Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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smile66
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

Vorstellung

Beitragvon smile66 » 24. Januar 2015, 11:50

ups.... jetzt habe ich zwei Tage in diesem Forum gelesen und den Mut aufgebracht zu schreiben nur um danach festzustellen, dass es ein anderes Forum war...... also nochmal!

Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin, ich habe auch bislang nichts von dem Medikament gehört und bin mir gar nicht sicher, ob das etwas für mich wäre. Ich schreibe dennoch, weil mir die Warmherzigkeit der Mitglieder und der respektvolle Umgang miteinander aufgefallen sind und mich beeindruckt haben.

Zu mir: Ich bin 48 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Kinder im Studium. Ich bin ganz erfolgreich in meinem Beruf, habe ein gutes soziales Umfeld, treibe Sport und gehe meinen Hobbies nach, mein Mann ist liebenswert, wir haben keine finanziellen Sorgen. Es geht mir gut!?

Ich trinke jeden Abend Wein. In der Woche sind es abends 3-4 Gläser (nach dem Sport beim Kochen, ein Gläschen zum Krimi im Bett..... ) , am Wochenende muss ich leider feststellen, dass morgens auch schon mal zwei Flaschen leer sind. Ich bin verkatert, müde, lustlos und der Tag ist im Eimer. Ich trinke eigentlich gerne und ich mag Rotwein auch wirklich, aber ich habe das Gefühl, nicht gut die Kontrolle darüber zu haben. Mein Mann trinkt abends ebenso wie ich, mal Bier, mal Sekt, mal Wein..... er macht gelegentlich einige Tage "Pause", ich nicht. Wir problematisieren unser Trinkverhalten nicht, wir sind Weltmeister im "Vermeiden".

Seit kurzem mache ich eine Gruppentherapie zusammen mit anderen Frauen, es geht um allgemeine Lebensprobleme, nicht um Alkohol. Ich habe meinen Konsum dort auch nicht thematisiert.

Ich habe einfach oft das Gefühl, nicht an mich ranzukommen, mich nicht wirklich zu kennen und annehmen zu können, ich weiß nicht wer ich bin und was ich wirklich brauche. Ich kenne auch nicht die Richtung, in die ich noch gehen möchte. Dieses Gefühl innerer Leere zuzulassen, ist sehr schmerzhaft und ich versuche es zu vermeiden. Ich sorge nicht gut für mich....

Ich lebe mein Leben im "Außen", leistungsbezogen und materialistisch, ich bin angepasst und will funktionieren. Ich lebe mein Leben so, wie ich von "außen" gesehen werden will. Ich will geliebt und anerkannt werden. Werde ich das nicht, kann ich mich auch selbst nicht annehmen, nicht lieben. So wurde ich erzogen, ich bin das Bild, das die Gesellschaft von mir will..... sich so zu verhalten erfordert ein Höchstmaß an Kontrolle

Wenn man nicht in Verbindung mit sich selbst ist geht man in die Kompensation.... Kauf"rausch", Wein"rausch", sich nicht mehr "spüren" müssen und unkontrolliert sein.

Ich habe keine Ahnung, ob ich in diesem Forum richtig bin, ich habe auch keine Ahnung, ob ich mit dem Medikament etwas anfangen könnte, ich hatte beim Lesen aber das Gefühl, dass es hier viele Menschen gibt, die Ähnliches "umtreibt" und die sich sehr gut gegenseitig unterstützen.
Liebe Grüße, smile

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Suse
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Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Vorstellung

Beitragvon Suse » 24. Januar 2015, 13:40

Hallo Smile,

Dein Nutzername scheint sehr gut zu der Diskrepanz zu passen in der du lebst. Dein "Einstand" hat mich sehr berührt, wohl, weil es mir recht ähnlich geht.
Herzlich Willkommen im Forum!

Eigentlich, "eigentlich" ist doch alles supi und "eigentlich" müsste man doch glücklich und zufrieden sein, nicht wahr? Nicht zu meckern, nichts fehlt und doch ...

Leider kann ich dir keinen tollen Ratschlag geben, was das betrifft. Ich bin selbst noch nicht dahinter gekommen, wo bei mir der Haken hängt.

Ob Baclofen etwas für dich ist hängt davon ab, was du möchtest für die Zukunft. Ich habe nicht herausgelesen (oder überlesen?), ob dich dein Trinken belastet, ob du raus möchtest aus dieser Tretmühle oder andere Ziele verfolgst?

Den Wunsch zu trinken, nimmt dir das Medikament nicht. Wohl aber den Druck, es tun zu "müssen". Es gibt Abende da denke ich nicht einmal daran, vergesse völlig, dass ich alkoholkrank bin.

Du hast geschrieben, du liest hier schon eine weile mit. Falls du Infos zum Medikament suchst, die stehen unter Baclofen - Erste Schritte, vor allem im Unterpunkt Arztkoffer und dort nochmal insbesondere im Baclofen Leitfaden (ja, ja DonQ, ich kann halt am Tablet nicht verlinken, lach nur [whistle] ).

Ansonsten kannst du gerne weiter schreiben, fragen, lesen, ich freue mich auf Weiteres,

LG, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Liese
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Re: Vorstellung

Beitragvon Liese » 24. Januar 2015, 16:41

Hallo smile,

Du bist fast genau wie ich in dieser Situation. Ja auch ich passe mich an beruflich wie privat, ab und ab begehre ich auf, dann wieder bin ich wieder die gute liebe Liese. Habe bei solchen Situationen das Gefuehl,dass mein Bauch platzt und bekomme dann Verstopfung und extreme Bauchschmerzen, dass ich denke, jetzt hast du einen Darmverschluss.

Lebe wie Du alles ok, Mann lieb, Beruf o.k. Aber irgendetwas muss es ja sein, dass man sich Nicht unter Kontrolle bekommt.

LG Liese [hi_bye]

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DonQuixote
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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 24. Januar 2015, 19:14

Hallo Smile

smile66 hat geschrieben:ups.... jetzt habe ich zwei Tage in diesem Forum gelesen und den Mut aufgebracht zu schreiben nur um danach festzustellen, dass es ein anderes Forum war...... also nochmal!

Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin, ich habe auch bislang nichts von dem Medikament gehört und bin mir gar nicht sicher, ob das etwas für mich wäre.

Du bist sowohl hier als auch in dem anderen Forum ganz genau richtig. Und Ja, so wie ich das sehe, ist eine Behandlung mit hoch dosiertem Baclofen eine ausgesprochen gut geeignete Therapie-Option für Dich. Was weißt Du schon darüber? Wenn Du Dich in die Materie einlesen möchtest, dann starte am besten hier. Und wenn Du dann Fragen hast, so melde Dich, hier oder drüben. Wir sind zwar zwei getrennte Foren, verfolgen jedoch das gleiche Ziel.

DonQuixote


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