2013 - 2014

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Loki
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2013 - 2014

Beitragvon Loki » 16. Juni 2014, 22:38

Hallöchen [hi_bye]

Heute möchte ich mich einmal wieder hier melden.

Manche werden mich vielleicht noch aus 2013 kennen, als ich voller Euphorie Baclofen konsumierte, verteidigte und ziemlich cool fand.

Ich schreibe deshalb im Forum »Erfahrungsberichte«, weil mein Bericht tatsächlich etwas mit Erfahrung zu tun hat.

Zuerst: Baclofen hat mir langfristig nicht geholfen!

Aber fangen wir noch mal ganz von vorne an:

Wer meine Berichte aus dem vorigen Jahr gelesen hat, wird verfolgt haben können, dass es mir mit Baclofen am Anfang sehr gut ging. Es war eine euphorische Phase, bei der ich dachte, dass es das nun gewesen ist und ich für ewige Zeit genesen bin (vorausgesetzt, ich nehme Baclofen weiterhin).

Wer meine Berichte weiter gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich gar nicht so stabil bin, wie ich dachte zu sein.
Und dass Baclofen mir mehr unangenehme Nebenwirkungen beschert hatte, als angenehme.

Angenehme: Schöne Träume, gut einschlafen können
Unangenehme: tagsüber wie besoffen rumlaufen, Schwindelanfälle, Schmerzen in diversen Körperteilen, böse Albträume

Doch dann fing das auf einmal an!
Trotz Baclofen stellte sich das craving wieder ein. Es ist gar nicht so einfach, eine persönliche Dosierung zu finden, wenn man nachts Albträume (z.B davon, dass man von seinem eigenen Vater im Garten mit einem Wasserschlauch erschlagen wird) hat, tagsüber euphorisch ist, und dann auf einmal merkt, dass man etwas - Unbedingt! - unbedingt etwas trinken muss, als Alternative dazu, sich ...

Vom nächsten 8-stöckigen Hochhaus zu stürzen ist ja auch keine Alternative, aber daran gedacht...

Denken kann man ja Einiges. Fakt ist, - für mich -, Baclofen dient der Muskelentspannung. Bei mir (165cm, 56kg) wirkte das so, dass ich herumlief wie jemand mit Muskelentspannung. - Jedoch wirkte es wahrscheinlich für Außenstehende wie jemand, der total besoffen ist. [cool]

Kann sein, dass es bei Dr. Ameisen anders abgelaufen ist. Er hatte wohl eine andere Konstitution als ich, daher hat das Medikament auch anders gewirkt. (Bzw. überhaupt gewirkt.)

Bei mir war schon nach einigen Monaten Schluss damit. Anfangs (siehe meine Berichte von 2013) war alles ok und ich meinte, Wirkung zu sehen.
Doch i-wann kam der Tag, wo die Wirkung nicht mehr da war.

Ich weiß nicht genau, ob es ein spezieller Tag war, oder ob es sich mit der Zeit ergeben hat. (also ob es plötzlich oder schleichend passiert ist)

Jedenfalls bin ich jetzt - im Gegenteil zu Beginn meiner Therapie mit Baclofen - davon überzeugt, dass Baclofen kein Mittel ist, Alkoholismus zu bekämpfen.
Meiner eigenen Erfahrung nach bin ich längere Zeit abstinent geblieben, ohne Baclofen zu nehmen! Die »Episode mit Baclofen« hat nicht lange vorgehalten.
Falls mich jemand fragen würde, ob ich Baclofen für eine Alkoholentwöhnung empfehlen könnte, würde ich NEIN sagen.

Das hat auch etwas damit zu tun, dass ich meinem Arzt, der mit Baclofen verschrieben hat, nicht mehr vertraue.
Er hat mir einmal gesagt, dass ich Baclofen auch nehmen kann, wenn ich schon etwas getrunken hätte. [wacko]
Das finde ich schon fragwürdig. Einerseits wie sich das auswirkt, wenn ich Baclofen nehme und trinke ...
andererseits wie ein Arzt so etwas äußern kann.

Dann ist da auch noch mein so genannter »Suchtberater«. Der wurde mir von meinem Arzt empfohlen. [sad]
Da könnte ich jetzt auch noch eine Geschichte erzählen. ... Mache ich aber nicht. Nur so viel. Ich habe diesen Suchtberater nicht lange besucht.

Liebe Grüße
Heutzutage ist es ziemlich hart, ein Irrer im mittleren Alter zu sein.
(John Katzenbach)

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Re: 2013 - 2014

Beitragvon Loki » 18. Juni 2014, 17:08

Hallöchen [hi_bye]

Vielen Dank - betalbatim - für Deine Rückmeldung, für Deine Antwort.



betalbatim hat geschrieben:... Ich will dir nur sagen, pauschale Urteile wie Baclofen hilft nicht oder Baclofen ist das Allheilmittel kann man nicht fundiert so abgeben.
Bei dir hat es leider nicht geholfen, ich wünsche dir, daß du einen anderen erfolgreichen Weg findest.

Viele Grüße, betalbatim


Danke für das Verständnis dafür, dass Baclofen bei mir nicht geholfen hat.
Danke auch, dass Du mir einen anderen Weg empfiehlst. (Welchen eigentlich?)

In einer meiner euphorischen Phasen hatte ich die Idee, dass ich per Baclofen so gut wie alles bewerkstelligen könnte. Inklusive, mit dem Alkohol aufzuhören. Das hat auch geklappt. Wirklich.

Eine Zeit lang.
Doch dann gab es so eine Art PLOPP.
Ich weiß nicht, ob jemand nun weiß, was ein PLOPP ist. Für mich ist es ein Moment, wo etwas »PLOPP« macht und danach nichts mehr so ist, wie es vorher war.

So ging es mir mit Baclofen. Es machte plopp und auf einmal war die (positive) Wirkung nicht mehr vorhanden.

mfg
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Re: 2013 - 2014

Beitragvon Loki » 15. Dezember 2014, 14:09

Kurz vor dem Jahresende und weil ich das Topic so gewählt habe:

Meine Erfahrungen in den letzten sechs Monaten
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Ich habe ja im Sommer eine ziemlich schlechte Kritik für das Medikament Baclofen entworfen und geposted.
Die ich jedoch nicht relativieren werde, denn es ist genau das geschehen, was ich beschrieben habe. Baclofen tut's nicht.

Vielleicht muss Baclofen das aber auch gar nicht. Wie jemand vorher schon sagte, kann man auch neue oder andre Wege finden.
Es kann sein, dass ich meine Einstellung geändert habe, oder aber, dass ich einfach in ein Alter komme, wo man Alkohol tendenziell ganz schlecht verträgt. Beides ist gut für mich und beides funktioniert.
Mit zwei Bierchen am Abend bin ich nun schon völlig besoffen und schläfrig (früher mussten es mindestens 8 sein!) und gehe schlafen. Das ist zwar noch keine Abstinenz, aber die wollte ich eh nie erreichen.
Es ist aber ein Zustand, mit dem ich leben kann und der mich nicht tötet. Von 8 auf 2 runter ist doch schon mal eine Aktion, die sich sehen lassen kann, oder?

Dass es mit Baclofen nicht sooooo geklappt hat, wie ich erst vermutete, ist ja auch nicht so schlimm. Es hat ja trotzdem etwas bei mir bewirkt. Wenn auch nicht den 100%igen Erfolg. Aber dennoch einen Pfad in die richtige Richtung.

Ich verspreche Euch nicht, dass ich abstinent werde. Das wäre gelogen. Doch glaube ich, dass ich mit 2 (oder auch 3 am Wochenende) Bier genug habe. Mehr davon vertrage ich auch nicht mehr.
Das finde ich eigentlich schon wieder witzig. :-)

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Alkohol zerstört werden muss. :-) (Ironie.)

mfg
Loki
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