Hallo Leute

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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musashi
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Hallo Leute

Beitragvon musashi » 1. September 2014, 15:54

Liebes Forum,

ich stelle mich mal vor. Ich bin Mitte 30 und habe eigentlich schon immer zu viel getrunken, bin mein Leben lang gerne auf Partys gegangen, habe aber auch alleine ganz gerne getrunken. Vorranging Bier und nach Feierabend.
Ich hatte mein Leben lang Beziehungen durch die ich meinen Konsum einigermaßen im Griff hatte ("musst du heute schon wieder trinken?" "mehr als 3 Bier müssen aber jetzt nicht sein", usw.). Seit fast einem Jahr bin ich nun Single und hab meinen Alkoholkonsum überhaupt nicht mehr im Griff. Und muss gegen den Drang ankämpfen, nicht schon morgens gleich anzufangen. Ich hatte vor 2 Monaten sogar schon einen Entzug und hatte gehofft, das danach alles besser wird, mittlerweile bin ich aber schon wieder fast auf dem alten Level. In der Woche trinke ich abends ca. 5-6 Bier. Am Wochenende wenn ich schon früh anfange, wesentlich mehr.
Ich hoffe, dass ich in Baclofen eine Unterstützung finde.
P.S.: ich würde Baclofen gerne unter ärztlicher Begleitung ausprobieren und suche daher einen Arzt, der es verschreibt und sich damit auskennt.

Liebe Grüße
Musashi

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DonQuixote
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Re: Hallo Leute

Beitragvon DonQuixote » 1. September 2014, 19:30

Hallo Musashi

Schön dass Du zu uns gefunden hast und Danke für Deine Vorstellung. So einzigartig Deine Geschichte ist, ähnelt sie doch in vielen Dingen dem, was so manches andere Forumsmitglied durchgemacht hat. Das Wichtigste ist, dass ein Problembewusstsein da ist und der Wunsch, an seiner Situation etwas zu verändern. Damit kann es klappen, mit Baclofen umso mehr.

Danke für Deine PN, Deinen Wohnort kenne ich ja jetzt. Arztvorschläge für Deine Region erhältst Du dann per Mail. Freue Dich schon mal auf Deine hoffentlich bald beginnende und hoffentlich sehr erfolgreiche Baclofen-Therapie.

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 2. September 2014, 10:10

vielen Dank!

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Re: Hallo Leute

Beitragvon Suse » 7. September 2014, 23:41

Hallo musashi,

ich wünsche dir alles Gute und hoffe, du meldest dich wieder.

Das Forum kann eine zusätzliche Unterstützung sein.

lieben Gruß, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 3. November 2014, 18:54

Kurze Zusammenfassung bisher. Ich habe einen Arzt gefunden, der mit mir eine Baclofen-Therapie begonnen hat. Allerdings hat er nicht allzuviel Ahnung von der Sache. Ich hab ihm erstmal das Kompendium, aus diesem Forum hier ausgedruckt und mitgebracht, er war der Meinung, dass 10mg morgens und 10mg abends reichen müssten. Ich hab ihn den eines besseren belehrt. Ich hab ne ganz gute Doku bei Arte gefunden:
http://www.arte.tv/guide/de/047927-000/ ... l-baclofen

und lese mir momentan auch endlich mal das Buch von Herrn Ameisen durch. Ich nehme Baclofen mittlerweile seit ca. 60 Tagen und bin momentan bei ca. 187,5mg. Die erwünscht Wirkung stellt sich bei mir leider noch nicht ein. Ich trinke weiterhin 5-10 Bier jeden Tag in der Woche und am Wochenende noch mehr. Die Nebenwirkungen waren teilweise schon recht bedenklich. Gerade die Müdigkeit. Ich bin des öfteren nach zwei Bier immer sofort eingepennt. Man gewöhnt sich aber wirklich jedes mal ziemlich schnell an die erhöhte Dosis. Ob ich auf die wirksame Dosis, die bei Oliver Ameisen geholfen hat, gehe, weiß ich noch nicht. Auf 200mg werde ich aber sicherlich noch gehen. Der erhoffte "Klick" bleibt aber bisher noch aus, leider.

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Re: Hallo Leute

Beitragvon Papfl » 3. November 2014, 20:13

Hallo musashi,

auf den erhofften "Klick" warten die meisten vergebens. Dieser "Switch", den Ameisen bei 270 mg/d beschreibt, ist aber auch nicht entscheidend. Inzwischen wissen wir aus vielen Erfahrungsberichten, dass die Methode, wie sie im Leitfaden beschrieben wird, auf eine etwas "schonendere" Art ebenfalls zum Erfolg führt.

Das heißt: Langsam aufdosieren, immer wieder Pausen einlegen und prüfen, wann das Craving spürbar nachlässt. Hast Du denn mal probiert, Deinen Alkoholkonsum unter Baclofen zu reduzieren? Willst Du das überhaupt?

In Deiner Vorstellung schreibst Du von 5-6 Bier pro Tag, am Wochenende mehr. Jetzt sind es mit 187,5 mg Baclofen 5-10 Bier am Tag, am Wochenende mehr...

Mir ist nicht ganz klar, wo Deine Reise hingehen soll...was ist Dein Ziel? Ich will Dich nicht demotivieren, aber unter diesen Umständen bis ultimo aufdosieren und auf den "Klick" zu hoffen, der Dich ohne eigenes Zutun von 100 auf 0 manövriert, scheint mir eine sehr optimistische Strategie zu sein...

Ist nicht böse gemeint [smile] .

LG Papfl
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Re: Hallo Leute

Beitragvon H1977 » 3. November 2014, 20:15

Hallo Musashi,

erstmal einen dicken Daumen für deinen ehrlichen und offenen Bericht. [good] Ich finde es gut, wenn eben auch so etwas berichtet wird. Nämlich, das der erwünschte "Kick" noch nicht eingetroffen ist. Hat sich denn durch Baclofen
überhaupt etwas getan? Oder ist es wirklich genauso wie immer(vorher)?
Trotzdem solltest du noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Und wenn du das Buch liest kriegst du ganz bestimmt noch mehr
Tipps genau wie hier im Forum von den"alten" Hasen.....
Halt durch und schreib mal wieder.

Henny

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 4. November 2014, 17:55

hallo papfl,

mein ziel ist es, einen geregelten konsum hinzukriegen, wie es "normale" leute so tun. ich werde jetzt mal versuchen, zwei wochen lang garnichts zu trinken, vielleicht bringt das ja was.
davor hatte ich den konsum bewusst nicht heruntergefahren, da ich auf die wirkung von baclofen gehofft hatte und man ja überall liest, das man den konsum ruhig beibehalten solle.

Papfl hat geschrieben:Hallo musashi,

auf den erhofften "Klick" warten die meisten vergebens. Dieser "Switch", den Ameisen bei 270 mg/d beschreibt, ist aber auch nicht entscheidend. Inzwischen wissen wir aus vielen Erfahrungsberichten, dass die Methode, wie sie im Leitfaden beschrieben wird, auf eine etwas "schonendere" Art ebenfalls zum Erfolg führt.

Das heißt: Langsam aufdosieren, immer wieder Pausen einlegen und prüfen, wann das Craving spürbar nachlässt. Hast Du denn mal probiert, Deinen Alkoholkonsum unter Baclofen zu reduzieren? Willst Du das überhaupt?

In Deiner Vorstellung schreibst Du von 5-6 Bier pro Tag, am Wochenende mehr. Jetzt sind es mit 187,5 mg Baclofen 5-10 Bier am Tag, am Wochenende mehr...

Mir ist nicht ganz klar, wo Deine Reise hingehen soll...was ist Dein Ziel? Ich will Dich nicht demotivieren, aber unter diesen Umständen bis ultimo aufdosieren und auf den "Klick" zu hoffen, der Dich ohne eigenes Zutun von 100 auf 0 manövriert, scheint mir eine sehr optimistische Strategie zu sein...

Ist nicht böse gemeint [smile] .

LG Papfl

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Re: Hallo Leute

Beitragvon Papfl » 4. November 2014, 18:04

Hallo musashi,

musashi hat geschrieben:...man ja überall liest, das man den konsum ruhig beibehalten solle.

Das ist mir neu [unknown] .

Die Idee zu versuchen, zwei Wochen mal gar nichts zu trinken, ist gut. Wie Du vielleicht an anderer Stelle schon gelesen hast, sind Alkohol und Baclofen auf gewisse Weise Gegenspieler und heben sich in der Wirkung - vereinfacht gesagt - auf.

Ohne Alk hat Baclofen viel größere Chancen, seine Wirkung zu entfalten.

Viel Erfolg wünscht
Papfl
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Re: Hallo Leute

Beitragvon DonQuixote » 4. November 2014, 18:14

Hi Musashi

musashi hat geschrieben:davor hatte ich den konsum bewusst nicht heruntergefahren, da ich auf die wirkung von baclofen gehofft hatte und man ja überall liest, das man den konsum ruhig beibehalten solle.

Nee, das hast Du falsch verstanden, so funktioniert das nicht. Nix mit "Zauberpille"! Etwas nachhelfen musst
Du schon [mocking]. Die Empfehlung lautet vielmehr so:

Empfehlung hat geschrieben:Der Alkoholkonsum kann zunächst beibehalten werden, es sollen jedoch ernsthafte Bemühungen unternommen werden, ihn zu reduzieren [good].

So wird ein Schuh draus. Andere Ärzte / Therapeuten sind allerding auch der Meinung, dass das Medikament Baclofen seine beste Wirkung bei einer Abstinenz entfaltet.

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Re: Hallo Leute

Beitragvon Ninikie » 4. November 2014, 22:30

Musashi!

Ich bin sowohl Forumsneuling, als auch Baclofenjungfrau (hab eben meine ersten 5 mg genommen).
Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt. Ich würde ganz viel dafür geben - manchmal gar mein letztes Hemd - wenn Bac so wirken würde, wie du beschreibst, dass ich weiter trinken könnte als gäbe kein Morgen.
Aber dann Bitteschön doch am Morgen aufwachte und feststellen könnte: Huch!!!, ich hab null Gelüste zu Trinken.
Daran glaube ich nicht. Befürchte dieses Medikament gibt es nicht.

Trocken bleiben soweit es geht, auf Bac und DIR SELBST (!!!)vertrauen.

Ich berichte dir grad von meiner Strategie.ich kann bislang auf keinerlei Erfahrung, geschweige denn Erfolg zurückgreifen. Dennoch ists für mich die einzig sinnige Art&Weise gegen Teufel Alkohol anzugehen.

Herzliche Grüße und viel Erfolg,
Nini

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 16. November 2014, 01:52

ich bin jetzt eine andere strategie gefahren und habe 11 tage lang nichts getrunken, sogar gefastet. was sich mit baclofen gar nicht so gut verträgt, habe daher die dosis auf 162,5mg mittlerweile reduziert. heute, nach der fastenzeit, war ein familiengeburtstag und ich habe, zwar in maßen, dennoch zu viel getrunken. ich kann immer noch nicht sagen, dass mir baclofen irgendwas bringt, wenn denn war es eher die fastenzeit und die damit verbundene zeit der besinnung.
ich werde mich nun weiterhin zusammenreißen und trocken bleiben, hab ich mir vorgenommen. craving ist jedoch nach wie vor noch vorhanden und wenn ich einmal anfange, kann ich kaum wieder aufhören. :-(

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Re: Hallo Leute

Beitragvon DonQuixote » 16. November 2014, 20:28

Guten Abend Musashi

Das hört sich doch sehr viel besser an, als auch schon! Gut, das mit dem Fasten entspricht jetzt nicht unbedingt der „reinen Baclofen-Lehre“ [mocking] , aber als eine Art Initialzündung kann das sicher hilfreich sein. Mir scheint aber auch logisch, dass sich das eben auf die Wirkung, und hier besonders auf die Nebenwirkungen von Baclofen auswirkt.

Versuche deshalb, Deine „Systeme“ wieder auf ein gewohntes Maß einzupendeln. Damit meine ich natürlich nicht den Alkoholkonsum! Sondern Ernährung und Baclofen-Dosierung. Zögere nicht, letztere zu erhöhen, wenn Du das als notwendig erachtest und keine Nebenwirkungen verspürst, respektive diese noch in einem für Dich tolerierbaren Bereich liegen. Und eben, wie ich bereits weiter oben geschrieben hatte: Warte nicht, bis sich die Reduktion des Alkoholkonsums wie von Zauberhand und von selbst einstellt. Du musst Dich auch selbst darum bemühen. Aber das tust Du ja [good]

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 28. November 2014, 13:04

so, mal wieder ein kurzer zwischenbericht:
das mit dem abstinent bleiben, klappt irgendwie nicht so richtig. so ein paar ausfälle waren in letzter zeit leider doch wieder dabei. ich bemühe mich so mindestens 2-3 trinkfreie tage in der woche einzuplanen, was mir auch gelingt.
die lust auf alkohol ist leider immer noch vorhanden. ich bin jetzt momentan bei 212,5mg, ein paar positive änderungen kann ich doch verzeichnen:
ich trinke weniger und bewusster, trinken bringt mir kaum noch genugtuung, trotzdem hält das craving daran noch an und meine gedanken an alkohol. meine ängste sind so gut, wie verschwunden, dafür sind meine depressionen bald noch schlimmer geworden als vorher.
trotz der recht hohen baclofen-dosis verspüre ich mittlerweile fast keinerlei nebenwirkungen mehr, bis auf leichte müdigkeit, durchschlafprobleme und erhöhten harndrang.
ich werde weiterhin trinkfreie tage einhalten und versuchen, sonst möglichst wenig zu trinken und die dosis weiter alle 5 tage um 12,5mg steigern.
mal gucken, wo das hinführt.
wenn ich noch irgendwas anders machen soll, sagt bescheid.

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Re: Hallo Leute

Beitragvon GoldenTulip » 29. November 2014, 09:04

Hallo musashi,

die Tendenz geht ja doch ins Positive [good]
Erfreulich, dass Du Baclofen ganz gut verträgst, da ist noch Luft nach oben.
Zwei Fragen habe ich. Würdest Du etwas über Deine Trinkmenge sagen an den Tagen, wo Du etwas trinkst?! Was heißt ungefähr "weniger als vorher"? Und bist Du dann 2-3 Tage hintereinander trinkfrei, oder immer anwechselnd Trinktag, trinkfrei?
Ich frage, weil Dir dann DQ oder pafl oder Willo sagen könnten, wie wirksam Bac überhaupt in Deinen Gaba-Haushalt eingreifen kann.
Du sagst, Du hast immer noch Craving. Erlebst Du das als körperlichen Suchtdruck incl. Entzugserscheinungen oder mehr als psychisches Verlangen nach der Wirkung von Alkohol auf das Bewusstsein? Kannst Du Dich, wenn auch mit Anstrengung und gutem Essen davon ablenken? Wenn Du z.B. testweise 4 Tage hintereinander nichts trinken willst, gelingt das?

Und wie verhält es sich mit den Depressionen? Sind die ärztlich diagnostiziert, und wenn ja, bekommst Du dagegen Medikamente?! Machst Du zum Beispiel leichten Ausdauersport oder ähnlich?

Hoffe, ich bin nicht zu neugierig; ich habe nur den Eindruck, dass Du mit einen konkreteren Blick auf die Umstände am ehesten Veränderungsspielräume / Lösungsansätze erkennen kannst,

lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 30. November 2014, 10:27

hallo golden tulip, deine fragen beantworte ich gerne:
ich trink momentan so in der woche 4-5 bier, diese woche hatte ich 2 zusammenhängende tage garnichts getrunken, letzte woche war es ein tag, davor hatte ich ja 11 tage lang gefastet, also auch da selbstverständlich nichts getrunken.

körperliche entzugserscheinungen habe ich eigentlich keine, bis auf leichtes zittern und schwitzen, nach einer durchzechten nacht. das psychische verlangen ist mein problem.

ich mache eigentlich eine ganze menge: ich geh vollzeit arbeiten, einmal die woche schwimmen, 2-3 mal die woche ca. 10km joggen, geh zur selbsthilfegruppe, bei der es um geregelten konsum geht, geh zur psychotherapie und hab jetzt auch auch einen suchttherapeuten, der mir baclofen verschreibt.

4 tage nichts trinken, würde ich schon hinkriegen, es würde mir allerdings sehr schwer fallen.

die depressionen und ängste sind diagnostiziert, ich war deswegen sogar 3 monate lang in der psychatrie. ich hatte eine zeitlang psychopharmaka bekommen (cipralex und mirtazapin), hab sie aber wieder abgesetzt, weil ich sie überhaupt nicht vertragen hab.

ich hoffe, ich hab keine frage vergessen. ;)

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 2. Januar 2015, 16:53

also momentan bin ich jetzt bei 300mg, wiege allerdings 96kg und höre nun auf weiter hochzudosieren. ich stelle allerdings leider immer noch keinen positiven effekt fest, auch nicht an den trinkfreien tagen. die lust auf alkohol ist weiterhin vorhanden. bei mir scheint alkohol wohl etwas anderes auszulösen, was baclofen nicht befriedigen vermag. schade. :-(

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Re: Hallo Leute

Beitragvon DonQuixote » 2. Januar 2015, 18:31

Hallo Musahi

Herzlichen Dank für Deinen Zwischenbericht. Ich verstehe Deinen Frust und Deine Enttäuschung. Wie bereits in diesem Deinem Thread beschrieben, ist Baclofen keine Zauberpille und die Therapie wirkt nicht bei jedem. Eine begleitende Psychotherapie kann oft sehr viel helfen und ein gehöriges Maß an Eigenmotivation ist immer erforderlich, und die Erkenntnis und Abwägung, was man zu verlieren und zu gewinnen hat.

Eigenmotivation möchte ich Dir nicht absprechen, wie könnte ich das, ich kenne Dich doch gar nicht. Gestatte mir einfach auf „technischer Ebene“ den Hinweis, dass es zahlreiche Beispiele gibt, bei denen eine Dosis von mehr als 300 mg / Tag erforderlich war. Von Nebenwirkungen, die Dich daran hindern würden, habe ich bisher jedenfalls noch nichts gelesen. Vielleicht versuchst Du es ja mal, oder dann später.

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und danke Dir nochmals herzlichen für Deinen Zwischenbericht.

DonQuixote

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Re: Hallo Leute

Beitragvon musashi » 5. Januar 2015, 13:14

hallo, ich versuche nebenbei auch sehr viel selbst mit dazu beizutragen. zum beispiel mache ich sehr viel sport und lenke mich mit sehr viel freizeitaktivitäten ab, momentan trinke ich bewusst seit 4 tagen nicht und versuche das auch noch weitere 1-2 wochen durchzuziehen, ich bin in einer psychotherapie, die wöchentlich stattfindet und auch in einer selbsthilfegruppe, die ebenso wöchentlich stattfindet, dazu habe ich noch meinen suchttherapeut, der mir ja baclofen verschrieben hat und mit dem ich mich auch noch austausche.

die nebenwirkungen halten sich bei mir, auch bei den 300mg, in grenzen. bis auf eine ziemlich starke müdigkeit, die manchmal sehr plötzlich und gerade beim hochdosieren auftritt, häufigeres urinieren, ziemlich schräge und realistische träume, gibt es jedenfalls keine, und das ist für mich noch völlig ok.

gut, ich werde dann langsam weiter hochgehen. problem ist nur, dass ich jetzt schon 1x die woche zum arzt rennen muss und nicht weiß, wie ich zur zeit zb. in den urlaub fahren könnte, da er mir nicht 2 packungen auf einmal verschreibt.

viele grüße
musashi

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Re: Hallo Leute

Beitragvon GoldenTulip » 7. Januar 2015, 10:15

Hallo musashi,

kannst Du das mit dem Arzt nicht proaktiv angehen? Ihn auf die Problematik im Urlaub jetzt hinweisen, und darum bitten, dass er dann zu gegebener Zeit eine Ausnahme in der Verschreibungspraxis macht?! Und ihn fragen, welche Lösung er sich ansonsten vorstellen kann? Er wird wohl kaum wollen, dass Du die Bac-Therapie aus solchem Grund abbrechen musst.

LG Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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