Auf der Suche...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Malte
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Malte » 31. Januar 2015, 21:42

Wenn der Hauptsuchtdruck in den Abendstunden liegt, einfach mal mit 25 mg versuchen. Es bringt einen nicht um!
Baclofen seit September 2009.

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gretikatz
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon gretikatz » 1. Februar 2015, 07:45

Marina hat geschrieben:Leider findet ja so gut wie kein Erfahrungsaustausch mehr statt.

Ich wollte die anderen Forumsteilnehmer, bei denen Baclofen vielleicht nicht so gut wirkt, mit meiner Erfolgsstory nicht frustrieren.

gretikatz hat geschrieben:hier am 29.11.2014
Ich nehme Baclofen seit 1. Februar 2014. Ich habe seither - mit einer einzigen Ausnahme - nicht mehr allein zu Hause getrunken. Ich bin heute bei einer Tagesdosis von 25 mg.

Dann will ich mal ...
Nachtrag am 1.2.2015

Ich habe die kritische Zeit über Weihnachten und Neujahr gut überstanden.
Mein Alkoholkonsum seit Ende November 2014:

28.11.14 1 Glühwein (spendiert bekommen am Weihnachtsmarkt)
04.12.14 1 Amaretto n. d. Essen
17.12.14 1 Obstler, 1 kl. Bier beim Essen
24.12.14 1/8 Rot beim Essen
25.12.14 1/4 Weiss beim Essen, 0.2 l Sekt (Geschenk)
27.12.14 1 Obstler nach d. Essen
09.01.14 1 Grappa nach d. Essen
18.01.14 1/4 Weiss zum Essen
30.01.14 1 Pflaumenschnaps n. d. Essen

Es handelte sich hier immer um auswärtige Einladungen mit Ausnahme von 0.2 l Sekt, den ich an Weihnachten geschenkt erhielt und den ich allein zu Hause getrunken habe.

Wenn es so bleibt, will ich zufrieden sein. Meine Tagesdosis Baclofen liegt seit 6.1.2015 bei 30 mg.

Das Nervengift Alkohol scheint meiner Leber nicht geschadet zu haben (Die Befunde vom 9.1.2014 waren unauffällig.), dafür leide ich an Polyneuropathie an Füßen und Beinen. Sie bessert sich nicht spürbar. Daher ist meine Motivation sehr hoch, denn ich befürchte, nicht mehr richtig laufen zu können, sollte ich wieder anfangen zu trinken.

In zwei Tagen konsultiere ich meinen Hausarzt, um die neuesten Blutwerte zu bestimmen. Ich werde dann weiter berichten.

LG gretikatz

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Marina
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 1. Februar 2015, 10:48

Das finde ich richtig gut, das hier geantwortet wurde!!! Ich würde mich auch sehr freuen, wenn andere Erfahrungsberichte fort geführt werden würden.

@Gretikatz. Schreibe doch das Positive in deinem Erfahrungsbericht!! Ich glaube nicht, das es Andere frustiert. Ich komme auf jeden Fall gern vorbei, um bei dir zu lesen!!

@Conny. Du hattest schon Recht, das ich es nicht als Frage forumliert hatte. Beim nächsten Mal werde ich deutlicher.

@Malte.
Wenn der Hauptsuchtdruck in den Abendstunden liegt, einfach mal mit 25 mg versuchen. Es bringt einen nicht um!

Umbringen wird es mich bestimmt nicht, aber gleich auf 25mg zu gehen, erscheint mir doch ein bissel viel. Ich möchte aber schon bei der nächsten Erhöhung, nochmals die um 17:00 erhöhen, aber wieviel dann gut ist, das weiß ich nicht.

Meine Zeiten sind ab Donnerstag =
10, 14, 22 Uhr je 6,25mg
17 = 12,50mg

Ob das auf Dauer reicht, kann ich natürlich noch nicht sagen.

Lieben Gruß Marina

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GoldenTulip
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 1. Februar 2015, 12:35

Hallo Marina und Malte,

ich meine es hängt davon ab, wie gut man schon an Baclofen gewöhnt ist, in welcher Dosierung man aufstockt und an der individuellen Verträglichkeit.
Bei aktuellen 31,75 sind plus 12,5 nicht eben wenig. Das stecken manche sehr gut weg, andere nicht. Es mag zwar länger dauern, wenn Du das kleinschrittig angehst, Marina, dafür frustrieren Dich wahrscheinlich Nebenwirkungen weniger.
Mich haben u.a. die unerwünschten Wirkungen dazu gebracht, die Bac-Therapie abzubrechen.
Ist auch nicht so wichtig, ob ich zu sehr an meinem Trinkwunsch festgehalten habe, oder ob mich tatsächlich Müdigkeit, Libidoverlust und Dissoziierungsgefühle abgehalten haben, das weiter zu führen.
Mein Trinkverhalten hatte immer mit dem Wunsch zu tun, dass endlich Ruhe ist. Schnaps, hochdosiertes Baclofen, Distnaneurin. Für mich läuft das alles aufs Gleiche hinaus: abzuschalten. Da scheint mir eine Disziplin von dreien besser beherrschbar. Das Schlimme war nie, dass etwas nicht wirkte, sondern dass etwas wirkte. Daher mein Höllenrespekt vor Heroin, Kokain, Benzos. Damit wäre ich verloren. Alkohol belkässt mir -subjektiv- ein Minimum an Restkontrolle.

Mein Weg geht in eine andere Richtung, nur heißt das lange nicht, dass es für andere Menschen nicht gelungenere Lösungen gibt.

Sei beharrlich wie eine Eichhörnchen, mutig wie ein Löwe und lass Dir nichts einreden, was Du nicht von Herzen unterschreiben kannst; allein bist Du hier sicher nicht,

Bussi und schönes Wochenende,
Conny
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WilloTse
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon WilloTse » 1. Februar 2015, 12:51

Hi Marina,

ich schreibe vom iPhone, verzeih' mir bitte, dass ich nicht zitiere oder verlinke und stattdessen lieber ein paar Dreckfuhler produziere.
Wenn Dir Erfahrungsaustausch fehlt, gehe doch bitte auf das Unterforum "Erfahrungsberichte". Spätestens bei denen, die regelmäßig aktualisiert werden, wirst Du auch sicher Antwort auf Deine Fragen erhalten (welche genau Du gestellt hast, habe ich auch nicht ganz verstanden).

Mir geht es ähnlich wie @Gretikatz: ich möchte niemanden, der neu anfängt, mit meiner Erfahrung frustrieren. Denn bei mir wirkt Baclofen nicht. Nein, das stimmt nicht ganz. Ich habe "Wirkung" ab ca 5 mg/d. Nur leider hält die mich nicht dauerhaft vom Saufen ab, auch nicht bis 225 mg/d. Für eine bestimmte Zeit ja, auf Dauer, nein. Und einen Trip mit irgenwas bei 200 mg Baclofen plus 3 Liter Wein brauche ich wirklich nicht nochmal.
Das steht aber auch alles in den gut 1000 Beiträgen von "WilloTse", ich erspare Dir die Mühe nicht, das lesen zu müssen, wenn Du einen Erfahrungsaustausch möchtest.

Wenn Du mich fragst und um es kurz zu machen: nimmst Du Baclofen und es wirkt, dann bist Du wieder in dem Scheißleben zurück, aus dem Du mit Deinem Alkoholkonsum fliehen wolltest. Wirkt es nicht, bist Du immernoch in Deinem Scheißleben, aus dem Du nicht anders als mit exzessiven Alkoholkonsum fliehen kannst. Sooo groß ist der Unterschied also nicht. Du kommst irgendwann zu dem Ergebnis, dass Du an Deinem Scheißleben was ändern solltest. Gelingt Dir das? Nein, natürlich nicht, sonst würdest Du Dich ja nicht Tag für Tag da 'raussaufen. Änderung verursacht Angst, Angst verursacht Stress, Stress verursacht Saufen. Also kannst Du die Grundlage für Dein Saufen nicht ändern, weil Dich auch Änderungen zum Saufen bringen.
Was also tun?
Sauf Dich tot, Liebelein? Es gibt keinen Ausweg?
Oder ändere, was Du nicht ändern kannst?
Du musst nur wollen? Erkläre mir jemand - und diese Frage stelle ich seit Jahren - wie man Wollen müssen können kann.
Bullshit, oder?

Mir wurde oft - auch hier - vorgeworfen, ich würde in einem Baclofen-Forum schreiben,obwohl Baclofen bei mir nicht wirkt.
Was will ich hier? Einer wie ich?
Ich bin der Überzeugung, dass Baclofen die zur Zeit bestmögliche medikamentöse Option in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit ist, wir aber alle vor genau dem gleichen Problem stehen, egal, ob Baclofen das nun etwas kleiner macht oder nicht: wohin mit meinem Scheißleben?

Wenn es Fragen dazu gibt: frag'!

Viel Erfolg auf Deinem Weg, er liest sich nicht schlecht bisher!
LG
Willo

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Malte
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Malte » 2. Februar 2015, 13:22

Liebe Marina!

Als ich mit Baclofen anfing, brauchte ich Geduld Geduld und nochmals Geduld!

Es ist völlig unwichtig, ob man mit 25 mg auskommt oder nicht. Innerhalb einer Bandbreite von 75 mg pro Tag hat man bis auf eine tendenzielle Müdigkeit keine Einschränkungen zu erwarten.
Beginnt Dein Suchtdruck in den Abendstunden, brauchst Du tagsüber kein Baclofen zu nehmen. Das wirkt abends nicht mehr.
Versuche es abends mit zweimal 12,5 mg. Später kannst Du auch 25 mg nehmen (nach einer Woche).

Es sollte das Bestreben sein nach 10 Tagen (spätestens) bei 75 mg angelangt zu sein. Alles andere ist Pippi Fax!

Das ist eine unverbindliche Regel. Du beobachtest Dich in diesem Zeitraum genau. Wenn Dein Körper Dir irgendwelche Unverträglichkeitssignale senden sollte, hältst Du erst mal inne.

Die Entzugskliniken, die mit Baclofen arbeiten, bewegen sich in den ersten Tagen auf einem sehr viel höheren Niveau (bis 200 mg).

Liebe Grüße!
Baclofen seit September 2009.

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 2. Februar 2015, 13:30

@Hallo Malte,
da waren wir zeitgleich am Schreiben :-)

Da scheinen die Ansichten über die Einnahme von Bac doch schon sehr auseinanderzugehen. Du schreibst, das es in den Abendstunden ausreicht. Andere wie Papfl z.b. sagen, das es besser ist, das Ganze verteilt zu nehmen.

bin mal neugierig, ob dein Beitrag noch von Anderen kommentiert wird. Ich bin gleich ein wenig unsicher, wenn ich das von dir lese, weil ich auch oft denke, das es reichen sollte, nur in den Abendstunden was zu nehmen. Da ich aber auch die Erfahrungen/das Wissen von Papfl sehr schätze, bin ich eben wieder mal verunsichert. [blus]

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Malte » 2. Februar 2015, 14:53

Die Verweildauer von Baclofen im Organismus ist extrem kurz.

Patienten die sehr auf Baclofen angewiesen sind bekommen deshalb auch eine Baclofen-Pumpe implantiert, um immer ausreichend mit Wirkstoff versorgt zu werden.
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Papfl
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 2. Februar 2015, 18:09

@ Malte

Bei aller Liebe, aber was Du geschrieben hast, kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Die implantierte Baclofen-Pumpe ist eine Option bei Hirnschädigung, einem Schlaganfall, einer Zerebralparese, Multipler Sklerose oder einer Rückenmarkverletzung, um Spastik und Spasmen zu reduzieren. Mit der Baclofen-Therapie bei Alkoholabhängigkeit hat das aber überhaupt nichts zu tun.

Ferner ist Baclofen eigentlich nicht als Sofortmedikation gedacht (mit Ausnahme der "Notfall-Dosis" in akuten Spannungszuständen), sondern verfolgt in der Anwendung bei Alkoholabhängigkeit eher langfristige Absichten.

Sicher kannst Du akut auftretendes Craving in den Abendstunden eindämmen, wenn Du einmal am Tag zur gegebenen Zeit 25 mg einwirfst (das wäre dann im übertragenen Sinne eine tägliche "Notfall-Dosis"), aber auf diese Weise wirst Du das langfristige Ziel, nämlich eine Art ganzheitliche "Grundentspannung" und "Ausgeglichenheit" nur schwer erreichen.

Vereinfacht gesagt versucht die Baclofen-Therapie, den durch jahrelangen Alkoholkonsum aus den Fugen geratenen Stoffwechsel wieder "umzupolen". Und zwar weg von der GABA-A-aktivierten (süchtigen) Entspannung hin zur GABA-B-aktivierten (nicht süchtig machenden) Entspannung mithilfe von Baclofen. Das braucht ein bisschen Zeit, weil die - Mediziner, steinigt mich [smile] - GABA-B-Rezeptoren etwas "träger" sind als die von GABA-A.

Das langfristige Ziel ist es, dem Körper ganzheitlich über den Tag verteilt so viel Entspannung zu verschaffen, dass "Craving-Spitzen" gar nicht erst auftreten (zumal diese zu einem gewissen Grad auch "konditioniert" sind, soll heißen: Das Feierabendbier z.B. war jahrelang ein fester, erholsamer Bestandteil des Alltags, von dem man sich nur ungern trennt - da triggert die Tageszeit dann oft auch unbewusst. Umso wichtiger ist es, sich gerade zu diesen gewohnten "Craving-Zeiten" alternative schöne Momente zu schaffen).

Und gerade weil die Halbwertszeit von Baclofen relativ kurz ist, ist es sinnvoll, drei bis vier Einnahmezeitpunkte über den Tag verteilt zu wählen, um das "Depot" immer wieder rechtzeitig aufzufüllen, so dass ein gleichmäßiger Baclofenspiegel erreicht wird, der über kurz oder lang für die ganzheitliche "Ausgeglichenheit" sorgt, von der ich oben geschrieben habe.

Im Idealfall erreicht man nach einigen Wochen/Monaten eine solche Entspannung ("Gleichgültigkeit"), dass Craving-Spitzen nicht mehr auftauchen. Bis dahin ist es allerdings sinnvoll, die Baclofendosis an die bisherigen "Craving-Spitzen" anzupassen (wie @Marina es ja auch vor hat).

Wir behandeln auf diese Art sehr erfolgreich, und meist pendelt sich die Idealdosis (schwankt bei unseren Patienten zwischen 25 und 150 mg/d) auf vier Einnahmezeitpunkte ein, wobei es sinnvoll ist, morgens etwas mehr zu nehmen, um den Abfall in der Nacht auszugleichen (z.B. 50 - 25 - 25 - 25).

Mit der so erreichten physischen Grundentspannung auf der einen und resilienten psychotherapeutischen Maßnahmen (Rückbesinnung auf eigene Fähigkeiten, Entwicklung alternativer Strategien für Dinge, die Spaß machen, "Trampelpfade") auf der anderen Seite ist der Grundstein für eine zufriedene Abstinenz gelegt.

Wenn es kalt wird, kann man

a) ein Feuer anzünden, das einen für ein, zwei Stunden wärmt (--> @Malte) oder sich
b) anständige warme Klamotten besorgen (--> @Papfl)

LG Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 2. Februar 2015, 18:32

Danke papfl,
Dein Beitrag hat auch mir als nicht- Baclofenista geholfen, grundlegende Zusammenhänge zu begreifen.
Ich muss leider immer einen Sidestep gehen, weil ich mich mit den unerwünschten Wirkungen von Baclofen nicht arrangieren will.

Wenn es kalt wird, kann man
c: auch eine Katze lieben, das hält zumindest den Oxytocinspiegel stabil; der ist gut gegen Depressionen und Einsamkeitsgefühle. Und man wird geliebt, ohne ständig hinterfragt zu werden. Außerdem sind Katzen ein gutes Vorbild, was das Gleichgewicht von Bindungsfähigkeit und Autonomie angeht. Sie springt nie höher, als ich sie auffangen kann. Jedenfalls mein Mietzchen ist so.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 2. Februar 2015, 19:26

Es ist gut genug für uns beide, Mietzmau, und ich habe von niemandem soviel gelernt, wie von Dir

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Danke
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 2. Februar 2015, 19:39

@Papfl. Tausend Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Dahin sind meine - kurz erwachten - Zweifel! Ich mache es richtig wie ich es mache!

resilienten psychotherapeutischen Maßnahmen (Rückbesinnung auf eigene Fähigkeiten,

Komme just von der Psychotherapie [biggrin] Habe das Nähen angefangen und mir einen ganz tollen Samtbeutel genäht. Bin mächtig stolz auf mich!!!!

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 2. Februar 2015, 19:47

@Malte

Malte hat geschrieben:Die Entzugskliniken, die mit Baclofen arbeiten, bewegen sich in den ersten Tagen auf einem sehr viel höheren Niveau (bis 200 mg).

Ich wäre Dir sehr verbunden, wenn Du mir so eine Klinik (gerne auch über Private Nachricht (PN)) nennen könntest. Das meine ich ernst. Würde mich gerne mal mit den "Kollegen" austauschen. Mir ist keine Klinik bekannt, die "in den ersten Tagen" 200 mg/d Baclofen einsetzt...nicht mal als Alternative zu Diazepam bei Entgiftungen.

LG Papfl
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Malte » 2. Februar 2015, 20:24

Bei Marina bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine sogenannte Feierabend Trinkerin handelt.
Die Medikation von tagsüber 6,25 mg ist relativ niedrig. 12,5 mg abends reichten nicht aus.


2 oder dreimal 12,5 mg in den Abendstunden halte ich nach wie vor für eine gute Prävention.
Nur wenn die Einnahme von 6,25 mg tagsüber eine beruhigende Wirkung zeigt, halte ich sie für sinnvoll.

Mone 38 sehr eindrucksvoll von ihrem Erleben in der Suchtklinik Bargfeld-Stegen berichtet.

Und noch etwas:

Mein Vorteil gegenüber fachorientierten Medizinern ist:

Ich bin seit über 5 Jahren täglicher Anwender von Baclofen.

http://www.heinrich-sengelmann-krankenhaus.de/kontakt/

Dein Ansprechpartner dort ist Doktor Hauptmann.

Liebe Grüße, malte
Baclofen seit September 2009.

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 3. Februar 2015, 07:48

@Malte. Ja, ich bin eine "Feierabend-Trinkerin" und meine jetzige Dosis am Abend von 12,5mg reichen noch nicht aus.

Hast du/hattest du mit NW zu kämpfen?

Wenn du seit 5 Jahren Baclofen nimmst und wie es scheint erfolgreich - dann von HERZEN meinen Glückwunsch!!!!!
Hast du noch Gedanken an Alkohol oder spielt dieser gar keine Rolle mehr in deinem Leben? Diese Seite von der Bactherapie interessiert mich auch sehr!!

Morgendliche Grüße von Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Malte » 3. Februar 2015, 12:57

Hallo Marina.

Von 1973-2009 habe ich übermäßig Alkohol getrunken (in den Abendstunden).

Ab 1980 wurde es lästig.

Ab 1990 wollte ich mir manchmal schon das Leben nehmen.

Im September 2009 konnte ich dann endgültig nicht mehr. Zufällig las ich dann auf der T-Online Seite etwas von Baclofen. Mein Arzt hat es mir sofort verschrieben.

Es dauerte eine Zeit (ca. ein halbes Jahr) bis es Wirkung zeigte.

Nebenwirkungen: ich war müde, was ich aber durch Kaffee kompensieren konnte/Alkoholiker trinken alle gerne Kaffee.

Alkohol:

Seit ca. einem Jahr trinke ich unauffällig Alkohol. Ich fühle, wenn meine Grenze erreicht ist, und kann dann aufhören ohne Probleme.

Liebe Grüße, malte
Baclofen seit September 2009.

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 5. Februar 2015, 08:08

@Malte. Danke für deine ehrliche und offene Antwort!!!!!

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 7. Februar 2015, 10:46

Hallo,
ich habe eine Frage. Am Freitag oder Samstag Abend fällt es mir ein wenig schwerer, nicht zu trinken. Denke, das es überwiegend der TW ist. Ich möchte deswegen aber nicht unbedingt aufdosieren, weil ich in der Woche mittlerweile gar keine Probleme damit habe.
Wäre es eine "Lösung", wenn ich bei Bedarf 6,25mg als Notfallpille nehme??? Ich habe sonst schon das Gefühl, das ich mit meinen 31 mg gut hinkomme. Da ich auch so schon mit mehr Müdigkeit zu kämpfen habe, möchte ich ungern, das dies noch mehr wird.

Die Woche hatte ich auch ein schönes Erfolgserlebnis. Es gab eine Situation, die mich mega mässig genervt hat und an dem Abend hätte ich zu 100% getrunken. Nun dachte ich mir, okay, das würde mir heute Abend das Ganze erleichtern, aber morgen wäre alles noch genauso - außer, das du einen Kater hättest. Also nahm ich mir eine Schokolade und habe diese genossen und mir gesagt, das ich an der Situation nichts ändern kann, außer ihr mit Gelassenheit zu begegnen.

Ein schönes WE wünscht Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon DonQuixote » 7. Februar 2015, 10:56

Hallo Marina

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Erfolgserlebnis. Und Ja, das mit der Notfalldosis ist eine gute Lösung.

DonQuixote


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