Hole in your Soul

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GoldenTulip
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Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 12. November 2014, 10:48

Achtung! Eine Durchsage des Admin!

Im Firefox-Browser lässt sich die zweite Seite dieses Threads nicht öffnen. Mit Chrome oder dem Internet-Explorer von Microsoft geht es hingegen. Dann müsst Ihr die nehmen. Eine andere Lösung habe ich derzeit nicht.

_____________________________________________________________________________________________

Ich möchte heute etwas weiter ausholen.

Der Unterschied zwischen Craving
= Suchtdruck/ im engeren Sinne körperliche Entzugserscheinungen, im weiteren das "unbändige Verlangen" einen emotionalen Druckzustand durch Zuführung der Substanz Alkohol auszugleichen (entspricht dem Kontrollverlust, subjektiv keine Wahl zu haben, ob man trinkt oder nicht)
und Trinkwunsch, als steuerbareres Element, dem man am Ende aber dann doch irgendwann "unterliegt", ist hinreichend beleuchtet worden hier. Man möchte den nüchternen Raum verlassen, mehr oder weniger dringend.
Essen, Ablenkung, Trampelpfadbauen und eine gewisse Form der Selbstdisziplin helfen hier ja durchaus weiter.

Der körperliche Suchtdruck kann mit Baclofen gut niedergerungen werden (sofern man nicht massiv wiederum dagegen antrinkt bis zum Nullsummenspiel.)

Der Trinkwunsch ist schon schwieriger zu handeln. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol hört sich nämlich prima an. An Supermarktregalen mit Alkoholika vorüberlaufen. Trinkenden Freunden neutral zusehen zu können, einfach kein Bedürfnis nach Alkohol zu haben. Alkohol und die Settings stellen keine Trigger mehr dar.

Bis - ja bis der Wunsch nach Bewusstseinsveränderung sein fieses kleines Haupt hebt und beschließt: Eins kannst Du ja. Kannst ja wieder aufhören. Auch und gerade dank Baclofen.

Zwei Tage oder eine Woche später reibt sich das Abstinenzlerchen oder "kontrollierte" Trinkerchen verwundert die rotgeäderten Augen. [black_eye] Hm. Hat nicht geklappt.

Also doch zurück zum Abstinenzgebot: Ich bin nicht der Typ, der das beherrschen kann. Es trinkt mich. Von mir als handelnder Persona bleibt wenig über, sobald ich erstmal losgelegt habe.

Nun habe ich exakt an dieser Stelle selbst arg zu kämpfen und merke, bei aller Freude an den nüchternen Phasen, wie sehr es mich, besser: einen Teil von mir, hinzieht in den "anderen Raum".

Und ich merke, wie unzureichend das auch mit "Trinkwunsch" beschrieben ist. Ich habe keinen Trinkwunsch. Ich wünsche, nicht trinken zu wollen

Und dabei ist mir etwas sehr Altes eingefallen. Kennt noch jemand von Abba "Hole in your Soul"? So fühlt es sich an, wie eine tiefes schwarzes Loch, in dem alles verschwindet. Als Alternative gibt es noch ein sich Ergeben in Depression. Aber das wäre echt das Ende für mich. Absolute Emotionslosigkeit. Harry's Dementoren, die grauen Männer bei Momo.

Da ist Alkohol zwar ebenfalls selbstzerstörerisch, aber ruhiger, bunter, freundlicher. Im Hier und Jetzt lässt es sich damit weit besser auskommen. Meditation für Faule, wie ich schon öfter mal sagte.

Ich nenne es mal die seelische Dimension neben der körperlichen und psychischen. Warum SHGs nur bedingt hilfreich sind, wenn man nicht mal über seine Bac-Therapie reden darf, ohne möglicherweise exkommuniziert zu werden. Sei nicht, wie Du bist.
Das kann die Ratio; die Seele mag so etwas aber nicht. Pass Dich an, und dann, dann darfst Du sein. Das sind Ohrfeigen, die sitzen.

Hunger, Leere, Sucht sind eine Trias. Und wie bei Huskies laufen sie gern im Rudel.

Achso, eine Lösung hab ich noch nicht. Ich meine nur, es kann wichtig sein, da bei sich selbst zu unterscheiden.
Wenn man anfängt, mit Hochdosierung an diesem Seelenanteil herumzuschrauben, kann man leicht als Gemüse enden.

Trinkfrei zwar, aber auch frei von allem, was so ein Menschenwesen ausmacht.
Vielleicht mag ja jemand mit mir mit suchen, ob es da nicht andere Wege geben kann.

Lieben Gruß
Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 12. November 2014, 17:16

Hab ich nicht gut ausgedrückt, sonst hätt ja wer mal geantwortet, ja?!
[cray]
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon DonQuixote » 12. November 2014, 19:21

Hi Conny [empathy5]

Nee, Du hast Dich schon verständlich ausgedrückt. Aber Du kennst mich, ich bin halt „nur“ der
unverbesserliche (!) Technokrat, deshalb ist mir das Thema etwas zu „hoch“.
Meint DonQuixote [flag_of_truce]

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon H1977 » 12. November 2014, 19:59

Hallo Conny,
du hast dich (wie so oft) sehr verständlich und gut ausgedrückt.
Es geht eben oft emotionsmäßig sehr tief. Oft habe ich schon dran gedacht dir auf einiges zu antworten und
meine "Empfindungen" dazu zu schreiben. Aber es wirkte dann oft alles so klein gegen deine schon in meinen Augen hoch philosophischen Denkanstöße. Deswegen hab ich es bis jetzt lieber gelassen.

Dieser Bericht muss auch erst mal "wirken". Mal sehen vielleicht traue ich mich ja mal zu antworten.
Meine ich jetzt überhaupt nicht böse....und ich finde vieles was du schreibst sehr gut. [clapping]

Du triffst da auch ganz oft meinen "Nerv", weil ich sehr emotional bin und gerne philosophisch versuche Gedanken
"zusammen zu bringen" aber du bist einfach oft schon zu weit.

Liebe Grüße
Henny [blus]

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 13. November 2014, 07:56

Uff, da bin ich ja froh. Ich wusste wirklich nicht, ob ich nur Unsinn zusammenschreibe, mit dem sich niemand einlassen mag.

Und gerade @Henny: Bitte schreib, wenn Du Gedanken dazu hast. Es muss wirklich nicht jeder so philosophisch-exkursiv daherplappern wie ich. Und danke an DQ, was dazu zu sagen, so technokratisch wie Du glaubst, kommst Du gar nicht rüber *mal_durchs_Haar_wuschel*

Lieben Gruß
Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon WilloTse » 13. November 2014, 09:11

Moinsen!

wie eine tiefes schwarzes Loch, in dem alles verschwindet


Dieses Seelenloch trägt jeder mit sich, meiner Meinung nach. Nenn' es die Vertreibung aus dem Paradies, wenn Du willst. Bekanntlich war @Eva ja die erste, die die Apple Terms and Conditions vor dem "accept" nicht gelesen hat.

Die Frage ist nicht: habe ich ein Loch in der Seele? sondern: was fange ich damit an?
Ich kann es wegtrinken, wegmeditieren, mich 'drauf einlassen und traurige Gedichte schreiben (war ja sehr beliebt bei den Romantikern), fernsehen, bis der Arzt kommt, laufen, schwimmen, Metallica auf Fußballstadionlautstärke hören, First-Person-Shooter spielen (für Mac-User: Borderlands 1 und 2. "Du hättest niemals hierher kommen dürfen. Und jetzt - bezahlst Du dafür!" :mrgreen:), mit dem Hund 'rausgehen, mich mit Freunden treffen,...
Das sind aber alles immer vorübergehende Lösungen. Denn das Loch ist angeboren, das bleibt.

Die Aufgabe heißt, (damit) leben lernen. Akzeptieren, dass der dunkle Pol zum hellen dazugehört, dass auch der helle Pol ohne den dunklen gar nicht existierte.
Damit haben wir von-Jugend-an-Trinker nie umgehen gelernt. Oh, es wird dunkel? Ich geh' mal den Wein holen. Und statt selbst Verantwortung zu übernehmen haben wir nur zu bereitwillig Johnny Walker oder Fürst Metternich das Kommando übertragen. Jim Beam me up.
So viel Rebellion nach außen getragen, dass für die innere Befreiung keine Kraft mehr blieb. So viel Zeit auf's Polieren der Rüstung verwendet, dass sie von innen rostete. Originellerweise ist das Leben aber so aufgestellt, dass es mit jedem Atemzug neu beginnt (da haben'se Recht, die Zennies). Es ist nie zu spät, was zu ändern. Und wenn die Änderung auch wieder nur Scheiße ist? Dann ändere ich eben nochmal. Und nochmal.
Weißt Du, was m.E. das Beste überhaupt an meiner Baclofen-Therapie war?
ICH habe das Kommando wieder übernommen. ICH habe mich hingestellt und gesagt: Ihr könnt mich alle mal, alle miteinander. Ärzte, Therapeuten, Freunde, Familie und Winzer: Ihr könnt mich alle mal. ICH bestimme hier auf meiner Schaluppe den Kurs, und niemand sonst. DAS war für mich der Beginn der Heilung, nicht dies komische Molekül, das ich nicht so recht vertrage.

Aber was hat das Loch in der Seele wirklich mit Trinken zu tun? Nix, im Grunde. Trinken ist nur eine der vielen Möglichkeiten, aus schwarz-weiß ein im schwarzen Moment erträgliches grau zu machen. Mehr gibt das nicht her, fürchte ich. Um den Preis, dass der heutige Lift mit der Energie von morgen erkauft ist.

Die "Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol" findet m.E. nur auf körperlicher Ebene statt. Die Menschen, die körperlich abhängig sind (waren), bekommen die Chance, am Weinregal vorüberzugehen, ohne dass ihr Radar das Zeug registriert.

Eine Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Traurigkeit wird sich auch mit 400 mg Baclofen nicht einstellen. Hoffe ich.
Denn das würde bedeuten: Gleichgültigkeit dem eigenen Leben gegenüber.
Leben ist ständiges Bemühen um Balance, zwischen Wärme und Kälte, Jagd und Ruhe, Tag und Nacht, Ordnung und Chaos, schwarzem Loch und sonnenheller Leichtigkeit.

Ohne das wär's kein Leben.

LG
Willo

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 13. November 2014, 09:35

Achtung, Trigger, nix für Abstinenzwollende
[ireful]

Ja, das stimmt Willo.
Ich erlebe die Trinkerei auch mehr als Zufallsprodukt. Eltern trinken beide, da liegt nahe, dass man zu dieser "Lösung" findet.
Ich halte das menschliche Individuum auch für weit weniger individuell, als im wirtschaftlich verwertbaren gedacht.
Geh' mir aus der Sonne ist mir näher als "Was halten sie für ihre größte Schwäche".
Ich habe gelernt, wieder Glück zu empfinden. Nicht von außen auf mich zu schauen, mich zu bewerten, sondern fühlen zu können. Für mich ist das großes Kino. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für mich.

Icvh weiß auch gar nicht, was das soll. Ich hab mich immer für Philosophie interessiert. Erkenntnistheorie, Religionsphilosophie. Wieso mach ich nicht einfach, was ich kann und was mir wichtig ist. Nu gut, bei der Nahrungsbeschaffung musste ich dann kreativ werden, aber: ich habs doch hinbekommen. Ich atme, lebe, esse und kann mir fine bone china Schälchen für die Katz' organisieren.

Mir ist halt die Trinkerei auch zum Gefängnis geworden, und ich will wieder Käpt'n auf meiner Schiffsschaukel sein.

Ich geh mir selbst auf den Wecker. Luxus-Nörgelei. Mir kommt es vor als hätte ich eine Aufgabe in dieser Welt, und der Alkohol verkörpert meine Feigheit, mich der zu stellen. Das nehme ich mir übel. Unter meinen Möglichkeiten zu leben.

Mir raubt die Trinkerei einfach zu viel Energie. Das hab ich gemerkt, als ich sage und schreibe 6 Tage trinkfrei war. So könnte es gehen. Nur leider sobald ich getrunken habe, übernimmt wer anders das Ruder. Ich kann nicht da ansetzen, wo ich aufgehört habe. Bad Illusion.

Ich werde dann unstimmig. Ich könnte, ich will und ich schaff es nicht. Und als Non-Responder hilft mir Baclofen nicht. Ich will diesen Pfusch im Hirn nicht haben. Ich will es aus Bordmitteln schaffen.

Bitte nicht widerlegen, indem auf den Hirnwirrwar durch Alkohol hingewiesen wird. Ich bin ja nicht blöde.

Ich will nach Hause und meine Entscheidungsfreiheit zurück. Träum weiter.

Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon Chinaski » 13. November 2014, 14:12

Halli Conny,
ich kann dich sehr oft nicht verstehen!
Zum einen beschreibst du Zeile um Zeile wie gut du doch mit deinem Konsum klar kommst und wirbst für Verständnis.
War doch irgendwie 6 von 7 Tagen, bin ich überhaupt süchtig (?), läuft gut und last mich doch!?

Dann lamentierst du im gleichen Atemzug Zeile um Zeile wie sehr dir Alkohol zu schaffen macht und dir die Kraft raubt.
Verstehe mich nicht falsch und ich bin auch kein Abstinenz verfechter der jemanden das trinken verbieten will oder es verurteilt
Da halte ich es wie der alte Fritz.
Mir ist es egal wie du deinen Konsum regelst nur deine Beiträge wirken so auf mich nicht sehr glaubwürdig.

LG Chinaski

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 13. November 2014, 14:22

Das ist völlig ok für mich @Chinaski.
Ich schreibe hier für mich. Und meine Werte und Maßstäbe decken sich nicht immer mit Deinen.
Das ist aber kein Beinbruch, sondern lediglich eine unterschiedliche Wahrnehmung. Und die wollen wir beide behalten.

Unglaubwürdig ist eine bizarre Formel: das bedeutete, dass Deine Wahrnehmung "richtiger" ist als meine. Und das kann ja schon rein logisch nicht richtig sein.Objektivität im subjektiven Raum ist mindestens - fragwürdig.

LG Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 13. November 2014, 14:27

Es würde Dir gut zu Gesicht stehen, wertende Vokabeln wie "lamentierst Du rum" einfach mal zu lassen. Soviel Macht, Deutungsmacht hast Du nicht. Ich finde das nicht gut ist ok. Aber Du bist nicht ich. Nie in meinen Schuhen gelaufen. Ich erwarte mehr Respekt von Dir.

Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon Chinaski » 13. November 2014, 14:51

Hallo Conny,
es geht doch nicht um richtig oder falsch!
Ich spreche nur für meine Wahrnehmung und da wirken einige deiner Beiträge auf mich unglaubwürdig!
Vielleicht geht es nur mir so das ich eine sehr große Diskrepanz in vielen deiner Beiträge lese.
Ich lese in vielen deiner Beiträge das du dir deinen Konsum schön redest, ihn verteitigst und in vielen anderen Beiträgen das du eigentlich ein Problem damit hast.
Wie gesagt, nur meine Wahrnehmung!
Wenn dem nicht so ist dann ist doch alles super und ich habe mich getäuscht.

LG Chinaski

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon Chinaski » 13. November 2014, 15:08

Hallo Conny,
oh Entschuldige das wertende Wort lamentieren.
Du philosophierst natürlich nur! Wie dumm von mir.
Lassen wir das, mit uns wird das nix!

LG Chinaski

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon WilloTse » 13. November 2014, 15:21

@all

Hier möchte ich doch einfach mal um gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme werben.
Innere Zerrissenheit ist Teil der Krankheit. Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt: wer von uns kennt das nicht?
Das kann und darf man hier äußern, ohne dass die persönliche Glaubwürdigkeit darunter leidet.

Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen "lamentieren" und "philosophieren".

lamentari (lat): wehklagen, jammern
philosophia (lat): Liebe zur Weisheit

Viele von uns haben mit der Sauferei angefangen, weil ihre gefühlte Wahrheit nicht kompatibel zur Umwelt war und diese Umwelt darauf mit Ausgrenzung reagiert hat.
Es wäre schön, wenn wir diese Ausgrenzung nicht auch noch hier vornehmen würden.
Und wenn @Conny heute sagt: es geht mir gut! und morgen sagt: es geht mir schlecht!, dann ist beides wahr.
Das hier ist das Leben und nicht "Logik für Anfänger".

LG
Willo

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon H1977 » 13. November 2014, 18:59

Hallo,

ich kann diesen ganzen "Unfrieden" nicht verstehen!
Dieses Forum diskutiert doch nicht nur über Baclofen und gegen Alkohol oder????
Es geht doch wohl nicht nur um "technische" Hilfen und für eine absolute Abstinenz zu stehen oder???

Für mich ist es wie "Blumen pflücken". Ich gehe hier rein und lese. Das eine kann ich gerade so garnicht nachvollziehen. Aber für jemand anderen hier ist vielleicht genau das gerade das was er braucht.
Also lese ich weiter... und ja, da finde ich etwas(jemanden) das mich genau jetzt anspricht.
Was mich gerade nicht anspricht lese ich eben nicht aber dieses Forum ist "hoffentlich"keiner "Gradlinigkeit" oder
"Baclofenhörigkeit" unterlegen oder??????

@Conny, du bist auch manchmal etwas suspekt. Aber in vielem von dir finde ich mich sehr wieder.
Diese Ambivalenz kenne ich auch nur zu gut. Und es ist stark von dir sie mit dem Forum zu teilen.....

Aber eigentlich wollte ich mich "trauen", was zu dem "schwarzen Loch" in mir zu sagen.
Ich kann alles teilen. Hass, Liebe, Freude, Leid und Ungerechtigkeit. Aber dieses Loch da...kann ich leider mit niemandem teilen. Für mich ist es die "Einsamkeit".
Es ist das, was mich zu einem "Individium" macht.(Vielleicht)
Egal wie erfolgreich,schön,beliebt und reich wir sind, dieses "schwarze Loch" bleibt doch und ich kann es nicht teilen.
Bei mir mischen sich da oft "kindliche" Gefühle mit "erwachsenen" Gefühlen.
Das kleine fünfjährige Kind steht da orietierungslos herum und will an die "Hand". Der erwachsene weiß nicht so recht was er mit diesem Kind anfangen soll, er ist doch schon groß.
Beide tanzen da öfter mal um dieses "schwarze Loch".
Aber reinfallen will keiner von beiden. Also laufe "wir" beide gerne nochmal weg.
Ich könnte ja dieses unbeholfene Kind an die Hand nehmen und zusammen hingehen aber das ist (noch) zu groß.
So, das wars was ich zum "Hole in your Soul" schreiben wollte.

Henny

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 13. November 2014, 19:13

Henny ganz lieben Dank.

Ich schreibe morgen nüchtern dazu.
Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 14. November 2014, 14:14

So, hab mich wieder bekrabbelt.

nochmal @chinaski

Wenn ich einen Teil meiner Zerrissenheit (danke an Henny für diesen Begriff) hier öffentlich mache, bin ich eher verletzlich als souverän. Ich brauche daher Schutz und keinen, wenn auch rational nachvollziehbaren, Angriff.
Ich meine, diese Art von Empathie darf ich auch einfordern. Von mir ging hier nämlich extrem selten proaktiv ein Angriff auf andere Menschen aus. Ich hab mich auch schon bei den Trollen gebessert: Ich schreibe dann einfach nichts, wenn ich den Eindruck habe, es geht nur um Krawall.
Also tu mir die Liebe, Chinaski, und lass mich meine Weltsicht äußern. Ich quatsche hier niemanden ins Saufen, wenn Du meine Beiträge an andere mal aufmerksam liest. Ich unterstütze jeden im Wunsch nach Abstinenz. Ich rate niemandem von Baclofen ab, obschon ich mich nach zwei Jahren des (vielleicht ungeschickten) Gebrauchs dagegen entschieden habe, es bei mir einzusetzen.

Mir liegt also wirklich etwas an gegenseitiger Toleranz und diesem Mindestmaß an Respekt. Ich entschuldige mich bei Dir, sollte ich Dich gekränkt haben. Das lag nicht in meiner Absicht.

Liebe Henny,

mir kommt es so vor, als sei dieses "schwarze Loch" bei mir tatsächlich der Auslöser für eine allgemeine Suchtdisposition. Quasi das Gegenteil von Resilienz.
In einem speziellen Coaching für HSP (Hochsensitive Persönlichkeiten) hab ich es immerhin geschafft, meinen eigenen 3-17-Jährigen "inneren Kinder" oder Persönlichkeitsanteile Raum zu geben und ihnen zu begegnen. Ich habe ihnen erlaubt, sein zu dürfen, und sie danken es mir, indem sie nicht mich wiederum dauern schachmatt setzen. Sie brauchen ihre Zeit, und die bekommen sie.
Insgesamt bin ich gnädiger im Umgang mit mir geworden.
Wovon Du schreibt verstehe ich gut. Wenn man dann fällt, scheint das Ganze ziemlich bodenlos zu sein. Man landet zeitweise im vorsprachlichen Bereich von Ohnmacht und Entsetzen. Das Perfide ist, dass man sich mit dem Alkohol ein wenig da wieder herausholen kann zu "Whole in your soul". Wie in rosa Wattebäuschen. Man wird tatsächlich wieder "Ganzer" in der subjektiven Wahrnehmung.
Hält in der Außenwelt nicht lange stand - sonst wäre der Leidensdruck nicht irgendwann so groß, dass man sich eben nicht mehr gern in diesem Raum der Illusionen aufhalten möchte und kann. Es wird egomanisch und selbstzerstörerisch.

Mir scheint wichtig zu begreifen, dass Alkohol nicht nur eine chemische Formel ist, die man mit Glück via Baclofen in ein gesundes, normal funktionierendes Gleichgewicht zurückbringen kann, sondern dass es sich um eine systemische Angelegenheit handelt.
Wenn man zu trinken beginnt, um im Selbstversuch seine Seele zu heilen, kann man schlecht annehmen, dass man aufhören kann mit der Trinkerei, ohne sich erneut und diesmal bewusst mit diesem Urgrund an "lack" , sprich dieser Mangelerfahrung, zu beschäftigen.

Aber reinfallen will keiner von beiden. Also laufen "wir" beide gerne nochmal weg.
Ich könnte ja dieses unbeholfene Kind an die Hand nehmen und zusammen hingehen aber das ist (noch) zu groß.


Ich möchte Dir Mut machen, Henny, zumindest auszuprobieren, wie es sich anfühlt, wenn Du da offener und nachgiebiger wirst. Ich fand, es fühlte sich erstmal komisch und leicht peinlich an mit diesen Kleinkindern umzugehen - andererseits war die Erleichterung so spürbar, dass ich überzeugt bin, das war genau das Richtige. You gotta get in to get out [hi_bye]

Dafür wünsche ich Dir Kraft und Mut,

lieben Gruß
Conny
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Re: Hole in your Soul

Beitragvon Chinaski » 14. November 2014, 15:21

Beitrag gelöscht, Thema spricht mich nicht an!
Zuletzt geändert von Chinaski am 14. November 2014, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon Chinaski » 14. November 2014, 15:23

Beitrag gelöscht, Thema spricht mich nicht an!
Zuletzt geändert von Chinaski am 14. November 2014, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 14. November 2014, 15:26

Tja, so trifft jede/r seine Entscheidungen.

[unknown] Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Hole in your Soul

Beitragvon GoldenTulip » 17. November 2014, 13:17

Hi @all,

das ist ja ganz interessant, dass hier wohl die meisten ähnliche Erfahrungen mit dem Alkohol teilen, damit aber lange nicht so etwas wie eine "Gruppe" sind. Unterschiedliche Sozialisation, Erfahrungen, Begabungen, Weltanschauungen. Hier sind nicht alle "gleich" durch "Ich heiße XY und bin Alkoholiker/in".

Eine neue Art der Gewalterfahrung, diese zwangsweise Vergruppung über "das Leiden". Religion: Abstinenz. Persönlichkeitsstörung: mangelnde Krankheitseinsicht. Lösung: Kapitulation.

Das ist böse formuliert. Ich kann und mag das sektiererhafte dieser Sicht nun aber wirklich nicht begrüßen. Sollte tatsächlich jemand außerhalb von mir Deutungshoheit über mich haben?! Ohne Anamnese, Gespräch, persönlichen Kontakt? Jemand, der so gut wie nichts über mich weiß?! Ohne Dialog und Empathie?

Nur mit dem Totschlagargument bewaffnet: Du säufst. Hast kein Recht auf Glaubwürdigkeit, Respekt oder auch nur Anteilnahme. Das finde ich schon etwas merkwürdig, scheint es vorrangig um eine moralische Vormachtsstellung, und nicht um Verständnis und Heilung zu gehen.

Weshalb kannst Du, @Chinaski, nicht inhaltlich gegen meine Sicht argumentieren, sondern kleidest alles in Ironie und Moral?!
Ich fand es übrigens gut, dass Du Deine letzten beiden Beiträge wieder herausgenommen hast. Du weißt, warum, schätze ich.

Und für alle, denen solche Missstimmungen im Forum an die Nieren gehen: Hier sitzen erwachsene Menschen an der Tastatur, und jeder ausgetragene Konflikt macht einen sicherer im Umgang mit sich und anderen. Streit ist nicht "böse", solange da Grenzen gewahrt werden. Es ist im Gegenteil wohltuend, nicht mehr zu kuschen, sich nicht länger manipulieren zu lassen und dazu zu stehen, wie man fühlt und denkt.

Mangelnde Kommunikation ist die Hauptursache für Einsamkeit und "hole in your soul", meiner Erfahrung nach. Das versuche ich hier besser zu machen,

lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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