwortungsspielraum und gleichem persönlechen Spielraum gibt es so gut wie gar nicht. Das ist auch nicht gut.


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