Endlich ein normales Leben führen...

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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GoldenTulip
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Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon GoldenTulip » 15. Juli 2011, 22:14

... ist mein großer Wunsch. Bin gestern aus der stationären Entgiftung gekommen.

Nach dreißig Jahren Alkoholkonsum (1-8 Bier /1- 2 Flaschen Sekt am Tag - wahlweise, je nach Arbeit oder "Freizeit") Eigentlich selten mit noch Schnaps dabei. Dann vor so 6 Wochen Depressionen wegen privater Probleme und ich fing mit Vodka an. Zum Schluss hab ich nur noch gegen die Entzugserscheinungen angetrunken, morgens um 7h das erste Bier aufgemacht, krankgefeiert etc. Hab versucht mich selbst runterzupegeln, ging nicht, nur noch Panik-Depression-Alk-Kreislauf.

Zu der Zeit hab ich am Ende aber schon wie verrückt in Suchtforen gelesen, weil ich nicht wußte wie ich da rauskommen soll und bin auch auf Herrn Ameisen und Herrn Baclofen *gg* gestoßen. Was ich im Internet dazu las fand ich so fantastisch, das ich mir direkt das Buch bestellt hab. Nicht 30 Jahre ein Leben MIT - und dann 30 jahre GEGEN den Alkohol führen zu müssen sondern lediglich OHNE.
Ich wollte und will nicht 2x am Tag zu den AA rennen (nix für ungut) und nachts um 4h einem Sponsor die Ohren vollheulen, in Gruppen sitzen, wo es immer und immer wieder um Alkohol, Elend und Abstinenz geht. Wie abschreckend. Ich will mich doch endlich mit was anderem beschäftigen und endlich LEBEN.

Mit diesem Rückhalt hab ich dann den Mut aufgebracht hab ich mich zur stationären Entgiftung angemeldet und war 4 Tage im Krankenhaus. Bin also heute den 1. Tag trocken, die bedröhnte Phase in der Klinik zähl ich nicht. Die Zeit dort hab ich genutzt um das Buch zu lesen und mir BAC zu bestellen. Off-Label war mir zu unsicher und langwierig - für den Anfang.

Ich will mit Baclofen auch nicht den Alkohol zur Hintertür wieder reinholen, ganz ohne ist ok - sofern nicht jede Faser meines Körpers und meiner Seele oder GABAs danach schreien und mich in die Hölle zwischen x-tem Versuch und Rückfall einsperren.

Hier wünsch ich mir Hilfe beim Selbstversuch sobald das Zeug da ist, bisschen mulmig ist mir schon. Aber vielleicht wird es nicht ganz so kompliziert, wenn man keinen Alkohol konsumiert?!

Erstmal danke fürs Lesen, Conny [smile]
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
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conrad
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Re: Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon conrad » 16. Juli 2011, 06:34

Hallo Conny,
habe selber am Dienstag mit Bac begonnen und bin total begeistert. Es klappt super und ich trinke seit dem gar nichts.

Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir klappt, nun trocken zu bleiben. Dass es nicht leicht sein wird, wirst du dir vorstellen können. War selber jetzt 6 Jahre trocken, bis es mich dann doch vor 4 Monaten wieder erwischt hat.

Ich bin zwar nicht bei den AA´s, bin bei einer anderen Selbsthilfegruppe aber glaube mir, ohne die Gespräche mit Betroffenen, die wirklich gut tun, hätte ich die 6 Jahre nie gepackt.

Bin auf deine Berichte mit Bac gespannt,
liebe Grüße

Conrad

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Re: Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juli 2011, 10:49

Hallo Conrad,
freut mich, dass es dir damit gut geht! Weißt du oder jemand anders, wie lang die Lieferzeit nach Deutschland ist beim Andalus shop?
Momentan bin ich noch krankgeschrieben bis Ende nächster Woche und fühl mich heute (Tag 2) und für den Rest der arbeitsfreien Zeit nicht hingezogen / gefährdet, was Alkohol angeht. Danach weiß ich aber nicht [blus]

Was ich über die AA geschrieben hab, war keine Abwertung, soll nur nicht mein Lebensstil werden. Ich überlege auch noch, ob/ welche Psychotherapie oder SHG für mich sinnvoll wäre und gehe nächste Woche zur Suchtberatung. Wenn man so lange Zeit auf jede Herausforderung als Antwort nur ne Pulle Bier gehabt hat, gibt es ja eine gewaltige Lücke, wie man alles nüchtern handeln soll. Pille einwerfen und gut ist reicht natürlich nicht.

Ich hoffe, mit Bac meine Frustrationstolerenz soweit zu erhöhen, dass ich die erforderliche Geduld aufbringe, um neue Wege auszuprobieren. Wenn man nur nen Hammer hat, wird jedes Problem zum Nagel....
Ich bin jedoch was Selbstexploration angeht, schon ziemlich viel rumgekommen, mit Therapie, Supervision, vielen guten und offenen Gesprächen mit Freunden.
Und meinem Umfeld incl. Arbeitgeber und Kollegen gegenüber hab ich mich seit der Entscheidung den Alkohol ganz zu lassen auch geoutet, dass ich wegen Entzug ausgefallen bin, ich bin der eher der Typ "Augen auf und durch" - sofern bei mir selbst Klarheit herrscht. Flucht nach Vorne sozusagen. Auf der nächsten Betriebsfeier macht es mir nichts aus zu sagen, ich trinke keinen Alkohol mehr.
Schuld und Scham hatte ich lange genug, und gegen meine Ängstlichkeit / Kopfkino bei Neuem hilft mir, gerade dann zu Handeln, wie soll ich sonst neue Erfahrungen machen.
Quintessenz: Ich begreife das Bac wie Schuheinlagen: sie ersparen mir Schmerzen beim Gehen, laufen muss ich natürlich alleine :-)
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Re: Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon conrad » 16. Juli 2011, 11:19

Hallo,
also bei hat die Lieferung einmal 4 und das andere Mal 5 Tage gedauert.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juli 2011, 14:51

HuHu
scheint so zu sein *freu*:
"Der Versand ist für heute eingeplant.
Ich melde mich wenn die Ware wirklich versandt wurde.
MfG Ronny"
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Re: Endlich ein normales Leben führen...

Beitragvon spud » 24. August 2011, 21:22

mal was anderes: ist das nicht illegal wenn man verschreibungspflichtige medikamente aus dem ausland bestellt?
das päckchen könnte ja beim zoll liegen und man müßte es ja dann dort öffnen....!?

bin neu und kenn mich nicht aus. verschreibt einem der arzt das nicht einfach?


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