Restless ....

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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restless
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Beitragvon restless » 12. Juni 2013, 17:28

... gibt nicht auf, fängt noch mal an - oder wie soll ich beginnen? Ich mache das morgen. Vielleicht habe ich dann schon die Arztliste von DonQixote [close_tema] .

Und bis dahin gibt's hier ja Lesestoff genug!

Restless -
auf dem Weg zum Zumba, um alles Gift auszuschwitzen

(liebe Conny, das habe ich bei Dir geklaut, diese Nachsätze in Deinen wunderbaren Schilderungen haben mich echt zum Lachen gebracht...)

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DonQuixote
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Re: Restless ....

Beitragvon DonQuixote » 12. Juni 2013, 23:14

Hi rerstless

restless hat geschrieben:Vielleicht habe ich dann schon die Arztliste von DonQixote

Kuck mal in Deine Mails von Gestern [cool]

DonQuixote

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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 09:10

Gestern war ein guter Tag. War stark und habe meinem Mann widerstanden, der mich zu einem Prosecco einladen wollte. Wie wir alle wissen, wär's dabei mit Sicherheit nicht geblieben. Stolz also, aber - die Angst wird größer. Nächste Woche fahren wir in den Urlaub, 3 Wochen. Üblicherweise gibt es dort für uns schon mittags Wein, nachmittags 2 bis 5 Cocktails oder Longdrinks, abends geht es so weiter. JEDEN Tag. Das war in den letzten Jahren immer so, am Ende haben wir uns dann geschworen, erstmal 4 Wochen zu entgiften. Spätestens nach einer Woche hat einer von uns diesen Vorsatz verworfen, und wieder war ich mittendrin. Ich lese das Buch und weiß, dass ich einer Selbsttäuschung unterliege, wenn ich glaube, dass nunmehr 4 Tage ohne Alkohol daran etwas ändern werden.
Von diesem Forum hier erzähle ich meinem Mann nichts. Über meine Ängste, mit dem Alkohol nicht umgehen zu können, habe ich ab und an schon mal versucht mit ihm zu sprechen, auch, als ich damals die 4 Monate trocken war. Er aber nimmt das nicht ernst. Er hatte selber eine alkoholkranke Mutter, die sich sogar totgetrunken hat und meint, die Anzeichen erkennen und dann die Bremse ziehen zu können. Genau - und die Erde ist eine Scheibe! Ich bin mir sicher, dass es bei ihm noch nicht so schlimm ist wie bei mir: Wenn er richtig zu war (wobei er nie so betrunken ist wie ich), macht er am nächsten Tag Pause. Ich nicht. Aber das kann jetzt nicht meine Sorge sein, ich muß mich um mich selber kümmern.
Wenn ich so überlege, wann das eigentlich angefangen hat, war ich glaube ich sehr schnell abhängig. Ich war 17, als ich meinen ersten Freund kennenlernte, einen Fussballer. Was da nach den Spielen abgeht, kennen sicher viele hier, immer hoch die Tassen, Sieg feiern oder Niederlage verkraften. Damals hab ich auch noch andere, stärkere Sachen getrunken. Und immer schon sehr viel. Das gierige Trinken fing später an, so richtig, als meine erste Ehe crashte. Ich stürzte die Sachen...

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Re: Restless ....

Beitragvon Chinaski » 13. Juni 2013, 10:05

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Re: Restless ....

Beitragvon GoldenTulip » 13. Juni 2013, 10:38

Liebe restless,

dieser Urlaub bietet eine gute Chance zur Änderung.

Ich würde dir empfehlen mit deinem Mann mal wirklich ernsthaft zu sprechen und ihm deine Ängste bezüglich Alkohol und deiner Sucht zu offenbaren.


Das kann ich nur zu 100% unterschreiben. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl bekommst Du es vielleicht hin, dass er respektiert, dass Du ein Problem in Deinen Trinkgewohnheiten siehst, und versteht es nicht als Angriff auf seine. Das ist nämlich immer die Krux- wenn der Liebste anfängt, sich selbst in Verteidigungsstellung zu begeben, ist ein "nüchterner" Diskurs nicht mehr gut möglich. Zuviele eigene Ängste schwappen hoch und es wird relativiert und gemauert.
Damit er seine Zweifel schadlos von sich abweisen kann, wirst Du zum Mittrinken animiert, damit er sich nicht schlecht fühlt.

So isses nun mal.

Ich würde in keinem Fall auf die absurde Idee verfallen, Dir und ihm nun einen alkoholfreien Urlaub zu verordnen. Abgesehen davon, dass dabei -noch- der Spaßfaktor so gegen Minus Zehn liegen dürfte, wär ein abrupter Wechsel eine Überforderung für beide.

Ich würde am Anfang ansprechen, dass Du was zu ändern gedenkst, aber in verträglichen Schritten. Eine Woche weniger trinken, erst ab abends, sich schöne Ausflusziele suchen und Unternehmungen machen, und es ruhig auch mal krachen zu lassen, wie in den Urlauben vorher.

Und wenn er den Hals nicht vollkriegt zwischendurch, auch mal getrennte Wege gehen- er ins Nachtleben, und Du während er seinen Rausch ausschläft, ins Museum.
Vielleicht bedauert er, nicht auch mal munter was von der Welt zu entdecken- wer weiß?!
Show, don't tell*. Alte Regel für's Romane schreiben, funktioniert auch im echten Leben.

Carpe vacancias!

Lieben Gruß
Conny

*frei übersetzt mit: Lebe ihm vor, wie es auch gehen kann.
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Re: Restless .... Fortsetzung von heute morgen

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 11:15

... gierig in mich hinein, um Vergessen und Trost zu finden. Als das Schlimmste vorbei war, besserte sich das jedoch nicht. Ich kämpfte lange Zeit mit Selbstmordabsichten, einzig meine beiden kleinen Kinder, ohnehin Scheidungsopfer, liessen mich diese Pläne immer wieder verwerfen. In meiner größten Not vertraute ich mich meinem Vater an mit meiner Unfähigkeit, noch einen Sinn im Weiterleben zu sehen, (meine Eltern hatten meinen gefährlichen Umgang mit Alkohol ohnehin schon bemerkt, und mich auch gewarnt) der mit einem Wutanfall reagierte und mir vorwarf, "mich zu versündigen". "Wie kann ich Dir helfen" wäre gut für mich gewesen, aber dies war bezeichnend für meine gesamte Kindheit, viel Kritik und Vorwürfe, kaum Lob oder Ermutigung. Ich suchte einen Psychiater auf, der Depressionen diagnostizierte und mit Mittel verschrieb, die nicht halfen. Die Gier blieb ja.

Als es einmal wieder ganz besonders peinlich zuhause geworden war, fasste ich all meinen Mut und sprach ich mit meinen Kindern, damals schon Teenager und alt genug, wie ich fand. Ich war entsetzt zu erfahren, dass ich mein abnormes Trinkverhalten nicht hatte vor ihnen verbergen können. Fassungslos und voller Schuldgefühle versuchte ich wiedermal eine Zeit lang, mich zu mäßigen. Dann lernte ich meinen zweiten Ehemann kennen. Zu der Zeit trank er fast gar keinen Alkohol, ich war jedoch sehr erfolgreich darin, ihm diese Substanz näherzubringen. In seinem Umfeld wurde ich herzlich aufgenommen - endlich eine trinkfreudige Freundin für ihn. Ich machte meinem Namen alle Ehre. Mittlerweile fängt er an den Wochenenden manchmal früher an als ich, von einem kalten Bier zu schwärmen oder einfach einen Sekt aufzumachen, vorzugsweise den roten Krimsekt, der so schön knallt.
Allerdings.....

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Re: Restless .... der dritte Teil

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 11:30

.... glaube ich nicht, wie ich oben schon schrieb, dass sein Problem so groß ist wie meins. Das ist jetzt aber auch gar nicht das Thema.

Ich habe die Funktion "zitieren" noch nicht so für mich entdeckt, danke Euch beiden aber für Eure Antworten und möchte das gerne später nochmal kommentieren. Ich weiß, ich kann - und will - auch keinen "nullProzent" Urlaub daraus machen, und zweitens, wie gesagt, er ist nie so betrunken wie ich. Selten, dass er mal einen so schweren Kater hat, den er ausschlafen muss. Das funkioniert ja, wie ich hier in einem anderen Thread ebenfalls gelesen habe, so: Mein Glas schenke ich immer voller, es ist immer schneller leer, ich brauch schon beim Kochen geistige Getränke zum Abrunden der Sauce und hinterher einen Verdauer. Er ist da (noch) nicht so hart drauf wie ich.

Und ja, ich weiß, dass es heimlich nicht funktioniert, dauerhaft etwas zu ändern. Aber ich habe regelrecht Furcht mit ihm zu sprechen, dann hinterher es nicht durchhalten zu können und in Diskussionsnot zu kommen. Ich mag es nicht, mit dem Rücken an der Wand zu stehen. Ich habe Angst vor unangemessenen Reaktionen meinerseits, ich kann ein verdammt stolzer Dickschädel sein, und tue dann vielleicht Dinge, die ich hinterher bereue. Einmal, erst ein einziges Mal (aber einmal ist immer der Anfang) im März bin ich so abgestürzt, dass er mich ins Bett bringen musste. Das war im Skiurlaub. Jedesmal, wenn die Männer sich ein (kleines) Bier bestellt haben, nahm ich ein (Viertel!!) Wein. Ich weiß nicht mehr, wie die Jungs mich ins Hotel gekriegt haben. Ich habe mich so geschämt, dass ich anschließend - im Urlaub - fünf Tag nix angerührt habe. Mein Mann fand das zum Lachen. Ja, ich sei betrunken gewesen, es war eben zu viel. Basta. Oh Gott, ich bin gerade so unglücklich. Muß Pause machen.

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Re: Restless ....

Beitragvon Chinaski » 13. Juni 2013, 11:40

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Re: Restless ....

Beitragvon GoldenTulip » 13. Juni 2013, 11:48

Liebe restless,

Aber ich habe regelrecht Furcht mit ihm zu sprechen, dann hinterher es nicht durchhalten zu können und in Diskussionsnot zu kommen. Ich mag es nicht, mit dem Rücken an der Wand zu stehen. Ich habe Angst vor unangemessenen Reaktionen meinerseits, ich kann ein verdammt stolzer Dickschädel sein, und tue dann vielleicht Dinge, die ich hinterher bereue.


Das hört sich nach Machtkampf zwischen Euch an. Das kenne ich. Das macht auch nichts.
Man kann halt nur niemals die Schlacht eines anderen gewinnen. Jemanden retten auch nicht.

Man verliert immer gegen sich selbst.

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 13:37

Das hört sich nach Machtkampf zwischen Euch an. Das kenne ich. Das macht auch nichts.
Man kann halt nur niemals die Schlacht eines anderen gewinnen. Jemanden retten auch nicht.



wow.... hat geklappt [clapping]

Ja, in der Tat, und wir sind beide grauenhaft stur.
dieser Urlaub bietet eine gute Chance zur Änderung

@ Conny, danke, glaubst Du? Hier sitze ich jetzt warm und "trocken" - schon wieder so ein Totlacher - und schöpfe gerade Zuversicht und Kraft aus diesem Dialog hier. Aber dort, bin ich weit weg, kann weder das Buch noch im Forum lesen, und wahrscheinlich ist mir dann wieder alles egal.
Ich hoffe er nimmt dich dann ernst und unterstützt dich in deinem Vorhaben deine Sucht zu bekämpfen anstatt dich zum Trinken zu Animieren. Ich bin mir sicher er wird dich unterstützen wenn du Ehrlich zu ihm bist.

Ich bin mir ganz sicher, dass er mich unterstützen würde, das macht er immer und in jeder Hinsicht und ohne jede Ausnahme. In diesem speziellen Bereich aber, da hab ich solche Angst, zu versagen. Und möchte mich ihm so nicht ausliefern. Ja, ich glaube, da liegt der Hase im Pfeffer. Andererseits: Mein Vater hat jahrzehntelang vor der Trunksucht meiner Mutter die Augen verschlossen. Selbst als die Bauchspeicheldrüse versagte, hat er es auf verdorbene Hühnersuppe geschoben! Der Fehler sollte sich nicht bei mir selbst wiederholen.

Corry

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Re: Restless ....

Beitragvon GoldenTulip » 13. Juni 2013, 13:47

Weißt Du,
Liebe ist immer, was man nicht kann, aber sich wüsncht.
Ich gebe keinen Fingerheit mehr außerhalb meiner Liebe.

Entspann Dich und hab Vertrauen,
Conny
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Re: Restless ....

Beitragvon Suse » 13. Juni 2013, 16:23

Hallo restless,

ich kann dich soo gut verstehen. Bei uns ist es genauso (habe ich gerade eben in meinem Bericht auch drüber gejammert ;-) Mein Mann trinkt ebenfalls, (sogar gerade in diesem Moment), aber keinesfalls in dem Maße wie ich. Er hört dann irgendwann auf, legt sich hin und am nächsten Tag war es das dann wieder - während ich nicht aufhören "Kann" und am nächsten Tag mit dem Elend sitze. Und je schlechter es mir geht, desto eher fange ich an zu trinken, weil ich es mir dadurch ja abgewöhnt habe, schlechtes Befinden zuzulassen...

Auch das mit dem Urlaub kann ich super verstehen. Wir machen einen solchen "All inklusive (wie schrieb es noch Chinaski?) Alk auf den Kopp..."(?) Urlaub im Oktober. Dabei geht es natürlich nicht um den Alkohol, sondern um unsere Kinder, bzw. die 17 jährige, die wohl das letzte Mal mitfahren wird und der wir von Geburt an Camping "zugemutet" haben...Da wollten wir noch einmal was bieten, mit Hotel und so [biggrin]

Dennoch könnte ich mir schon vorstellen, dass bei der Verfügbarkeit und "Legalität" anderen gegenüber (es machen ja alle..) eher der Gedanke aufkommt, was zu trinken. Ich hatte -im Gegensatz zu dir- gestern meinen ersten trockenen Tag seit langer Zeit. Ohne jede Garantie aber mit viel Motivation und Unterstützung durch dieses Forum (und Baclofen).

Und wie gesagt Garantien gebe ich (mir) keine, nicht mal für heute. Dass ich bis Oktober "eintrockne" glaube ich ernsthaft nicht. Aber vielleicht und das wäre mein Ziel, zumindest soweit willensstark zu sein, es genauso zu handhaben wie Conny es beschrieben hat. Nicht schon zum Mittagsessen, nicht nachmittags, bis abends wird es doch auszuhalten sein. Und dann nicht soviel, dass der nächste Tag "gelaufen" ist...?

Wie bei dir fürchte ich ebenfalls DAS besagte Gespräch. Da liegt der Fall bei uns allerdings etwas anders. Mein Mann weiß, dass ich Alkoholikerin bin, er selbst hat mich schonmal in die Klinik gebracht und danach habe ich ihn "gezwungen" ebenfalls aufzuhören. Tat er auch - und wer knickte ein? Ich. Was also, wenn ich jetzt wieder auf den Pott haue und wieder selbst es bin, die umfällt? Tja, da weiß ich leider keinen Rat. Mein Mann weiß sogar von meinen Leberwerten, er weiß alles. Aber irgendwie nimmt er das nicht ernst - oder WILL es gar nicht ernst nehmen...(?) Mir scheint, dass es da einige Parallelen gibt.
Ich habe mir vorgenommen, es bald zu versuchen. Und zwar in dem Sinne, dass ich wieder VERSUCHE gar nicht oder zumindest weniger zu trinken und dass ich möchte, dass er nicht gleich nach der Arbeit und vor meiner Nase seine Biere öffnet...Ich meine, das geht doch nicht. Ich versuche zu kämpfen und während ich in der Küche das Abendessen mache höre ich nur Plopp, Plopp, Plopp [ireful]

Warum liest du das Buch nicht in seiner Gegenwart? Wäre doch ein super Einstieg. Du möchtest "weniger" trinken Punkt. Aber das fällt dir eben nicht ganz so leicht Punkt. Was ist daran so schlimm?

Puh, genug gequatscht, von mir liebe Grüße und (weiterhin) alles Gute, Suse
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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 17:55

Aber irgendwie nimmt er das nicht ernst - oder WILL es gar nicht ernst nehmen...(?)


Liebe Suse,

Du hast so recht! Ich habe es bei meinem Mann ja schon ein paar Mal, wenn auch zaghaft, versucht mit ihm zu sprechen. Aber er tut es ab. Und irgendwie verkrümel ich mich dann wieder und denke, wie gut, es ist noch gar nicht soooooo schlimm! Was für ein Unsinn, das zu denken. Und ja, wenn alle trinken, ist man einer von vielen und unauffällig. Das ist so was von gefährlich für mich! Ich scheine mich ständig unter solchen Leuten zu bewegen - oder bin ich es, die motiviert?

Ich finde es großartig, dass Dein Mann alles weiß. Wie hast Du das geschafft? Ich müßte mich so furchtbar überwinden.... Und wie hast Du mit Baclofen angefangen? Wie fühlt man sich dabei?

Hast Du heute wieder einen trocknen Tag? Ich glaube, bei mir klappt es heute nochmal. Versuche es für's Erste mit Ameisen: Drei Mal am Tag Essen. Es ist tatsächlich so: Wenn ich hungrig und unterzuckert bin und einen bestimmten Punkt überschritten habe (ohne zu Essen, noch nüchtern) dann kommt es mit solcher Macht über mich, dass ich nicht mehr zu bremsen bin! Aber heute Abend bin ich alleine und beschäftige mich intensiv mit mir selbst. Das Buch lesen, ja, aber es mitnehmen? Ich trau mich nicht.

Herzlichen Gruss
Corry

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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 13. Juni 2013, 17:55

PS, das mit dem Zitieren ist noch nicht ganz richtig.... [pardon]

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Re: Restless ....

Beitragvon DonQuixote » 13. Juni 2013, 19:33

Hi restless

restless hat geschrieben:PS, das mit dem Zitieren ist noch nicht ganz richtig....

Wenn Du das so einfügst:

Code: Alles auswählen

[quote="Name des Users"]Zitierter Text[/quote]

wird auch angezeigt, welchen User du da gerade zitierst.

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Re: Restless ....

Beitragvon Suse » 14. Juni 2013, 10:14

Guten Morgen @ DonQ,

der Helfer in der Not! Wie machst du das nur!?

@restless - Corry,

auf deine Frage hin: Nein. 2 Stunden nach meinem "wehenden Fahnen" Bericht bin ich eingeknickt. Da setzte sich mein Mann in die Küche, mit seinem Bier, und hatte eindeutig Gesprächsbedarf -sodass ich nicht wieder fliehen konnte (das mache ich seit 2 Tagen ;-). Dazu gesagt, mein Mann hatte vor Jahren einen schweren Unfall und auch jetzt noch schlimme Schmerzen...da mag ich nicht zu abweisend sein. Obwohl....ich weiß, dass ich jetzt nur an mich denken sollte.
(Übrigens, nach besagtem Unfall ging es mir wie dir nach deiner Scheidung. Es hieß, er bliebe gelähmt. Und da begann das Elend erst RICHTIG. Er in Kliniken und ReHa ich zu Hause mit den Kindern, es waren Sommerferien, also frühes Aufstehen nicht notwendig...Und immer der Gedanke, dass demnächst ein Schwerstbehinderter Mann nach Hause kommt, der damit sogar weniger umgehen können würde als ich)

Er packte mich also gestern an meiner schwächsten Stelle -und das ist derzeit eine Bewerbung für einen augenscheinlich super Job- fragte, wie es so läuft, ob er sich das Anschreiben mal ansehen soll, lobte es...und da war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Wie immer dachte ich, naja, 2 Gläser.............Irgendwann war es 23 Uhr, wir haben gestritten und jetzt geht es mir entsetzlich schlecht. Positiv gesehen war es dennoch "nur" etwa die Hälfte von dem, was ich sonst schon in mich reingekippt habe. Und heute ist ein neuer Tag. Auch wenn der aufgrund des unbereinigten Streites sicher nicht mit Glanz und Glorie erfüllt sein wird.

Jedenfalls habe ich "die Gelegenheit" des Suffs (mal wieder) dazu benutzt, ihm zu sagen, dass es so nicht weiter geht ...mal sehen.

Wie ich das "geschafft" habe, dass er alles weiß...pfffrr. Muss ich nachdenken. Ich habe vor Jahren schon mal ein wenig die Reißleine gestreichelt, habe ihm auch gesagt, dass ICH so nicht weiter kann. Dann waren wir im Supermarkt, ich packte Nudeln etc in den Einkaufswagen - - - und er kaufte Bier im Angebot. Da war ich so sauer, dass ich förmlich aus dem Laden gerannt bin, an sämtlichen anderen Läden vorbei, stolz, und so sauer, dass ich zu Hause eine Flasche Ouzo fand, geöffnet und getrunken habe (ok, es war eine kleine Flasche). Und dann war ich so entsetzt über mich, dass ich meine Eltern angerufen und mich völlig geoutet habe (beide Alkoholmäßig vorbelastet) Die sind dann um 3 Uhr nachts gekommen und am nächsten Tag hab ich mich selbst eingewiesen. Genützt hat das leider nur für kurze Zeit.

Und die letzten Jahre ist es auch nicht mehr wegzulügen. Schon rein äußerlich. Aber trotzdem, und da hatte ich so rausgelesen, geht es mir wie dir: mein Mann sagt, ich sehe doch gut aus, was ich denn hätte, ein paar Pfund mehr findet er klasse (war beim Kennenlernen magersüchtig, zwar keine 40 kg, aber über 50 bei 1,73 m Körpergröße durften es damals partout nicht werden) - mein Gesicht sieht er ungepudert gar nicht, alles tutti [whistle] Und bei den letzten Arztterminen kamen meine Leberwerte zutage. Aber damit kann er, so wie ich früher auch, nichts anfangen. Erhöhte Blutwerte, na und? Gestern zeigte ich ihm meine geröteten Handflächen - Leberhautzeichen. Und er meinte, die sehen doch ganz normal aus - klar, bei Kerzenlicht ;/(

Jut, die Hauptfrage Baclofen: Das Zeug ist klasse! Man merkt tatsächlich eine Wirkung! Nicht körperlich, es sei denn die NW falls man zu schnell zuviel nimmt, sondern (bei mir ist es so) "Suchtdruckmäßig". Ich "brauche" plötzlich keinen Alkohol mehr an normalen Tagen, ich kann mich besser wehren. Aber ein Allheilmittel ist das natürlich nicht, siehe mich gestern. Wenn man trinken "will", dann tut man es dennoch, allerdings weniger. Kurz: es kann helfen, wenn man will. Ich bin erst bei 25 mg und verspüre ganz deutlich, dass ich mehr Kraft habe, "nein" zu sagen als vorher. Vorher war mir alles egal. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, falsch, auch ohne Gelegenheit, und trotz aller gesundheitlichen Folgen, Flasche auf und wegbeamen. Und auch wenn ich gestern das Gegenteil bewiesen habe, so habe ich doch von 12 bis 20 Uhr "durchgehalten", während mein Mann schon da saß und sich friedlich wegschoss...Vor 2 Wochen noch hätte ich mittags schon mitgemacht...

Ich sehe darin eine echte Hoffnung. Willensstärke war nie meine Stärke, was Süchte betrifft. Auch wenn ich es nicht so grandios beim ersten Anlauf schaffe wie manch andere hier [hi_bye]

Tut mir leid, dass ich schon wieder so viel (über mich) gequatscht habe. Bin auch noch nicht so lange dabei und habe scheinbar unendlichen Redebedarf.

Hast du denn die Tabletten schon? Allerdings hast du ja nun schon einige Tage ohne chemische Keule geschafft" Hut ab!
Nur, meine Meinung, solltest du sie vor dem Urlaub erhalten, eine Mini Dosis reicht schon (habe mit 2 Vierteln der 25er mg angefangen) um einen Effekt zu bemerken.

Dir alles Beste und weiter so! leibe Grüße, Suse
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Re: Restless ....

Beitragvon Suse » 14. Juni 2013, 10:15

LIEBE Grüße, meinte ich
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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 14. Juni 2013, 10:46

Liebe Suse,

bitte entschuldige Dich nicht fürs Vollquasseln, ich nehme das alles sehr wissbegierig auf und bin Dir dankbar für den Austausch!
Ich find's gut, daß Du gestern trotz dieser unangenehmen Situation im Endeffekt immer noch einigermaßen standfest geblieben bist. Ich hatte es leicht, mein Mann war unterwegs (nicht falsch verstehen, er ist ja nicht Schuld an meiner Sucht, aber mit ihm zusammen lebe ich die Gewohnheit des Trinkens eben aus), ich hätte eigentlich tausend Sachen machen müssen, bügeln z.B. [mad] , aber ich hab mir den Laptop geschnappt und stundenlang hier im Forum und im Buch gelesen. Bei einem guten Glas Johannesbeerschorle - sonniger Südhang, lasch im Abgang - :wink: kreisch!!!! Anschließend vorm Einschlafen noch ein bisschen "Raus aus den alten Schuhen" von Robert Betz gelesen, das scheint mir die optimale Ergänzung zu Ameisen. Ob das Zufall war, dass ich das gerade auf dem Nachtschrank habe? Als ich es kaufte, hatte ich noch nie von Baclofen oder Ameisen gehört. Es ist so.... versöhnend irgendwie, versöhnend mit den eigenen festgefahrenen Lebenszwängen. Ich mag es. Vielleicht liest Du es mal.
Tja, und nun geht's ins Wochenende. Wenn ich es schaffen würde, wie Du gestern, mich mit einer bestimmten Menge an allen 3 Tagen zufriedenzugeben, wäre ich sehr stolz. Die Hürden sind hoch: Freitags wird ja grundsätzlich getrunken, Samstag gehen wir aus, da wird ebenfalls grundsätzlich getrunken, und Sonntag kriegen wir Besuch, da wird ebenfalls......... Du weißt schon.
Ich fürchte, mit den Tabletten klappt es vor dem Urlaub nicht mehr. Deshalb werd ich trotzdem nicht hektisch, es gibt mir im Augenblick so viel Zuversicht, dass da ein Licht am Horizont ist, das ist für den Moment auch schon mal sehr viel. Vor ein paar Tagen noch war ich sehr verzweifelt. Im Augenblick fühle ich mich gut.

So, muß noch was tun.

Grüße an alle
Corry

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Re: Restless ....

Beitragvon restless » 15. Juni 2013, 08:49

Wann bin ich das letzte Mal an einem Samstag morgen ohne Kopfschmerzen oder dicke Augen aufgewacht? Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal nach 2 Gläsern Rotwein "nein danke" gesagt habe, aber gestern - ist es mir gelungen! Erstaunlicherweise hat auch mein Mann dann den Korken auf die Flasche gesetzt und sie weggestellt. Ich sag's ja, im Animieren bin ich guuuuuut. [cool]

Ich freue mich. Weiß auch nicht, woran es liegt, das ist mir aber egal. Es fühlt sich einfach großartig an.

Allen einen schönen sonnigen Tag.

Restless

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Re: Restless ....

Beitragvon kira60 » 15. Juni 2013, 10:47

Hallo Restless,

noch nachträglich auch ein herzliches Willkommen von mir,
ich bin nur selten hier, freue mich aber über alle positiven Entwicklungen hier, habe selbst hier auch viel gelernt
und profitiert.

Ich gratuliere dir zu deinem Erfolg und das du nach 2 Gläsern aufhören konntest, die Problematik ist mir nur
allzu bekannt einen triggernden Partner zu haben, der selbst trinkt und anscheinend die Problematik der Partnerin nicht erkennt - da fällt es einem um ein vielfaches schwerer, den Absprung zu finden.
Es ging mir genauso, ich mache jetzt mein eigenes Ding, d.h. ich habe es einigermaßen geschafft, mich nicht zum Trinken animieren zu lassen, wenn mein Partner trinkt
Er hat im Gegenzug tatsächlich nach sehr langer Zeit akzeptiert, das er alleine trinken muss - ohne zu diskutieren.

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück und Kraft -das wird schon [good]

liebe Grüße Kira


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