Erfahrungsberichte WilloTse

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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fetsecht
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon fetsecht » 18. Oktober 2013, 18:07

Desperatio hat geschrieben:Herrgott nochmal!!!

ich glaube fast, das die "alten Hasen" nicht schreiben, weils ihnen einfach nicht besser geht, was sollte man schreiben in einem Baclofen Forum? wo nur ueber Baclofen gesprochen wird.


Von dir (als Forumsbegründer (?) lese ich am allerwenigsten. Daraus der Rückkehrschluss: dass es dir auch nicht besser geht?!!
...und wenn ich was von dir lese, dann...ja:

fetsecht hat geschrieben:
wer spricht hier?

*wunder*

Also das was Papfl hier sagt, entspricht sicherlich nicht der idee des forums, Papf spricht hier von sich selber maya10....

edit fetsecht



beachtenswert ist, das aus anderen topics dinge zusammen "geklebt" werden.....denn diese zitate, stammen von ANDEREN topics [sad]

aber diehe http://www.forum-baclofen.com/forum-meldestelle/bitte-zitiert-doch-etwas-genauer-t1089.html
das waere aufrichtig.

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WilloTse
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 18. Oktober 2013, 21:24

Hallo bb
betalbatim hat geschrieben:Das mach ich auch, rede aber nicht so unverständlich darüber.

Ich schreibe nicht unverständlich. Möglicherweise schreibe ich für Dich unverständlich. Gibt Dir das das Recht, meine Gedanken abzuwerten? Meinst Du, es wirkt auf irgendeine Weise sympathisch, eine Beleidigung, von der man dann inzwischen auch mitgekriegt hat, wie verletzt der andere darauf reagiert, wieder und wieder anzubringen?

betalbatim hat geschrieben:daß du das immer wieder einforderst.

Ich fordere es nicht immer wieder ein, ich bin es gründlich satt, von Dir immer wieder zu hören, dass wir noch auf ewig unser Süppchen rühren werden, dass Du endlich mal von mir lesen möchtest, ich hätte es geschafft. Was sagt der Igel zum Hasen? Ick bün al dor. Und ich bin nicht an einem Punkt, der mich zufrieden stellt. Ich bin so lange abstinent wie seit meinem 15. Geburtstag nicht mehr, meine Blutwerte sind komplett im grünen Bereich. Meine Ärztin ist zufrieden. Ich habe es geschafft, das ist das Ziel der Baclofenbehandlung, und ich bin es leid, dass Du mir das permanent kaputtreden willst.

betalbatim hat geschrieben:Ich bin nur der Ansicht, daß nicht jeder Zweite eine Odysse wie z.B. du selbst, durchmachen muß, wenn er früh genug einen, bestenfall seinen Arzt mit einbindet.

Die Praxisklinik an der B9 ist bei mir seit März 2011 dabei, die Praxis hier zu Hause seit Noveber 2012. Das macht immernoch 30 Monate "Odyssee", auch mit ärztlicher Begleitung.

Weißt Du, ich schreibe nicht für Dich. Ich schreibe für mich und für die, die es interessiert. Wenn Du es nicht verstehst, lies' weg. Nur tu' mir - und Dir - bitte den Gefallen nicht auf Texte zu antworten, die Du nicht verstehst.
Du sagst, Du wirst hier angepisst für Deine Meinung? Wie man in den Wald hineinruft...

LG
Willo

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WilloTse
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 31. Oktober 2013, 17:04

Ja, ich und mein großes Maul
WilloTse hat geschrieben:da sind Gewohnheiten, Lernerfahrungen, fehlende Bewältigungsstrategien für Angst, Stress, Niedergeschlagenheit, aber auch Freude und Ausgelassenheit, da sind gefühlte oder tatsächliche soziale Zwänge, und und und. Da sind tausende möglicher Komponenten, die in einer höchst individuellen Zusammensetzung eine höchst individuelle Suchterkrankung zusammenpuzzeln.


Und da sind vier Innentaschen eines neuen Harris-Tweed-Sakkos.

Ich beende hiermit das Besäufnis, dass ich nach Monaten der Abstinenz heute Vormittag angefangen habe. Bin ich eigentlich bescheuert??

Auch ich habe noch in ein paar Ärsche zu treten.

Dieses Forum stand immer für Ehrlichkeit und offenen Umgang mit Bruchlandungen. Wäre schön, wenn das so bleiben könnte. Ja, Berichte über Rückschläge mögen Neulinge abschrecken. Fehlende Berichte über Rückschläge vermitteln aber denen, die nicht auf Anhieb Erfolg haben, das Gefühl, zu versagen. Was ist schlimmer?

@betalbatim: bitte mach' Dir jetzt keinen Kopp um mich. Ich weiß um die Schwächen der nonverbalen Kommunikation und dass ich mich heute meinte besaufen zu müssen hätte nur dann mit Dir zu tun, wenn Du gestern der Taxifahrer meiner Mutter gewesen wärst. Und sie ist mit dem Fahrrad gekommen.

Eine verstehende Partnerschaft ist die halbe Miete. Danke @MeineFrau, die mir den Abschuss genehmigt hat. Und danke, dass sie weiß, dass ich keine Genehmigung dafür brauche. In diesem Spannungsfeld entsteht Vertrauen.

Das mit den Innentaschen erkläre ich Euch morgen. Nüchtern.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Rigget » 31. Oktober 2013, 18:50

Hi willo,

Das ist das hundsgemeine an unserer Krankheit, sie schlägt dann zu wenn du am verletzlichsten bist.
Du hast es schon weit gebracht, lass dich nicht unterkriegen

Guß

Klaus
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Bekomme Schläge Mus ich Weinen Mus ich Weinen bekomme ich Kuchen.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Gartenwoelfin » 31. Oktober 2013, 19:58

Lieber Willo,

WilloTse hat geschrieben:Ich beende hiermit das Besäufnis, dass ich nach Monaten der Abstinenz heute Vormittag angefangen habe.


Nun, das ist doch schon viel, dass du das nun "einfach so" beenden kannst. Das können viele nicht (mehr).

WilloTse hat geschrieben:Fehlende Berichte über Rückschläge vermitteln aber denen, die nicht auf Anhieb Erfolg haben, das Gefühl, zu versagen. Was ist schlimmer?


Ich kann nur für mich sprechen, nicht für alle Neulinge generell, aber: eindeutig Letzteres. Hätte ich hier nicht in der Ich-informier-mich-mal-Zeit auch von Rückschlägen gelesen, hätte ich mangelnde Seriösität/eine Sekte/Wasweißich vermutet. Oder wahrscheinlich dann beim ersten Rückfall mit Baclofen eben dieses Gefühl des Versagens unerträglich schlimm empfunden.

WilloTse hat geschrieben:Das mit den Innentaschen erkläre ich Euch morgen. Nüchtern.

Da freu ich mich schon drauf. [smile]

Dir einen schönen Abend!

Maria
Zuletzt geändert von Gartenwoelfin am 1. November 2013, 02:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Suse » 31. Oktober 2013, 22:01

Willo Tse schrieb:
Ich beende hiermit das Besäufnis, dass ich nach Monaten der Abstinenz heute Vormittag angefangen habe. Bin ich eigentlich bescheuert??


Ich war vor 3 Jahren in einem AA "Chat" irgendsowas, war 6 Monate trocken und stellte die gleiche Frage: "Wie blöd bin ich eigentlich?"

Und dann sagte eine "Userin": Wenn du so blöd wärest, dann sind wir ja alle blöd.

Dumm ist nur, wer dummes tut, sagte Forrest Gump, ich tu jeden Tag Dummes, bin aber nicht dumm.

Irgendwie aber schon.

Frage nur, WARUM du nach vielen Monaten eingeknickt bist?

liebe Grüße, Suse
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon KingsleyZissou » 1. November 2013, 14:49

Lieber WilloTse,

auch von mir viel Stärke, um den Rückschlag einen vorerst einmaligen bleiben zu lassen. Wenn Du die Kraft hast, den Absprung daraus so schnell zu schaffen, wie Du es Dir gestern, noch mittendrin, vorgenommen hast, dann - sieh es positiv - hast Du es doch eigentlich geschafft.

Herzlich,
Kingsley

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 2. November 2013, 06:33

Tach zusammen!

Danke für Eure Anteilnahme, das hat gutgetan.

Es ist nun nicht so, dass ich mich wegen eines eintägigen Rückfalls innerlich zerfleische, aber ärgern tu' ich mich schon. War das nötig? Der Grund, technisch erklärt, ist einfach: fehlende Bewältigungsstrategie. Hatte ich ja gerade am gleichen Morgen hier schon angesprochen.

Um den eigentlichen Vorgang (und die Sache mit den vier Innentaschen [biggrin] ) verstehen zu können, muss ich ein bisschen ausholen. Ich habe mir - der Herbst ist da - vor ein paar Wochen ein neues Sakko aus handgeschöpftem Tweed gekauft. Ich mag es gern, trage es dauernd und es hing in der Garderobe, als am Mittwoch meine Mutter auf einen Sprung vorbeikam. Ist absolut o.k., die Kids freuen sich, sie hat es nun echt nicht weit, und bisschen Klönen und ein gemeinsamer Tee ist ja nun auch kein Problem. Sie sah das Sakko und äußerte ein paar lobende Worte (Das ist ja eine tolle Qualität! Haste Dir das aus England mitgebracht? Sowas gibt's für Frauen ja gar nicht. Ich suche ja auch ... (und da waren wir dann schon wieder bei ihr, gemerkt? Das kann schnell gehen...).

Schnitt.

Ich studiere, das hatte ich ja mehrfach erzählt. Erst eine zeitlang berufsbegleitend, mit entsprechendem Schneckentempo, seit September jetzt für ein Jahr Vollzeit, um da mal zu Potte zu kommen. Ich bin ziemlich stolz auf mein Studium, meine Schulkarriere war ja nicht gerade "Bombe" und allein, an einer richtigen Uni überhaupt als "ordentlicher Student" eingeschrieben zu werden, wenn auch mit 44 Jahren, hat mich schon sehr glücklich gemacht. Ein paar Klausuren hab' ich mittlerweile auch geschrieben, und im ersten Anlauf bestanden. Summa cum wird's nicht werden, aber es wird ein Abschluss, da bin ich mir inzwischen sicher. Mein ursprünglicher Beruf blickt zudem nicht gerade in eine rosige Zukunft, der neue dagegen schon. Und es wird ein Beruf, der mich mit Sinn und Leben erfüllt, macht das Studium jetzt schon. Und durch die Prioritätenverschiebung liegt der Fokus jetzt darauf, es ist mein derzeitiger Lebensmittelpunkt.

Interessiert hat meine Mutter sich für dieses Studium bisher: null.
Nun lagen am Mittwoch zwei dicke Fachbücher auf dem Tisch (mit interessanten Titeln), an der Küchentür klebt ein großes Lernposter. Reaktion: null. Einfach, original, komplett nada.
O.k. Ich gestehe, ein bisschen angepisst war ich da schon. Nicht, dass ich als 46jähriger nun noch auf Mamas Lob angewiesen wäre, aber ein bisschen Anerkennung, wenigstens Interesse, das wär doch mal ganz nett gewesen.

Am darauffolgenden Tag rief ich sie an, um ihr anzubieten, im Internet mal nach Tweedjacken für die Dame zu suchen, von wegen "das gibt's für Frauen ja nicht...". Und dann kam's: "Ja, aber sowas wie Dein Sakko. Mit vier Innentaschen...wow!"

Dieses dusselige Sumpfhuhn hat registriert, wie viele Innentaschen dieses Sakko hat? Das wusste ich nicht mal! Und das, was mir wirklich wichtig ist, mir Sinn und Richtung gibt, meine berufliche Zukunft ist, meine ganze Aufmerksamkeit fordert und das erste mal in meinem Leben eine derartige intellektuelle Herausforderung ist, dass ich beim Lernen "Flow" erlebe, das ist nichts??? Das ist nicht mal Luft, das ist das empathische Vakuum????

Boah.

Und dann fiel es mir wie die sprichwörtlichen Schuppen aus den Haaren: das war schon immer so. Als 46jähriger komme ich im Prinzip damit klar. Aber was machste denn als Zehn-, Zwölfjähriger mit sowas?
Das, was mir wirklich wichtig ist, wird von denen, die mir wirklich wichtig sind, komplett ignoriert? Nicht abgelehnt, nicht ausdiskutiert, nicht abgewogen, nicht drüber gestritten? Es existiert einfach nicht? Und ich wundere mich über mein löchriges Selbstvertrauen?

Prost.

Ich bin nicht so ein großer Freund dieser "Arbeit mit dem inneren Kind" - Sache, einfach, weil mir da zu viele Leute zu oft die (da kommt das Wort schon wieder) Bewältigungsstrategien, die dem Erwachsenen auch im Nachhinein zur Verfügung stehen, vernachlässigen. Aber an diesem Punkt hatte es mich eiskalt erwischt und der mit Missachtung gestrafte kleine Willo in mir schrie "Bitte ein Bit!". Es wurden dann zehn (oder 12?), bis ich die Notbremse gezogen hab'.

Ich muss gestehen, mir ist echt nichts beseres eingefallen, um wieder "zu mir" zu kommen.

Das war die Story, danke fürs Zuhören.

Herzliche Grüße ins Rund

Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Gartenwoelfin » 2. November 2013, 10:27

Willo,

mit so einer ignoranten Gebärerin ist man gestraft, ohne ein Verbrechen begangen zu haben. Viele Mitte-Vierzigjährige haben auch ganz ohne Alkoholproblem keine Lust oder Kraft, sich beruflich noch mal neu zu orientieren, allein dafür hättest du also doppelt Anerkennung verdient (du kennst sicher die Idee der Akme, der Zeit um das 40. Lebensjahr, sonst hier für einen ersten Überblick http://de.wikipedia.org/wiki/Akme - heute keine verbreitete Auffassung mehr, obviously, aber vielleicht waren die Griechen ja in ein paar Punkten einfach schon weiter, als wir es sind).

Und sicher, bevor so was wieder passiert, braucht es eine Bewältigungsstrategie, was machst du, wenn sie dir gegenüber wieder so auftritt, damit es nicht wieder zehn "Bit" werden? (Außer der schlichten Möglichkeit, sie nicht mehr zu treffen, aber abgesehen von der praktischen Machbarkeitsfrage wäre das auch nicht wirklich eine Lösung.)

Trotz allem: Toll, dass du die Notbremse gezogen hast. [clapping]

Herzliche Grüße,
Maria
(die im übrigen auch jederzeit wahrnehmen würde, wenn ein so fein gearbeitetes Tweedsakko vier Innentaschen hat, darin aber keinen Lebensinhalt sieht)
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 3. November 2013, 07:50

Hallo Maria,
Gartenwoelfin hat geschrieben:was machst du, wenn sie dir gegenüber wieder so auftritt?

Darauf vorbereitet sein.

Das Schlimme war nicht der ignorante Auftritt an sich, das bin ich ja gewöhnt. Sie hat in den letzten drei Jahren mein Studium nicht zur Kenntnis genommen, weshalb sollte sie es jetzt plötzlich tun? Das Schlimme war die Einsicht, dass das schon immer so war. Bisher bin ich mit einem latent schlechten Gewissen 'rumgelaufen, habe meine Sozialphobie, mein wankelmütiges Selbstbewusstsein auf handfeste Gründe geschoben: sexueller Missbrauch in der Kindheit, in der Schule "Underachiever" wegen nicht erkannter Hochbegabung, schon als Jugendlicher gesoffen statt gekämpft. Und das, obwohl doch meine Mutter im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer alles für mich getan hat.

Hat sie?

DAS hat getroffen. Aber das trifft nur einmal.
Je weniger man erwartet, desto geringer wird die mögliche Enttäuschung.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Suse » 4. November 2013, 03:52

hi Willo,

ich bin so berührt von der Geschichte, die ich natürlich ähnlich erlebt und deshalb eine recht lange Antwort formuliert habe, was soll ich sagen, falschen Knopf gedrückt, dusselig, alles weg.

Versuche es morgen nochmal, sofern das überhaupt wichtig ist.

Kurz gefasst: die Generation unserer Eltern kann es (größtenteils) nicht verstehen mit dem Studieren. Wahrscheinlich erst Recht nicht, wenn sich ein Mann mittleren Alters [biggrin] mit Familie nochmal dafür entscheidet.
Denke ich. Weiß ich.

Meine Eltern haben meine Ausbildung finanziert, aber ein Mädchen wird ja irgendwann einen Mann finden, dann ist das alles nicht mehr so wichtig ;-)

Mein Bruder studiert durchgehend seit 1992 und ist 4 Jahre älter als ich, hat Jobs, wird sogar von meinen Eltern noch finanziell unterstützt!, mein Bruder aber ist wutentbrannt, dass meine Eltern ihn nicht mehr nach seinem Studium fragen.
Mit dir nicht vergleichbar!

Und wenn sie nach meinem derzeitigen Job fragen, dann wollen sie das nur wissen, um den Nachbarn erzählen zu können, was ihr "Töchterchen" trotz Kindern etc so macht. Ist definitiv so. Da freut man sich, wenn der Papa mal nachfragt, erzählt kurz, dann kommt: "Wie schön, du, der...fragt ja immer mal wieder und man will ja auch mal angeben dürfen."

WUMM.

Meine Eltern waren froh über mein mittelmäßiges Abi, mein hervorragender (sorry die Angeberei) Studienabschluss hat sie weniger interessiert.
Da hatte ich ja schon ein Kind. Sie hofften auf die Heirat mit dem Mann in Festanstellung.

Gebracht hat mir die Plackerei auch nix [smile] Für das, was ich jetzt mache, hätte ich weder Studium noch Ausbildung gebraucht. Was solls, hatte ne schöne Zeit. Auch wenn mir eine Arbeit in meinem Studienfach sehr viel besser gefallen hätte - ging aber nicht. Kind und, ja, zu gute Bewertung, hat mir Steine in den Weg gelegt.

Du aber scheinst das klare Ziel vor Augen zu haben. Wie schön!

Die alles Gute!!! In jeder Beziehung, glG Suse
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon restless » 4. November 2013, 13:53

Willo,

Deine Schilderung macht mich sprachlos. Und betroffen. Beim Lesen gehen in mir tausend Lämpchen an, mir bricht der Schweiß aus und mein Magen dreht sich um.

Dieses Gefühl.
Das kenn ich. Ganz genau kenn ich das.
Ich bin total erschüttert, als hättest Du mir ermöglicht, in einen Spiegel zu schauen.

Letzte Woche hatte ich ein "Erstgespräch" mit einer Therapeutin. Wir wollen es nicht fortsetzen - da ist kein Funke gesprungen zwischen uns. Aber eines hat sie mir mitgegeben, nach nicht mal einer Stunde Smalltalk. "Sie haben einen tiefen Groll in sich, er richtet sich gegen Ihre Eltern".

Und jetzt lese ich bei Dir über wollene Sakkos mit 4 Taschen und dicke Wälzer auf dem Tisch und denke, genau das hätte auch in mein Leben gepaßt - und weiß schlagartig, woran ich als Erstes zu arbeiten habe.

Ich fühle mit Dir - und ich danke Dir, Du hast mich einen Riesenschritt nach vorne gebracht.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Zuversicht, und Erfolg bei Deinen Plänen.

Corry

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 4. November 2013, 15:43

Tach zusammen,

was unsere Alten uns gepackt haben, bezeichne ich als "Emotionalen Rucksack". Sie haben ihn nicht etwa so gepackt, wie er ist, weil sie uns das Leben zur Hölle machen wollten. Sie haben ihn so gepackt, wie er ist, weil sie es auch nicht besser wussten.
Klar, sie hätten sich ein paar mehr Gedanken machen können, dann wäre er schwuppdiwupp leichter gewesen.

Wir packen die Rucksäcke unserer Kinder. Und, wer hat ein "pass' auf Dich auf!" 'drin, ohne daran zu denken, dass es der Urinstinkt des Menschen ist, auf sich aufzupassen? Wer hat ein "haste-was-biste-was" mit eingeschnürt, ohne selbst daran zu glauben? Hmm?

Man muss nun beileibe nicht alles verzeihen, was man verstehen kann, aber ohne Verstehen gibt es kein Verzeihen.

Meine Mutter ist Jahrgang 1936, geboren und bis zur Flucht aufgewachsen in Stettin. Sie hat mal aus dem Küchenfenster geschaut, während ihre Mutter den Müll in den Hof gebracht hat. Da kam für sie sicht- aber nicht hörbar ein Tiefflieger angerauscht und hat geschossen.

Als sie mit ihrer Mutter zusammen mal vom Besuch ihrer Großmutter (Swinemünde) zurückkam, fuhr der Zug wegen eines Bombenangriffes nicht mehr bis Stettin. Sie sind dann ich weiß nicht wie weit zu Fuß zurück nach Stettin. Weiß jemand, wie Bombenangriffe damals funktionierten? Erste Welle: Blockbuster. Sie reißen durch die Druckwellen die Fenster aus den Häusern und heben die Dächer ab. Zweite Welle: Brandbomben. Durch die "geöffneten" Häuser fegt das Feuer im Kamineffekt. Dritte Welle: Splitterbomben. Wenn sich die Rettungsmannschaften aufmachen, um zu löschen und zu helfen, detonieren diese Dinger ein paar Meter über dem Boden und zerfetzen die Retter.

Als meine Mutter (damals dann acht Jahre alt) mit ihrer Mutter Stettin in Sichtweite hatte, war die dritte Welle 'dran. Sie kauerten unter einem Heuwagen, hörte die Bombensplitter vorbeipfeifen. Ich mag mir nichtmal vorstellen, was sie gesehen hat.

Ihr ältester Bruder ist im Krieg schwer verwundet worden, die älteste Schwester nach der Flucht an einem Herzklappenfehler gestorben (mit 28 Jahren), ihre zweite Schwester noch in Stettin gestorben (Krankheit, nicht Krieg). Ihr Vater ist aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt und wenige Jahre danach gestorben.

Mein Vater, geboren in Halberstadt - sein Vater ist im Krieg gefallen - wurde von seinem Stiefvater schwer misshandelt. Er "hat dann 'rübergemacht" irgendwann in den Fünfzigern, als das noch ging. Trotz aller Misshandlungen hat er seine Eltern nachgeholt. Dann meine Muter geheiratet.
Sie hatten nach drei (?) Fehl- und einer Totgeburt dann endlich mich. Da die Ehe da schon auf der Kippe stand, hat meine Mutter ihm die Scheidung angekündigt, nicht zuletzt wegen seines Alkoholkonsums. Er hat sich dann in der gemeinsamen Wohnung umgebracht. Da war ich acht Monate alt.

Soll ich ihr vorwerfen, sie hätte mich auf dem Weg in die gymnasiale Oberstufe nicht hinreichend unterstützt?

Ich muss nun nicht alles verzeihen, wirklich nicht. Und ich nehme mir die Freiheit, verletzt zu sein, wenn ich verletzt werde.
Ob mein "Rucksack" nochmal leichter wird? Ich weiß es nicht. Aber er wird mir leichter, wenn ich seinen Inhalt verstehe. Einen Teil davon habe ich ja unter Scham und Unfähigkeit schonmal gepostet.
Und ich gebe mein Bestes, den Rucksack meiner Kinder weniger schwer zu beladen. Ob mir das gelungen sein wird, sollen dann meine Enkel beurteilen.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Suse » 5. November 2013, 00:51

lieber Willo,

puh, was unsere Eltern erlebt haben, sind keine Päckchen, sondern Paketladungen, welche die Deutsche Post nicht transportieren könnte. Nicht mit sämtlichen Transportmitteln, die sie zur Verfügung haben.

Das denke ich oft, Insbesondere, wenn ich diese Geschichten wie du sie erzählt hast, lese, höre, sehe. Aber sie wiederum sind von Eltern geprägt worden, die BEIDE Weltkriege, wie auch immer, erleben mussten.

Ich muss nun nicht alles verzeihen, wirklich nicht. Und ich nehme mir die Freiheit, verletzt zu sein, wenn ich verletzt werde.


Natürlich musst du nicht alles verzeihen! Und natürlich darfst du dir die Freiheit nehmen, verletzt zu sein. Ich habe so unfassbare viele Besuche bei meinen Eltern damit beendet, im Nachhinein verletzt zu sein. Ist immer noch so. Man möchte die Aufmerksamkeit der Eltern, auch wenn man erwachsen ist.

Aber, Frage: Hat dich deine Mutter geschlagen?, in die Ecke getreten, hat sie dich so dermaßen verletzt, dass du nichts mehr mit ihr zu tun haben willst?

Und andererseits, anderseits, ist es nicht auch ihr gutes Recht, sich NICHT mehr um sämtliche Belange der "Kinder" zu kümmern? Irgendwann zu sagen, nun ist gut gewesen? Der Junge ist nun 46 und was er macht, verstehe ich nicht, und will es vielleicht auch gar nicht mehr verstehen?

Meine Eltern haben mir auch viele Pakete aufgeladen - zB die nicht mehr bestreitbare genetische Veranlagung zum Alkoholismus, wohl eher, die genetische Bombe von mangelndem Selbstbewusstsein und damit verbundenen Ängsten
("wir können so was ja nicht!")
Wenn du das als Kind schon immer hörst, wie sollst du es dann je "können"?

Doch seit ich Mutter bin, sehe ich das ziemlich anders. Jeder Spruch, den man bringt, jede kleinste Fahrlässigkeit oder so, das speichern die Kinder ab. Sie sehen nur, was du ihrer Meinung nach falsch machst, nicht, wie viel Herzschmerz man mit ihnen hat. Und damit meine ich keine Windeln, Kochen oder sonstiges betütern.

Mein Vater ist von seiner 1,50 großen Mama geschlagen worden, mit dem Rohrstock, wenn er nicht parierte. So die Kinder zu erziehen, hatte sie wieder rum von ihrer Mutter gelernt und und und...

Versteh mich nicht falsch, wie ich schon schrieb, dein Erlebnis mit Erkenntnis kann ich absolut nachvollziehen! Nur denke ich, dass das alles so weitergehen wird.

Ich zB komme jetzt schon (!) teils nicht mehr mit dem ganzen Technikkram der Kinder klar, DS hier, 3DS da, die ganzen Spiele, und da noch da ein was weiß ich. Und es interessiert mich auch nicht. Soll ich das plötzlich alles lernen, nur um mit ihnen darüber sprechen zu können? Und damit sie mir später nie nachsagen könnten, ich hätte sie nicht beachtet?

Dass ich alles andere mache inklusive Taxifahrereien von a nach b und am nächsten Tag das Gleiche, Martinilaufen, alles eben, das wird später vergessen.

Ach, ich find das nur so sch...., dass für alle psychischen Angelegenheiten der Kinder die Eltern verantwortlich sein sollen. Natürlich prägt die Kindheit ungemein. Aber Sch.... passiert doch in jeder Famile, auch ohne Alkohol.

Aufmerksamkeit ist das, was zählt. Aber bringen kann man die eben nicht immer. Vielleicht hat man grad den Kopf selber voll mit anderen Dingen?

Dennoch will man selbst als "erwachsener " Mensch noch was hören von den Eltern bzw. Mutter in deinem Fall, oder?

Bsp. Ich hatte meinem Vater vor Jahren mal eine Arbeit von mir vorgelegt. Stolz über das gute Ergebnis und die Veröffentlichung.
Und er? :"Ja, schau ich mir mal an, irgendwann."
Obwohl er mich monatelang gebeten hatte, ihm eine Arbeit von mir zu zeigen.
Verletzt, ich, ohne Frage. Gestern auf einmal kam er darauf zu sprechen, aber nur weil der Text so auf Mama passte. Aber Scheiße, ich war schon froh, dass er die Arbeit behalten hat und sich überhaupt daran erinnerte, dass er sie noch hatte und worum es ging. [smile]

Generationskonflikt, tja, was will(o)ste machen.

Dass auch wir Päckchen zu tragen haben, sehen sie einfach nicht mehr. Kein Krieg, noch nicht, aber dafür so unfassbar viel mehr andere Dinge zu entscheiden, so geknebelt von allem.

Meine Eltern sehen mich auch nicht mehr wirklich, ich bin ihre Tochter, die `glücklicherweise´gesichert scheint, mit zwei Kindern, die sich bei ihnen zwar geoutet hat, aber sie scheints ja hinzukriegen, ich bin die, die besser `läuft´als der anstrengende Sohn, die, mit der man zumindest ein wenig noch prahlen könnte, wenn man den beträchtlichen Fehler mal besser verscheigt, diejenige, die rennt, wenn es gefordert wird, macht sie nicht gut, aber sie machts.

ich hasse das, nehme es aber hin, du scheinst das besser zu können, wenn du schreibst, das verletze dich nur einmal...
Never ending story.

herzliche Grüße Suse

(mal wieder viiiiel zu lang, sorry)
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Gartenwoelfin » 5. November 2013, 11:06

Lieber Willo (und liebe Suse),

im Ende geht ja nicht darum, Vorwürfe zu machen. Denn das ist keine Frage der Schuld im Sinne des christlichen Begriffs. Durchaus wichtig ist aber unabhängig davon, die Ursächlichkeiten zu erforschen (warum haben unsere Eltern jeweils so oder so gehandelt, denn in aller Regel haben sie ja in der Tat nicht in schlechter Absicht gehandelt), um selbst verstehen zu können, wie wir selbst geprägt sind und nach welchen Mustern wir wiederum handeln (ganz allgemein gesprochen, nicht nur in Bezug auf Alkohol oder die Erziehung der eigenen Kinder). Denn mit Bewusstsein ist in allen Zusammenhängen schon mal die halbe Miete geschafft, mindestens. Auch das funktioniert dann:

WilloTse hat geschrieben:Man muss nun beileibe nicht alles verzeihen, was man verstehen kann, aber ohne Verstehen gibt es kein Verzeihen.


Sogar ganz ohne dann noch christliche Begriffe wie die Schuld bemühen zu müssen.

Schöne Grüße,
Maria
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 6. November 2013, 09:51

Tach zusammen!

Nee, es geht wirklich nicht darum, Vorwürfe in alle Ewigkeiten frisch aufzubrühen oder gar die "Schuld" (was immer das sein mag) an der Alkoholabhängigkeit, dem mistigen Leben und dem ungemähten Rasen an die Eltern zurückzureichen. Ich hab' selbst vier Kinder, den Teufel werde ich tun und ihnen indirekt einen Freibrief dafür ausstellen, dass ich am Ende der Strecke für jeden Scheißdreck ihres Lebens verantwortlich wäre.

Ich möchte das mal mit einer Autofahrt vergleichen: fahre ich irgendwo hin, gibt's die Möglichkeit
- ich komme an. Prima
- ich hab' mich verfahren. Faq.

Wenn ich mich verfahre, interessiert es mich, warum ich mich verfahren habe, damit mir das das nächste Mal, wenn ich dieses Ziel ansteuere, nicht nochmal passiert. Falsche Karte mit, oder gar keine? Karte falsch gezeichnet (das hatte ich auch schon...), Navi verkehrt programmiert, mit breiter Brust losgefahren ("Ich kenne den Weg!") und zusehends kleinlauter geworden?
Das Warum ändert zwar am HierUndJetzt nicht viel, aber es vermeidet die Blödheit, jedesmal wieder den gleichen Fehler zu machen.

Mal wieder Hinweis auf die W-Fragen vom Papfl und meine Antwort

Vielleicht auch nochmal einer auf die die kongeniale Metapher von @Conny (GoldenTulip, für die später dazugekommenen), z.B. hier: Craving als Seismograph.

Und, wo ich gerade so schön am Verlinken bin, nochwas:
DonQuixote hat geschrieben: Wirklich verstanden hat man die Wirkungsweise von Baclofen noch nicht, vielleicht ist es ja auch ein „Henne-Ei-Problem“ (Angst-Alkohol).

von hier

und

Gartenwoelfin hat geschrieben:Der allgemeine Effekt, dass die drastische Abnahme des Angstgefühls zu einem automatisch drastisch nachlassenden Konsum führt, äußert sich bei mir tatsächlich ganz konkret in der jeweiligen Situation,

von hier


Eigentlich erkläre ich ein gut Teil meines Verlangens nach Alkohol mit einem diffusen Angstgefühl, das mit Alkohol verschwindet. Ein gut Teil der erheblichen Verbesserung meiner Situation erkläre ich mit der angstlösenden Wirkung von Baclofen.
Ich habe am Morgen nach meinem eintägigen Rückfall so ein tiefsitzendes Angstgefühl verspürt wie schon lange nicht mehr. Keine Panik, aber so ein verdammt blödes Gefühl, dass alles schief gehen wird. Im o.g. Post habe ich das als "Verzagtheit" bezeichnet, aber das war - nach drei Monaten Abstinenz - schlimmer. Das war wirklich Angst. Es war dreißig Minuten nach meiner Baclofen-Morgengabe gegessen, aber das war das Gefühl, das ich auch immer versucht habe, wegzutrinken.

Also mit dem Henne-Ei-Problem bin ich derzeit unsicher... Du hast Angst, und trinkst was. Das erzeugt Angst, und Dutrinkst was...

Alles Gute und
LG

Willo
Zuletzt geändert von WilloTse am 7. November 2013, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Aguti » 6. November 2013, 13:51

.
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 6. November 2013, 17:24

gelöscht, zu privat, sorry

Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 7. November 2013, 08:58

Von wegen, einmal und gut is...

Ich war gestern schon wieder so hacke, dass ich die Anrufliste meiner Telefonanlage überprüfen musste um zu sehen, mit wem ich telefoniert habe. Vier Flaschen Wein, drei Flaschen Bier und gute Nacht, Marie.

Das ist dann wohl ein veritabler Rückfall.

LG
Willo
der versucht, den Stöpsel wieder in die Wanne zu kriegen.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Gartenwoelfin » 7. November 2013, 09:03

Morgen,

zu privat - nunja, aber es hätte hier wohl niemand etwas Angemessenes sagen können, ging mir zumindest so vorhin.

Versuchst du, jetzt Schadensbegrenzung zu betreiben, und da schnell wieder rauszukommen?

Alles Gute!
Maria
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Erst kommt der Wahn, dann die Größe. (Helmut Krausser)

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