Einstieg mit Baclofen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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persifra
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Einstieg mit Baclofen

Beitragvon persifra » 6. September 2014, 13:42

Nachdem meinem Mann erfreulicherweise komplikationslos Baclofen verschrieben wurde, hat er nun bei Reduzierung des Alkohols körperliche Entzugssymtome, ändert sich dies mit Erhöhung der Dosis. Wie geht man damit um?

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baclofino
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon baclofino » 6. September 2014, 14:59

Hallo. Nimmt Dein Mann nun schon Bac u wieviel.? Ich kann nur aus meiner MEINER Erfahrung sprechen, da hilft Bac nicht Entzugssymptome zu lindern. Was sagt denn der Arzt? Durch Bac. werden die Entzugssymptome aber sicherlich nicht schlimmer und bei einigen wirken sie angstlösend. Der Arzt drückt euch ja keine Packung in die Hand und sagt:"Mach mal"..Da muss er ja von der Abhängigkeit wissen oder? Wie hat dein Mann Entzüge sonst gehandhabt?
Es gibt Medikamente, wie Valpro oder ein Benzodiazepam, die man kurzzeitig einnehmen kann, um einen Krampfanfall vorzubeugen. Das kann aber nur "euer" Arzt beantworten und beurteilen. Wieviel trinkt denn Dein Mann, oder hat er getrunken und seit wann ist er abstinent??
Grüße Baclofino

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Papfl
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Papfl » 6. September 2014, 15:41

Hallo persifra,

herzlich willkommen im Forum. Wie viel trinkt Dein Mann bzw. wie viel hat er bis jetzt durchschnittlich getrunken? Hat er Erfahrungen mit Entzugserscheinungen/Entgiftungen?

LG
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 6. September 2014, 23:16

Hallo persifra
Ein herzliches Willkommen auch von mir [hi_bye]. Ich möchte mich den beiden anderen, die Dir vor mir geschrieben hatten, anschließen. Ohne Aufschluss auf die dort gestellten Fragen kann ich Dir leider auch keinen guten Rat geben. Nur Mut, trau Dich!

DonQuixote

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon persifra » 7. September 2014, 17:05

Mein Mann trinkt etwa 10-12 Bier am Tag, ist aber Alkoholiker mit Entzugssymptomen. Im März hatte er eine Langzeittherapie nach Entzug begonnen, leider wurde ihm nicht nach dem Entzug sofort Baclofen gegeben, da die Ärzte davon nicht so viel Ahnung hatten. Ab 21.00 Uhr war kein Klinikpersonal mehr da, die Mäuse tanzten auf den Tischen. Meine Meinung von Langzeittherapien ist daher sehr schlecht. Mein Mann hat drei Wochen trocken durchgehalten, dann war es für ihn zu schwer, den abendlichen "Runden" nach 21.00 Uhr fern zu bleiben. Eigentlich halten sich die Beschwerden von mir aus gesehen im Rahmen. Vor drei Jahren hat mein Mann noch zwei Flaschen Wodka und 1 Kasten Bier getrunken, da waren die Entzugserscheinungen deutlich schlimmer und ein Entzug war nur klinisch möglich. Er ist etwas zittrig, der Kopf spielt aber auch eine große Rolle. Unser Hausarzt hat uns Baclofen ohne Probleme verschrieben und sagte nur, vielleicht könne mein Mann dann ja weniger trinken. Richtige Krampfanfälle mit Bewußtlosigkeit haben wir noch nicht erlebt. Ich gebe ihm im Moment hoch dosiert Vitamin B und Magnesium. In die Klinik möchte er nicht mehr, da seltsamerweise bei Alkoholentzug die Besuchszeiten sehr reduziert sind und er Schwierigkeiten hat, mich in diesem Tief nicht an seiner Seite zu haben. Im Moment nimmt er morgens 10 mg, mittags 5 mg und abends 10 mg Baclofen. Er merkt deutlich die Abneigung gegen Bier, kämpft jedoch mit Entzugserscheinungen.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon persifra » 7. September 2014, 17:08

Eine Frage hätte ich noch, verträgt sich ein Benzopräperat mit Baclofen? Ich habe noch zwei Wochen Urlaub und wir sind uns sicher, dass wir den Ausstieg schaffen. Es ist schlimm mit anzusehen, wie oft schon viele Tränen bei ihm geflossen sind, weil er gar nicht mehr trinken möchte, ihm schmeckt inzwischen das Bier gar nicht mehr.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Lolo » 7. September 2014, 20:13

Hallo persifra,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Wieviel hat er denn seinen Alkverbrauch reduziert? Die Bac-Dosis ist ja noch nicht im mittleren oder gar hohen Bereich. Von daher denke ich, nach allem was ich hier gelesen habe, wird sein Druck Alkohol zu trinken durch das Bac in, für ihn AUSREICHENDER Dosierung, recht sicher noch deutlich nachlassen. Dennoch ist eine zu schnelle Reduzierung der Alkoholmenge dann durch Entzugserscheinungen begleitet, und die sollte er je nach Ausprägung auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Da müsste euer Arzt noch mal nacharbeiten. Die Entzugssymptome können ja durchaus gesundheitsbedrohlich sein, also auf keinen Fall von 100% auf 0. Mein Arzt meinte z.B. bei meinen 1,5-2 Flaschen Wein könnte ich ja jede Woche 100ml reduzieren, da dürften dann eigentlich keine Entzugssymptome auftreten. Das Problem bei mir z.B. ist, dass ich zwar reduzieren wollte, aber wenn ich genug getrunken habe, die Hemmschwelle weiterzutrinken nicht mehr da war. Diesen Effekt versuche ich durch das Bac zu durchbrechen.

Also entweder klassischer Entzug in der Klinik und dann Bac als Helfer gegen den Rückfall, oder Alkohol langsam reduzieren und Bac nach den hier im Forum vorhandenen Empfehlungen erhöhen. (Also nicht zu schnell)

Alles natürlich nur meine Meinung. [hi_bye]


Ach so....Bezüglich der gleichzeitigen Einnahme von Bezos meine ich in Erinnerung zu haben, das sich das in der Praxis recht gut vertragen hat.

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Papfl
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Papfl » 7. September 2014, 20:17

Hallo persifra,

vielen Dank für Deine/Eure Antwort. Ich hatte gestern nach der Trinkmenge und Erfahrungen mit Entzugserscheinungen/Entgiftungen gefragt, weil bei zu schnellem Absetzen der gewohnten Alkoholmenge unter Umständen mit Krampfanfällen und eventuell sogar mit einem Delir zu rechnen ist.

Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Dein Mann diese Gefahren (nach Entgiftung/Entziehungskur) wohl kennt und ich vermute mal, dass er auch seinen Körper und dessen Reaktionen auf Alkohol/kein Alkohol inzwischen ganz gut einschätzen kann.

Krankenhausaufenthalte/Entgiftungen sind immer "lästig", aber wenn's gar nicht anders geht, würde ich mir diese Option auf jeden Fall offen halten. Es gibt Schlimmeres...

Ich schreibe mal, wie ich an Stelle Deines Mannes jetzt weitermachen würde: Benzos würde ich (ohne ärztliche Begleitung und dazu in Kombination mit Alkohol) außen vor lassen und stattdessen eher die Alkoholmenge langsamer reduzieren. Du erwähnst 10-12 Bier pro Tag. Da würde ich versuchen, täglich um zwei Biere zu reduzieren. Wie viel Dein Mann tatsächlich braucht, kann er selbst wahrscheinlich am besten abschätzen. Entscheidend ist eine abnehmende Tendenz, nicht die Geschwindigkeit. Den Alkohol gleichmäßig über den Tag verteilen, so dass der Körper sich langsam entwöhnen kann. Manchmal kann es auch ganz sinnvoll sein, das Bier als "Radler/Alsterwasser" zu strecken. Die aktuelle Baclofen-Dosis (10-5-10) würde ich - wenn die Nebenwirkungen erträglich sind - erstmal nicht verändern.

Weil Alkohol und Baclofen "biochemische Gegenspieler" sind, ist es momentan wohl noch so, dass sich das Baclofen gegenüber dem Alkohol noch nicht so richtig durchsetzen kann. Das wird sich bei allmählicher Reduzierung der Trinkmenge ändern. Ein Schritt nach dem anderen...

Momentan gilt es in erster Linie, die Entzugssymptome in den Griff zu bekommen: So viel Bier wie nötig, so wenig wie möglich. Wenn diese Hürde genommen ist, könnt Ihr in einem zweiten Schritt mit der eigentlichen Baclofen-Therapie beginnen und - wenn ihr wollt - auf eine "zufriedene" Abstinenz hin arbeiten.

Ist keine schöne Situation im Moment, ich weiß. Für beide nicht. Aber wenn Ihr da durch seid, geht's aufwärts [good] .

Ich wünsch' Euch für die nächsten Tage/Nächte viel Kraft - und meldet Euch bitte, wenn Ihr Fragen habt.

Alles Gute,
Papfl
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon William » 7. September 2014, 21:09

Moin!

Beim Lesen dieses Freds ist bei mir eine Frage aufgekommen.
Lindert Baclofen auch die Entzugserscheinungen?

Falls nein, dann hielten sich diese bei mir sehr in Grenzen.

Auch von mir, viel Kraft und alles Gute!

William [hi_bye]

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Papfl » 7. September 2014, 21:43

Hallo William,

es gibt vereinzelte Studien und inzwischen auch einige Entzugskliniken, die Baclofen zur Behandlung von AWS (alcohol withdrawal syndrome - alkoholbedingtes Entzugssyndrom) untersuchten bzw. einsetzen. Eine Studie, die mir in diesem Zusammenhang gerade einfällt, ist von Addolorato et al. (2006). Sie bezieht sich auf einen Vergleich zwischen Baclofen und Diazepam. Darin wird Baclofen beim "unkomplizierten" Entzug eine vergleichbare Wirkung wie Diazepam attestiert:

Bild

Die komplette Studie findest Du bei Interesse als PDF im Netz. Einfach nach

"Baclofen in the Treatment of Alcohol Withdrawal Syndrome: A Comparative Study vs Diazepam"

googlen :wink: .

Ich selbst habe noch keine Erfahrung mit Baclofen im Bezug auf die Behandlung von AWS gemacht. Benzos sind auch nicht die erste Wahl, am häufigsten wird bei uns immer noch mit Distraneurin (ausschließlich stationär) behandelt.

Beste Grüße,
Papfl
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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon DonQuixote » 7. September 2014, 22:02

Hallo Papfl

Wieder einmal Danke für die Info. Wenn ich das richtig gelesen habe, dann empfehlen die das mit einer Dosis von 30 mg / Tag für einfache („uncompliceted“) Fälle.

DonQuixote

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Papfl » 7. September 2014, 22:34

@ DonQ

Ja, genau. Baclofen soll aber laut Studie etwas langsamer wirken.

@ persifra,

noch eine kurze Ergänzung:

persifra hat geschrieben:...der Kopf spielt aber auch eine große Rolle...

Menschen, die bereits sehr schlimme Entzugserscheinungen erlebt haben (und davon ist bei einer früheren Trinkmenge von 2 Flaschen Wodka und einer Kiste Bier bei Deinem Mann auszugehen), bekommen manchmal bei den kleinsten Anzeichen eines erneuten Entzuges (leichtes Schwitzen, Zittern etc.) sehr große Angst, dass alles wieder so schlimm werden könnte, wie "damals" (Stichwort: "konditionierte Entzugserscheinungen"). Obwohl die Entzugssymptome objektiv gesehen gar nicht so heftig sind, empfindet der Betroffene diese (verstärkt durch die Angst) subjektiv als sehr viel schlimmer. Das kann sogar so weit gehen, dass aus lauter "Angst vor der Angst" das Zittern, Herzrasen, Schwitzen etc. tatsächlich zunimmt.

Kleiner Tipp: Unter den Suchbegriffen "Entspannung, PMR, Autogenes Training, Relaxation, Spa etc." findet man z.B. bei YouTube eine ganze Menge Videos (oder in diesem Fall wohl besser "Audios"), mit denen man sich ein bisschen ablenken und ruhiger werden kann. Kennt Dein Mann bestimmt auch aus der Therapie.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon persifra » 8. September 2014, 08:49

Vielen lieben Dank für Eure Ausführungen. Werde jetzt ein Trinktagebuch führen und wir werden die Biere jeweils um 2 pro Tag reduzieren. Der Kopf spielt in der Tat eine große Rolle. Als mein Mann gestern anfing zu zittern, es war kein Krampf, habe ich ihn beruhigt und dann war alles ganz schnell vorbei und er hat 1 1/2 Stunden geschlafen. Zu den Entzugskliniken kann ich Euch nur berichten, dass man als Suchtkranker Alles auf Station bekommen kann, was das Herz begehrt. Ich habe einmal bei meinem Mann am Bett gesessen, als er voll im Entzug war und ein Zimmergenosse kam herein, holte aus seinem Rucksack zwei Bier und verdrückte sich damit auf die Toilette. Wir werden meinen Urlaub nutzen und ich werde ihn beim "Runtertrinken" begleiten. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Valiumguy » 8. September 2014, 12:46

Meiner persönlichen Erfahrungen nach lindert Baclofen die körperlichen Entzugserscheinungen nicht - also das Zittern der Hände und starkes Schwitzen, besonders auch Nachtschweiß im Schlaf, sind üblich und werden durch das Baclofen nicht minimiert. Allerdings hilft Baclofen gegen den mentalen Entzug. Die Depressionen werden gelindert und die Stimmung erhöht sich relativ rasch merklich.
Baclofen verträgt sich meiner Erfahrung nach mit den meisten gängigen Medikamenten (Benzos, Antidepressiva, Opioide), mit denen viele Alkoholiker so zu tun haben. Dennoch ist es Ratsam, so wenige Medikamente wie möglich miteinander zu kombinieren.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon William » 8. September 2014, 21:13

Dass in einer Entzugsklinik Bier getrunken wird hätte ich nicht gedacht.

Um welche Ausgangstrinkmenge geht es denn hier? Es ist die Rede von einem Kasten Bier und zwei Flaschen Wodga. In welchem Zeitraum?

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon persifra » 9. September 2014, 08:12

Gestern waren es 10 Bier insgesamt, wobei tagsüber mit Baclofen mehrere Stunden ohne Bier möglich waren, abends dann allerdings ein kleiner Schwächeanfall mit Zittern, jedoch kein richtiger Anfall. Habe heute ein Schema aufgeschrieben, mein Mann versucht, heute mit 9 Bier gleichmäßig über den Tag bis 22.30 Uhr hinzukommen. Heute Nacht hat er das erste Mal durchgeschlafen, letzte Baclofen um 20.00 Uhr. Status 2 Flaschen Wodka und 1 Kasten Bier war vor 3 Jahren.

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Papfl » 9. September 2014, 09:03

persifra hat geschrieben:Habe heute ein Schema aufgeschrieben...

Das ist eine gute Idee [good] .

Wichtig ist m. E. die gleichmäßige Verteilung über den Tag, so dass Dein Mann nicht in ein "Loch" fällt wie gestern abend. Und wie bereits geschrieben: Die abnehmende Tendenz ist entscheidend, nicht die Geschwindigkeit. Ihr müsst Euch nicht unnötig "quälen". So eine Entgiftung ist auch ohne größere körperliche Entzugserscheinungen für den Körper ein enormer Stress. Auch seelisch/psychisch.

Ein "Aha, es geht ja auch ohne"-Erlebnis ist dabei tausendmal wichtiger als ein "Das schaffe ich ja doch nie". Auch wenn's dann vielleicht ein, zwei Tage länger dauert. Wenn der Alkohol erstmal unten ist, kann auch Baclofen seine Wirkung entfalten.

Ihr macht das ganz prima. Ich glaube, viele Betroffene hier wären froh gewesen, jemanden wie Dich in diesen schweren Stunden an ihrer Seite gehabt zu haben. Das ist alles andere als selbstverständlich. Deshalb an dieser Stelle auch mal ein großes Kompliment an Dich, persifra!

Haltet die Ohren steif [smile] .

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Re: Einstieg mit Baclofen

Beitragvon Suse » 10. September 2014, 21:13

Papfl schrieb: Ich glaube, viele Betroffene hier wären froh gewesen, jemanden wie Dich in diesen schweren Stunden an ihrer Seite gehabt zu haben. Das ist alles andere als selbstverständlich.



Oh Ja!!!

Hallo Persifra,

auch von mir herzlich Willkommen und auch ich wünsche deinem Mann und dir alles Gute und viel Kraft!

herzlichen Gruß, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse


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