Auf der Suche...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Papfl
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 5. Januar 2015, 18:07

Marina hat geschrieben:Heute war ich im Aldi, wo ich mir immer für den Montag Abend 2 Flaschen Wein gekauft habe. Heute habe ich mir für das Geld 2 Blumensträuße gekauft.

[lol] [clapping] [good]
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Suse
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Suse » 5. Januar 2015, 21:43

Hallo Marina,

Ich freue mich mit dir über den großartigen Startschuss, den du da hinlegst. Ehrlich gesagt war ich zunächst etwas skeptisch, ich selbst wäre an einer solchen Voraussage „ab 1.1.“ wohl gescheitert.
Allein durch die Vorankündigung hätte ich mich selbst so unter Druck gesetzt, den sicher nur eine Flasche Wein hätte entweichen lassen können ;-) Chapeaux!

Nutze die derzeitige Motivation unbedingt, um dir Strategien für die Abende zu überlegen, wenn es doch mal haarig werden sollte.

Marina hat geschrieben:Das nächste Mal werde ich mir auch diese Tabs verschreiben lassen.


In diesem Fall achte darauf, dass der Arzt das Aut Idem Kreuzchen setzt, ansonsten dürfen die Apotheken eine andere Firma nehmen, je nach Vertrag mit deiner Krankenkasse.

Ansonsten wünsche ich dir, dass es weiterhin so super läuft,

lieben Gruß, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 6. Januar 2015, 08:51

@Hallo Suse,
es ist sehr schön, hier positive Rückmeldung zu bekommen!!

Das ein geplanter Bac-Beginn am 1.1. skeptisch macht, verstehe ich bestens. Bei mir hatte es aber absolut nichts, mit einem Nejahrsvorsatz zu tun. Es war halt so, das im Dez einiges anstand, wo ich es nicht geschafft hätte, nichts zu trinken.
Hätte ich z.b. schon im Oktober von Bac gehört, da hätte ich auch im Oktober angefangen.
Es war eher so, das ich mich im Dez nicht unter Druck setzen wollte.
Hier habe ich trotzdem schon so früh meinen Thread aufgemacht, um "innerlich" am Ball zu bleiben.

Strategien für haarige Abende habe ich mir schon überlegt und suche auch noch nach neuen Ideen. Die beste Unterstützung an solchen Abenden ist mir aber immer sicher - mein Mann. Das ist das Beste, was ich da haben kann!!!!
Gestern als ich zweifelte, ob ich es wirklich länger ohne Alk schaffe, sagte er mir, dann würden wir uns erstmal daran erfreuen, was wir jetzt schon gehabt haben und dann weiter sehen. Da kamen mir echt die Tränen.

Heute werde ich um 18:00 6,25mg mehr nehmen.

In der letzten Nacht hatte ich wohl seit zig Jahren gar keinen Schweißausbruch/Hitzeanfall. Der Alkohol dürfte jetzt gänzlich abgebaut sein. Ich bin so dankbar, das ich alles ohne Entzugserscheinungen geschafft habe. Welch ein Glück!!!!

Glückliche Grüße von Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 6. Januar 2015, 09:52

Hallo Marina,

Marina hat geschrieben:...sagte er [mein Mann] mir, dann würden wir uns erstmal daran erfreuen, was wir jetzt schon gehabt haben und dann weiter sehen.

Da ist Dein Mann vielen altbackenen Ansichten voraus [good] . Ein Rückfall ist per se nicht tragisch. Er hat genau so wenig mit Willensschwäche, Selbstdisziplin oder Charakterdefiziten zu tun wie die Sucht an sich.

Rückfälle sind ein Teil des Krankheitsbildes. Ähnlich, wie bei einem Krebspatienten wieder Tumore oder Metastasen auftauchen können. Entscheidend ist der Umgang mit einer Rückfallsituation.

Fatal kann es zum Beispiel sein, einen Rückfall auf Teufel komm' raus zu verheimlichen. Scham, Selbstvorwürfe oder Gefühle des Versagens sind völlig unangebracht. Ein solches Verhalten rührt noch von Zeiten her, in denen Sucht eben mit Willen, Charakter und Disziplin in Verbindung gebracht wurde (s.o.). Da sind die meisten glücklicherweise dank moderner medizinischer Erkenntnisse drüber weg.

Durch Verheimlichung, Verdrängung, Verurteilung begibt man sich schnurstracks zurück in den Teufelskreis, dem man ursprünglich doch so gerne entfliehen wollte.

Im Gegenteil: Rückfälle sind immer auch eine Chance [smile] . Fragen wie "Was war der Auslöser?", "Hätte ich anders reagieren können?", "Gab es Vorboten?" etc. können sehr hilfreiche Impulse für den weiteren Umgang mit der "Krankheit" geben.

Und eben - wie Dein Mann ganz richtig betonte - die Rückbesinnung auf "nüchterne" Zeiten. Deshalb ist es auch ganz am Anfang der Abstinenz so immens wichtig, die nüchterne Zeit mit ganz vielen tollen, glücklichen Erlebnissen zu füllen bzw. sich explizit bewusst zu machen, wie "gut" es einem momentan geht. Damit man weiß, wohin man zurück möchte [smile] .

Manchmal braucht's halt einen Schritt zurück, um wieder zwei nach vorne gehen zu können. Nur stehen bleiben wäre irgendwie blöd.

Das nur als kleine "Gehhilfe", falls es doch mal zum Rückfall kommen sollte: Hinfallen ist nicht schlimm. Solange man nicht liegen bleibt und die Erfahrung positiv für die Zukunft nutzt.

Weitere Vorteile der Baclofen-Therapie sind es ja auch, dass man Rückfälle a) in der Regel körperlich besser wegsteckt (d.h. leichter die Reißleine ziehen kann, bevor man wieder voll drin hängt) und b) jederzeit wieder von vorn beginnen kann. Die Baclofen-Therapie hat kein "Verfallsdatum"...

LG Papfl
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon William » 6. Januar 2015, 21:37

Papfl hat geschrieben:Hallo zusammen!

Damit wir nicht immer nur davon sprechen...so sieht die 25er-Tablette von Aliud Pharma (AL) aus [mocking] :

Bild

Lässt sich mit bloßen Händen/Fingern ganz prima teilen und vierteln [good] !

Papfl


Teilst du auch die blauen Tabletten von dem anderen Hersteller? [biggrin]

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 8. Januar 2015, 08:52

@Papfl. Ganz ganz lieben Dank für deine sooo hilfreiche Antwort!!! Vieles davon weiß ich in der Theorie, aber wenn es dann um mich selber geht.......

Ich hoffe nicht, das es soweit kommt, aber sollte es zu einem Rückfall kommen, dann werde ich mir deinen Beitrag "verinnerlichen".

Deshalb ist es auch ganz am Anfang der Abstinenz so immens wichtig, die nüchterne Zeit mit ganz vielen tollen, glücklichen Erlebnissen zu füllen bzw. sich explizit bewusst zu machen, wie "gut" es einem momentan geht. Damit man weiß, wohin man zurück möchte [smile] .

Das ist mir besonders wichtig und ich versuche es täglich und täglich ist heute genau eine Woche *freu*

Ich habe ja geschrieben, das ich mir am Montag Blumen gekauft habe statt Wein. Gestern dachte ich, das die aber ganz schön schnell verwelken. Dann dachte ich, das der Wein aber bedeutend schneller leer war, wie die Blumen verwelken können, da musste ich ganz breit grinsen. [biggrin]

Ansonsten geht es mir bestens. Ich konnte noch nie so gut einschlafen wie seit ein paar Tagen. Ich wache zwar mehrmals auf, kann aber sofort weiter schlafen. Der Schlaf ist irgendwie viel angenehmer/intensiver. Allein das ist schon ein tolles Resultat.
MArina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 9. Januar 2015, 08:38

Eine Frage....
Ich habe irgendwo gelesen, wieviel Std zwischen den einzelnen Einnahmetermine optimal liegen sollten. Da stand was von max/min. Leider finde ich den Beitrag nicht mehr.
Bin am überlegen, ob ich statt um 18:00 bereits um 17:00 einnehme. Das würde bedeuten 10:00 / 17:00 / 22:00.

Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 9. Januar 2015, 09:51

Hallo Marina,

nur ganz kurz: Eine Verschiebung von 18 Uhr auf 17 Uhr ist völlig okay. Längerfristig (nächste Aufdosierung) könntest Du auch eine viermalige Einnahme in Betracht ziehen. Die Halbwertszeit von Baclofen beträgt ca. dreieinhalb Stunden, die maximale Aufnahme ist nach etwa anderthalb Stunden erreicht (s. Baclofen-Rechner).

Auf dieser Basis fußt die Aussage, dass zwischen den Einnahme-Zeitpunkten mind. +/- 3 Stunden liegen sollten. Hängt natürlich auch davon ab, wie hoch die jeweilige Einzeldosis ist.

LG Papfl

P.S. Der Thread, den Du meintest, war vielleicht dieser ?!?
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 9. Januar 2015, 21:52

@Papfl. Wieder mal ein Danke an dich [hi_bye]
Genau den Beitrag hatte ich gemeint. Jetzt weiß ich wieder genau Bescheid. Den Bac Rechner habe ich mir auch auf meinem PC abgespeichert. So kann ich bei der nächsten Änderung, das Ganze überprüfen.

Dir ein schönes WE! Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 16. Januar 2015, 08:04

Heute ist der 16.Tag und mir geht es bestens!!!

Gegen Abend kommt oft noch der Wunsch nach Wein/Sekt auf, wobei ich da nicht unterscheiden kann, ob SD oder TW. Ist mir aber auch irgendwie egal, denn wichtig ist nur, das ich dem nicht nachgebe..

Irgendwann werde ich es auf jeden Fall wieder ausprobieren, aber wann........ NOCH NICHT!!!!

Seit gestern nehme ich an Bac 10:00 und 22:00 = 6,25mg und um 17:00 12,5mg.

Bis dann Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 26. Januar 2015, 18:19

Hallo,
ich habe im Beitrag beim "Abendtrinker" gelesen, das Don Q. die Zeiten 13, 16, 19, 22 Uhr vorgeschlagen hat. Ich bin am überlegen, ob diese Zeiten auch für mich besser geeignet wären.

Bisher nehme ich um 10 und 22 Uhr 6,25mg und um 19:00 12,5mg.

Am Abend habe ich mit leichtem SD zu kämpfen. Der Vormittag, früher Nachmittag ist absolut kein Problem für mich.

Ich würde dann an den 4 Termine je 6,25 nehmen und falls nötig zuerst die Einnahme um 19:00 erhöhen.

Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon William » 26. Januar 2015, 20:13

Hmm, ich dachte eigentlich, dass die Zeit egal sei. Ist es nicht so dass Bac einen gewissen Spiegel hällt?

Falls nicht, dann bräuchte man nur zu typischen Saufzeiten Bac nehmen. Bei mir z.B. war das ab später Nachmittag.

Greetings,
William

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 28. Januar 2015, 08:05

Hallo,
Schade, das mir hier sonst keiner weiterhelfen kann. Dann werde ich mal rumprobieren mit dem Bac-Rechner und dann was Neues versuchen.

@William. Mit dem Spiegel das wusste ich, aber nicht z.b. ob es immer so gleichmäßig sein muss oder morgens so gut wie gar nichts und dafür ab Nachmiitag mehr.

Eine Frage habe ich noch. Vielleicht habe ich da mehr Glück damit.
Die ersten ungefähr 21 Tage kam ich recht problemlos mit 25mg hin. Nun wird es zunehmend schwieriger und daher auch das Aufdosieren.
Die Frage, woran liegt es genau, das es schwieriger wird? Gewöhnt sich der Körper an das Medikament und braucht für die selbe Wirkung mehr? Liegt es an der Psyche?

Mir geht es jetzt immer noch sehr gut und habe bedeutend mehr Elan als vor dem Trinken. Ich will in die alten Muster auf keinen Fall zurück. Ich bin nicht mehr ganz so euphorisch, aber das geht ja allen so, wie ich immer wieder gelesen habe. Trotzdem ist da dieser feine - aber gefährlicher - Unterschied.
Ich merke auch am Schlaf, das er ruheloser geworden ist. Immer noch sehr gut, aber doch schon anders.

Mit der Hoffnung auf Antworten. Viele Grüße Marina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 28. Januar 2015, 15:33

Hallo Marina,

meiner Erfahrung nach ist es ganz gut, einen Baclofenspiegel über den Tag verteilt zu halten und eventuell zu den speziellen Craving-Zeiten eine Spitze einzulegen.

Nur so als Beispiel: Wenn jemand zwischen 18 Uhr und 20 Uhr die größten Schwierigkeiten hat, kann es sinnvoll sein, folgendermaßen zu dosieren:

09:00 - 6,25 mg
13:00 - 6,25 mg
17:00 - 12,5 mg
21:00 - 6,25 mg

Bild

Die "Abendtrinker"-Lösung kann für manche ab einer gewissen Dosishöhe (damit auch morgens und mittags noch genügend "Rest-Baclofen" vorhanden ist) und bei ganz starkem Craving am Abend eine Option sein. Sie kann auch eine Lösung für Patienten sein, die von Baclofen sehr müde werden und "tagsüber" bei der Arbeit "funktionieren" müssen.

Wie ich Deinen Weg bislang verfolgt habe, würde ich bei Dir eher zur oben skizzierten Dosierung mit "Tagesspitze" raten, wenn Du bestimmte Craving-Hauptzeiten für Dich identifizieren konntest.

Marina hat geschrieben:Ich würde dann an den 4 Termine je 6,25 nehmen und falls nötig zuerst die Einnahme um 19:00 erhöhen.

Das geht ja in diese Richtung... [good] .

Marina hat geschrieben:Die Frage, woran liegt es genau, das es schwieriger wird? Gewöhnt sich der Körper an das Medikament und braucht für die selbe Wirkung mehr? Liegt es an der Psyche?

Dein "Hirn" ist im Moment dabei, sich biochemisch umzustellen. Wie schnell und in welchen Sprüngen das verläuft, ist individuell ganz verschieden. Daher auch die vielen unterschiedlichen Dosen bei den einzelnen Patienten. Gut möglich, dass Baclofen als "Neuling" in Deinem Stoffwechsel nach 21 Tagen angekommen ist, und es jetzt mehr oder weniger um die "Feinjustierung" (soll heißen: Herantasten an die Idealdosis) geht. Im Klartext heißt das: Wenn Du das Gefühl hast, die Dosis reicht noch nicht aus, dann gehe langsam etwas höher...die Nebenwirkungen werden Dich irgendwann schon bremsen.

Mit Gewöhnung im Sinne von Toleranzentwicklung und möglichem Suchtpotential von Baclofen hat das nichts zu tun. Baclofen macht nicht abhängig und man braucht auch nicht immer mehr davon.

Bildlich kannst Du Dir vielleicht Deine Rezeptoren vorstellen, die vor 21 Tagen gejubelt haben: "WOW, was kommt denn da? Damit können wir arbeiten". Und jetzt sind sie dabei rauszufinden, wie viel Baclofen sie täglich brauchen, um langfristig einen entspannten Gesamtzustand halten zu können [smile] .

LG Papfl
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 29. Januar 2015, 13:48

@Papfl. Lieben lieben Dank für deine hilfreiche Antwort!!!! Jetzt werde ich ab heute meine Dosierung ändern und schauen, wie es mir damit geht.
Bildlich kannst Du Dir vielleicht Deine Rezeptoren vorstellen, die vor 21 Tagen gejubelt haben: "WOW, was kommt denn da? Damit können wir arbeiten". Und jetzt sind sie dabei rauszufinden, wie viel Baclofen sie täglich brauchen, um langfristig einen entspannten Gesamtzustand halten zu können [smile] .

Deine bildhaften Vergleiche sind immer genial. [biggrin]
Da werde ich mich nun bemühen, meine kleinen Rezeptoris wieder zum Jubeln zu bringen. [biggrin]

Das werde ich schon hinbekommen!!!

Lieben Gruß und [hi_bye] MArina

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Papfl » 29. Januar 2015, 14:30

Hi Marina,

Ich schreib's einfach der Vollständigkeit halber, denn ich weiß, dass Du es weißt: Baclofen (also der biochemische Teil) ist natürlich nur eine Seite der Medaille. Die richtige Dosierung finden und zurücklehnen ist (leider) nicht. Um die Eigeninitiative und das Umdenken (Stichwort: Trampelpfade etc.) kommt langfristig niemand drumrum... [smile] .

Du machst das schon... [smile] . Ein Schritt nach dem anderen...

LG Papfl

P.S. Die mg-Angaben in meinem Beispiel oben habe ich jetzt mal einfach so gewählt. Gegebenenfalls müssen die natürlich angepasst werden. Je nachdem, wo letztlich die Idealdosis liegt [unknown] .
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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 29. Januar 2015, 21:04

@Papfl. Auch wenn ich es wusste, so kann ein erneuter Hinweis doch nichts schade!!!
Bac einwerfen und alles ist gut, das wäre schon eine feine Lösung, aber diese Bac ist noch nicht erfunden.

Eigeninitiative ist reichlich da (neue Hobby etc), aber das Umdenken ist wohl der schwerste Part, aber denoch lösbar.
So sind es vielleicht noch keine Trampelpfade, aber wie bei Hänsel und Gretel habe ich für die Orientierung hier und da einen Kiesl fallen lassen. So zeigt mir Stein für Stein langsam - und in der Hoffnung - auch stetig - den neuen Weg.
Ich gebe nie gern auf, warum dann hier???? Daran will ich mich festhalten!

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Mary » 29. Januar 2015, 22:09

Hallo Marina,
niemals aufgeben ist auch mein Lebensmotto. Hinfallen ist nicht schlimm, nur liegenbleiben geht nicht !
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft. LG Mary [good]
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.............

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon Marina » 30. Januar 2015, 17:39

Hallo Mary,
schön vor dir hier zu lesen! Leider findet ja so gut wie kein Erfahrungsaustausch mehr statt.
Nee, liegen bleiben werden wir nicht!!

Tscüß Marina [hi_bye]

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Re: Auf der Suche...

Beitragvon GoldenTulip » 31. Januar 2015, 09:24

Liebe Marina,

alles in allem scheinst Du mir ganz gut voranzukommen, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Es tut mir Leid, wenn Dir hier zu wenig Austausch passiert.
Für meinen Teil möchte ich das gern erklären.
Nach Deinem Beitrag vom 26. Januar hier schreibst Du 2 Tage später

Schade, das mir hier sonst keiner weiterhelfen kann. Dann werde ich mal rumprobieren mit dem Bac-Rechner und dann was Neues versuchen.


Mir ist da gar nicht deutlich geworden, dass Du Gesprächstbedarf hast; in dem Ursprungsbeitrag steht keine Frage, sondern Du erläuterst, wo Du stehst und was Du vorhast. Hab ich gedacht: gut, dann ist ja alles soweit paletti.

Damit möchte ich Dir versicherrn, dass es keine Ignoranz war, nichts zu antworten.

Bitte berichte weiter und sei ruhig deutlicher, wenn Dir etwas auf dem Herzen liegt [empathy5]

Ganz lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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