Fast am Ende

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 7. Juni 2013, 16:33

Hi nochmal ich, sorry fürs selbstmitleidige Gejammer.

habe die Reißleine gezogen, sitze jetzt friedlich mit einem Glas Wasser in der Sonne und bleibe am Ball.

@all ein schönes sonniges Wochenende!

bis auf Weiteres, Suse
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GoldenTulip
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Re: Fast am Ende

Beitragvon GoldenTulip » 8. Juni 2013, 08:41

Hatte ich Dir den Link zum HSP-Forum schon mal gegeben? Mir hat das am Anfang ganz gut geholfen, da klarer zu sehen:

http://www.xn--treffpunkt-hochsensibilitt-4hc.de/index.php?nxu=11590502nx46300
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 8. Juni 2013, 21:56

Liebe Conny,

nein den Link hatte ich noch nicht, dank dafür. Habe, ehrlich gestanden, bis vor 3 Tagen noch nie etwas von HSP gehört. Dass ich supersensibel bin, war mir immer klar, dachte aber, naja, die eine so, der andere so. Drauf gekommen bin ich erst im Krankenhaus, weil ich da mit einem Buch von Sebastian Fitzek angefangen habe. Dort wird dieses "Phänomen" gleich auf den ersten Seiten beschrieben und es passte dermaßen auf meine Person, dass ich es, wieder zu Hause, gleich nachgeschlagen habe... Nun will ich nicht alles "verkrankheitisieren" - aber die Hintergründe dieses Leids bzw. ein mögliches Entgegenwirken könnten schon hilfreich sein

Werd mich gleich mal da durchblättern.
Einen schönen Abend, Sonntag und lG Suse

P.s. @all, die es interessiert:

heute 19 mg Baclofen - bislang ein Glas Wein, ein zweites wird es wohl noch werden. (Sonnabend abend, erst 21 Uhr...) Immerhin.
Leider war mir davon heute den ganzen Tag so übel...(hatte morgens 12,5 mg mit Milch genommen)
Müdigkeit würde ich mir eher wünschen als verdammen.
Werde morgen besser auf drei Dosen aufteilen.

Ich bin soweit, dass ich ECHT nicht mehr will. Nur leider habe ich einen so schwankenden Willen, wie ich es seit Jahren bemerke. Ich bin so oft auf die Schnauze gefallen mit meinem "Willen" (nur was Alkohol betrifft), dass ich mir selber nicht mehr traue. Gehts mir schlecht, dann ist der Kampf für mich fast aussichstlos. Gehts mir gut, flüstert mir mein Hirn spätestens abends um neun Uhr zu, ein Gläschen zur "Entspannung" "gönn" dir doch...Das klappt dann zwar auch. Jedoch nicht für lange.

Ich für mich bin fest davon überzeugt, dass ich das Zeug komplett aus meinem Leben verbannen muss. Halb geht (bei mir!) nicht. Ich hatte das anfangs gedacht, nachdem ich hier so viele positive Berichte gelesen hatte.
Aber die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich es so nicht schaffen kann. Nur setzt mit dem Gedanken an "irgendwann nie wieder" auch die allgemein bekannte Panik ein.
Das zum Teufelskreis [cray]

Doch so geht es nicht weiter, dessen war ich mir nie klarer als seit dieser Woche.
Kann nur besser werden.

beste Grüße, Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon GoldenTulip » 9. Juni 2013, 06:39

Liebe Suse,

ich finde es bemerkenswert, dass etliche HSP unter den Trinkenden zu finden sind. Alkohol schottet von der Reizüberflutung ab, und so wird er da oft zu einem natürlichen Mittel der Wahl, um sich Erleichterung zu verschaffen.
Hochsensitivität ist keine Krankheit, man muss sich nur gut auf seine Besonderheiten einstellen, weil man schneller überlastet und überfordert ist als Menschen mit einem "dickeren Fell" bzw. stärkeren Nerven.
Das m.E. beste Buch auf dem Markt (hab so 5-6 gelesen) ist von Rolf Sellin, Wenn die Haut zu dünn ist:
http://www.amazon.de/Wenn-die-Haut-d%C3%BCnn-Hochsensibilit%C3%A4t/dp/3466308844/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1370750481&sr=8-1&keywords=wenn+die+haut
Da geht es vor allem darum, wie man besser mit der HS im Alltag umgehen kann und wie die Spezialprobleme der HS'ler zustandekommen.
@DQA Ich hoffe, die Werbung dafür ist ok, falls nicht, ändere ich den Beitrag später.

Ich für mich bin fest davon überzeugt, dass ich das Zeug komplett aus meinem Leben verbannen muss. Halb geht (bei mir!) nicht. Ich hatte das anfangs gedacht, nachdem ich hier so viele positive Berichte gelesen hatte.
Aber die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich es so nicht schaffen kann. Nur setzt mit dem Gedanken an "irgendwann nie wieder" auch die allgemein bekannte Panik ein.
Das zum Teufelskreis [cray]


Ja, dieser -scheinbare- Widerspruch ist eine harte Nuss.

Ich gebe Dir mal ein paar Überlegungen dazu.
Zunächst und ganz wichtig finde ich, dass es allein hier im Forum etliche Menschen geschafft haben, inzwischen völlig ohne Alkohol auszukommen.
Und denen war es anfangs auch unvorstellbar, das dies gelingen könnte.
Lies Dich mal durch die Erfahrungsberichte von Ginger, Chrisi und Rockine, um nur drei zu nennen.
Und zwar auch nach vielem Hin und Her, Zweifeln und Fehlstarts.
Selbst "Härtefälle" wie argentina (hoffe das ist ok so zu schreiben) und ich, die seit zwei Jahren rumhantieren, haben die Kurve gekriegt- auch wenn ich in diesem Fall noch nicht da bin, wo ich hin möchte.
Ich habe immer wieder auch im Saufnix-Board gelesen, wo die Dauerschreiber auf lebenslange Abstinenz abzielen, um dieser Position einen Platz in meiner Gedankenwelt einzuräumen. Von denen kann man auch etwas lernen; ist aber nichts, wenn man gerade Trost und Streicheleinheiten braucht. Da wird erstmal alles rund gemacht, was nicht bei Drei auf dem Baum ist.....

Das mit dem irgendwann "nie wieder". Klar bekommt man da Panik. Aber so zu denken ist suboptimal.
Es ist eine selbstgebastelte Falle.
Erstens kann Dir niemand verbieten, wieder etwas zu Trinken. Faktisch hast Du immer selbst die Wahl.

Und das Starren auf ein fernes Ziel verhindert, dass Du die Reise genießt, um es mal positiv auszudrücken.
Du weißt gar nicht, wie Du Dich fühlst, wenn Du mal 3, 8, 20 Tage nichts trinkst.

Erinnerst Du Dich noch an Deine erste große Liebe, die Verzweiflung und Düsternis, als das in die Brüche ging? Undenkbar, je wieder Lachen geschweige denn jemand anderen Lieben zu können.
Wenn man das Jahre später mit seinen fünf "großen Lieben" durch hat, wird man ruhiger und optimistischer in seinen Prognosen, nicht wahr?

Akzeptiere als erstes, dass die Abwahl des Alkohols nur in einem Prozess stattfinden kann. Angst, Wut, Leugnung, Trauer, Hoffnung, all dies muss durchlebt werden, das kann man nicht (durch schlaue, richtige Gedanken) abkürzen.
Stell Dich darauf ein, dass Dich diese Gefühle begleiten werden. Sieh sie als Freunde an, die Dich in die richtige Richtung lenken und wachsen lassen werden.
Per aspera ad astra - durch das Raue zu den Sternen.

Der "Teufelskreis" ist keiner - er ist eine Spirale, die langsam nach oben geht, manchmal von Dir selbst unbemerkt.
Und irgendwann fragst Du Dich dann vielleicht, wovor Du eigentlich Angst hattest. Das kannst Du hier zigfach lesen.
Und so geht es mir ebenfalls immer mehr.

Nicht irre machen lassen, hab ein wenig Vertrauen in Dich, das was da wehtut, sind Wachstumsschmerzen, also ein gutes Zeichen,

glG Conny
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 10. Juni 2013, 22:48

Liebe Conny,

danke für die aufbauenden Worte. Leider nur "hantiere" ich schon wesentlich länger herum als du und Argentina (schriebst was von 2 Jahren). Mein erster Anlauf zum Aufhören liegt vier Jahre zurück, der erste und einzige Entzug 3 1/2 Jahre. Mehr als 6 Wochen am Stück "trocken" habe ich seitdem nicht mehr geschafft. Inzwischen leider obliegt es nicht einmal mehr meinem Willen oder Wunsch, weniger oder gar nicht zu trinken, sondern einem "MUSS", weil ich körperlich super angeschlagen bin und dennoch scheinbar nicht in der Lage, die Konsequenzen daraus zu ziehen - zu lernen und Selbstverantwortung zu übernehmen. Und das würde in meinem Fall tatsächlich bedeuten MÜSSEN, so schnell wie möglich gar nicht mehr...Das macht noch mehr Panik.

Ich verstehe mich da selbst nicht.
Es ist ja (meist) nicht einmal so, dass ich lebensmüde wäre - was man bei meinem Zustand allerdings vermuten könnte.
Wie ich irgendwo schonmal schrieb, sind meine Leberwerte der blanke Horror, was mich vielleicht gar nicht SO (blöd, aber ist so) arg bekümmern würde, gäbe es nicht die typischen Begleiterscheinungen.

Ich bin meist appetitlos, werde aber dennoch immer fetter. Eigentlich ein schlanker Mensch, haben sich meine Proportionen so verändert, dass ich mich selbst ekele. Mein Gesicht. Darüber muss man vielleicht gar nicht groß reden. Äußerlichkeiten eben, die aber, wie es scheint, mehr bekümmern als zeitweilige Übelkeit oder ein Kater, wenn es mal zu heftig wurde. Der Krankenhausaufenthalt letzte Woche hätte mir doch spätestens den "Kick" geben sollen. Wenn es einen Gott gibt, der mir was Gutes wollen würde, dann hat er mir eine durchgedrehte Dame mit Leberzirrhose aufs Zimmer geschickt. Und ich? "Naja, Leberwerte plöd, aber Leber(umfang), Galle, Bauchspeicheldrüse den Untersuchungen zufolge okay, Darmspiegelung okay, und auch ansonsten war ja auch alles tippi toppi...."

Zwar trinke ich seit dem Beitritt hier wesentlich weniger und mit mehr Bedacht bzw. "schlechtem Gewissen" - mache mir mehr Gedanken - was natürlich gut ist -
Blöd nur, je weniger ich trinke, desto besser gefällt mir der Effekt. Einerseits bin ich froh, dank Bac und dieses Forums zumindest tagsüber überhaupt nicht an Alkohol zu denken, aber abends...Klar, die Gewohnheit. Aber ich kann nicht jeden Abend abhauen, und ich kann mich auch nicht jeden Abend bis Ultimo mit irgendwas beschäftigen. Da werde ich ja nicht müde.
Ich weiß keine Lösung - und erwarte auch keine von dir [unknown] . Und ich werde noch wahnsinnig oder vielleicht bin ich es auch schon.

Positiv: Ich habe heute einen meiner Aufträge abgearbeitet und eine Bewerbung geschrieben. (P.S. bin Freiberuflerin suche aber jetzt zumindest stundenweise eine Festanstellung). Denke, ein geregelterer Tagesablauf könnte mir wieder etwas Halt geben. Immer nur zu Hause arbeiten ist [mad]

Heute immer noch 3* 6,25 mg
Alkohol bisher 2 Gläser (große a 250 ml) - denke, unter einer Flasche komme ich leider (wieder nicht) ins Bett.
Bin halt ein willensschwaches Weichei.
Morgen ist ein neuer Tag,

bis dahin herzliche Grüße, Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Argentina1 » 11. Juni 2013, 02:39

GoldenTulip hat geschrieben:Zunächst und ganz wichtig finde ich, dass es allein hier im Forum etliche Menschen geschafft haben, inzwischen völlig ohne Alkohol auszukommen.
Und denen war es anfangs auch unvorstellbar, das dies gelingen könnte.
Lies Dich mal durch die Erfahrungsberichte von Ginger, Chrisi und Rockine, um nur drei zu nennen.
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Selbst "Härtefälle" wie argentina (hoffe das ist ok so zu schreiben) und ich, die seit zwei Jahren rumhantieren...


Hallo Suse, Conny, all

Ja Conny es war absolut ok das du mich auch als "Härtefall" bezeichnest, das liegt wohl daran das wir damals vor 2 Jahren fast zeitgleich hier angefangen haben ( und mit Bac) und wir uns lange Zeit sehr schwer getan haben und nun endlich einigermassen die Kurve kratzen [smile]

Suse du schriebst "vorhin" das du schon viel länger rumhantierst als wir, das mag sein, aber noch nicht so lange mit Bac oder? Oder verwechsel ich da schon wieder was? Ich lese nur noch sporadisch mit, sorry. Wenn du allerdings das Gefühl hast das das Forum oder Conny im besondern dir helfen kann, dann bist du auf dem besten Weg. Ich will Bac nicht schlecht reden, weil dessen Wirkung enorm ist, aber mir hat mehr das Forum geholfen als Bac und wenn ich mich jetzt hier nicht mehr so oft melde dann weil ich wieder bereit für mein real life bin und die Erfolgserlebnisse die man plötzlich hat treiben einem voran, es ist wie eine Art Kettenreaktion. Was Bac in manchen Fällen nicht kann, können vielleicht "wir" im Forum tun, deshalb hab bitte weiterhin Geduld mit dir selbst. Ein reduziertes Trinken ist auch schon was, über eine Flasche Wein am Abend würde ich mir gar keine großen Sorgen machen auch wenn WHO was anderes sagt! Unser Problem ist oft das wir uns selbst viel zu doll unter Druck setzen (siehe auch Willos Beitrag bei Conny heute - der war genial und auch ALLES aber auch wirklich ALLES was Conny z.Zt. schreibt ist einfach nur genial). Das ein "Nie wieder trinken" und deine Leberwerte bei dir Panik auslösen ist für mich mehr als verständlich! So handeln/handelten wir doch alle irgendwann einmal aber wer sagt das du in 2 Jahren immer noch so denkst bzw. FÜHLST? Unter Druck klappt bei mir nach wie vor gar nichts, war es früher der Druck von Dritten, trotze ich dem mittlerweile sehr gut aber wenn ICH mich unter Druck setze dann geht das zu 90% in die Hose - und somit mache ich mir keinen Druck mehr. Muss man vielleicht auch lernen, aber auch das kann man, vielleicht ist DAS sogar der erste Schritt.
Ich drücke dir ganz doll die Daumen das es "bald" ( ich tippe auf die nächsten 6-12 Monate) besser wird und auch wenn sich das im Moment LANGE für ich anhört....das ist es nicht!
Ganz Lieben Gruß aus Argentinien,
Argentina [hi_bye]

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 11. Juni 2013, 22:39

Liebe Argentina,

schön, mal wieder von dir zu hören/lesen!
Tja, den Namen Desperatio habe ich mir am Abend der Anmeldung (nat. unter Alkoholeinfluss gegeben), weil ich tatsächlich einigermaßen hoffnungslos bin. Habe einiges versucht (außer Langzeittherapie, das kommt für mich so gar nicht infrage) - auch schon mit Bac. Leider. Das war nach dem Entzug vor 3,5 Jahren. Allerdings hatte ich damals noch keine körperlichen "Sicht"symptome ;-)

Vielleicht habe ich ganz blauäugig auch gedacht, die "Pille" hilft auch ohne Wille - und ohne mein eigenes Zutun. Jedenfalls dauerte es nicht lange und ich meinte wohl, nun könne ich unbedarft wieder ganz "normal" trinken. Bei Partys oder so. Das ging nicht lange gut, dann hatte ich wieder Wein im Haus.

Im Moment ist es gerade so, dass ich mich - habe ich grade schon einer lieben Freundin geschrieben - lieber darüber freue, WENIGER (auch wenn immer noch viel) zu trinken und mein Tageswerk verrichten zu können, als mir diesen wohlbekannten Druck zu machen und mich dann selbst doch wieder zu enttäuschen. Die "Freude" am Morgen, dass es nicht sooooooooooooo wahnsinnig viel war, ist derzeit mehr Wert für meinen Selbstwert.

Würde ich aber derzeit nach beispielsweise zehn Tagen Abstinenz wieder anfangen zu trinken, würde mich das nur noch weiter nach hinten werfen. Habe ich schon oft genug erlebt und deshalb vielleicht so eine Angst. (oder Feigheit?) Besser "Freude" als Frust. Und doch merke ich von Tag zu Tag mehr, wie es micht nervt, nicht aus VERLANGEN, sondern aus Gewohnheit die Flasche zu öffnen. Ein gutes Zeichen, hoffe ich.
Gestern beispielsweise habe ich 14 Stunden am PC gearbeitet, danach war ich dermaßen groggy und auch unzufrieden (weil man "muss" ja unbedingt meinen, 3 Aufträge an einem Tag erledigen zu können. Schafft man das nicht = unzufrieden), dass ich es nicht schlimm soo fand, zu trinken, um `runter´ zu kommen.

Am Sonntag dagegen war ein entspannter Tag mit Familie und Freilichtbühne und einfach mal wieder schön. Da hätte ich es lassen können. Habe ich aber nicht. Das ärgert mich dann. Trotzdem gebe ich dir Recht, das ist schon ein Fortschritt im Vergleich zu den vergangenen Monaten bzw. Jahren, wo ich es teils bewusst vermieden habe, über mein Trinkverhalten und dessen Konsequenzen nachzudenken.

Übrigens denke ich auch, dass die Gesundheitsvorschriften übertrieben sind. Demnach ist der "Genuss" von 0,125 l Wein für ein Frau täglich ja fast schon ein Todesurteil. 1 Flasche ist sicher vielzuviel, doch wenn ich es dabei belassen hätte, hätte ich aber meines Erachtens nach noch länger zufrieden und unbeschadet leben können. Blöd, diese Toleranzentwicklung bei Drogen ...

Auch mit dem Druck gebe ich dir /Euch allen/ Recht. Ich denke, das war die ganzen Jahre mein großer Fehler. AA like, du musst JETZT KOMPLETT aufhören, sonst schaffst du es nie...so in der Art. Im Moment lebe ich einen Kompromiss - aber nur für mich. Jeden Tag sage ich mir, "hey, vielleicht heute nicht, was meinst du?" Dem stimme ich zu, solange es geht. Ich schaue mich bewusst im Spiegel an und sage mir :wink: "Jeder Tag ohne tut nicht nur deiner Leber gut, sondern auch deinem Aussehen"...Und wenn dann der Drang oder die Gewohnheit oder was auch immer zuschlagen, so wird es zumindest immer später und somit weniger an Menge.

Die Fortschritte sehen, statt die Fehlschläge. Sich nicht selbst fertig machen, weil man es "wieder nicht komplett geschafft hat" sondern sich loben, dass es "besser klappt als vorher". Weiter so, statt `wird nichts mehr´.

Das ist es, was ich hier in den letzten Wochen gelernt habe. Deshalb wusel ich hier auch ständig herum und bin so dankbar!

Dir liebe Argentina auch ein herzliches Weiter So (!) und beste Grüße nach Argentinien (ist da eigentlich grade Winter oder Frühling oder Oktoberfest? [unknown] ?), Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Argentina1 » 13. Juni 2013, 02:35

Desperatio hat geschrieben:
Ich schaue mich bewusst im Spiegel an und sage mir :wink: "Jeder Tag ohne tut nicht nur deiner Leber gut, sondern auch deinem Aussehen"...Und wenn dann der Drang oder die Gewohnheit oder was auch immer zuschlagen, so wird es zumindest immer später und somit weniger an Menge.

Die Fortschritte sehen, statt die Fehlschläge. Sich nicht selbst fertig machen, weil man es "wieder nicht komplett geschafft hat" sondern sich loben, dass es "besser klappt als vorher". Weiter so, statt `wird nichts mehr´.

Das ist es, was ich hier in den letzten Wochen gelernt habe. Deshalb wusel ich hier auch ständig herum und bin so dankbar!

Dir liebe Argentina auch ein herzliches Weiter So (!) und beste Grüße nach Argentinien (ist da eigentlich grade Winter oder Frühling oder Oktoberfest? [unknown] ?), Suse


Ganz genau Suse!
Deine Leber freut sich sicher und auch du wirst dich irgendwann wieder freuen besser auszusehen ( das trifft auch echt ein!) aber vor allem fühlt man sich auch selbst nach nur EINEM Tag ohne Alk besser, aber ich weiss, oft ist dann gerade die Euphorie DAS man es 1 Tag geschafft hat wieder so groß das man das sofort wieder feiern möchte [smile] . Ok, aber lass es jetzt erst mal dabei wenn es nur 1 Tag ist, vielleicht sind es in 2 Monaten 3 Tage und immer so weiter. Das hört sich jetzt so ätzend langweilig an und sieht so nach "Das wird eh nichts", aber täusche dich da nicht, GENAU das ist es was einem weiterbringt. Auf Hauruck geht gar nichts und wie Conny so nett sagte ( [smile] ), war ich auch hartnäckiger Fall und es dauerte fast 2 Jahre bis zum ...ich sage jetzt mal "umpolen". Allerdings gab es auch da mal wieder ein AHA Erlebnis, weil alles geht mittlerweile soweit gut so lange ich keinen Stress habe, selbst Partnerzickerein, vorher mein Trinkauslöser Nr.1 lassen mich mittlerweile relativ kalt ( manchmal und immer öfter) aber Stress bei der Arbeit ist nach wie vor ein Thema und DA habe ich noch nicht mal mehr ein TW, da schreit einfach nur mein Belohungssystem nach Belohnung und da GENIESSE ich meinen Wein auch! Ist halt so, was solls, soll ich mich dafür nun auch noch kastein? Andere gehen joggen oder hauen sich ne Tafel Schokolade, das WILL ich aber in dem Moment nicht und DAS ist mit in DEM MOMENT auch egal. Da differziere ich mittlerweile beim trinken!

So genug geschwatzt [smile] Dir auch alles Gute und gib nicht auf !
LG, Argentina
PS: Oktoberfest gibt es hier im Oktober in den deutschen Kolonien, aber ich mag ja kein Bier :-)

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 13. Juni 2013, 15:44

Hallo an alle,

so, nun habe ich gestern meinen ersten nüchternen Tag / und Abend (!) seit längerem verbracht - und das unter schwersten Bedingungen!

Mein Mann ist krankgeschrieben wegen seiner Wahnsinnsschmerzen und fängt deshalb derzeit mittags an, Bier zu trinken. Draußen auf der Terrasse. Ich meine, er knallt sich nicht die Rübe dicht, aber er trinkt eben. Auch mag ich kein Bier, aber er trinkt eben. Noch vor 2 Wochen wäre ich wahrscheinlich sogar froh gewesen, somit auch einen Grund zu haben, mittags anzufangen...
Nicht so gestern. Ich habe geräumt und gesaugt und gewaschen und ausgemistet und gearbeitet und gekocht...Gar nicht mal so sehr, weil ich mich ablenken musste, sondern weil ich mehr Bock drauf hatte, etwas zu schaffen...

...aber bei jeder Zigarettenpause draußen fiel es mir schwerer, ihn da sitzen zu sehen. Das kam dann doch TW und SD und was alles auf mich hereingebrochen. Doch ich habe weiter gerackert und kurz bevor ich davor war, einzuknicken, stand er zum Glück auf und legte sich hin.
Und da war der ganze Spuk vorbei.
Friedlich habe ich Obstsalat geschnippelt und noch ein wenig hier gelesen, kurz ferngesehen und bin ins Bett. Zwar hat mich die angebrochene Flasche Wein im Kühlschrank leise gerufen, aber ich konnte gut weghören.
Gestern war es so - was heute ist, weiß ich nicht. (Er sitzt schon wieder da draußen vor seinem Bier). Zum Glück ist das Wetter schlecht, sonst wäre das Ausweichen nicht so leicht. Im Moment (in DIESEM) Moment aber interessiert mich das gar nicht.
Ob der Trigger verspätet am Abend kommt - who knows? (Alles schon dagewesen)

Jedenfalls bin ich schonmal froh über diesen Miniminiminiminischritt und der motiviert für den nächsten Miniminiminischritt ;-) Vielleicht heute schon wieder. Ich höre in mich hinein und im Moment ruft mich nichts, außer mein Auftrag...

Seit gestern übrigens auf insgesamt 25 mg (4*6,25mg), keine NW.
Werde zum Wochenende erhöhen.

Ersteinmal viele Grüße, Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 18. Juni 2013, 15:09

...ohne "fast"

ich finde es so schön, die Berichte zu lesen, Erfolge. Prima.

Ich schaff es nicht. Und mit jedem Absturz wird es schlimmer.

Glaube, ich bin doch ein hoffnungsloser Fall.

Desperatio eben.

Hoffnungslos verpeilt.

lG Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Susann » 18. Juni 2013, 16:37

Liebe Suse!

Es ist nie hoffnungslos! :-)

Starte einen neuen Anlauf, wirst sehen, irgendwann klappt es auch bei Dir. Wir haben hier alle unsere Rückschläge einstecken müssen, sind wie ein Ping-Pong-Ball hin und her geflogen, aber dann, auf einmal, fliegt dieser Ball nur noch in die eine Richtung. [good]

Gib einfach nicht die Hoffnung auf. Wie Du schon geschrieben hast, einen Tag hattest Du doch schon mal geschafft und auf diesen Tag folgt dann auch bald der nächste.


Viel Glück!

LG Susi
Jeder Krise kann man nur mit absoluter Ehrlichkeit entgegentreten!

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Chinaski » 18. Juni 2013, 17:16

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 18. Juni 2013, 23:30

Bester Chinaski, liebe Susann,

danke.

Ich weiß nicht, was sich verändert hat. Außer, dass ich letzte Woche wieder ein kleines Hoch hatte - und darauf folgt zwangsläufig der tiefe Fall. Bei mir. Ich hätte am Donnerstag nein sagen sollen zu meinem Mann, seitdem kriege ich gar nichts mehr auf den Plan, außer schlafen.

Die Fortschritte sehen, statt die Fehlschläge. Sich nicht selbst fertig machen, weil man es "wieder nicht komplett geschafft hat" sondern sich loben, dass es "besser klappt als vorher". Weiter so, statt `wird nichts mehr´.

*Das ist der inhaltlich beste Satz den ich hier bis jetzt gelesen habe!


@ Chinaski: ist das dein Ernst?

Hier sind schon soviele bessere Sätze geschrieben worden...Trotzdem vielen Dank, gerade weil Sätze schreiben ja mein Job ist.

lG Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon WilloTse » 19. Juni 2013, 08:17

Hi Suse
Desperatio hat geschrieben:Glaube, ich bin doch ein hoffnungsloser Fall.

Da sei doch froh!

Reue und Hoffnung, Hoffnung und Reue. Eine Kette ohne Ende, die Du da an Deiner Fußfessel hast. Reue wegen irgendetwas, das gestern war, Hoffnung auf irgendetwas, das morgen sein soll. Ein Bein in der Vergangenheit, ein Bein in der Zukunft. Und was bleibt für genau jetzt?

Guck' nicht auf die Familie. Dein Mann trinkt Dein Glas nicht leer, Deine Töchter auch nicht. Die trinken ihre Gläser leer, Du Deins.
Trink' doch einfach genau jetzt Dein Glas nicht leer. Und wenn genau jetzt nach drei Gläsern ist, dann lass' die Reue über die drei Gläser und freu' Dich an dem nicht getrunkenen vierten.
Dann kannst Du auch frei von (ohnehin meist völlig illusorischen) Hoffnungen sein, die Dir irgendeine "bessere Zukunft" vorgaukeln.

Die stetige Erhöhung des Medikamentes, so lange Du keine NW hast, ist richtig. Schau', ob es Dir damit irgendwann leichter wird. Es nimmt Dir aber bestenfalls das physische Craving. Die Gründe, Wünsche und Möglichkeiten zu trinken nimmt es nicht.

Ganz herzliche Grüße
Willo
seit über drei Jahren auf der Suche nach "dem Weg" und allmählich erkennend, dass der Weg direkt unter seinen Füßen ist.

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Chinaski » 19. Juni 2013, 08:19

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fast am Ende

Beitragvon restless » 19. Juni 2013, 08:58

Guten Morgen, liebe Suse,

noch immer bin ich ein Neuling hier, aber ich habe sehr, sehr viel gelesen in den letzten Tagen, und

Doch dein Beitrag transportiert soviel positives und bringt es Inhaltlich kurz und knackig auf den Punkt.


das empfinde ich wirklich ganz genauso! Da kommt so viel rüber von Dir, da ist so viel Inhalt, da ist viel, viel drin für jeden, der Deine Beiträge liest, darum lass Dich doch nicht unterkriegen von einem Tief!

Und das hier
Guck' nicht auf die Familie. Dein Mann trinkt Dein Glas nicht leer, Deine Töchter auch nicht. Die trinken ihre Gläser leer, Du Deins.
Trink' doch einfach genau jetzt Dein Glas nicht leer. Und wenn genau jetzt nach drei Gläsern ist, dann lass' die Reue über die drei Gläser und freu' Dich an dem nicht getrunkenen vierten.
gilt wohl für uns beide gleichermaßen - laß uns doch versuchen, das ein bisschen umzusetzen.

Ich wünschte, ich könnte Dir in diesem Moment ein bissel was zurückgeben von dem, was ich hier so rausziehen konnte für mich in den letzten Tagen!

Alles Liebe und viel Kraft!
Corry

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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 19. Juni 2013, 09:03

Guten Morgen Willo, Chinaski und alle,

dank für eure ermunternden Worte. Leider kann ich im Moment nichts positives berichten. Habe einen Fehler gemacht. (noch einen) Hatte gestern Abend keinen Wein mehr und dann war mir plötzlich alles so egal, dass ich eine Flasche Bacardi geöffnet habe, die von der letzten Geburtstagsfeier noch im Keller stand. War gar nicht soo viel und ganz doll verdünnt mir O-Saft, aber das hat mich dermaßen weggeknallt, dass ich grade kurz davor bin, mich einweisen zu lassen. Kurz vor einer Vergiftung, glaube ich. So schlecht ging es mir jedenfalls noch nie.

Habe seit Tagen nichts gegessen, außer der Milch für die halbe Tablette (2*6,25mg). Zum Hochdosieren bin ich nicht gekommen. Wäre grade auch nicht richtig, meine ich.

Dieser "positive Spruch" bzw die Gedanken dazu scheinen mir ewig her...So gern würde ich mich eine Woche zurückbeamen und "nein" sagen. Oder zwei Tage vor?

Ich fürchte, ich gehe grad zurück statt vorwärts. Warum auch immer. Aber die nächste Meldung wird ein positive sein,

hope so.
liebe Grüße, Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon Suse » 19. Juni 2013, 09:06

Liebe Corry,

wir haben wohl zeitgleich gepostet - habe deine Nachricht erst nach meinem Absenden gelesen.
Dank Dir und weiterhin alles Gute!

lG Suse
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Re: Fast am Ende

Beitragvon GoldenTulip » 19. Juni 2013, 09:53

Guten Morgen, liebe Suse,

Ende ist ja so eine Sache für sich? Ende der Straße ist zum Beispiel eine Kreuzung. Ende vom Tunnel ist Licht. Körperlich-psychisch am Ende heißt : Ruhe jetzt da oben. Du brauch st Deine kraft, um erstmal wieder beisammen zu kommen.


ich habe mir überlegt, was ich an Deiner Stelle jetzt tun würde.

1. Körperlich wieder auf den Damm kommen. Wenn Du Dich so mies fühlst, kannst Du nicht wirklich nachdenken oder Entschlüsse fassen, oder?
Mach Dir eine Brühe, koch Dir eine Kanne Tee, und trink viel Wasser. Iss eine Kleinigkeit. Nimm eine geringe Menge Baclofen. Geh duschen. Nimm Dir ein Buch oder Hörbuch und leg Dich hin. Gieß Deine Blumen bei dem Wetter! Iss ein Eis- das tröstet. Später einen kleinen Spaziergang machen. Trink abends eine kleine Menge Alkohol, damit Du nicht durchdrehst. Iss was, trink noch eine Kanne Tee, nimm etwas Bac und dann lies, bis Du einschläfst.

Sorgen kannst Du Dir morgen auch noch machen, die laufen ja selten schreiend weg [biggrin]

2. Versuche mal eine Beobachterposition einzunehmen. Werte zeitweise weder, ob, was, wieviel Du trinkst. Denn das mag ja alles sein, aber DU bist mehr als nur dieser Ausschnitt.
- Wenn Angst aufkommt: wahrnehmen, aber nicht mit identifizieren. Sie ist grad in erster Linie ein körperliches SOS-Symptom für: Da stimmt was nicht. Ist ja auch so. Ohne Essen mit gut 2 Promille, ohne Sauerstoff im Blut und nur Gedankenkreisen wäre Dein Körper ein schlechter Ratgeber, wenn er nicht Alarm schlagen würde.

Stell Dir vor, die Angst ist ein hartnäckiger Anrufer: Ihr Anliegen wird notiert, ist in Bearbeitung, wird aber nicht direkt zu Dir durchgestellt. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht, hm?!


- Hoffnungslosigkeit, auch so ein Kandidat- Wer wäre nicht hoffnungslos an Deiner Stelle. Hier kennt jeder die "ich hasse alles - aber am meisten mich selbst" Tage. Also hass Dich ruhig ein wenig, aber nur für eine halbe Stunde.

- Du musst Dir auch nichts schön reden: Das Aussehen, die vertane Zeit, die vergeblichen Versuche, das Scheitern.
Behalte trotzdem im Blick, was dennoch da ist. Die Beziehung, die Arbeit, Essen, das Forum mit seinen freundlichen Mitgliedern, die Blütenpracht und die Sonne.
Die Tatsache, dass Du überhaupt bis an diee Wegkreuzung gekommen bist. Könntest ja auch schon mit Leberzirrose im KH liegen. Tust Du aber nicht. Noch ist Zeit. Kannst Dich mal beim Universum bedanken, wie geduldig es Dir zeitlebens immer wieder eine Wahl schenkt [angel]

- Sei abenteuerlich. Akzeptiere das Auf und Ab als Teil der Reiseplanung. Berge, Täler, Seen, schöne Ausblicke und manchmal eben auch die Slums, Naturgewalten und diebische Begleiter. Wie konnte ich diesen Trip nur buchen, hier ist Urwald, Schlangen und Dauerregen [shok] , ich will meinen Schweinebraten und die Badewanne zurück [ireful]

Hör zu, tu Dir selbst Leid, aber nur ein bisschen, sei hoffnungslos, aber nur ein wenig, ärgere Dich über den Stress, aber nicht zuviel.

Lächle, tritt vor den Spiegel und sage: Diese Reise ist für mich. Egal, was passiert und wie mies es mir manchmal geht.
Das alles gehört dazu.
Ich will am Ende meines Lebens nicht mit leeren Händen dastehen und mir sagen müssen, ich hätte es nicht wenigstens versucht.

Aufstehen, Krone rücken, lächeln und weiter: Next time I'll fail better.

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Fast am Ende

Beitragvon restless » 19. Juni 2013, 10:41

Wo nimmst Du das nur her, Conny? [clapping] Werde es mir an eine wichtige Stelle kopieren, um Deine Worte bei Bedarf sofort griffbereit zu haben. Hoffe sehr, dass es Suse auch hilft !?

LG
Corry


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