Umgang mit Andersdenkenden

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 6. Februar 2015, 10:58

Noch ganz wissenswert, wie es sich mit dem Tragen von Kopftüchern in Deutschland bis in die 60 Jahre verhielt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kopftuch

Auszug:

Das Tragen von Kopftüchern war in Europa vor allem in den ländlichen Gebieten bis in die 1970er und 1980er Jahre allgemein üblich, entsprach der Mode und auch den herrschenden Konventionen. [...]
Üblich ist das Kopftuch auch heute noch in vielen osteuropäischen, aber auch mittel- und südeuropäischen Ländern. Dort wird es regelmäßig beim Gottesdienst, aber vielfach auch im Alltag, insbesondere von älteren Frauen benutzt.


Einige frühe Vertreterinnen des Islamismus in Europa und den USA:

https://www.google.de/search?q=grace+kelly+kopftuch&sa=G&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ei=2I7UVKaLFu3e7AbrlYGQDw&ved=0CDYQ7Ak&biw=1024&bih=436

Zur Führungsspitze gehört auch diese freche Dame, die mit ihrem Demokratiegerede allen Sand in die Augen streuen will:

Bild

Mensch, wenn wir das alles damals schon gewusst hätten [shok]
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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 6. Februar 2015, 15:56

Seid gegrüßt

Nachdem sich die Teilnehmer der PEGIDA-Demonstrationen bei Befragungen vor Ort als sehr wenig auskunftsfreudig gezeigt hatten, erschien nun eine weitere Untersuchung, welche einen ganz anderen Ansatz verfolgte:

Andere Untersuchung hat geschrieben:Woher stammen die Daten? Facebook macht es möglich, sich jedes Profil anzuschauen, das einen Like auf einer Facebook-Seite hinterlassen hat. Allerdings ist das aufwendig, da Facebook die automatisierte Auswertung solcher Daten in seinen Geschäftsbedingungen verbietet. Daher haben wir mithilfe der Macher der Website Pegida mag Dich eine Stichprobe von 53.000 Pegida-Fans untersucht. Es sind jene, die einen Beitrag auf der Pegida-Seite geliked haben – also nicht die Seite selbst. Es sind Menschen, die angaben, dass ihnen eine Demonstration oder eine Aussage Pegidas gefällt. Wir haben untersucht, was sie in ihren Profilen unter "Sonstiges" auch noch mögen, also welche Organisationen, Seiten, Parteien von ihnen unterstützt werden. Das ist in keiner Weise repräsentativ. Aber es erlaubt einen Einblick in die Haltung der Menschen, die die Ansichten von Pegida teilen.

Die Pegida-Anhänger bilden demnach eine recht homogene Gruppe: Pegida-Fans sind männlich, zwischen 25 und 49 Jahre alt, sie leben in Sachsen, waren bei der Bundeswehr, sind selbstständig, lesen die Bild-Zeitung oder die Junge Freiheit und sind Anhänger der AfD oder von politischen Gruppen, die noch weiter rechts stehen. Sie machen gerne Party, interessieren sich für Fußball, Autos, Sex, Actionfilme und Mario Barth.

Seiten, auf die Pegida-Fans viele Likes (mehr als 1.000) verteilen, sind beispielsweise: NPD; German Defense League (eine islamfeindliche Organisation); KenFM (Seite des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen); Germanische Götterwelt; Aufwachen Deutschland; Thor Steinar (von Rechtsradikalen gern genutztes Mode-Label); Geil, geiler, tätowiert; Midgard Nachrichten die unsere Regierung verschweigt; Identitäre Bewegung Deutschland (eine lose Sammlung neuer rechter Gruppen); Ich bin stolz Deutsch zu sein. Die Liste ist nicht vollständig, aber sie zeigt das Spektrum. Einziger Ausreißer in dieser Sammlung ist die Fanpage des Komikers Bülent Ceylan.

In den Likes der Pegida-Fans finden sich hingegen kaum Seiten von Personen, Organisationen oder zu Themen wie diese, die man in einer Stichprobe aus der Mitte der Gesellschaft auch erwarten könnte: Frauen, Linke, Grüne, Sozialdemokraten, klassische Medien. An Umweltfragen, Energiewende oder überhaupt an politischen Themen hat dort offensichtlich ebenfalls niemand Interesse. Es gibt keine Harry-Potter-Liebhaber, keine Tatort-Gucker, keine Fans von Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Lindenstraße oder Voice of Germany, und keine Anhänger der Piratenpartei, obwohl die sonst im Netz überall stark vertreten sind.

Eine „Mitte der Gesellschaft“ sieht eigentlich anders aus. Zu einem ähnlichen Befund kommt eine weitere Studie, welche mit der Methode arbeitete, an der Pegida-Demo vom 12. Januar, der mit 25‘000 Teilnehmern bisher größten, an verschiedenen Abschnitten des Demonstrationszuges Fragebogen zu verteilen, die danach online ausgefüllt und dann ausgewertet wurden:

Weitere Studie hat geschrieben:[...] widersprechen wir der teils öffentlich vertretenen Auffassung, bei Pegida handele es sich in der Mehrheit um harmlose, wenngleich von Sorgen geplagte „Normalbürger“. Zwar befördern die OrganisatorInnen und RednerInnen von Pegida auch dieses Bild durch entsprechende Aussagen und wollen dadurch eine derartige Klientel binden bzw. dazu gewinnen, doch geht es im Kern um die Artikulation von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ und zugespitzter, um einen kaum verhüllten Rassismus.

Hier auf Seite 51, ein komprimiertes Handout (14 Seiten) zur Pressekonferenz vom 19. Januar gibt es hier.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 6. Februar 2015, 17:02

Seid gegrüßt

Falls jemand an Fakten interessiert ist, hier noch etwas zur Migration in Deutschland, nämlich ein Nach-Kommentar zum Migrationsbericht 2013. Der Saldo der Zuwanderung in diesem Jahr betrug demnach:

  • 139‘000 Katholiken
  • 107‘000 Orthodoxe Christen
  • 57‘500 Muslime
  • 41‘000 ohne Religionszugehörigkeit
  • 25‘000 sonstige Religionen
  • 9‘500 Protestanten
  • 1‘000 Juden
Und weiter:

Nachkommentar hat geschrieben:Und gerade auch in den weitgehend säkularen und kinderarmen, ostdeutschen Regionen wie zum Beispiel Dresden verursacht die Zuwanderung auch eine diskrete "Re-Christianisierung", indem die (genauer: manche) Zuwanderer die kleinen Kirchengemeinden verstärken und beleben.

Interessant ist auch der Umstand, dass die Migrationsbilanz mit der Türkei seit 2006 negativ ist, d.h. dass mehr Personen von Deutschland in die Türkei aus- respektive zurückwandern, als es von dort Einwanderer nach Deutschland gibt. Mein Eindruck ist, dass die „Islamisierung des Abendlands“, oder zumindest Deutschlands, irgendwie nicht so richtig in die Gänge kommt.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 7. Februar 2015, 09:47

Hallo Betalbatim

Betalbatim hat geschrieben:Mach dich mal mit der Gesellschaftsform von Auroville vertraut, keine Religion, Bürgerdemokratie..... fast wie in der Schweiz.
(Hervorhebungen von mir)

Danke für den Tipp. Ich habe da schon mal dies hier gefunden:

Gründungs-Charta von Auroville, Punkt 1 hat geschrieben:Auroville gehört niemandem im besonderen. Auroville gehört der ganzen Menschheit. Aber um in Auroville zu leben, muss man bereit sein, dem Göttlichen Bewusstsein zu dienen
(Quelle …)

Und dann noch auf der deutschen Seite von Auroville folgende Buchempfehlung:

Buchempfehlung hat geschrieben:Es ist ein Buch, wo das Unglaubliche zum Ereignis wird: Sri Aurobindos Entdeckung des Supramentals, einer höchsten, göttlichen Bewusstseinsebene, und Mutters über 20-jähriger Versuch, im unbekannten Dschungel ihrer eigenen Körperzellen einen neuen, göttlichen Körper zu bilden. Dies sind Ereignisse und Prozesse, die schließlich zur Begründung des lang erwarteten Reichs Gottes auf Erden führen werden im eigentlichen Sinne des Begriffs: Das Heil ist nicht mehr in einem Jenseits zu suchen, sondern das Leben hier auf der Erde erreicht seine wahre Erfüllung, die göttlich ist. Diese unglaubliche Perspektive ist streng abgestützt auf das wahrscheinlich umfangreichste Quellenmaterial, das über irgendeine spirituelle Persönlichkeit in der Geschichte der Menschheit vorliegt.
Quelle …
Das Ganze kommt mir schon ein bisschen religiös vor. „Fast wie in der Schweiz“ ist das jedenfalls nicht [unknown] .

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 7. Februar 2015, 10:15

Oups!

DonQuixote hat geschrieben:Das Ganze kommt mir schon ein bisschen religiös vor. „Fast wie in der Schweiz“ ist das jedenfalls nicht [unknown]

Ich löffle mich, denn ich sehe gerade in der Schweizer Bundesverfassung (Grundgesetz) den ersten Satz der Präambel:

Schweizer Bundesverfassung, erster Satz der Präambel hat geschrieben:Im Namen Gottes des Allmächtigen!
(Quelle …)

Und warte, im deutschen Grundgesetz lautet das ähnlich:

Deutsches Grundgesetz, erster Satz der Präambel hat geschrieben:Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, […] hat sich das deutsche Volk […]
(Quelle …)

Da müsste man jetzt halt mal die örtliche Sektenberatungsstelle fragen, wie das zu verstehen ist …

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 08:43

Moin,
von Auroville habe ich bislang nichts gehört oder gelesen, aber Sri Aurobindo ist für mich einer der größten Denker/ Wissenden des letzten Jahrhunderts. Die Verbindung von meditativem Bewusstsein und säkularer Anbindung habe ich bei niemandem außer ihm so gefunden.
http://www.amazon.de/Sri-Aurobindo-oder-Abenteuer-Bewusstseins/dp/3873481669/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1423380857&sr=8-1&keywords=aurobindo

Ein in der Welt handelndes Zen-Bewusstsein. Das ist wie ein missing link.

Was nehmen sie mit auf eine einsame Insel? Dieses Buch [biggrin] und Mietzi natürlich

LG Conny
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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 09:10

zum anderen:

Ich mal die Welt, widde widde wie sie mir gefällt....

Das Bedürfnis des Menschen, sich selbst und die Welt und maßgeblich seine Sterblichkeit zu begreifen ist dem menschlichen Bewusstsein inhärent. Damit ist eine wie auch immer geartete Gottesvorstellung, inclusive atheistischer Vorstellungen (!) nahezu zwangsläufig. Es gibt kein Menschsein ohne Transzendenzbedürfnis als Zentralstern. (Alkohol ist Meditation für Faule, übrigens [twiddle]
Die Präambeln der verschiedenen Grundgesetze stehen für den Wunsch und Willen, den Menschen in seiner ganzen Natur zu begreifen. Wie das dann ausgelegt wird und wofür es benutzt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Meint
Conny
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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 16:31

Hi Conny

Conny hat geschrieben:Die Präambeln der verschiedenen Grundgesetze stehen für den Wunsch und Willen, den Menschen in seiner ganzen Natur zu begreifen.

Die Franzosen machen’s vor:

Französische Verfassung (Grundgesetz) hat geschrieben:
Präambel:
Das französische Volk verkündet feierlich seine Verbundenheit mit den Menschenrechten und den Grundsätzen der nationalen Souveränität, […] Kraft dieser Grundsätze und des Selbstbestimmungsrechts der Völker bietet die Republik den überseeischen Gebieten, die den Willen zum Beitritt bekunden, neue, auf das gemeinsame Ideal von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gegründete und im Hinblick auf ihre demokratische Entwicklung geschaffene Institutionen an.

Artikel 1:
Frankreich ist eine unteilbare, laizistische, demokratische und soziale Republik. Sie gewährleistet die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz ohne Unterschied der Herkunft, Rasse oder Religion. Sie achtet jeden Glauben. […]

Artikel 2:
[…]
Ihr Grundsatz lautet: Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk.
(Quelle …)

Laut französischer Verfassung (Grundgesetz) hat dort demnach nur das Volk für das Volk das Sagen. Herrgötter bleiben außen vor. Der zweite Satz der oben zitierten Präambel steht natürlich in einem gewissen Widerspruch zu Frankreichs Kolonialgeschichte. Das Schöne an Grundgesetzen ist halt, dass man die ganz im Gegensatz zu den sogenannten „heiligen Schriften“ auch mal abändern kann. Bei letzteren muss man sich eben mit Exegese behelfen, z.B. so, oder so.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 17:00

Sorry, ich nochmal

DonQuixote hat geschrieben:Das Schöne an Grundgesetzen ist halt, dass man die ganz im Gegensatz zu den sogenannten „heiligen Schriften“ auch mal abändern kann.
(Hervorhebungen durch mich)

Selbstverständlich gilt das nur sehr bedingt. (Achtung! Der Link geht faulheitshalber zum „SPIEGEL“). Selbstverständlich wurde und wird die Bibel immer wieder abgeändert. Und für den angeblich ebenso gotteswortigen Koran von vor ca. 1‘400 Jahren trifft das mit Sicherheit auch zu.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 17:23

Nochmal Sorry, ich bin es erneut [pardon] .

Immer wieder hört man, dass sich „der Islam“ „reformieren“ müsse. Das ist gar nicht nötig. Viel wichtiger ist, dass sich die Bevölkerung islamischen Glaubens reformiert. Ich zitiere mich jetzt halt nochmal selbst:

DonQuixote hat geschrieben:Ob eine Demokratie „gut“ oder „schlecht“ funktioniert, hängt nicht von der Religionszugehörigkeit der Bevölkerungsmehrheit, sondern von ganz anderen Faktoren ab.

Betalbatim, den ich hier jetzt direkt anspreche, scheint bisher kein Interesse an diesen anderen Faktoren zu haben.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 18:33

Hallo Betalbatim, ich darf jetzt noch mal:

Betalbatim hat geschrieben:Don, ich habe dich gefragt welches Nachrichtenmagazin du ernst nimmst, bzw. welchem du vertraust. […] natürlich wie immer..... keine Antwort!
(Von hier …)

Sorry, das hat jetzt tatsächlich etwas gedauert. Also, ich unterscheide nicht in „vertrauenswürdige“ und „nicht vertrauenswürdige“ Nachrichtenmagazine, sondern in „gute“, „nicht so gute“ und „katastrophal schlechte“ ARTIKEL. Somit kann auch von „Vertrauen“ in ein Nachrichtenmagazin keine Rede sein. Ich darf von mir sagen, dass ich mit ca. 150 abonnierten RSS-Feeds ganz gut vernetzt bin und mir „gute Artikel“ automatisch zugespült werden. „Gute Artikel“ finde ich manchmal in:

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Die Zeit
  • Süddeutsche Zeitung
  • Blogosphäre (sehr oft, und dann auch zu den anderen „guten Artikeln“ verlinkend!)
  • Tageszeitung (TAZ)
  • etc. etc.
  • Und Ja, gelegentlich auch im „Spiegel“.
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P.S: Beinahe hätte ich mein Leib- und Magenblatt, den „Zürcher Tages Anzeiger“ vergessen. Hier schätze ich vor allem die Artikel von Martin Killian, Peter Nonnenmacher, Johannes Dieterich und Oliver Meiler. Schade, dass dort zumindest in der Online-Version die Autoren nicht mehr kenntlich gemacht werden, noch nich einmal mit einem Kürzel. Immerhin hat man aber den oben genannten Autoren und auch einigen anderen mit ihren parallel und gleichlautenden tagesaktuellen Artikeln in der Online-Ausgabe zusätzlich mit der Rubrik „Welttheater“ ein eigenes Forum gegeben, in welchem sie weiterhin unter eigenem Namen auftreten dürfen.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 18:44

Hi DQ,

um eben diesen kulturhistorischen Kontext ging es mir bei der Kopftuchgeschichte, beispielsweise.
Es ist ja nicht das Kopftuch, sondern das, wofür es steht und/oder wie es zugeordnet wird. Ich bin auch kein Burka-Fan, ich bin ebenfalls gegen die systematische Frauenunterdrückung. Wie Gretikatz bin ich selbstverständlich gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen.
Nur diese treudusselige Unschuldsmiene angesichts der barbarischen Kriegsverbrechen durch unsere westlichen "Demokratien" (Vietnam, Laos, Afghanistan) bis hin zu NSA und TTIP ( Freihandelsabkommen) lässt mich die Nase nicht allzu hoch tragen. Zumal die Ausbeutung der zweiten und dritten Welt (Gruß an Benneton), Armut, Krankheit und Missachtung überhaupt kein Beförderungsmittel "westlicher Werte" ist. Armut schafft Diktatur.
Vieles braucht eben auch Zeit und Geduld. Und wo könnten Angehörige anderer Nationen besser eine kulturelle Vielfalt erleben, als im Alltag demokratischer Staaten. Dauert es halt noch 2-3 Generationen. Historisch gesehen ist das ein Fliegenschiss. [dance]

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 18:58

Alles klar, Conny

Conny hat geschrieben:Um eben diesen kulturhistorischen Kontext ging es mir.

Mir kommt das allerdings immer mehr als Kulturhysterie vor. Und damit meine ich nicht Dich, Conny.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 19:17

Und noch was …

Conny hat geschrieben:Um eben diesen kulturhistorischen Kontext ging es mir bei der Kopftuchgeschichte.

Die „Kopftuchgeschichte“ hat also nichts mit dem Islam zu tun. Und ich füge hinzu: Auch die weibliche Genitalverstümmelung hat nichts mit „dem Islam“ zu tun. Und die Diskriminierung von Frauen
auch nichts. (Quelle auf Anfrage... )

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Edit: Um es mal mal klarzustelle: Das war keine Satire ...

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 19:38

Exakt, DQ, genauso sehe ich das auch. Dieser gedankliche Zusammenhang ist eine reine Projektion.
Angst vor dem Fremden (darum auch gerade ist Pegida dort erfolgreich, wo es kaum Muslime/ Migranten gibt). Man fürchtet nicht, was oder wen man kennt, sondern die hochstilisierten eigenen Abgründe.
Uns fehlt der kalte Krieg, die Atomkraft, vereinfacht gesagt, der Weltuntergang. Wenn den Leuten zu langweilig wird, muss ein neues Feindbild her. Das ist aber ein intrapsychisches Problem.
Da kannst Du Dir aber den Mund fusselig reden, wer sich nicht selbst betrachten will oder kann, wird immer sagen "Der ist schuld". Hat angefangen. Ich hab mich nur gewehrt.

Einen schönen Sonntagabend an Dich und an alle,

Bussi Conny
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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 20:46

Hi Conny

Conny hat geschrieben:Darum auch gerade ist Pegida dort erfolgreich, wo es kaum Muslime/ Migranten gibt.

Hat sich vielleicht Jemand von Euch den Auftritt der damals noch Co-Vorsitzendenden der PEGIDA, Kathrin Oertel, bei Günter Jauch angeschaut? Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis:

Günther Jauch so gegen Ende der Sendung: „Jetzt muss ich Sie doch noch mal fragen, Frau Oertel: Wie kommt es, dass ausgerechnet in Dresden, wo der Ausländer- und Zuwanderungsanteil sehr klein ist, so große Ängste vor der Überfremdung bestehen?“

Und dann die Oertel so: „Ach wissen Sie, Herr Jauch, in Deutschland gibt es auch Demonstrationen mit zehntausenden von Teilnehmern z.B. gegen die Vernichtung des Regenwaldes oder für die Abschaffung der Kinderarbeit, obwohl es dies beides, wie Sie bestimmt anerkennen werden, in Deutschland eigentlich nicht gibt.“

Und dann war olle Günther erst mal sichtlich verwirrt, kicherte hörbar leise in sich hinein, nestelte nervös in seinen Karteikärtchen rum und ging elegant - schwuppediewupps - zur nächsten Frage über. Für mich eine Sternstunde deutschen Talks [mocking] .

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 21:36

Ich habe die Sendung gesehen. Läuft bei mir unter Blendfeuerwerk-Rhetorik. Also eine semantisch sinnlose Aneinanderreihung von wahren, aber irrelevanten Fakten.
Da sind die meisten unserer Moderatoren im TV leider zu wenig geschult, um tiefenschärfer zu parieren.

LG Conny
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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 21:44

Eine Aufklärung:

DonQuixote hat geschrieben:Für mich eine Sternstunde deutschen Talks [mocking].

Selbstverständlich hatte Frau Oertel recht. Putzig war, wie sie den Herrn Jauch mit einem einzigen Satz eiskalt abkochte. Das kommt ja auch nicht alle Tage vor. Aber er hatte es immerhin gemerkt :wink: .

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon GoldenTulip » 8. Februar 2015, 22:34

Da stimme ich Dir nicht zu, DQ. Klar hat sie ihn rhetorisch ausgeknockt. Aber eine Seifenblase wie die "Islamisierung des Abendlandes" mit Kinderarbeit und Regenwaldvernichtung zusammenzubringen, ist schlicht Demagogie.
Ich finde nämlich auch gut, dass Autobahnen da sind. Und ich bin auch für Vollbeschäftigung.
Die Frage ist immer, um welchen Preis und mit welcher Absicht.
Ich finde es schrecklich, dass Pegida-Demonstrationen aus Angst vor Anschlägen abgesagt werden. Das ist im Ursprung so schlimm wie die Anschläge in Paris. Meinungsfreiheit ist nicht unterteilbar in gute oder blöde Meinungen. Da kann man sich ein Zivilisationssternchen nur eintragen, wenn genau das, was man selbst verurteilt, uneingeschränkt ein Recht auf Äußerung hat. Freiheit ist messbar am Umgang mit den Andersmeinenden So ne Demokratie-Sharia ist eine hochgefährliche Angelegenheit. Das Ende der Aufklärung. Genauso argumentiert die USA mit ihrem totalitären Ausspähwahn. Sicherheit statt Freiheit. Das ist der Boden, auf dem PEGIDA wächst. Über Wirtschaftsinteressen rede ich erst gar nicht, dann komme ich nie zu Potte.
Insgesamt sind wir erst ganz am Anfang einer Debatte, die nur weiterführt, wenn man die Augen aufhat, sich den eigenen Ängsten stellt, Meta -Ebene nicht mehr mit -er am Ende schreibt und dem Herzen den Vorrang vor dem Verstand gibt.

Um den Preis, völlig in der Esoterik-Ecke zu landen: Wer keinen Frieden mit sich selbst macht, ist immer im Krieg mit der Welt.

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Re: Umgang mit Andersdenkenden

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2015, 23:36

Hi Conny

Conny hat geschrieben:Klar hat sie ihn rhetorisch ausgeknockt. Aber eine Seifenblase wie die "Islamisierung des Abendlandes" mit Kinderarbeit und Regenwaldvernichtung zusammenzubringen, ist schlicht Demagogie.

Ja, schon. Nachdem sie von allen Seiten der Talk-Runde gehörig unter Druck gesetzt wurde, räumte Frau Oertel dann aber auch ein, dass das „GIDA“ in „PEGIDA“ etwas „unglücklich formuliert“ sei und man das möglicherweise „überdenken“ müsse. Und so kam es denn auch, nur wenig später hatten sie und andere Mitstreiter sich von PEGIDA abgespalten. Mal sehen, was draus wird [unknown] .

DonQuixote

P.S: Die erwähnte Sendung war vom 18. Januar 2015. Auf YouTube hier erhältlich.


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