Erfahrungsberichte WilloTse

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Argentina1
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 19. Juli 2013, 18:34

Hallo Willo, Conny, Volker und alle,

@Conny, das hast du super geschrieben, das sollte sich jeder ausdrucken und an die Wand kleben.

@Volker, schön dass du zu uns gefunden an und in diesem Sinne ein herzliches Willkommen auch von mir.

@Willo,
Manno, schmeiß jetzt das „argentinische Model“ nicht in den Sand. Die 160 Euro bringen dich wirklich nicht ins Grab, das ist nur die typische Folge unserer ewigen und ständigen rum Grübelei. Ich kann dich da schon verstehen, weil mir geht es auch genauso und klar man behindert sich alleine beim „weiterbilden“. Hätte ich nicht sooooooo schnell mein Pferd gefunden, dann hätte ich mit Sicherheit nach 1 oder 2 Wochen mit der Suche aufgehört und die Idee als „Schnapsidee“ fallen lassen. Irgendwann wären auch wieder Zweifel aufgekommen ob ich mir das finanziell leisten kann (kann ich eigentlich nicht, aber das ist mir EGAL; weil ich LEBEN WILL) und etc. etc. etc. – dass selbe Kopfkino wie immer. Ich weiß nicht ob es dir hilft, aber bald sind es drei Wochen das ich mein Pferdchen habe und es vergeht kein Tag wo ich nicht lächelnd aufstehe und mich auf meine Stunden mit dem Pferd freue und Abends macht sich dann eine schöne innere Freude breit und immer mit demselben Gedanken: Wie gut das du dir ein Pferd gekauft hast ….

Was ich sagen will ist, kaufe dir die Karte, denke gar nicht lange drüber nach, mach es einfach, du wirst sehen dass es dir Spaß machen wird und wenn nicht, dann bleibt dir wenigstens die Gewissheit das du es VERSUCHT hast und stürzt nicht wieder in eine depressive Phase weil du es unversucht gelassen hast. Wir müssen alle lernen wieder zu leben, wieder Spaß am Leben haben und manchmal muss man da einfach spontan und Kopflos handeln, weil wir sonst wieder ins Grübeln geraten….auch ein Teufelskreis.

Also, setz dich morgen ins Auto und fahr los und du wirst sehen das du begeistert nach Hause kommen wirst. [smile]

Lg, Argentina [hi_bye]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 19. Juli 2013, 19:13

Liebe Argentina,

nach gefühlten gelesenen 2000 Postings war mir gar nicht mehr klar, dass wir uns gar kennen.. (sprich anderes Forum)

Danke für Deine Begrüßung...

@ Willo..
Ich denke selbst für Deine Verhältnisse genug Input..Oder?

Ich bin mir sicher, Du bekommst das hin..

ganz liebe Grüße Volker
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer
Lucius Annaeus Seneca

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Argentina1
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 19. Juli 2013, 22:14

@Volker,
Ich war nie im anderen Forum [smile]

Lg, Argentina (gerade vom Ausritt zurück) [hi_bye]

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WilloTse
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 20. Juli 2013, 06:32

Hi all,
Argentina1 hat geschrieben:Manno, schmeiß jetzt das „argentinische Model“ nicht in den Sand.

Das hab' ich nicht vor.
Und seid versichert, Ihr Lieben, wissen tu' ich das alles, was Ihr schreibt.
Ich finde es aber wichtig und interessant, mal hinzuschauen, an welchen Stellen schon im Vorfeld die "Vernunft" sich in die Planung hineinwürmelt und versucht, "Freiheit" zu unterminieren.

Nicht vergessen, bisheriges Therapieziel war, endlich erwachsen, verantwortungsbewusst, zuverlässig, ehrlich..., kurz: "vernünftig" zu werden.

Jetzt drehe ich den Spieß um. Das ist zwar 'ne gute Idee (hoffe ich), aber soo einfach ist das eben auch nicht. Ich schmeiß' nur mal kurzerhand meine bisher anerzogenen und selbst erworbenen Ansichten über Bord und geb' dem Affen Zucker.
"Träume nicht Dein Leben - lebe Deinen Traum!". Das macht sich immer gut als rührseliger Aufkleber hinten auf'm Wohnmobil.
Aber mach' das mal.
Da stellst Du sehr schnell fest, dass @Vernunft sich schon am Ticketschalter des Phantasialandes zu Wort meldet.

Stichwort rührselig ( [blum] )
GoldenTulip hat geschrieben:Du stirbst in x Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?

Glaubst Du wirklich, das wäre so einfach?
- in tiefer Kontemplation
- am Steuerknüppel einer völlig übermotorisierten Kunstflugmaschine
- auf dem Rücken eine Friesenhengstes
- auf dem Gipfel des Annapurna
- im Bett mit ausgewählten Büchern
- im ganz normalen Alltag
- in der Gemeinschaft der Menschen, die mir wirklich wichtig sind
- auf der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit, um noch ein paar Jahre 'rauszuschinden

Ich kann ja mal bei Alltours nachfragen, ob's das vielleicht als Bundle gibt.

Und: zählt "Besoffen, um sich dieser Tatsache nicht stellen zu müssen", auch?

"Ausbrechen" ist für mich neu. Bisher bin ich halt - von Kindsbeinen an - im Käfig sitzengeblieben, hab' mir heimlich einen gesoffen, hab' leise, damit's niemand hört, "Die Gedanken sind frei" gepfiffen und bin mir dabei auch noch schlau vorgekommen. Dann habe ich versucht, mir klarzumachen, dass ich den schönsten Käfig der Welt hab', da muss man dann ja nicht mehr saufen.

Jetzt stehe ich mit 'nem Trennschleifer in der Hand da und suche erstmal die Steckdose, um da überhaupt Saft 'draufzukriegen.
Wenn ich mir @Argentina angucke, die nach Südamerika durchgebrannt ist, um wenigstens zu versuchen, ihren Traum zu leben, kann ich mich nicht zwischen Bewunderung und Fassungslosigkeit entscheiden.
Ich versuche erstmal, von Bonn bis Neuss zu kommen (@Volker: google mal "Flatland-Paragliding", ist echt nicht weit von Dir).
Und ja, ich habe schon davor Angst. Nicht so sehr vor'm Fliegen. Vor'm Ausbrechen.
Komme mir doch bitte keiner mit "Mach's doch einfach!".

LG
Willo

Nachtrag:
GoldenTulip hat geschrieben:Du stirbst in 4 Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?

O.k., ich nehme die Zivko
Am ersten Tag reißt nach einem allzu gewagten Manöver eine Tragfläche ab.
In fünf Sekunden tritt @Willo in einem Feuerball vor seinen Schöpfer.
Was sind die letzten Gedanken?
- Hurra, ich hab's probiert!
- Ich blöder Arsch hab' 27 Tage verschenkt!

Sag' Du es mir.

Ich habe keine große Angst vor'm Fliegen. Ich habe noch nichtmal allzugroße Angst vor'm Tod. Ich habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Guck' mal auf meine Signatur [twiddle]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 20. Juli 2013, 08:18

Lieber Willo,

puh, ich finde Dich ganz schön widerspenstig heute. Da steht doch bei uns nicht: verkauf Haus und Hof, gib die Kinder zur Adoption frei und werde Kampfpilot.
Da steht nur: Wenn Du so gerne möchtest, kauf Dir eine Jahreskarte für's Phantasialand, auch wenn es Dir überteuert erscheint.
Die Angst vor dem Ausbrechen ist halt nur teilweise begründet, das ist eben auch eine Kopfsache. Und rein ins Kettenkarussel kommst Du nur, wenn Du es einfach machst (Dir die innere Erlaubnis zu geben, das unvernünftig aber wichtig zu finden).
Wenn schon nicht für Dich, dann für Dein "inneres Kind", das sowas früher nicht durfte. Zu dem darfst Du doch nicht so streng sein!

LG Conny

Dann ich auch Nachtrag:
Es ist doch keine Entweder-Oder Entscheidung, mit solchen Dingen aus dem güldenen Käfig auszubrechen, oder? Oder meinst Du, wenn Du erstmal damit anfängst, Dir kleine Sachen zu gönnen, dann nimmt das kein Ende, weil es Dir zu gut gefällt?
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 20. Juli 2013, 08:33

GoldenTulip hat geschrieben:Oder meinst Du, wenn Du erstmal damit anfängst, Dir kleine Sachen zu gönnen, dann nimmt das kein Ende, weil es Dir zu gut gefällt?

Niemals.

"Maßvoll" ist mein zweiter Vorname. [lol] [lol]

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 21. Juli 2013, 01:40

WilloTse hat geschrieben:
"Maßvoll" ist mein zweiter Vorname. [lol] [lol]


Bin gerade am überlegen ob das gut ist!!! Meine ich ohne Witz....
"Maßvoll" bezieht sich ja nicht unbedingt auf Geldausgaben und den Alkkonsum lasse ich jetzt sowieso mal ganz raus.

Schränkst du dich vielleicht mit deinen "maßvollen" Gedanken ganz von selbst ein? Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein? Und was bedeutet für dich MAßLOS??? Wir reden über eine 160$ Jahreskarte für Phantasieland, DAS ist nicht maßlos! Dann müsste ich mich mit meinem Pferdekauf lebendig begraben lassen [cool] !

Ok, ich weiß das Ausbrechen macht dir Angst und du willst auch kein "Mach doch einfach" hören, aber manchmal kann so ein Ausbrechen Wunder bewirken. Ach komm schon Willo, wegen dir und Conny habe ich nun ein Pferd "im Garten stehen" (ich liebe euch!!! [blum] ) und ich meine es GANZ EHRLICH, ohne eure Idee, Zuspruch, etc. hätte ich mir das nie getraut!!

Vielleicht könntest du ja als Alternative eine Monatskarte für P-Land kaufen (oder gibt es so etwas nicht?) oder wenigstens einmal hinfahren???

Willo, ich wünsche dir echt von Herzen alles Gute und ich würde mich so sehr freuen wenn du auch deine Wünsche umsetzen kannst!!!

Lg, Argentina

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 21. Juli 2013, 06:55

Liebe Argentina & all!

Leute, hängt Euch bitte nicht so sehr an der Phantalandkarte auf! Das war wirklich nur ein Beispiel. Hier liegen noch fünf Tageskarten 'rum, ich müsste mir nur eine nehmen (sind aber für 'nen Familienausflug gedacht). Und wenn ich mir diese Jahreskarte kaufen wollte, müsst ich auch niemanden um Erlaubnis fragen und niemand müsste deswegen hungern. Drei Kontrabassstunden bei meiner genialen Lehrerin kosten das gleiche. Oder die Ölfarben, die ich im Schrank hab, oder die Pastellkreiden, oder...

Es ist einfach irre spannend, sich dabei zuzusehen, an welchen Stellen plötzlich die "Vernunft" Einspruch erhebt. Bei den Ölfarben (ich glaub, die waren sogar noch teurer, ich weiß es gar nicht mehr...)? Nicht die Bohne. Kontrabassstunde? Schon mal gar nicht.
Alles, was das Gütesiegel "Für die Familie" trägt, was irgendwie "vernünftig" ist, ist kein Problem. Ein malender Willo ist ein entspannter, fröhlicher Willo und ein schönes Bild bleibt auch noch dabei übrig (naja, manchmal auch Sperrmüll, aber das ändert nichts an entspannt und fröhlich). Malen ist bei uns traditionell ein Familienevent. Musik machen auch.

Wird es aber egoistisch, geht es also nur um mich, bleibt die Börse geschlossen. Wird es gnadenlos unvernünftig, geht es also nur um Spaß und sonst nix, dann klemmt das Leder. Und kommt zu dieser diffusen, eher sozial ausgerichteten Angst ("egoistisch" und "unvernünftig" sind ja Etiketten, von denen ich gelernt habe, dass mein Umfeld sie da 'draufpappt...) dann noch direkte Furcht vor der Sache ins Spiel - natürlich steige auch ich mit klopfendem Herzen in die Achterbahn - dann ist aus die (wilde) Maus.
Und da muss ich 'dran. Da hakt's, da betrüge ich mich selbst aus fadenscheinigen Gründen um den "Kick". Da muss ich von dem Dosenkick "Willo macht seine Arbeit und nuckelt nebenher an einem Bierchen" zu "der Chef ist nicht im Büro, der fährt grad' Karussell" kommen.

Das wird sich im September ein Stück weit mit dem Gleitschirmfliegen ändern. Das ist so ein uralter Traum, das wird garantiert ein hoch emotionales Ereignis. Mir ist aber auch klar, dass das für tagtäglich (noch) nicht reicht. Zu wetterabhängig, zu zeitaufwändig, um den täglichen Kickbedarf decken zu können. Vielleicht ist aber der WE-Kick auch tatsächlich so stark, dass er über die ganze Woche trägt? Ich werde es 'rausfinden.
Ansonsten wär' da ja z.B. noch der "Friesenhengst". 'Ne Weide haben wir direkt hinter'm Haus [biggrin]

Argentina1 hat geschrieben:Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein?

Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Dafür hättest Du eigentlich gleich zwei "thumbs up" verdient.
Was ist eigentlich so schlimm daran, den "Verstand" zu verlieren?
Da werde ich mal 'drüber nachdenken.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 21. Juli 2013, 15:14

Lieber Willo,

Nein!!! alles verstanden... aber glaube mir.. wirklich mal handeln.. (Sei mir jetzt böse..)

By the way wisst Ih,r was mich heute wirklich umgehauen hat???

Oliver Ameisen ist tot...!!!!!!
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 21. Juli 2013, 15:22

Liebe Argentina, ist mir erst später "aufgefallen".. Es war mir halt nur vertraut..

Grüße in den Argentinischen Winter...
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 22. Juli 2013, 09:29

Achtung, das wird sogar für meine Verhältnisse lang. [biggrin]
Argentina1 hat geschrieben:Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein?

Scham und Unfähigkeit

Das klingt jetzt vielleicht 'nen Hauch pessimistisch, ist es aber nicht.
Es ist das Résumé meiner bisherigen PT, Inwendung (=Hinwendung nach Innen, gibt's das Wort? Sonst sei' es hiermit erfunden), das Tracking des gegangenen Wegs.

(Die Angst vor) Scham resultiert bei mir aus der Familiengeschichte.
Die übersteigerte Sehnsucht nach gesellschaftlicher Akzeptanz ist Resultat kindlicher Prägung durch eine Familie, die „Alles“ in den Kriegswirren und den unmittelbaren Folgen verloren hatte: Heim, Besitz, Vater, Großmutter, zwei Schwestern. Und das Selbstvertrauen.
Auffallen um keinen Preis, einfügen in die Gesellschaft, die die Flüchtlinge zähneknirschend aufnahm. Irgendwie wieder zu irgendwas kommen, immer begleitet von der Angst, die gemachte Erfahrung könne sich jederzeit wiederholen.

Machte ich als Kind Pläne und baute mein „Wolkenkuckucksheim“, kam 100%ig: „Und dann kommt ein Krieg (wahlweise: die Inflation), und alles ist weg!“.
Da machst Du irgendwann keine Pläne mehr und auf allem, was Du besitzt, klebt das Pfandsiegel der Verlustangst.
Nach dem frühen Freitod meines Vaters (ich war acht Monate alt) wuchs ich bei Mutter und Großmutter auf. Die Familie meiner Großmutter war ein bisschen "was besseres". Meine Urgroßmutter besaß unter anderem ein selbst gemachtes, besticktes Totenhemd, in dem sie begraben werden wollte. Sie ist dann auf der Flucht von Stettin nach Hamburg tot aus dem fahrenden Güterzug geworfen worden. Ohne Totenhemd. Sage mir bitte keiner, ich solle meine Probleme zusammen mit meiner Mutter aufarbeiten. Was diese Generationen durchgemacht haben, kann ich nichtmal in Alpträumen ermessen.

Gleichzeitig liegt über jeder Tätigkeit der Versuch, den „gesellschaftlichen Aufstieg“ hinzubekommen, irgendwie wieder dazuzugehören.

Produzierte ich in einer Klassenarbeit eine „Fünf“, war die alles bestimmende Frage nicht: wie kommt das Kind damit klar? Auch nicht: an welcher Stelle können wir wie den verpassten Stoff nachholen und die Lücke füllen? Die alles überlagernde Frage war: „Was sollen die Leute denken?“

Sie ist es bis heute.
Vor ein paar Wochen stolperten meine Frau und ich über das Angebot zu einer wirklichen Traumwohnung. Parklage Bad Godesberg, eine Etage komplett für uns, Aufzug bis in die Wohnung. Zwei Minuten zum Bahnhof, zwei Sekunden zur U-Bahn, trotzdem ruhig, groß genug, um jetzt noch mit sechs Personen einziehen zu können, aber so geschnitten, dass es für meine Frau und mich der perfekte Altersruhesitz gewesen wäre... Alles, was Du Dir denken kannst (einziges Manko: die Dachterasse etwas zu klein).
Arschteuer, aber wäre für uns so gerade noch bezahlbar gewesen.

Allerdings besteht die Gefahr, dass ich möglicherweise nicht morgens um fünf Kontrabass üben, dass ich nicht „rücksichtslos“ leben können könnte, da ich ja die unter uns Wohnenden stören könnte. Allein die Möglichkeit, dass es so sein könnte, verleidet mir diese Wohnung.
Was sollen die Leute denken?

Jeder falsch ausgegebene Fünfziger, jeder unterlaufene Fehler könnte das Ende bedeuten. Das Ende wovon? Von meinem Ansehen.

Zeitgleich eigne ich mich nicht als graue Maus.
Ich bin (ich hau’ jetzt mal auf die Sahne) Querdenker, Andersdenker, Weiterdenker. Künstler, Hinterfrager, Philosoph.

Ein bunter Hund.
Und bunte Hunde gehören erschlagen.


Und da kommt die Unfähigkeit ins Spiel. Die Unfähigkeit, mit dieser Diskrepanz, dieser kognitiven Dissonanz, oder, positiv ausgedrückt, mit diesem Spannungsfeld umzugehen.

Da ist der IdealWillo mit dem italienischen Anzug, den Maßschuhen, dem Porsche Panamera S Hybrid (VorzeigeUmweltYuppie), der beim Betreten seines Büros (150 m2, Rheinblick) der von den Kindern gestressten Sekretärin noch augenzwinkernd ein paar funktionierende Erziehungstipps gibt, bevor er mit sicherer Hand ein Produkt entwirft, das ihm nicht nur Millionen und Abermillionen Euros in die Kasse spült, sondern gleichzeitig die namenlose Bewunderung von Millionen und Abermillionen Menschen.
Einmal Steve Jobs, nur ohne den Leberkrebs, bitte.

Und dann ist da der andere IdealWillo, der mit zwei Zelten, zwei Gaskochern, zwei Töpfen, vier Kindern und einer Frau ausgerüstet am Kilimanjaro lebt, bei gutem Flugwetter durch den Himmel schwebt, bei schlechtem Flugwetter malt und Bücher schreibt, was genau so viel abwirft, dass man davon zelten, essen, malen und fliegen kann.
Aber ernsthaft aussteigen?
Da ist viel zu viel „erschlagt den bunten Hund“. Was sollen die Leute denken? Wenn schon aussteigen, dann bitte durchgeimpft und mit Erfolg.
Einmal Reinhold Messner, aber mit allen Zehen, bitte.

Ich bin unfähig, mich für einen von beiden zu entscheiden (der andere könnte ja die bessere Alternative gewesen sein), und sie irgendwie in Frieden zu vereinen schaffe ich auch nicht.

Und so tanze ich meine Alltags-Tarantella, hingerissen zum Einen, hergerissen vom Anderen, am Ende atemlos und immer noch an der gleichen Stelle. Befeuert von „geliehener Energie“ (danke Conny für diesen Ausdruck), von der ich nicht weiß, wann ich sie zurückzahlen soll und wissend, dass die eigene Energie nicht reicht, um zwei Leben in einem zu führen.
Argentina1 hat geschrieben:Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein?

Dass ich es bin, mich aber nicht traue, es zu sein.

Klar, Conny und ich haben Dich vielleicht durch unsere Fragen und Ideen dazu gebracht, Dein Pferd tatsächlich zu kaufen, es zu machen. Aber gemacht hast Du es.
Macht schon Sinn, meinen jetzigen Ansatz nach Dir zu benennen, denn was ich von Dir lerne ist, dass es nicht darum geht, etwas fehlerfrei und perfekt zu machen. Es geht auch nicht darum, dass es dabei nicht gelegentlich auf's Maul gibt. Es geht nur darum, es zu machen.


LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 22. Juli 2013, 10:24

Uff, Willo,

ja, das sind viele "Baustellen". Und psychische Widerstände braucht man auch nicht weg- oder kleinzureden. Ich habe auch so einen "Mag-aber-Nicht-Anteil" - der absolut beratungsresistent ist.

Es ist wie es ist. Aber damit kann man ja arbeiten.

Ich versuche bei ein paar Sachen, mal meine Herangehensweise an solche Konflikte zu benennen. Die ist meinerseits von hohem Pragmatismus geprägt, darum eine kleine Warnung: wenn der Widerstand, dass es einem gut gehen darf - als innerer Glaubenssatz - zu tief sitzt, knockt einen das Unterbewusstsein vermutlich auch wieder aus.
Ein Fragen nach den Voraussetzungen, Unter denen etwas gehen kann statt nach dem Ob es gehen kann und den geht nicht weil....ist nur produktiv mit einer aufgeschlossenen Haltung dazu.

Allein die Möglichkeit, dass es so sein könnte, verleidet mir diese Wohnung.
Was sollen die Leute denken?


Das ist ein Kernpunkt. Hier vermischt sich eine diffuse Angst vor Ärger, Auffallen und möglichen Auseinandersetzungen mit Sachfragen.
Was bekanntlich gern handlungsunfähig macht.

Ich würde die Wohnung besichtigen (Oh! ein Haus wo schon 2 Musiker wohnen), die Lage vor Ort checken. Räume zum Musizieren kann man schallabdichten. Wenn dann tatsächlich solche Hobbies dort nicht zu betreiben sind, ist das eben ein Ausschlusskriterium, egal wie toll der Rest ist. (Bei mir wäre ein Ausschlusskriterium z.B. eine Kindertagesstätte in Hörweite....)

jeder unterlaufene Fehler könnte das Ende bedeuten. Das Ende wovon? Von meinem Ansehen.


Das ist schwer. Sicherheitsdenken und Gewohnheiten kenne ich selbst gut. Das mit dem Ansehen nur in Ansätzen, aber aufzufallen ist nicht meine Schwierigkeit. Zumal sich das rational kaum auflösen lassen dürfte.
Wenn Du das nicht verändern kannst, belass es doch so. Bist Du halt jemand, dem sein Ansehen wichtig ist.
Es wäre jedoch sinnvoll zu differenzieren, was dein Ansehen tatsächlich schädigen könnte, und was nicht. Ein wenig das Irrationale rauszunehmen. Die meisten Menschen interessieren sich in erster Linie für sich selbst und bekommen von Dir gar nicht so viel mit.

Die zwei Ideal-Willos würde ich nicht gegen einander diskutieren. 2 Monate Wildnis als Alternativ-Philolosophischer Luftpirat und Karussellfahrer, 10 Monate dafür arbeiten gehen und der Sekretärin zuzwinkern. Braungebrannt und gut gelaunt. Oder man kann Lebensabschnitte planen. Weltreise, wenn die Kids aus dem Haus sind.
Die Zauberworte sind da nacheinander, zeitweise, dann und wann.

Dass ich es bin, mich aber nicht traue, es zu sein.


Ich habe letztens aus einer überschäumenden Laune heraus beim Liefersercice 6 verschiedene chinesisch-vietnamesische Gerichte für 50€ bestellt (incl. 3 x gebratene Nudeln statt Reis) - ganz allein nur für mich.
Zwei Tage davon gegessen und den Rest eingefroren.
Völliger Schwachsinn, aber mir war danach. Ich brauchte das.
Es gibt vieles, in dem man Maßlosigkeit ausleben kann, ohne anderen zu schaden oder sie zu provozieren.
Alles besser, als stockbetrunken und aggressiv auf die Familie loszugehen. Das ist die Form von Maßlosigkeit, die kaputtmacht, da hat man ja auch ein Ansehen zu verlieren. Nicht der lustige ältere Herr, der immer Karussell fährt, ist das Problem.
Wenn man das nicht begreift, hat man ein Problem mit mangelnder Wertschätzung. Und das wird manchmal extrem auto- und fremd-aggressiv.

Du bist es Dir und Deiner Dich liebenden Umwelt quasi schuldig, auch Deine raue, wilde Seite zu leben, wenn Du Dich und sie nicht ins Unglück stürzen willst, überspitzt formuliert.

Ich wünsche, es ist ein Gedanke dabei, der Dich inspiriert [angel]

merke:

Ein mit Büchern beladener Esel ist weder ein Gelehrter noch ein weiser Mann.
Sadi von Schiras, persischer Lyriker und Mystiker


Lieben Gruß
Conny,
die nicht möchte, dass Du zwischen zwei duftenden Heuhaufen verhungerst

Und ein Nachtrag, der mir zu Deiner Signatur eingefallen ist.
Ich schätze, es ist weniger die Angst vor den Konsequenzen, als vor den unbekannten Konsequenzen, die da bremst. Das heißt im Umkehrschluss, dass man sich da durch mehr Informationen einen besseren Überblick verschaffen und handlungsfähiger werden kann.
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon 11rubicon67 » 22. Juli 2013, 10:59

WilloTse, schreiben Sie!
Ihr Spannungsfeld ist bereits Ihre Energie.
Für Sie lasse ich meine Arbeit eine halbe Stunde am Tag liegen.
Erzählen Sie, und Millionen werden Ihnen zuhören.
So, wie Sie schreiben, können Sie sich den Kilimandscharo in zehn Jahren kaufen.

Wir kommen aus der gleichen Stadt, auch wenn ich viel zu selten dort bin.
Wenn Sie mögen, lasse ich Ihnen die Adresse meiner Therapeutin zukommen.


Viele Grüße
Rubicon

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 22. Juli 2013, 11:12

So, wie Sie schreiben, können Sie sich den Kilimandscharo in zehn Jahren kaufen.


that made my day, rubicon [lol] [lol]
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon shadok » 22. Juli 2013, 16:27

    mir ist schlecht für de rest des tages.
    GoldenTulip hat geschrieben:Bei mir wäre ein Ausschlusskriterium z.B. eine Kindertagesstätte in Hörweite....

    meine nachbarn sammeln gerade unterschriften, weil der spielplatz (in hörweite!) vergrössert werden soll und sie um ihre parkplätze fürchten. sind wohl nie kind gewesen! diese a....geigen, zu alt und nur mit ihrer esoterischen sch**sse beschäftigt. so etwas macht mich richtig wütend.
    GoldenTulip hat geschrieben:Die meisten Menschen interessieren sich in erster Linie für sich selbst

    das ist wohl wahr. ich gehe jetzt ersteinmal k*tzen (nicht katzen, denn _ich_ habe kinder)...

    shadok
    (ist der admin nie kind gewesen (weil ihm dieser beitrag zu rüde ist) dann möge er diesen beitrag löschen!)

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    Re: Erfahrungsberichte WilloTse

    Beitragvon WilloTse » 22. Juli 2013, 17:15

    shadok hat geschrieben:meine nachbarn sammeln gerade unterschriften, weil der spielplatz (in hörweite!) vergrössert werden soll und sie um ihre parkplätze fürchten. sind wohl nie kind gewesen!

    Hi shadok!
    Danke dafür, dass Du Dich für die Kids 'reinhängst!
    Aber @Conny schrieb nur, sie würde da nicht hinziehen, wenn sie wüsste, dass da mit Kindern zu rechnen ist. Ist doch o.k.

    Zum Kotzen sind die, die hinziehen, obwohl sie es wissen und dann versuchen, den Kids einen Maulkorb zu verpassen. Da ist dei deutsche Justiz aber verblüffend modern, diese Motzkowskis können Ihr Geld auch einfach direkt verbrennen:-))
    Wenn Ihr Adressen braucht, im Bonner Villenviertel ist genau so ein Ding vor zwei Jahren durchgelaufen. Bei Fragen: ich helfe gern.

    LG
    Willo

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    Re: Erfahrungsberichte WilloTse

    Beitragvon GoldenTulip » 23. Juli 2013, 06:27

    Hallo @shadok,

    ich höre meine Katze bei geschlossener Tür im Nebenzimmer niesen, ich bin ziemlich empfindlich gegen Lärm. Mein Beispiel war nicht gut gewählt, ich hätte besser "Biergarten" unter der Wohnung als Ausschlusskriterium genommen - das wäre political correcter gewesen, hm?!

    Tatsächlich war es so, dass bei meiner letzten Wohnungssuche bei der Ortsbegehung klar wurde, dass sich direkt unter der "Sonnenterrasse" im ersten Stock eine Kita, die von 07h bis 17h geöffnet hat, mit ihrem großen Außenspielplatz befand.
    Da ich von zuhause aus arbeite, hätte ich das glockenhelle Kinderlachen und das Geschrei den ganzen Tag direkt unter der Nase gehabt.
    Zumal gerade Kinderstimmen, noch mal anders als gleichmäßige Geräuschkulissen wie fließender Straßenverkehr, alarmierend auf das Nervensystem wirken. Jedenfalls bei Frauen.

    Ich denke, Du stimmst mir zu, dass mein Bedürfnis nach einem ruhigen Plätzchen nicht mit Kinderfeindlichkeit gleichzusetzen ist. Genausowenig, wie ich bei meiner Höhenangst an einen Berghang ziehen wollte - und damit für die Abschaffung der Alpen plädieren würde.

    LG Conny
    Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
    Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

    In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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    Re: Erfahrungsberichte WilloTse

    Beitragvon WilloTse » 23. Juli 2013, 12:25

    GoldenTulip hat geschrieben:Ich schätze, es ist weniger die Angst vor den Konsequenzen, als vor den unbekannten Konsequenzen, die da bremst.

    Hi Conny,
    die unbekannten weiß ich nicht. Die Summe der möglichen, würde ich eher sagen.
    Heidegger hat geschrieben:Furcht ist Furcht vor etwas, Angst ist Angst vor nichts

    Diese diffuse Angst vor dem, was alles schief gehen könnte, lähmt.
    Da gehe ich jetzt gezielt - auch und gerade mit Baclofen - 'dran.
    Und ja, im Prinzip ähnlich dem, was Du schriebst, mit Aufdröseln der einen "Angst" in diverse, aber konkrete Befürchtungen.
    Es ist halt etwas anderes, ob ich "Angst" vor dem Wohnungskauf habe, oder ob ich sage, "Ich befürchte, der Schallschutz könnte unzureichend sein. Ich befürchte, dass in dieser Wohnlage eher ältere, kinderlose Paare wohnen, die an unserem Bienenstock Anstoß nehmen!" etc.

    Und das sieht - in aller Vorsicht - im Moment gar nicht so schlecht aus.

    LG
    Willo

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    Re: Erfahrungsberichte WilloTse

    Beitragvon Argentina1 » 24. Juli 2013, 02:53

    Willo,
    Ich antworte die Tage, komme gerade nicht dazu obwohl ich das Thema sehr interessant finde und "Was sollen die Nachbarn von uns denken" der Lieblingsspruch meiner Mutter war/ist - das muss ich alles erst mal verdauen [smile].

    Lg Argentina

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    Re: Erfahrungsberichte WilloTse

    Beitragvon WilloTse » 24. Juli 2013, 11:27

    'rübergezogen von hier

    betalbatim hat geschrieben:Ich muß gleichzeitig aber mal los werden, daß Du seit einigen Monatn für mich sowieso in Hyroglyphen schreibst.

    Hi, "Forumszicke" [biggrin]
    lass' mir doch meinen Spaß. I schreib' it my way.
    betalbatim hat geschrieben:Mann, was machst Du für Baustellen auf? Drachenfliegen und Lebenstraumerfüllungen? Meine Lebenstraumerfüllung wäre in 5 Jahren sagen zu können, ich hab´s geschafft, Alk ist mir egal. Ohne zu wissen wie alt Du bist, glaube ich, daß Du nach Deinem Ziel der Abstinenz (gilt das noch?) Zeit genug hast, Deine Lebensträume zu erfüllen.

    So, und diesen Spieß dreh' ich um. Gleitschirm-(nicht Drachen)-fliegen in fünf Jahren als "Belohnung" für fünf Jahre Abstinenz, die ich nicht erreiche, weil ich den Flieger in mir nicht 'rauslasse?
    Eben genau das mal zur Abwechslung nicht mehr.
    Den Flieger 'rauslassen, um über eine allgemeine Lebenszufriedenheit Abstinenz zu erreichen.
    Ich kann Dir auch nicht sagen, ob das hinhaut, aber einen Versuch ist es wert.

    Baclofen aktuell seit 3. Juli 37,5 mg/d, nur morgens (5:00 Uhr 12,5; 7:00 Uhr 12,5; 11:00 Uhr 12,5) , Erhöhung ist nicht geplant.
    Alkohol im Schnitt bei ca. 50 Gramm/d (etwas mehr als ein Liter Bier), allerdings nach wie vor im Rhythmus Trinktag - nüchtern - nüchtern - nüchtern - nüchtern - Trinktag - nüchtern...
    Tendenz seit 13.07 wieder leicht fallend.
    Ich bin 46 Jahre alt, das erste Drittel ist also 'rum

    Die Medikation soll nur noch der Anxiolyse dienen in der Absicht, die Dinge, von denen ich glaube, dass sie mein Suchtverhalten positiv beeinflussen, tatsächlich anzupacken.
    Nicht nur Gleitschirm fliegen wollen, nicht nur die Anmeldung ausfüllen, sondern dann zur ersten Flugstunde auch tatsächlich hingehen.

    WilloTse hat geschrieben:Ich würde zufriedene Abstinenz jederzeit jeder anderen Lösung vorziehen. Dass ich sie noch nicht erreicht habe, ist aber o.k.


    LG
    Willo


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