entzug mit baclofen ?

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lagune1
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entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 29. Juni 2013, 07:14

hallo zusammen,
ich bin neu hier und trette diesem forum bei da auch ich alkohokrank bin ( 20 jahre ) und es jetzt mit baclofen versuchen werde abstinend zu leben.
ich habe gestern das letzte mal getrunken und heute morgen die erste 10 mg tablette genommen.
ich bin starker alkoholiker 5 flaschen bier und fast einer fl. Wodka täglich.
Ich habe auch schon etliche entgiftungen in Krankenhäusern gemacht. werde diesen Entzug diesmal aber zu hause machen.

meine erste frage : kann ich die typischen entzugssyntome wie zittern -schwitzen-unruhe auch mit baclofen abfangen?
hat dort jemand erfahrung mit ? oder sollte ich mir Oxazepan oder ähnliches noch besorgen ?

für ratschläge und erfahrungsaustausch wäre ich dankbar
da ich nicht nur alkoliker bin sondern auch -opiatabhängig- werde ich schon seid gut 2 jahren mit subuxone sustituiert.
mit opiaten habe ich seid der substitution weniger zu tuen, so gut wie keine rückfälle. der letzte vor einem halben jahr.

meine frage verträgt sich subuxone mit baclofen ??

mein arzt konnte mir das nicht beantworten, leider [sad]

vielen dank erst mal [biggrin]

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Papfl
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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon Papfl » 29. Juni 2013, 09:08

Hallo lagune1!

Herzlich willkommmen im Forum.

lagune1 hat geschrieben:meine erste frage : kann ich die typischen entzugssyntome wie zittern -schwitzen-unruhe auch mit baclofen abfangen? hat dort jemand erfahrung mit ? oder sollte ich mir Oxazepan oder ähnliches noch besorgen ?

Das kannst Du ja mit Benzodiazepinen auch nicht wirklich. Je nachdem, wie stark Deine Entzugserscheinungen sind, wird ein (Rest)zittern und ein (Rest)schwitzen bleiben. Einigermaßen "gut" gelingt das meiner Erfahrung nach nur mit Distraneurin (unter stationärer Kontrolle !!!), aber das steht ja hier nicht zur Debatte.

Hier habe ich vor kurzem einen Fragebogen eingestellt, mit dem Du ungefähr die Schwere Deines Entzugs einschätzen kannst. Sind nur wenige Fragen auf der ersten Seite der PDF-Datei. Aber Du kannst damit erkennen, ob es vielleicht nicht doch besser wäre, sich professionell entgiften zu lassen.

Nachdem Du ja auf dem Gebiet schon einige Erfahrung hast, weißt Du wahrscheinlich selbst ganz gut, wie weit Du in der Selbstentgiftung gehen kannst.

Meines Wissens gibt es inzwischen einige Suchtambulanzen, die Baclofen bei AWS (alcohol withdrawal syndrome) einsetzen. In der Literatur sind die Ansichten (noch) gespalten: Liu & Wang (2011) haben verschiedene Untersuchungen zum Thema verglichen und kommen zum Schluss, dass die Beweislage nicht ausreichend ist, um eine Entscheidung "für" oder "wider" Baclofen beim Alkoholentzugssyndrom zu fällen. Wie so oft fordern sie weitere Studien.

Authors’ conclusions
The evidence of recommending baclofen for AWS is insufficient. More well designed RCTs are demanded to further prove its efficacy and safety.


Addolorato et al. (2006) testeten Baclofen im direkten Vergleich mit Diazepam und fanden heraus, dass die Erfolge - zumindest beim "unkomplizierten" Entzug - durchaus vergleichbar seien.

The efficacy of baclofen in treatment of uncomplicated AWS is comparable to that of the “gold standard” diazepam. These results suggest that baclofen may be considered as a new drug for treatment of uncomplicated AWS.

Ich selbst habe Baclofen noch nie als Mittel für den Entzug ausprobiert, kenne aber zwei Leute, die es versucht haben. Einer davon war begeistert, der andere griff lieber wieder auf Lorazepam zurück. Ich denke, dass Baclofen auch hier sehr interindividuell wirkt.

Wenn Du tatsächlich eine Selbstentgiftung mit Baclofen versuchen möchtest (und das auch sinnvoll ist, s. Fragebogen oben), würde ich den Alkohol nicht von heute auf morgen komplett runterfahren. Zumal das nach 5 Flaschen Bier und fast einer Flasche Wodka täglich nicht ganz ungefährlich ist.

Wie wäre es, wenn Du den Alkohol "vernünftig" reduzierst (evtl. den Wodka ganz weglassen - wenn möglich - und heute ab und zu ein Bier, ab morgen dann die Abstände zwischen den Bieren vergrößern) und parallel Baclofen aufdosierst. Mit dieser Methode haben wir hier eher Erfahrung, weil viele mit ihrer Baclofentherapie nicht abstinent beginnen (können) und auf diese Weise allmählich auf Baclofen "umschwenken".

Du hast schon 10 mg genommen, dann würde ich heute mittag eventuell nochmal 5 mg und heute abend auch nochmal 5 mg nehmen. 20 mg sind für den ersten Tag okay, zumal Du ja nach dieser Methode auch noch Alkohol konsumieren würdest.

Inwieweit sich Baclofen und Suboxone (Buprenorphin) vertragen, kann ich Dir nicht genau sagen (wenn's Dein Arzt schon nicht weiß...?!?). Laut atd-Datenbank soll die ZNS-dämpfende Wirkung in Kombination mit Opioid-Analgetika (zu denen Buprenorphin ja gehört) verstärkt werden.

Da würde ich eher Probleme bei der gleichzeitigen Einnahme von Suboxone (Buprenorphin) und Benzos sehen, weil es da eventuell zu Ateminsuffizienz/Atemdepression kommen kann (s. hier).

Gutes Gelingen einstweilen!

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 29. Juni 2013, 11:46

Vielen lieben dank für den ausführlichen beitrag,,

Ich werde deinen vorschlag von mittag 5 mg und abends noch mal 5mg auch machen.

Ich denke damit komme ich auch erst mal klar, nach 2 tagen wenn ich es durchhalte , und den willen habe ich
kann ich die dosis etwas erhöhen.
Bis jetzt bin ich sehr zuversichtlich es durchzuziehen,momentan geht es mir ja auch noch gut [dance]

lg und nochmals danke
lagune

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 30. Juni 2013, 12:51

so ,nun beginnt der zweite tag meines kalten entzuges zu hause,
der gestrige tag verlief mit baclofen folgener masen :

morgens 10 mg baclofen
vormittags 5 mg baclofen
nachmittags 5 mg baclofen
und am abend so gegen 22 uhr noch mal 10 mg

konnte sogar gegen halb zwei einschlafen, die nacht war zwar kurz bis 7 uhr aber ich bin froh das ich geschlafen habe ,

heute morgen weitere 10 mg und jetzt gegen mittag 5 mg .... bis jetzt gehts mir gut und auch heute werde ich nichts trinken.

die entzugssymtome sind halb so schlimm ob es jetzt vom baclofen kommt weiss ich nicht ,,,ich hoffe mal [hi_bye]

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 1. Juli 2013, 20:06

Kurzes statement:
Dritter tag ohne Alkohol und mit 30 mg baclofen gut überstanden. [biggrin]

Merke jedoch das ich super aktive bin und kaum ruhe finde , ich kann mich nicht auf die couch setzen und entspannen.
Bin immer irgendwas am machen, garten ,keller wohnung .Meine freundin erkennt mich gar nicht wieder aber auch sie ist froh das ich es bisher so ohne alkohol geschafft habe.
[smile]
[smile]
Sonstige Entzugssymtome ausser der inneren Unruhe und enormes schwitzen ( besonders nachts ) habe ich nicht. [dance]

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon Amygdala5 » 1. Juli 2013, 20:45

...werde diesen Entzug diesmal aber zu hause machen.


Der dritte Tag schon! Respekt! lagune1, Dein Beitrag ermutigt mich gerade! Danke!

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon Papfl » 1. Juli 2013, 20:59

Hallo lagune1!

Hört sich gut an! Freut mich echt für Dich, dass es so gut läuft [good] . Diesen anfänglichen Tatendrang unter Baclofen kennen fast alle von uns. Wenn Du die Kraft dazu findest, versuche diesen Schub positiv für Dich zu nutzen. Zum Beispiel, indem Du Dir ein paar Gedanken machst, wie Dein künftiges Leben mit Baclofen und ohne bzw. mit weniger Alkohol aussehen könnte. Was könntest Du künftig anders machen, verändern, um nicht wieder ins alte Fahrwasser zu gelangen? Wo und wann, in welchen Situationen musst Du aufpassen, bist Du eventuell gefährdet? Gibt es Hobbies, die Du (wieder) aufleben lassen kannst, was machst Du gerne? Worauf hast Du Bock (außer trinken)?

Es macht echt Sinn, sich solche Fragen jetzt zu stellen. Diese euphorische Phase zu nutzen, um sich mal neu zu sortieren und ein paar grundlegende Dinge zu überdenken. Wie will ich leben? Was will ich mit der neu gewonnenen Freiheit anfangen?

Du bist auf einem guten Weg. Dass Dich Deine Freundin dabei begleitet und unterstützt, ist ein Glücksfall obendrauf.

Mach was draus! Und halte uns auf dem Laufenden [smile] . Auch wenn nicht immer gleich jemand antwortet oder kommentiert - wir lesen Deine Lageberichte mit großem Interesse!

Weiter so!

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 2. Juli 2013, 18:56

hallo leute , zuerst einmal möchte ich mich bedanken für den zuspruch und die anregungen von ganzen lieben leute danke.
Das macht mut , und lust zugleich anderen auch mit meiner erfahrung zu helfen. [smile]

Heute war mein 4 tag ohne alk ,ich war heute beim arzt gewesen er wollte mich sehen um nachzufragen wie ich zurecht komme mit baclofen . Schliesslich bin ich sein erster patient der mit baclofen seine sucht behandelt .Er hat vorher noch nie etwas von dieser Anwendungsweise vernommen und schaute letzte woche erst einmal sehr skeptisch als ich ihm mein vorhaben erzählte....umso erstaunte und glücklicher war er heute als er hörte es klappt...wenigstens bis heute.... [shok]

das gute an der sache ist das er sich jetzt mal mit dem thema beschäftigt und er nicht abgeneigt ist dieses verfahren evtl. anderen alkoholkranken vorzuschlagen...

so aber jetzt mal zu mir ich muss sagen nach 3 speedy tagen wo ich nicht zur ruhe kam und ich immer auf,,machen und tuen
aus war.... kam heute mal die phase wo ich tatsächlich im garten im liegestuhl eingeschlafen bin,,es war zwar nur für eine halbe stunde aber immerhin...bin heute im allgemeinen ruhiger
bin jetzt bei 3x 10 mg täglich ,körperlich bis schwitzen fühle ich mich gut...bin guter dinge weiter abstinenz zu bleiben suchtdruck habe ich gott sei dank bis her gar nicht aber ich weiss das dieser kommen wird und dann heisst es diesen zu überstehen..
[dash] [dash]

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon Papfl » 2. Juli 2013, 19:18

Hi lagune1!

Super, dass es Dir gut geht und ebenfalls super, dass Du Deinen Arzt neugierig gemacht hast [smile] . Wenn Du das nächste Mal bei ihm vorbeischaust, kannst Du ihm vielleicht etwas aus unserem Baclofen-Arztkoffer mitbringen. Viele Ärzte sind dankbar für ein bisschen Unterstützung.

Halt die Ohren steif!

Papfl

P.S. Wenn alles weiter so gut läuft, wird der Suchtdruck sich in Grenzen halten. Aufpassen musst Du eher beim Trinkwunsch. Der wird kommen. Zum Beispiel, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, in der Du früher immer getrunken hast. Wenn Dich was nervt. Wenn Du enttäuscht bist. Oder die viel beschworene "Langeweile" Dich überfällt...da gilt es dann, gewappnet zu sein (s. oben: "Versuche, die anfängliche Euphorie positiv für Dich zu nutzen...").
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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 4. Juli 2013, 08:49

hallo leute heute ist mein 6 tag ohne alkohohl ,bin körperlich etwas schlapp geworden die anfangs euphorie hat nachgelassen. Es kann aber auch sein das mich das schlechte wetter wieder mal abtörnt... [blus]
Egal das steh ich durch ,suchtdruck habe ich nicht trinkwunsch schon eher... aber ich weiss das dieses der anfang erneut
vom absturz wäre [mad] und das will ich nicht mehr...
Meine tägliche baclofen dosis beträgt jetzt 40 mg und ich muss sagen ich vertrage es gut...
Morgens brauche ich zwar eine längere anlaufzeit um wach zu werden ( meist noch 3 kaffe und ein paar zigaretten ) aber nach gut einer stunde bin ich ansprechbar und kann mich bewegen... [dance]

Auf Grund meiner suchtgeschichte und meinem Trinkverhalten kann ich nach gut 6 Tagen abstinenz nur gutes über Baclofen
schreiben, vielleicht ist der ein oder andere noch unsicher ob man es mit Baclofen schaffen kann... ich sag mal es funktioniert aber grund vorraussetzung ist auch der WILLE aufzuhöhren.

Ich wollte noch mal sagen das ich das forum hier sehr gut finde, es hat mir die letzten tage sehr geholfen es hat mir hoffnung gegeben und mich zugleich motiviert.
Ich weiss das ich heute auch nichts trinken werde und merke das es mir ohne alkohol bedeutend besser geht [smile] [smile]

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon DonQuixote » 4. Juli 2013, 10:39

Bravo, lagune [good]

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 8. Juli 2013, 07:47

hallo leute heute ist mein 10 tag ohne alk, ich habs tatsächlich bis jetzt geschafft [smile] [smile]
irgendwie bin doch ein wenig stolz auf mich. ich habe wieder mehr lebensqualität bekommen , es macht einfach
mehr spass die welt mit klaren augen zu sehen. war das wochenende viel draussen ,fahrradfahren , grillen usw.
es hat spass gemacht ich hatte zwar öfters gedanken gerade beim grillen etwas zu trinken, doch diese gedanken dauerten nur kurze momente- ich überstand es ohne rückfall [smile]
meine baclofen dosis liegt zwischen 40 - 50 mg am tag, ich nehme es verteilt über den tag in der einzeldosis von je 10 mg.

ich möchte allen leuten mut machen das man es mit unterstützung von baclofen schaffen kann
( ich wollte es auch am anfang nicht wirklich glauben)
baclofen ist wirklich ein mittel was das carving sehr sehr einschränkt , es hilft dir aber auch nur wenn der wille da ist
wirklich schluss zu machen mit dem alkohol.
bis dann
lagune

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 13. Juli 2013, 07:18

hallo leute , heute ist mein 14 tag ohne alkohol , solange habe ich es schon lange nicht mehr hin bekommen ohne alkohol zu leben,, der entzug muss ich wirklich sagen war gott sei dank halb so schlimm.
Angfängliche symtome wie schwitzen, zittern und unruhe hielten sich in grenzen. [smile]
(da habe ich viel viel schlimmere entzüge hinter mir )

Die anfängliche euphorie und übertriebene aktivität ist etwas zurück gegangen
( konnte ja nicht mal 5 minuten auf der couch ruhig sitzen)- heute geht das...wieder [smile]

Meine momentane baclofen dosis ist 4 x 10 mg verteilt über den tag.
Dort stehe ich schon seid gut einer woche,

Ich bin mir unsicher ob ich die Dosis erhöhen sollte ???

Ich vertrage bac sehr gut , tw ist zwar öfters da aber kein suchtdruck wenn dann nur wirklich sehr kurz,,,
einzigster nachteil das ich morgens sehr lange brauche bis ich ansprechbar bin und einiger massen funktionieren kann.
Ich brauche eine lange anlaufzeit , was ich von mir früher nie kannte,, aber ich kann damit leben da ich frührentner bin und in der regel genug zeit morgens habe....

ich wollte mich mich hier noch mal bedanken für beiträge besonders von -Papfl- DANKE
... auch heute werde ich nichts trinken


bis bald,lagune

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 17. Juli 2013, 11:18

hallo leute , jetzt ist es nach 17 tagen abstinenz doch passiert,rückfall aber richtig mit einer fl. wodka.
Wie kam es dazu ? es kam zu einer schon lang ausstehenden unterhaltung mit meiner lebensgefährtin über die umstände bzw.wohnsituation hier.. in kurzfassung wir wohnen mit 3 leuten in einer 3 zimmerwohnung ,meine freundin geht arbeiten ,ich bin zuhause ( frührentner) regel den haushalt,ihr sohn einzelkind ist 22 jahre und lässt es sich recht gut gehen hier,,,kein kostgeld keine beteidigung am putzen oder ähnliches...
naja ich kannte es ja schon ,, lebe ja 2 jahre mit diesen umständen,,, jedoch muss ich sagen das ich in dieser zeit ja auch meist berauscht war...
nun war es anders,,ich steigerte mich in den letzten tagen so sehr auf veränderung ein,,dachte das wenn ich mich verändere müsste doch ein funke übersprühen auf meine lebensgefährtin,,muss dazu erwähnen das sie auch ein alk. problem hat mitlerweile hat. 1 fl. prosecco ist jeden abend nach dienstschluss normal meistens jedoch 2 fl. und an freien tagen oder wochenenden mehr...Angefangen hat sie damit ihre angst-panik störrung unter kontrolle zu bekommen,,

möchte jetzt aber auf mein problem zurück kommen , ich weiss und meine freundin wess es selbst auch das sie selbst hilfe braucht...

Ich würde gerne in die nähe von meinem sohn ziehen er ist 13 jahre und braucht einen vater ( ich war es leider die letzten jahre wg. meiner sucht nicht ) zudem hat er eine mutter die psychich krank ist,,


Sachlage ist das ich am liebsten in die nähe meines sohnes ziehen möchte, für meine lebensgefährtin ist es unvorstellbar solange ihr sohn nicht eine eigene wohnung hat und auf eigenen beinen steht,,, sie sagte aus liebe und auch aus verständniss ich sollte diesen schritt gehen,,ich sollte an meinen sohn denken und an mich,,

aber die gefühle spielen verrückt, ich liebe diese frau und auch ihren sohn und würde es mir egal sein was mit ihnen passiert würde ich mich doch nicht aufregen....und da ist mein sohn, der hat es ein stück weit schwerer,,ich habe so ein schlechtes gewissen ihm gegenüber ..
es ist eine ironie mit der ich lebe und jetzt saufe ich wieder ,,ich weiss das ich keine kontrolle habe über den alk. bin leider immer sehr massive ,ganz oder gar nicht, schwarz oder weiß,eine mitte kenne ich nicht was meine sucht anbelangt.
was soll ich machen? ich möchte meine lebensgefährtin nicht verlieren , möchte aber auch vater sein und ich weiss das meine präsentation vor ort meinem sohn sehr hilfreich für ihn sind.( vorrausgesetzt ich bin trocken )

bin echt überfordert mit allem ..
lg lagune
,,

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 23. Juli 2013, 07:11

hallo zusammen,
Nach meinem absturz letzte woche dienstag und mittwoch habe ich seid donnerstag bis heute also
5 tage es erneut geschafft nichts mehr zu trinken.

Es war aber nicht einfach am donnerstag noch mal die kurve zu bekommen..den ganzen tag hatte ich suchtdruck auch mit einer baclofen dosis von 100 mg an diesem tag half nicht wirklich...
Es war halt mein mechanismus der in meinem kopf wieder aktiviert wurde, ( ich kannte ja kein ende musste immer weiter trinken bis ich im krankenhaus landete)

Nur diesmal nicht ,, nach 2 tagen absturz und 3 fl. wodka schaffte ich es mal anders..
Der wille war stärker und ich wollte einfach die trockene SCHÖNE zeit ( ich meine die 17 tage vor dem absturz ) WIEDER HABEN [flag_of_truce]

Ich muss noch dazu sagen das ich einen freund angerufen habe der mich aus meiner wohnung abgeholt hat und ich erst mal 2 tage in trockener umgebung verbringen konnte .
Dies war sehr wichtig ,das rate ich jedem wenn ein mal ein rückfall passiert erst mal weg ....trockenes umfeld.
Heute habe ich mich wieder stabilisiert , nehme 6 x 10 mg bac. verteilt über den tag,,,kein kopf kino mehr [smile]
kein suchtdruck [smile] kein trinkwunsch ,,,,
im grunde sagt der kölner ,,et hät noch mal jod gegange ,, [smile]

Aber ganz ehrlich leute,, das braucht kein mensch weder absturz noch die die daraus entstehenden kopffilme..

lg lagune

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 19. August 2013, 08:27

hallo Leute jetzt ist schon eine zeit vergangen das ich nichts mehr geschrieben habe, in der letzten Woche kam es zu einem erneuten Rückfall von gut 5 tagen Dauersuff. Heute ist Montag seid Samstag trinke ich nichts mehr habe mir oxazepan besorgt um meinen Entzug einzudämpfen. Bin ziemlich fertig habe auch seid letzter woche rückfall bac von jetzt auf gleich abgesetzt.
Sicher ein großer Fehler heute habe ich vor mit Bac wieder anzufangen, ich weiss nur noch nicht ob ich meine letzte Dosierung von 75 mg noch vertrage.Ich werde es mal ganz langsam angehen lassen und dann mal sehen.
Ich frage mich auch ob die Eurphorie - phase die ich am Anfang hatte noch mal eintritt,,,,
bis dann lagune

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon DonQuixote » 15. September 2013, 20:41

Hallo erst mal

Es läuft gerade eine neue randomisierte und gegen Placebo kontrollierte Studie für die Verwendung von Baclofen zur Vermeidung von Entzugserscheinungen (Alkohol) an. Die angestrebte Anzahl der Teilnehmer beträgt 212, Start der Studie ist November 2013 und deren Ende November 2014. (Details hier …)

Ganz schön mutig, dort mitzumachen, die Teilnehmer die in die Placebo-Gruppe fallen, die erhalten nämlich außer Beobachtung und tröstender Worte gar nichts. Ich hoffe, dass man die Teilnehmer wenigstens vorab korrekt informiert.

DonQuixote

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 16. September 2013, 07:46

hallo @ all

bin leider wieder seid einigen tagen am saufen gut 1 liter wodka über den tag verteilt,,nehme trotzdem baclofen weiter .
Bin in ein tiefes loch gefallen und hoffe wirklich das ich da wieder raus komme, es lief doch wochenlang mit bac so gut und jetzt habe ich den anschein das 100 bis 150 mg einfach nicht mehr reichen.
Ich denke es scheitert an meiner einstellung es nicht schaffen zu wollen obwohl ich von bac erfahrungsgemäss sehr viel halte.
Ins krankenhaus habe ich auch keine lust und kraft mehr zu gehen, habt ihr eine idee wie ich da jetzt wieder raus kommen ?
DANKE
LG LAGUNE

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon Suse » 16. September 2013, 21:30

Hallo Lagune,

das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Wenn es einem schlecht geht und man sich da reinfallen "lassen möchte", hilft auch Baclofen natürlich nicht.

Was soll man also raten? Mag blöd sein, nur die Art wie ich es mache, wenn es soweit ist.

1. würde ich an deiner Stelle zunächst den Wodka ersetzen. Das ist harter Tobak, da geht es natürlich am nächsten Tag noch schlechter, sodass eigentlich gar nichts übrig bleibt, als weiterzumachen.
Vielleicht schwenktst du (zunächst) auf Bier oder Weinschorle um. Oder verdünnst den Wodka zumindest immer stärker mit O-Saft...
Dann würde ich versuchen, immer später anzufangen. Ich weiß ja nicht, wann du anfängst zu trinken, es klingt aber nach morgens bzw. vormittags.
Wenn ich mich nach einem meiner zahllosen Rückfälle wieder einmal entschließe, nun müsse Schluss sein, dann quäle ich mich am nächsten Tag durch und fange frühestens am frühen Abend an.
Beschäftigung lenkt ab. Sich gutes zu tun auch, baden, duschen, spazieren gehen, aufräumen, nur nicht sitzen und grübeln. Bloß nicht sitzen.

Dann fange ich Schritt für Schritt immer später an, weil ich nämlich auch nicht aufhören kann, wenn ich ich ersteinmal angefangen habe. (Es ging mal eine zeitlang, aber da ging es mir mental auch gut.)

Irgendwann kommst du dann nur noch auf eine Menge, wo es dir am nächsten Tag nicht so schlecht geht. So ist es bei mir jedenfalls. Und dann habe ich soviel Energie und Mut, wieder von vorne anzufangen.
Dann gilt es, das weißt du selbst, die Ursachen anzugehen. Die Konflikte, zwischen Sohn und Lebensgefährtin zu stehen, beispielsweise.

Tja, komische Ratschläge vielleicht, aber von einem Liter Wodka auf Null wäre auch zu hart und gefährlich.

Man möge mich teeren und federn, peitschen und vierteilen, aber die ersten Tage des Runterreduzierens nehme ich frühabends eine oder eine halbe freiverkäufliche Schlaftablette. Die wirkt dann etwa drei Stunden später.
Solche Tabletten haben zwar auch Suchtpotenzial - aber in diesen Momenten denke ich, alles ist besser als ein Alkoholabsturz, bei dem der nächste Tag so weiter geht wie der vorangegangene.
So werde ich müde, bevor ich Gefahr laufe, trotz aller guten Vorsätze weiter zu trinken.

Baclofen nicht abrupt absetzen. Und sobald du soweit bist, wieder mit dem Aufhören anzufangen, solltest du wieder höher dosieren.

Und natürlich das Leben mit Positivem anfüllen. Das alles klingt leichter gesagt als getan, gerade, wenn das Loch so groß ist! Ich bin auch sicher (noch) nicht der kompetenteste Ratgeber, weil ich es immer noch nicht geschafft habe.
Zumindest aber hat sich meine Lebensqualität durch dieses Forum, den Zuspruch und auch die ganzen Tipps erheblich gebessert. Den Rest muss ich selber machen, ich weiß, und du auch.

Versuche es vielleicht erst mal so und bitte berichte weiter!

Alles Gute und herzliche Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: entzug mit baclofen ?

Beitragvon lagune1 » 20. September 2013, 11:53

hallo zusammen,

vielen lieben dank an suse für deine netten worte , ich werde wieder aufhören zu trinken morgen starte ich.
Zur unterstützung habe ich mir gegen den entzug oxazephan besorgt,,baclofen werde ich auch wieder erhöhen.
Der absturz jetzt war gut 2 wochen und ich fühle mich mit 47 wie ein alter man,, was man dem körper alles zumutet bis man
irgendwann sich wirklich tot gesoffen hat..naja ich bin aber sehr zuversichtlich das ich es schaffe wenn nicht werde ich mich im krankenhaus zur endgiftung anmelden.. so gehts nicht mehr weiter,,,
ich wünsche allen weiter viel kraft und durchhalte vermögen,,wie heisst es so schön hinfallen kann passieren nur aufstehen sollte man dann wieder...

lg lagune


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