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dieser SeiteKaum eine wissenschaftliche Studie beschäftige sich mit der Situation der in Deutschland lebenden circa acht Millionen Angehörigen alkoholabhängiger Menschen, so Kuhn. Der Statusbericht 2011 der Weltgesundheitsorganisation WHO widme diesem Thema lediglich eine Seite. Die WHO gehe aber davon aus, dass die nahen Verwandten hohen Belastungen ausgesetzt sind; insbesondere sei die Gefahr größer, Opfer häuslicher Gewalt zu werden.
Gründe für den übermäßigen Alkoholkonsum von Frauen nennen Experten Depressionen und Ängste, beispielsweise als Folge posttraumatischer Belastungsstörungen, die sie aufgrund physischer und psychischer Gewalterfahrung während ihrer Kindheit und Jugend entwickeln. Doch kann auch eine aufreibende Lebenssituation infolge der Mehrfachbelastung durch Berufstätigkeit, Kindererziehung, Haushaltsführung und Pflege der (Schwieger)Eltern in Alkoholabhängigkeit enden.
Als bedeutend für den Heilungsprozess hebt die Leitlinie zudem den Besuch von Selbsthilfegruppen hervor. Dazu gehören die Anonymen Alkoholiker, die Guttempler, das Blaue Kreuz e.V., der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe e.V. und der Kreuzbund e.V. (siehe Kasten). Nachweislich nähmen abstinente Patienten häufiger als rückfällige Patienten an Selbsthilfegruppen teil.
Abstinenz- und Selbsthilfeverbände
Anonyme Alkoholiker, 84177 Gottfrieding-Unterweilnbach,
http://www.anonyme-alkoholiker.deBlaues Kreuz in Deutschland e. V., 42289 Wuppertal,
http://www.blaues-kreuz.deBlaues Kreuz in der Evangelischen Kirche Bundesverband e. V., 44149 Dortmund,
http://www.blaues-kreuz.orgFreundeskreise für Suchtkrankenhilfe – Bundesverband e. V., 34117 Kassel,
http://www.freundeskreise-sucht.deGuttempler in Deutschland, 20097 Hamburg,
http://www.guttempler.deKreuzbund e. V. – Bundesgeschäftsstelle, 59065 Hamm,
http://www.kreuzbund.de