Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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gnufus
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Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon gnufus » 28. November 2014, 14:40

Hallo zusammen.
Ich bin heute über ein anderes Forum "Selincro" und Userin Ninja auf diese hier aufmerksam gemacht worden und hab mich entschlossen hier beizutreten, da hier anscheinend ein wesentlich größerer Austausch stattfindet als dort. Ich nehme zwar kein Baclofen aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Ich hatte vor Wochen Selincro ähnlich Ninja zum ersten mal genommen und musste mit sehr starken Nebenwirkungen kämpfen. Beim 2. und 3. mal wurde das auch nicht besser. Zwar funktioniert Selincro im Bezug auf Trinkmenge und Verlangen aber ist wegen der starken Nebenwirkungen, für mich keine weitere Option.

Zu meiner Person, bin 47 J., männ., selbstständig, verheiratet und habe einen 13 Jahre alten Sohn.
Mein Trinkverhalten ist mittlerweile auf 2-3 x wöchentlich gestiegen, meist um die 8 Flaschen Bier (0,5L).
Ich möchte zwar nicht völlig auf Bier verzichten aber 1x pro Woche 5-6 Flaschen sollten reichen.
Vielleicht hilft mir der Austausch hier mit ähnlich Betroffenen, besser mit meiner Situation klar zu kommen.
Viele Grüße,
Gnufus

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon Ninja » 29. November 2014, 10:28

Hallo Gnufus! Ich glaube, hier könnte es dir besser gefallen :)

An alle anderen: ja, es stimmt. Ich habe dieses Forum tatsächlich an ihn weiterempfohlen. Er ist also kein Spion ;) Da wir an anderer Stelle nicht so richtig über die Nebenwirkungen besagten Medikaments schreiben konnten, hatten wir anderweitig Kontakt. Ihr dürft also ruhig hallo sagen [biggrin]

Liebe Grüße, Ninja

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon GoldenTulip » 29. November 2014, 10:37

Hallo gnufus,

herzlich willkommen hier im Forum [hi_bye]
Ein offener Austausch ist hier sicher möglich und gewünscht, ich freu mich auch für Dich und Ninja, dass ihr nun "zu Zweit" seid, was die Erfahrungen mit Selincro angeht.
Wie darf man sich die NW denn vorstellen?
Wie auch immer, Baclofen ist eine erprobte Behandlungsoption bei Alkoholabhängigkeit und einen Versuch wert, wenn es mit Selincro problematisch ist,

Lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon Chinaski » 29. November 2014, 11:00

Hallo gnufus,

Herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

Zu Selincro kann ich leider nichts beitragen aber du findest hier viele Informationen zu Baclofen oder Alternativen gegen die Sucht.
Von daher sind hier auch Erfahrungen und Informationen über Selincro willkommen.

Ach ja...hier herrscht Meinungsfreiheit,viel Spaß beim Austausch!

Gruß von der Schlampe [biggrin] Chinaski

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon Ninja » 29. November 2014, 23:15

Gruß von der Schlampe [biggrin] Chinaski

Wieso denn das? Grüßle aus dem Schwabenland.

Gnufus, wie geht es dir?

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon gnufus » 29. November 2014, 23:50

Hey Ninja,
mir gehts gut. Waren heute abend auf einer Geburtstagsfeier - 3 Glas 0,2 Bierchen gegönnt. Musste fahren , deshalb ging auch nicht mehr. Damit komm ich aber gut klar und würde auch wegen des fahrens nicht mehr trinken. Zuhause dann bis jetzt noch 4 Flaschen Bier nachgelegt, fühl mich aber gut und es reicht mir jetzt. Werde gleich ins Bettchen gehen. Es hilft schon sehr, wenn man sich bewusst ist, das man es mit dem Alkohol übertreibt und man in einem Forum über sowas schreiben kann.

Warum Chinaski ne Schlampe ist, weiß ich auch nicht :-)

Was ist mit dir ?

Viele liebe Grüße,
Gnufus

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon Ninja » 30. November 2014, 00:18

Ich hab mittlerweile herausgefunden, warum Chinaski das geschrieben hat... ich... bin geschockt. Aber darüber sollten wir nicht in deinem Threat reden, finde ich. Hier geht es um schließlich um dich! Vielleicht magst du auch einen Erfahrungsbericht eröffnen? Nennt mich frech, liebe Alteingesessenen, aber ich nenn das mal so eine Art "(Un-) Suchttagebuch" :) Ok?

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon gnufus » 30. November 2014, 13:14

Musste gerade sehr lachen, wollte mal im Selincro Forum nach Neuem gucken. Ich log mich ein und :

Information
Du wurdest auf diesem Board dauerhaft gesperrt.
Bitte kontaktiere die Board-Administration, um weitere Informationen zu erhalten.
Für die Sperre angegebener Grund: Anmeldung im Bac Forum
Dein Benutzername wurde gesperrt.

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon GoldenTulip » 30. November 2014, 13:17

Tja, gnufus,

Demokratie ist was für alle, und wer alle ist, bestimmt der Admin [lol]

danke für die Info!

LG Conny
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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon gnufus » 30. November 2014, 13:30

Hier noch meine Beschreibung der Nebenwirkungen aus dem Selincro Forum, was ja weiter oben hier angefragt wurde:

Versuch mit Selincro Nr. 1:
Gestern 16:30, Saufdruck, Tablette genommen. 1 Stunde gewartet und dann das 1. Bier aufgemacht, ein großer Schluck, lecker. 2., 3. Schluck. nicht mehr so lecker. Am Ende der Flasche angekommen, absolut kein Verlangen mehr nach der 2., sogar ein leichtes Übelkeitsgefühl bei dem Gedanken daran.
Prima denk ich und bemerke ein leichtes Schwindelgefühl. Das wird stärker, die Knie werden zudem weich, schwebe fast auf Wolke 7.
Ich halt es für das Best , mich ins Bett zu legen und zu entspannen.
Hände und Füsse fangen stark an zu kribbeln. Bin etwas unruhig kann mich aber auf nen Film im TV konzentrieren.
Versuche dann zu schlafen. Sehr komischer Effekt: habe den Eindruck meinen eigenen Traum anzugucken. Werde wach, bin verwirrt. Das widerholt ein paar mal bis gegen sechs. Dann kribbeln fast weg und ich falle für ca. 3 Stunden in einen tiefen Schlaf.

Heute ab ca. 10:00 Uhr immer noch leichtes kribbeln in Händen und Füssen. Konzentration fast nicht möglich (weiß garnicht, wie ich den Text hier hin kriege :) ). Unruhegefühl. Schwindel beim Aufstehen. Alles in allem stehe ich ziemlich neben mir. Hoffentlich wird das bald besser.
Verspühre leichten Saufdruck für später.

Gegen Abend ließen die Nebenwirkungen nach, waren später quasi ganz weg. Trotz leichtem Saufdruck, bin stark geblieben und nichts getrunken.
Die Nacht über ein paar mal kurz wach geworden aber dennoch gut geschlafen. Fühl mich gut.

Versuch mit Selincro Nr. 2:
Langsam wirds spannend: Samstag Mittag (Normalerweise hätte ich den Kühlschrank jetzt voll, sind aber heute nur 3 Flaschen drin).

Werd gegen 3 eine Selincro nehmen und bin gespannt, ob ich dann mit 3 Bieren (oder eniger) auskomme.
Hab ziemlich schiss, dass die Nebenwirkungen wieder so stark kommen.

14:30 Pille genommen
15:30 Fühle mich leicht betäubt. Weiche Knie, geht aber. Nebenwirkung erträglich.
1. Bier, 2. Bier, 3. Bier. Durst auf mehr. Lasse mit Bier holen (weil, hatte ja nur 3). Leicht metallischer Geschmack im Mund. Fühle mich gereizt , leicht aggresiv.
Nicht falsch verstehen jetzt, versuche nicht, es zu lassen, versuche gerade so viel wie möglich.
Bin bei Bier Nr. 6 - mag im Moment nix trinken, greife trotzdem zur Flasche. Der Schluck löst leichtes unwohlsein aus.(Nebenwirkungen weiterhin erträglich)
Fühle mich, als hätte ich genug. Hab hunger. Noch ein Schluck, musste nicht sein. Flasche leer, keine Verlangen, noch eine auf zu machen.
1/2 Pizza gegessen, mehr geht nicht (wobei das normal absolut kein Thema ist ).
Fühl mich leicht benommen, so ähnlich, als hätte ich 6 Flaschen Bier in 5 Stunden getrunken (macht ja auch irgendwo Sinn).
Keine Lust mehr auf Bier - gehe ins Bett.

Bin gespannt, wie die Nacht wird.

Nacht war ganz ok, hab aber zwieschendurch wach gelegen.
Dann ab dem Aufstehen noch leichte Schwindelgefühle, die gegen Nachmittag weg waren.
Fühl mich gut, möchte nichts trinken.

Versuch mit Selincro Nr. 3:
Gestern um 17:15 Uhr eine genommen. Hab normal Mittag gegessen und fühlte mich gut. Da ich etwas Saufdruck hatte, habe ich es nochmal probiert. Ist jetzt mein 3. Versuch.
Nebenwirkungen: Schwindel, leichte Übelkeit, Unkonzentriertheit, kribbeln in Händen und Füssen, bin stark reizbar.
Hab ein Bier gegen 18:30 aufgemacht. Ist jetzt leer, will auch keines mehr. Soweit funktioniert es.
Bin um 20:30 ins Bett, hab Fussbal geguckt. Bin schnell eingeschlafen, was eigendlich sehr untypisch ist. Leicht unruhige Nacht.
Um 9 Uhr heute morgen die Arbeit aufgenommen. Leider sind die Nebenwirkungen, leichter Schwindel und Unkonzentriertheit, teilweise noch stärker spürbar.

Da die Nebenwirkungen ähnlich schlimm wie bei dem erstmal sind, glaube ich nicht, das Selincro weiterhin für mich eine Option darstellt.

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon GoldenTulip » 30. November 2014, 13:48

Danke für den anschaulichen Bericht!

Ganz allgemein, gnufus,

es ist wichtig, die möglichen unerwünschten Wirkungen von denen des Entzugs vom Alkohol zu trennen. Das gilt für Baclofen, und wahrscheinlich auch für Selincro. Schlafstörungen, Unruhegefühle, Überagitiertheit, Angstgefühle.
Auch die geschärfte Wahrnehmung von Körpergefühlen und besserer Traumerinnerung sind m.E. dem Nicht-Trinken in erster Linie geschuldet. Ich vermute, es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis das "Gift" aus den Zellen heraus ist.
Ist ein bisschen die Krux, wenn man medikamentös unterstützt mit dem Trinken aufhören will.
Da wird dem Medikament leichter etwas zugerechnet als Nebenwirkung, was real vielleicht gar nicht wegen der Einnahme passiert.
Der Wunsch, aus dem Trinken heraus mittels Baclofen "gleichgültig" gegenüber Alkohol zu werden, davon halte ich mittlerweile gar nichts mehr.
Ist halt blöd, weil am Ende dabei herauskommen könnte, trink ein paar Monate nichts - dann hilft Baclofen. Und wenn ich dann sowieso nichts trinke, wieso sollte ich das Zeug dann noch nehmen. [wacko]

Vielleicht, um nicht wieder anzufangen?!

Lieben Gruß
Conny

Ps: Um das rauszukriegen, kann helfen mal ne Woche ohne Medis nichts zu Trinken, dabei die "Nebenwirkungen" aufzuschreiben, und dann abzugleichen mit der Medikamenteinnahme. Das klappt aber auch nur, wenn man zeitgleich nichts trinkt, wegen der Wechselwirkungen.
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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon gretikatz » 30. November 2014, 17:36

Hallo Gnufus,
nicht nur Du, sondern auch Ninja wurde gesperrt.

Aktuelle Sperren / Selincro Forum Deutschland
mod_selincro hat geschrieben: » So 30. Nov 2014, 00:03
es wurden heute gesperrt, die Mitglieder
gnufus und Ninja.

Die Aussagen zu Selincro®, Nebenwirkungen ect. bei gleichzeitiger Anmeldung
in anderen Foren, dortiger Aussagen entsprechen nicht der Zielsetzung
dieses Boards. An den Kommentaren, der Glaubwürdigkeit der Aussagen ist Zweifel
angebracht.
mod_selincro

(Eine Wiederanmeldung ist nicht möglich.)
Moderator
Hilfe bei Alkohol, Sucht, Abhängigkeit
Selincro Forum Deutschland

Jetzt ist im gelben Forum erst recht nichts los.
R. Schneider wird über die Nebenwirkungen seines Medikamentes halt hier lesen (müssen).

LG gretikatz

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Re: Vorstellung von Gnufus

Beitragvon gnufus » 30. November 2014, 17:38

Sorry Conny,
aber mit Entzugserscheinungen hat das mit den Nebenwirkungen von Selincro nix zu tun.
Ich rauche jetzt seit ca. 30 Jahren (Zigaretten, nicht das jetzt missverstanden wird). Vor ein paar Jahren hab ich mal für ca. 5 Monaten damit aufgehört. Die Entzugserscheinungen besonders am 3. Tag waren im vergleich zu Selincro eher harmlos.

Das Gefühl bei Selincro ähnelt irgendwie einer Überdosis Hasch. Ist mir früher 2 mal passiert, dass ich bei Kumpeln war und die haben sich (weile starke Konsumenten) sehr starke Mischungen gemacht. Wer das kennt, weiß wovon ich spreche.

Grüße,
Gnufus

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon Ninja » 1. Dezember 2014, 13:36

Ich fang mal von oben nach unten an. Ist ja viel dazugekommen, seit ich das letzte Mal gelesen habe. Erstmal: mein Zwerchfell hüpft so vor sich hin.

Bitte kontaktiere die Board-Administration, um weitere Informationen zu erhalten.
Für die Sperre angegebener Grund: Anmeldung im Bac Forum


Nee, oder?! Neeee. Leb ich auf dem Mond? Nein, über mir scheint blauer Himmel. Das muss die Erde sein!

Ok. Weiter. Gnufus, ich danke dir für deinen detaillierten Bericht. Das hilft mir, meine eigenen Erfahrungen einzuordnen. Leider, leider muss ich sagen, dass mir das nur noch bekannter vorkommt als ich schon im Verdacht hatte. Da ich aber ebenfalls leider schon Erfahrungen mit Psychopharmaka habe, bleibt zumindest für mich noch ein Selbstversuch übrig: Selincro 3 Tage hintereinander nehmen und schauen, ob die Nebenwirkungen besser werden! Wenn ich nach den ersten Versuchen nur nicht so viel Schiss hätte... Was mir Mut macht: ich hab hier schon gelesen, dass es bei Baclofen in den ersten Tagen auch zu Nebenwirkungen kommt, es danach aber besser wird. Bei Selincro steht das in der Packungsbeilage ja auch... Wenn ich also das nächste Mal Selincro nehme, macht es wohl nur Sinn, es drei Tage hintereinander zu nehmen, das hat dein Bericht mir nur bestätigt.

Nur nochmal zur Klärung (hier lesen ja auch Gäste mit): Medikamente wirken ja immer unterschiedlich. Ich hatte schon welche in Dosen verschrieben, bei denen andere nur mit stützender Hilfe aus dem Aufzug kamen (hab ich leider in der Klinik mal erlebt). Ich hingegen konnte es kaum spüren. So kann es umgekehrt auch bei Selincro sein. Es bleibt also für Neulinge nur der Selbstversuch. Ich kann nur raten, es nicht auf nüchternen Magen zu nehmen. Und eins ist zumindest für mich unbestreitbar: gegen den Saufdruck (vielleicht sogar Trinkwunsch? Die Unterscheidung muss ich noch verstehen...) hilft es zumindest bei mir definitiv. Als Bedarfsmedikament scheint es leider auszuscheiden...

Ok, weiter. In Bezug auf Nebenwirkungen fürchte ich, stehen wir mal wieder vor der Frage mit dem Ei oder der Henne. Agitiertheit, Schlaflosigkeit... Entzug oder nicht? Ich kann da Gnufus gerade nur unterstützen. Ich bin zum Beispiel seit über 10 Jahren ständig agitiert und schlaflos und nahm erst auf Grund dessen Alkohl "als Medikation" (in der Form erst seit einem halben Jahr). Ob es bei dir, Gnufus, ähnlich ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber eins wird mir hier im Forum doch immer deutlicher. Ein Verzicht auf Alkohol bringt die wahren Probleme zu Tage. Ich trinke derzeit zum Beispiel nur noch "impulshaft", da kommt die ganze Anspannung wieder zurück, übrigens auch die Albträume (viele, viele weißgestreifte Spinnen letzte Nacht...). So dämlich es klingt: mit Alk war das besser. Aber das ist genau das Problem, weswegen ich die Unterscheidung von Craving und Trinkwunsch in just jener Nacht etwas in Frage gestellt habe. Ist Alkoholismus eine Art von Problemlösungsstörung? Der eine heult und heilt, der andere säuft? Ist dann der Trinkwunsch nicht auch schon äußerst disfunktional?

Gnufus, ich kenn dich ja nun schon "aus dem Gelben", und mein Gefühl sagt mir, dass dein Empfinden nicht (vielleicht nicht nur - dazu kenn ich dich zu wenig) von eventuellen Entzugserscheinungen kommt. Ich hab es ja selbst erlebt. Ich bezieh mich da aber auf die körperliche Komponente (Schwindel, Kribbeln, etc.)! Was "psychische" Entzugserscheinungen angeht, da kenn ich mich zu wenig aus. Was die Schlafstörungen angeht, da muss ich zum Beispiel leider zugeben, dass Alkohol das Problem erstmal zwar heilt, am Ende aber nur verstärkt (man impft sich regelrecht ein, dass man nicht mehr schlafen kann - es sei denn, man hat seinen Hilfsstoff). Natürlich hat man auch Depressionen, wenn man keinen Alkohol mehr trinkt, falls sie vorher schon da waren - man spürt sie ja wieder - Entzugserscheinung oder nicht? Hier helfen dann wohl nur Experten weiter.

Was das Gelbe Dings angeht: ich fühle mich geehrt, mit Gnufus einen eigenen Threat bekommen zu haben ;) Ich zensiere nichts und spiele nichts herunter, will einfach nur offen reden. Ich sehe uns in der Erprobungsphase. Disput unerlässlich ;) Und offen für Selincro bin ich immer noch. Wie gesagt: Medikamente wirken bei jedem anders. Ob es für mich geeignet ist, wird sich noch zeigen.

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon Ninja » 1. Dezember 2014, 13:37

Jetzt ist im gelben Forum erst recht nichts los.
R. Schneider wird über die Nebenwirkungen seines Medikamentes halt hier lesen (müssen).


Ok. Lacher hinterhergeschoben [biggrin]. Schade eigentlich [sad]

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon gnufus » 2. Dezember 2014, 19:43

Hallo zusammen,
hab jetzt ein paar Tage hier viel über Bac gelesen und recherchiert. Nachdem das mit Selincro bei mir ja nicht so geklappt hatte, wegen den starken Nebenwirkungen, habe ich mich entschieden, Bac zu probieren. Nach dem "Rückschlag" mit Selincro ist mein Alkoholverlangen in den letzten Tagen noch stärken geworden. Bevor ich anfange, täglich zu saufen versuche ich lieber, ganz damit auf zu hören. Vielleicht hilft es ja auch gegen das rauchen, wäre ein schöner Nebeneffekt, wie von manchen hier beschrieben.

Könnt ihr mir raten, mit welcher Dosierung und wie oft täglich ich anfangen sollte bei männlich, 1.85m und 110 KG Gewicht.
Ich fange immer erst um 10:00 Uhr mit der arbeit an und Frühstücke auch nie. Crawings entstehen Vormittags sehr kurz (mit dem Gedanken später was zu trinken) und dann gegen 4-5 Uhr nochmals, dann aber wesentlich stärker.
Viele Grüße,
Gnufus

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon DonQuixote » 2. Dezember 2014, 20:13

Hi Gnufus

Ich gratuliere zu Deinem Entschluss. Nimm Dir mal unseren Baclofen-Leitfaden vor, dort gibt es auch eine Tabelle mit Empfehlungen zur Erhöhung der Dosis und der Einnahmezeiten.

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon Ninja » 3. Dezember 2014, 01:21

Hey Gnufus. Ich finde das gerade deswegen spannend, weil du dann einen Direktvergleich ziehen kannst. Weißt du schon, woher du Baclofen bekommst? Ich drück dir alle Daumen!!!

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Re: Vorstellung von Gnufus und Erfahrungen mit Selincro

Beitragvon Suse » 3. Dezember 2014, 01:55

Hallo Gnufus,

erst einmal ein verspätetes aber dennoch herzliches Willkommen hier im Forum.

DonQ hat dir den Leitfaden als Dosierungshilfe ja bereits verlinkt. Insbesondere, weil das erste, wenn auch leichte Craving bereits vormittags auftritt, solltest du morgens die erste Dosis nehmen.

Betone ich nur, weil ich zwar früher auch tagsüber getrunken habe, aber meine "gefährliche" Zeit -wenn überhaupt- erst am Abend beginnt. Daher nehme ich die erste Dosis Baclofen Mitte des Nachmittages.

Okay. Und dann beginne langsam, falls möglich ohne gleichzeitigen Alkoholkonsum. Du trinkst nicht jeden Tag, also dürfte das eventuell für dich nicht so ein großes Problem darstellen. Solltest du trotz der extrem niedrigen Anfangsdosierung aus dem Leitfaden tatsächlich Nebenwirkungen verspüren - keine Panik. Bleib bei der Dosierung und warte ab, sie vergehen in der Regel sehr schnell.

Wichtig: Iss vor der Tabletteneinnahme oder trinke zumindest ein Glas Milch dazu. Ich denke, viele der NW treten auf, weil das einige nicht bedenken.
Vor allem aber mach dir wegen der MÖGLICHEN Nebenwirkungen nicht so einen Kopf. Sie müssen ja nicht auftreten, wartest du aber darauf, ähnelt das der self fulfilling prophecy.
Ich mag zwar ein Ausnahmefall sein, hatte aber nie NW - außer mal Mundtrockenheit, weil ich die Tabletten auf leeren Magen genommen hatte.

Also, nicht soviel Angst, sondern los!

Viel Erfolg dabei, viele Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse


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