lucidare hat geschrieben:Trockener Rückfall
Der Betroffene fällt in sein altes Verhalten (z. B. Großspurigkeit, Sprunghaftigkeit, rigide und schnelle Urteile über andere) zurück, ohne jedoch zu trinken.(...)
Mir stellt sich die Frage, wird diese Gruppe mit berücksichtigt bzw. wie groß ist diese Gruppe?
Hi lucidare,
danke für diese spannende Frage!
Das hat jetzt ein bisschen gedauert und so wirklich gefunden habe ich da auch nichts.
Der Begriff "trockener Rückfall" geht wohl zurück auf einen Vorschlag von Körkel & Lauer 1995 bzw. Schneider 1996(???).
Insgesamt scheint das aber, so weit ich das jetzt sehen kann, in der Wissenschaft nicht aufgegriffen worden zu sein. Es finden sich praktische keine Zitationen, im englischsprachigen Bereich findest Du bei den entsprechenden Suchkriterien nur kiloweise paper über Rückfall von Kindern, die bereits "trocken" waren, in das Stadium des Bettnässens. Auch interessant, aber folgt sicher nicht der Intention von Körkel
.
Ein vielleicht erhellendes Zitat:
Altmannnsberger hat geschrieben:Trockener Rückfall: Davon wird vor allem in Kreisen der Anonymen Alkoholiker (AA) gesprochen, wenn ein Betroffener wieder in sein altes, früher mit dem Suchtmittelkonsum verbundenes Verhalten zurückfällt, ohne jedoch zu trinken.
Quelle, Seite 21Ohne jetzt einen Nachweis erbringen zu können, würde ich mal behaupten, dass diese Gruppe in den oben zitierten Arbeiten und anderswo
nicht separat erfasst wird, denn dort geht es ja im Allgemeinen um Abstinenz, risikoarmen und süchtigen bzw. riskanten Konsum und nicht um die jeweilige psychische Verfassung dabei.
Sollte ich noch was Neues dazu finden, melde ich mich.
LG
Willo