Neuvorstellung

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Pippilotta12
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Neuvorstellung

Beitragvon Pippilotta12 » 4. Januar 2017, 20:55

Hallo ,

vielleicht kann mir jemand helfen mein Mann ist Alkoholiker und ich suche Ärzte im Bereich
70 - 79 Postleitzahl es wäre nett wenn Ihr mir eine Liste zusenden würdet.

Vielen lieben Dank

Ich selber trinke keinen Alkohol aber mein Mann hat ein großes Problem mit dem Alkohol.

Ich schreibe später mehr über mich und mein Problem.

Liebe Grüsse

Pippilotta

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Papfl
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Papfl » 5. Januar 2017, 20:47

Hallo Pippilotta!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Erstmal ein Riesenkompliment, dass Du Deinem Mann helfen möchtest :-!? . Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.

Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst Deinen Mann bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen muss er ihn alleine [pardon] .

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Aber wie gesagt: Ohne das Zutun und den eigenen Willen Deines Mannes wird's auch mit Baclofen nicht
klappen [pardon] .

Wie viel trinkt denn Dein Mann im Moment pro Tag? Das Problem ist, dass Baclofen und Alkohol vereinfacht gesagt biochemische Gegenspieler sind, die sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren", "aufheben"). Das heißt, dass Baclofen bei hohem alkoholischem Beikonsum noch nicht allzu viel ausrichten kann. Andererseits kann es gefährlich sein, größere Alkoholmengen abrupt abzusetzen (Stichworte: Krampfgefahr, Delir). Wenn der Alkoholkonsum Deines Mannes entsprechend hoch ist, müsste man vielleicht auch über eine vorherige Entgiftung in einem Krankenhaus/einer Klinik nachdenken.

Die besten Erfolge mit Baclofen erzielt man nämlich erfahrungsgemäß bei abstinentem Beginn. Je nachdem, wie viel Dein Mann im Moment (noch) trinkt, besteht alternativ auch die Möglichkeit, zweigleisig zu fahren - also Alkohol langsam auszuschleichen und Baclofen parallel dazu langsam einzuschleichen.

Vielleicht kannst Du dazu noch einen Satz schreiben [smile] .

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen genauen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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DonQuixote
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon DonQuixote » 5. Januar 2017, 22:32

Hallo Pippilotta

Sei herzlich willkommen in unserem Forum. Wir sind Dir und Deinem Mann sehr gerne behilflich. Zu den Ausführungen unseres @Papfl noch ein paar Gedanken von mir:

Wir versuchen immer, den „richtigen“ Patienten mit dem „richtigen“ Arzt in in Verbindung zu bringen. Deshalb wären ein paar weitere Angaben zum Trinkverhalten und den bisherigen Therapieerfahrungen Deines Mannes sehr wertvoll, z.B.:

  • Derzeitiger Alkoholkonsum (Menge, Zeitpunkte)
  • Bisher durchlaufene Therapien mit anderen Medikamenten
  • Bisher durchlaufene andere Therapien (z.B. Psychotherapien)
  • Bisherige Klinikaufenthalte (Entgiftungen / Langzeittherapien etc.)
  • Eventuelles Interesse an einer zusätzlichen, das Medikament Baclofen begleitenden Psychotherapie
  • Und was Dir sonst vielleicht noch einfällt
Was meinst Du, kannst Du uns da etwas mehr dazu sagen?

Fragt DonQuixote

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Re: Neuvorstellung

Beitragvon Pippilotta12 » 6. Januar 2017, 23:01

Hallo ,

vielen Dank für eure Antworten.
Mein Mann war schon 2 mal in einer Klinik aber danach nach ca.4-6 Wochen hat er wieder angefangen zu trinken.
Er hat beide male keine Entzugserscheinungen gehabt.

Bis vor 6 Monate war es ganz schlimm da fing er morgens schon an und trank auch über den Tag sehr viel Alkohol
Bier und Jägermeister.

Aber irgendwann macht der Körper das nicht mehr mit.

Er möchte selber auch aufhören da er selber merkt das es ihm nicht gut geht seit 8 Wochen trinkt er weniger
es gibt Tage da merkt man wie er um 18 Uhr rum nervös wird und dann fährt er zur Tankstelle und holt sich ca 6-10
Jägermeister.
Die Jägermeister machen einen anderen Menschen aus meinem Mann es ist ein Teufelszeug.

Früher waren es auch bis 12 Jägermeister pro Tag und so 6 Flaschen Bier über den Tag verteilt.

Seit ca 8 Wochen trinkt er kein Bier mehr.Abends trinkt er nur noch Tee .

Psychologische Hilfe hat er nicht er macht es für sich deshalb suche ich hier in er Gegend einen
Arzt wo mit Baclofen helfen kann wo er Unterstützung bekommt .


Wir haben uns alles durchgelesen über Baclofen.
Ich habe Dir DonQuixote eine private Nachricht geschrieben .

Liebe Grüsse
Pippilotta

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DonQuixote
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Re: Neuvorstellung

Beitragvon DonQuixote » 10. Januar 2017, 20:58

Hallo Pippilotta

Danke für diese zusätzlichen Informationen. Eine E-Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an die Adresse, mit der Du Dich hier im Forum registriert hattest. Gutes Gelingen für alle Eure Vorhaben in 2017 wünscht

DonQuixote ... / [crazy_pilot] \ ...


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