Erfahrungsbericht -musashi-

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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musashi
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Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 9. Januar 2015, 14:04

Ich mach mal hier weiter. Ist sicherlich sinnvoller, als alles im Vorstellungschannel zu schreiben.

Ich fasse meine bisherigen Erfahrungen von forum-mitglieder-stellen-sich-vor/hallo-leute-t1391-15.html noch mal kurz zusammen:

von musashi » 3. Nov 2014, 18:54
Kurze Zusammenfassung bisher. Ich habe einen Arzt gefunden, der mit mir eine Baclofen-Therapie begonnen hat. Allerdings hat er nicht allzuviel Ahnung von der Sache. Ich hab ihm erstmal das Kompendium, aus diesem Forum hier ausgedruckt und mitgebracht, er war der Meinung, dass 10mg morgens und 10mg abends reichen müssten. Ich hab ihn den eines besseren belehrt. Ich hab ne ganz gute Doku bei Arte gefunden:
http://www.arte.tv/guide/de/047927-000/ ... l-baclofen

und lese mir momentan auch endlich mal das Buch von Herrn Ameisen durch. Ich nehme Baclofen mittlerweile seit ca. 60 Tagen und bin momentan bei ca. 187,5mg. Die erwünscht Wirkung stellt sich bei mir leider noch nicht ein. Ich trinke weiterhin 5-10 Bier jeden Tag in der Woche und am Wochenende noch mehr. Die Nebenwirkungen waren teilweise schon recht bedenklich. Gerade die Müdigkeit. Ich bin des öfteren nach zwei Bier immer sofort eingepennt. Man gewöhnt sich aber wirklich jedes mal ziemlich schnell an die erhöhte Dosis. Ob ich auf die wirksame Dosis, die bei Oliver Ameisen geholfen hat, gehe, weiß ich noch nicht. Auf 200mg werde ich aber sicherlich noch gehen. Der erhoffte "Klick" bleibt aber bisher noch aus, leider.

16. Nov 2014, 01:52
ich bin jetzt eine andere strategie gefahren und habe 11 tage lang nichts getrunken, sogar gefastet. was sich mit baclofen gar nicht so gut verträgt, habe daher die dosis auf 162,5mg mittlerweile reduziert. heute, nach der fastenzeit, war ein familiengeburtstag und ich habe, zwar in maßen, dennoch zu viel getrunken. ich kann immer noch nicht sagen, dass mir baclofen irgendwas bringt, wenn denn war es eher die fastenzeit und die damit verbundene zeit der besinnung.
ich werde mich nun weiterhin zusammenreißen und trocken bleiben, hab ich mir vorgenommen. craving ist jedoch nach wie vor noch vorhanden und wenn ich einmal anfange, kann ich kaum wieder aufhören.


von musashi » 28. Nov 2014, 13:04
so, mal wieder ein kurzer zwischenbericht:
das mit dem abstinent bleiben, klappt irgendwie nicht so richtig. so ein paar ausfälle waren in letzter zeit leider doch wieder dabei. ich bemühe mich so mindestens 2-3 trinkfreie tage in der woche einzuplanen, was mir auch gelingt.
die lust auf alkohol ist leider immer noch vorhanden. ich bin jetzt momentan bei 212,5mg, ein paar positive änderungen kann ich doch verzeichnen:
ich trinke weniger und bewusster, trinken bringt mir kaum noch genugtuung, trotzdem hält das craving daran noch an und meine gedanken an alkohol. meine ängste sind so gut, wie verschwunden, dafür sind meine depressionen bald noch schlimmer geworden als vorher.
trotz der recht hohen baclofen-dosis verspüre ich mittlerweile fast keinerlei nebenwirkungen mehr, bis auf leichte müdigkeit, durchschlafprobleme und erhöhten harndrang.
ich werde weiterhin trinkfreie tage einhalten und versuchen, sonst möglichst wenig zu trinken und die dosis weiter alle 5 tage um 12,5mg steigern.
mal gucken, wo das hinführt.
wenn ich noch irgendwas anders machen soll, sagt bescheid.



von musashi » 2. Jan 2015, 16:53
also momentan bin ich jetzt bei 300mg, wiege allerdings 96kg und höre nun auf weiter hochzudosieren. ich stelle allerdings leider immer noch keinen positiven effekt fest, auch nicht an den trinkfreien tagen. die lust auf alkohol ist weiterhin vorhanden. bei mir scheint alkohol wohl etwas anderes auszulösen, was baclofen nicht befriedigen vermag. schade.

....

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 9. Januar 2015, 14:20

ich werd wohl noch öfters hier reinschreiben...

ich habe jetzt 6 tage nichts getrunken und hatte eine art aha-erlebnis. das nichts trinken hatte mir irgendwie garnichts ausgemacht. ich hatte sogar noch 5 bier im kühlschrank und zwei flaschen rotwein im haus und es hatte mich nicht interessiert.
gestern hatte ich mich allerdings mit ein paar freunden getroffen und insgesamt 4 bier und 2 glas wein getrunken und fand die wirkung irgendwie garnicht mehr so toll, was mich allerdings nicht davon abhielt, zuhause noch 2 bier zu trinken. :-(

jetzt steht das wochenende und einige partys vor der tür, wo es sich sicherlich wieder nicht vermeiden lässt, etwas zu trinken. nächste woche werde ich mir dann wieder vornehmen, garnichts zu trinken. das erlebnis in den letzten tagen hat mir jedenfalls ziemliche hoffnung gemacht und ich hoffe, dass ich auf dem richtigen weg bin.

momentan bin ich bei 312,5mg und geh übermorgen auf 325 hoch. nebenwirkungen bisher:
- sehr hohe schläfrigkeit tagsüber. manchmal fallen mir die augen auf arbeit, wenn ich zu lange auf den monitor gucke zu.
- einschlafprobleme in der nacht. durchschlafen tue ich auch nicht.
- häufiges urinieren. ich muss nachts auch ca. alle 2 stunden aufs klo.
- leichte schmerzen beim urinieren
- wüste, sehr realistische träume. beim aufwachen muss ich oft erst überlegen, ob ich immer noch träume oder ob das jetzt wieder die realität ist.
- schweißausbrüche, besonders nachts. ich schwitze immer mehrere schlafanzüge nass.
- optische störungen. machmal hab ich eine art tunnelblick oder seh alles verschwommen und hab probleme das bild wieder scharfzustellen.
- orgasmusprobleme: ich brauch ewig bzw. bekomme gar keinen orgasmus mehr
- druck in der brust und in der stirn
- rauschen in den ohren
- manchmal innere unruhe und leicht gesteigerte aggressionen
- manchmal komische gedanken

die nebenwirkungen hören sich vielleicht schlimmer an, als sie sind und ich nehm sie gerne in kauf, wenn ich irgendwann von meiner alkoholsucht befreit werde.

liebe grüße
musashi
Zuletzt geändert von musashi am 9. Januar 2015, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon Chinaski » 9. Januar 2015, 15:21

Hallo musashi,
die Nebenwirkungen die du aufzählst und beschreibst hatte ich auch alle.
Ich kann dir versichern das diese NW alle vergehen sobald du dich an das Medikament und die Dosierung gewöhnt hast bzw du deine persönliche Dosierung gefunden hast.
Die einzige NW die heute noch habe ist eine Verzögerung des Höhepunkt!
Meine Partnerin findet es super [smile]

Gruß Chinaski

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon DonQuixote » 9. Januar 2015, 17:37

Hi Musashi

Schön, dass Du einen eigenen Erfahrungsthread aufgemacht hast. Die Nebenwirkungen, von denen Du berichtest, sind in der Tat Baclofen-Typisch. Ich wünsche Dir jedenfalls weiterhin viel Kraft bei Deiner Therapie.

DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 11. Januar 2015, 19:08

vielen dank!

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon gretikatz » 12. Januar 2015, 05:17

musahi hat geschrieben:- einschlafprobleme in der nacht. durchschlafen tue ich auch nicht.
- häufiges urinieren. ich muss nachts auch ca. alle 2 stunden aufs klo.

Diese Nebenwirkungen hatte ich auch - allerdings schon bei einer Dosis von 70 bis 90 mg/d.

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon William » 12. Januar 2015, 18:28

gretikatz hat geschrieben:
musahi hat geschrieben:- einschlafprobleme in der nacht. durchschlafen tue ich auch nicht.
- häufiges urinieren. ich muss nachts auch ca. alle 2 stunden aufs klo.

Diese Nebenwirkungen hatte ich auch - allerdings schon bei einer Dosis von 70 bis 90 mg/d.


Sind also die gleichen Nebenwirkungen wie wenn man zu viel Bier trinkt. [biggrin] Bei mir kam Schnarchen noch dazu, was mich selbst weniger gestört hat. Angeblich hätte ich schon zig Wälder abgeholzt. Seit ich leichter bin und nichts trinke ist das Schnarchen auch weg. Der Regenwald kann also bleiben. [biggrin]

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon DonQuixote » 14. Januar 2015, 17:09

Hi Musahi

musashi hat geschrieben:Ich hab ihn den eines besseren belehrt. Ich hab ne ganz gute Doku bei Arte gefunden:
http://www.arte.tv/guide/de/047927-000/ ... l-baclofen

Ja, diese ARTE-Doku hat sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Sie hat bei uns aber auch einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen, darüber haben wir ab hier diskutiert. Und daraus resultierte dann auch eine von uns kommentierte Version des ARTE-Beitrages auf Youtube:

In den Teilen 3 und 4 gibt es manchmal eingeblendete Textkommentare, wie sie im oben verlinkten Thread bereits beschrieben wurden. Viel Erkenntnisgewinn beim kommentierten ARTE-TV-Kucken wünscht

DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 19. Januar 2015, 17:19

danke für die links!

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon Suse » 20. Januar 2015, 00:22

Hallo Musachi,

musashi hat geschrieben:die lust auf alkohol ist leider immer noch vorhanden. ......trotzdem hält das craving daran noch vorhanden..... ich stelle allerdings leider immer noch keinen positiven effekt fest, auch nicht an den trinkfreien tagen. die lust auf alkohol ist weiterhin vorhanden. bei mir scheint alkohol wohl etwas anderes auszulösen, was baclofen nicht befriedigen vermag. schade.

....


Verzeih, ich habe jetzt mal die Zitate zusammengefasst, die mir aufgefallen sind und zu denen ich fragen möchte: was ist nach wie vor vorhanden? Die "Lust", also der Trinkwunsch oder das Craving, also der wirkliche Drang, trinken zu müssen?

Es ist manchmal schwer das zu unterscheiden, die Unterscheidung aber ist wichtig, um beurteilen zu können, ob es am Medikament liegt, dass die gewünschte Wirkung nicht eintritt. sicher weißt du inzwischen, dass Baclofen nur das Craving zu bekämpfen vermag, nicht den Wunsch zu trinken? Sorry, will nicht belehrend wirken, nur den Unterschied unterstreichen...

Dir weiterhin alles Beste, viele Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 20. Januar 2015, 11:36

Du hast Recht, das ist schwer zu unterscheiden, ich würde es aber definitv als craving bezeichnen.

viele Grüße
Musashi

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 2. Februar 2015, 16:13

ich bin jetzt bei tag 130 und bei 400mg und kann leider immer noch nicht sagen, dass ich gleichgültig gegenüber alkohohl bin. :-(
ich schaffs zwar 3-4 tage in der woche nichts zu trinken, und ich weiß nicht, ob ich dazu ohne baclofen auch in der lage dazu gewesen wäre, muss mich da aber jedes mal zu zwingen.

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon Papfl » 2. Februar 2015, 17:17

Hallo musashi,

dass Baclofen bei Dir nicht die erhoffte Wirkung zeigt, ist schade [sad] . Hast Du schon mal einen Blick in den Faden von Dr_Domuch geworfen?

Möglicherweise gehörst Du zur Gruppe der Non-Responder. Was nicht heißt, dass Baclofen Dir langfristig gesehen nicht doch ein bisschen helfen könnte...im oben genannten Faden findest Du Näheres darüber, vielleicht magst Du mal reinschauen.

LG Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon GoldenTulip » 2. Februar 2015, 17:23

Hallo musashi, DQ, papfl, jivaro,

mir ist ein wenig unheimlich, wenn sich bei 400mg cravingmäßig kaum etwas tut. Ist das normal? Oder reagiert musashi nicht auf Baclofen, ist quasi ein Non-Responder?

ps: @papfl: hat sich gerade überschnitten ich schreib das mal trotzdem

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 3. Februar 2015, 13:03

vielen dank für den link!

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 3. Februar 2015, 16:25

heißt das, ich kann die therapie jetzt abbrechen?

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon Papfl » 3. Februar 2015, 17:56

Hi musashi!

Verspürst Du denn bei 400 mg/d überhaupt gar keine Wirkung, oder lässt das Craving wenigstens ein bisschen nach?

Wenn Du wirklich gar nichts spürst, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du zu den 15-20 Prozent der Non-Responder gehörst. Dann aber bitte Baclofen vorsichtig ausschleichen, nicht abrupt absetzen.

Sollte Baclofen Dir wenigstens ein klein bisschen Erleichterung verschaffen, dann gilt es abzuwägen, ob es dieses "Bisschen" es wert ist, ständig mit einer Dröhnung von 400 mg/d rumzulaufen.

Dr_Domuch hat geschrieben:Es gibt...auch in Verbindung mit niedrig dosiertem Baclofen eine erhebliche Chance auf Heilung, wenn der Prozess unbeirrt, aber mit einer gewissen Unbeschwertheit fortgeführt wird.

Eventuell war dieser "kleine" Effekt (wenn es ihn denn gibt) schon bei einer geringeren Menge da, und Du hast nur weiter aufdosiert, weil Du dachtest, da kommt noch mehr. Dann wäre es eine Option, langsam runterzudosieren und zu schauen, wie viel Baclofen letztendlich für dieses "bisschen Erleichtung" tatsächlich notwendig ist. Eventuell hast Du dann auf der Langstrecke Erfolg.

Auf jeden Fall kann es helfen, nochmal über Ziele und Grenzen nachzudenken. Was kann ich schaffen? Was ist für mich in meiner Situation realistisch? Baclofen ist nur ein Mosaiksteinchen auf dem Weg aus der Abhängigkeit.

LG Papfl
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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon DonQuixote » 3. Februar 2015, 18:20

Hi Musashi

Ja, wie Papfl bereits sagte, ist es bedauerlich, dass die Baclofen-Therapie bei Dir bisher so schlecht anschlägt, das kommt eben leider auch vor. Lasse mich aber auch mal versuchen, eine Fern-Bilanz zu ziehen:

Musashi hat geschrieben:
Ich schaffs zwar 3-4 tage in der woche nichts zu trinken […]

Das steht mal ganz gewiss auf der Haben-Seite.

Musashi hat geschrieben:
[…] und ich weiß nicht, ob ich dazu ohne baclofen auch in der lage dazu gewesen wäre, muss mich da aber jedes mal zu zwingen.

Und das ist leider das Unerfreuliche und die Ungewissheit daran. Ich gehe jetzt nicht so weit, wie vielleicht einige französische Ärzte an der Stelle, welche eine weitere Erhöhung der Dosis empfehlen würden. Aber ich möchte immerhin daran erinnern, dass sich oft der Erfolg mit Baclofen auch erst auf der langen oder sehr langen Strecke einstellt, nach vier Monaten würde ich deshalb die Flinte noch nicht ins Korn werfen.

Meint DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon GoldenTulip » 3. Februar 2015, 21:21

Hallo musashi,
Du hast zu Beginn hier im November geschrieben

Ich trinke weiterhin 5-10 Bier jeden Tag in der Woche und am Wochenende noch mehr.


und bist heute bei

Ich schaffs zwar 3-4 tage in der woche nichts zu trinken […]


Wie beurteilst Du den objektiven Erfolg dabei selbst?

Ich finde, Du bist mit 400mg ziemlich am oberen Ende der Fahnenstange angelangt, sind die denn notwendig, um zunächst mal den Status Quo beizubehalten?! Ansonsten wäre es m.E. tatsächlich klug, mal langsam runterzudosieren bis zu dem Punkt, wo es cravingtechnische wieder "schlimmer" wird.
Einen stumpfen Abbruch der Bac-Therapie selbst mit langsamem Ausschleichen halte ich nicht für sinnvoll - Baclofen wirkt bei Dir, wenn auch nicht mit wunschlos-glücklich-Effekt.
Mir ist nicht ganz klar, ob Du auch anderweitig Unterstützung hast durch irgendeine Therapieform?! 3-4 Tage die Woche nicht zu trinken ist ja wirklich ordentlich, reines körperliches Craving kann das irgendwie nicht sein *grübel*.
Was ist an den anderen Tagen los, dass Du trinken "musst"? Brauchst Du nicht unbedingt öffentlich zu beantworten, aber es gibt ja eine Not dahinter, die es sich lohnt anzuschauen.

Ich wünschte, ich könnte besser helfen,

lieben Gruß
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsbericht -musashi-

Beitragvon musashi » 5. Februar 2015, 16:19

die anderen fragen beantworte ich später.

ich hab mich entschieden, langsam wieder runterzudosieren. welche geschwindigkeit ist denn zu empfehlen? genauso wie beim hochdosieren? also ich hatte alle 5 tage um 12,5mg hochdosiert.


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