Alkoholsucht meines Sohnes

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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catharine
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Alkoholsucht meines Sohnes

Beitragvon catharine » 31. Oktober 2016, 15:22

Hallo,
ich habe einen Sohn ( 47 Jahre) , Er trinkt seit ca. 10 Jahren. Hat etliche Therapien und viele Entgiftungen hinter sich. Im Moment Entgiftung, befasst sich seit längerem mit Baclofen. Sucht jetzt einen Arzt, der mit Baclofen therapiert.

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Lucidare
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Re: Alkoholsucht meines Sohnes

Beitragvon Lucidare » 31. Oktober 2016, 20:10

Hallo catharine,

willkommen im Forum. Unser @DonQuixote und/oder @Papfl werden sich bei Dir sicher schnellstmöglich mit weitergehenden Informationen melden. Leider müssen die Beiden auch mal essen und trinken und haben für eine sofortige Antwort nicht immer spontan Zeit (außer mit vollem Mund vielleicht :wink:)

Alles Gute für Dich!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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DonQuixote
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Re: Alkoholsucht meines Sohnes

Beitragvon DonQuixote » 31. Oktober 2016, 21:01

Hallo Catharine

Erstmal ein Riesenkompliment, dass Du Deinem Sohn helfen möchtest :-!? . Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.

Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst Deinen Sohn bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen muss er ihn alleine [pardon] . Gleichzeitig solltest Du natürlich auch auf Dich Acht geben.

Baclofen kann diese Drehtür-Tortur zwischen Entgiftung, Entwöhnung, Therapie, ein paar Tagen/Wochen Abstinenz und dann alles wieder von vorn...in der Tat beenden. Warum und wodurch das möglich wird, ist hier und hier erklärt.

Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als scheinbar unüberwindbare "Hürde" beim Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht besser [unknown].

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Wie viel trinkt denn Dein Sohn im Moment? Diese Frage ist wichtig, um zu eruieren, ob ein Einstieg in die Baclofen-Therapie nach der Methode "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" realistisch ist. Das würde bedeuten, dass er Baclofen langsam in Anlehnung an den Leitfaden für die Anwendung bzw. die Dosierungstabellen hier im Forum einschleicht und parallel dazu versucht, den Alkohol zu reduzieren (jeden Tag ein bisschen weniger). Oder ob es nicht besser wäre - wenn viel Alkohol im Spiel ist - vorher nochmal professionell zu entgiften.

Du könntest Deinen Sohn auch zusätzlich motivieren, wenn Du ihm einige Informationen zu Baclofen ausdruckst und ihm zum Lesen gibst. Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Das Wichtigste ist wie bereits gesagt, Dass sich Dein Sohn seiner Alkoholkrankheit klar bewusst ist und an dieser Situation etwas ändern will. Bitte übermittle mir ganz diskret per PN (Private Nachricht) wo Dein Sohn wohnt, dann kann ich in unserer Ärzteliste einen geeigneten Arzt raussuchen. Bis also demnächst

DonQuixote


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